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eine Mono-Split-Anlage von Daikin für eine Eigentumswohnung

Endlich Kühlung

Die Sonne im Juni 2017 brennt auf die Dächer der Stadt und bereits seit Längerem drückt die heiße Luft auch auf das Gemüt des Karlsruher Wohnungsbesitzers. In seinem Wohnzimmer herrscht seit Tagen eine Innenraumtemperatur von 30 °C. Es ist kaum auszuhalten. Auch nachts kühlt der Raum nur wenig ab“, klagt der Eigentümer der Wohnung, die im 1. Obergeschoss des Drei-Familienhauses liegt. Bauartbedingt sind die anderen Räume der Wohnung relativ wohl temperiert. Nur im Wohnzimmer ist auf Dauer zu heiß. Dem Wohnungsbesitzer ist durchaus bewusst, dass eine ordentliche“ Klimaanlage nicht aus dem Bauhaus kommt. Denn er kennt mit der Firma Caretaker einen guten Partner, der sich vor Ort die Situation angesehen und beraten hat. Im Anschluss daran hat der Kälteanlagenbauer aus Lahr ein Angebot gemacht.

Problem schnell gelöst

Bereits eine Woche später kommt die Anlage. Wolfgang Schäfer und ich haben uns an einem Samstag in Karlsruhe getroffen. Ich will dabei sein und die Möglichkeit nutzen, beim Einbau zuzusehen und aktiv vor Ort etwas mitzuhelfen. Der Aufbau fängt schweißtreibend um 9.30 Uhr an. Wir laufen mehrmals schwer bewaffnet“ mit Werkzeug, Material und der Anlage das Treppenhaus hoch und runter. Auch meine Kameraausrüstung habe ich dabei. Schäfers Wagen ist fast leer, das Wohnzimmer dagegen rappelvoll. Der Wohnungsbesitzer bekommt eine Mono-Splitanlage von Daikin mit 3,5 kW und R32 als Kältemittel. Diese Anlage ist für das Wohnzimmer besonders geeignet“, sagt Schäfer (leicht außer Atem), während er den Einbau vorbereitet. Sauber strukturiert legt er sein Werkzeug aneinandergereiht auf den Boden. Er spricht von Werkzeugstress“, wenn er mittendrin z. B. einen Schraubenzieher nicht sofort wiederfindet. Darum muss unbedingt Ordnung auf der Baustelle herrschen. Ich stehe nebenbei und rede mit dem wärmegeplagten Wohnungsbesitzer, während Schäfer anfängt, die Anlage auszupacken. Es ist die Gute‘ mit dem Online-Modul“, ruft er vom Balkon aus in das Wohnzimmer. Er meint damit den WLAN-Adapter, mit dem der Benutzer die Anlage via Internet mit seinem Smartphone oder Tablet steuern und überwachen kann. Der Kunde fragt mich, um welche Anlage es sich genau handelt. Wolle hört davon nichts und ist in den Tiefen der Verpackungskonstruktion des Außengeräts versunken. Ich stelle mich als Redakteur der KK vor, der heute dabei sein darf und nicht jeden Tag mit dem Einbau solcher Anlagen verbringt. Der verständnisvolle Bauherr und ich sehen uns dann die Anleitung an. Schäfer hat mir vorher verraten, dass es eine Emura von Daikin ist. Davon ist in den rund 1,5 kg-Anleitungen nichts zu finden. Das Innengerät ist eine FTXJ35MV1BS in Silber, das Außengerät ein RXJ35M“, sage ich überzeugend. Hört sich gut an und ich ergänze: Die Anlage kann nicht nur kühlen, sondern auch heizen, entfeuchten oder auch einfach nur lüften.“ Der Karlsruher ist zufrieden. Mein“ Kälteanlagenbauer und ich bekommen ein Glas Wasser. Dann sieht der Wohnungsbesitzer den riesigen Kernbohrer und ruft: Ich bin mal kurz weg.“

Es wird kurz laut

Schäfer beschreibt mir verschiedene Kundentypen: Es gibt die Ich bin mal kurz weg‘-Kunden, die Beobachter‘ und die Ich habe schon mal angefangen‘-Kunden“, verrät er mir. Bei Letzteren muss man manchmal etwas einschreiten. Mir gefällt der Karlsruher Kunde, denn Schäfer kann in Ruhe arbeiten. Ich bin eher der Beobachter und stehe daneben wie ein Auszubildender. Schäfer fängt an, die Wand zu vermessen, schwingt die Wasserwaage und macht hier und da ein paar Markierungen. Dann sagt er etwas, was ich an diesem Tag noch mehrmals hören werde: Stell Dich mal eben dorthin!“ Mit dem Staubsauger im Anschlag stelle ich mich dorthin“ und sorge für Sauberkeit auf der Baustelle. Routiniert bohrt und dübelt der Kälteprofi, bevor er die Montageplatte des Innengeräts an der Wand befestigt. Das hat keine zehn Minuten gedauert. Jetzt kommt die Kernbohrmaschine zum Einsatz, und es wird laut. Schäfer bemerkt: Je nachdem, was für eine Wand wir hier haben, kann das ganz schnell gehen oder z. B. bei einer Stahlbetonwand durchaus auch eine Stunde dauern.“ Ich frage nach Kabeln, die in der Wand sein könnten, aber der Kälteanlagenbauer beruhigt mich. Er weiß, was er macht und so schnappe ich mir wieder den Staubsauger, während er den gefühlten 10 kg schweren Kernbohrer nimmt, ansetzt und Gas gibt. Wir haben Glück. Es ist eine ungedämmte Ziegelsteinwand aus den 80er-Jahren und der Kernbohrer geht da butterweich durch. Jetzt haben wir ein 60-mm-Loch in der Wand und Wolle (mittlerweile bin ich mit ihm per Du) schraubt nun den Kabelschacht an die Wand des Wohnzimmers. Dann ziehen wir die Elektroleitungen sowie die isolierte 10/6er-Kältemittelleitung von außen durch das Loch.

Es gibt viele Wege, die nach Rom führen“, meint Wolle und will sagen, dass es verschiedene Arbeitsmethoden gibt, so eine Anlage zu installieren. Nachdem die Kernbohrung durchgeführt, die Montageplatte des Innengeräts montiert und der Kabelführungskanal im Wohnzimmer angebracht wurde, fängt Wolle an, die Kältemittelleitung zu bördeln und mit der Inneneinheit zu verbinden. Bördeln lernst Du im ersten Lehrjahr und Du brauchst das immer wieder“, schmunzelt Wolle, während er erst das 10er- und dann das 6er-Rohr anschließt. Damit ist im Innenraum fast alles getan. Routiniert schließt er die Elektrokabel und Kondensatleitung an das Innengerät. Jetzt nur noch das Online-Modul in die Inneneinheit stecken und drinnen ist nach dem Montieren des Kanaldeckels und dem Zusammenbauen des Innengeräts alles erledigt. Jetzt machen wir draußen weiter. Zuerst montiert Wolle die Kabelkanäle hin zum Außengerät. Danach verlegt er ordnungsgemäß die Leitungen in den Schacht. Mit einem Fix-Zement dichtet er das Loch der Kernbohrung ab.

Draußen geht es weiter

Dann geht es an das Außengerät. Schneesicher und frostfrei muss es stehen“, sagt Wolle und ergänzt: Hier ist der Balkon überdacht, sodass die Anlage sowieso schneefrei steht. Der Kunde muss nur darauf achten, dass beim Heizen die Anlage nicht vereist.“ Daher muss sie rund 30 cm hoch stehen, da ansonsten das Kondensatwasser einfrieren kann. Wolle fügt hinzu: Der Kunde will im Winter nicht mit dieser Anlage heizen. Daher reicht es aus, sie schwingungsfrei zu stellen. Wenn er doch heizen will, stelle ich sie später gerne noch hoch.“ Wolle bördelt wieder und schließt das andere Ende der Kältemittelleitung an. Im Anschluss daran folgt die elektrische Installation. Danach wird mit Stickstoff abgepresst und dann wird evakuiert. Die Vakuumpumpe sollte möglichst lange laufen, damit die Kälteleitung auch wirklich im Vakuum ist, beschreibt Wolle den Grund, diese Zeit mit dem Aufräumen der Baustelle zu nutzen – damit kein Werkzeugstress“ entsteht.

Nach dem Vakuum-Ziehen nimmt Wolle die Anlage in Betrieb und lässt sie laufen. Auch der Kunde ist vom Einkaufen zurück und blick begeistert in sein Wohnzimmer, in dem die Temperatur bereits sinkt. Der Kunde muss sich jetzt die Daikin-App herunterladen, mit der er die Anlage kontrollieren kann. Natürlich kann er die Anlage auch mit der normalen Fernbedienung steuern, wenn er daheim ist. Aber nun könnte er auch von unterwegs seine Anlage bedienen. Ob das eine sinnvolle Ergänzung ist oder nicht, wage ich nicht zu beurteilen. Bestimmt gibt es Situationen, in denen eine Bedienung via Handy Sinn macht. Der Kunde selbst muss die Anlage in sein Heimnetz einbinden. Dann erscheint sie im Display des Handys und ist bereit für den kühlenden Dienst. Die Luft im Wohnzimmer ist fühlbar kühler – endlich! Wolle erklärt dem Kunden die Bedienung der Anlage bzw. alles Wissenswerte über die neue Anlage. Den Wartungsvertrag unterschreibt der Kunde auch.

Wolle und ich packen ein, bekommen noch ein Stück Kuchen und einen Kaffee. Der Karlsruher ist echt nett. Dann ist das Werkzeug im Wagen verstaut, die Wohnung gereinigt und der Kunde glücklich. Ich bin es auch, denn den Einbau einer Anlage sehe ich als Redakteur selten und man kann immer etwas lernen.

Zu diesem Beitrag gibt es ein Video, Sie finden es unter  https://youtu.be/a-N8V8_7v5M. DR

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