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Sanierungsprojekt setzt auf Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung

Ruine wird Niedrigenergiehaus

    Sowohl für sanierte als auch für neue Wohnhäuser gilt in Deutschland die Energieeinsparverordnung (EnEV). Darüber hinaus wurde im dritten Aktionsplan zur Nationalen Energieeffizienz (NEEAP 3) von 2014 festgelegt, dass bis 2020 EU-weit im privaten Wohnbereich mehr als 10 000 GWh Energie eingespart werden sollen. Die Anforderungen an Bauvorhaben steigen dadurch stetig: Fehlt ein umfassendes System zur bedarfsgerechten Belüftung, kann es zu Feuchteschäden und Schimmelbefall kommen, was für die Gesundheit der Bewohner und die Haussubstanz schwerwiegende Folgen haben kann.

    Strenge Lüftungsvorschriften

    Seit dem 1. Januar 2016 gelten in der gesamten EU neue Richtlinien für die Einstufung der Energieeffizienzklassen bei Lüftungssystemen für Wohnhäuser. Damit wird die Richtlinie 2009/125/EG mit der Verordnung (EU) Nr. 1253/2014 und der delegierten Verordnung (EU) Nr. 1254/2014 verbindlich umgesetzt.

    Die Kernaussage ist klar: Die Hersteller sind in der Pflicht, ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verordnung energieeffi-zientere Lüftungsgeräte zu liefern. Planer und Anlagenbauer müssen die Verordnung kennen und umsetzen, da sie großen Einfluss auf die technische Auslegung von Lüftungsgeräten hat – gerade auch bei sanierungsbedürftigen Gebäuden, deren Technik diese Standards mitunter nicht mehr erfüllt und deshalb erneuert werden soll. Um zu gewährleisten, dass das geplante Gebäude den Bestimmungen gerecht werden kann, wird es mit einem Referenzgebäude verglichen. Bereits bei kleinen Abweichungen an einer Stelle muss an anderer Stelle für einen entsprechenden Ausgleich gesorgt werden. Diese EU-Verordnung ist im Umfeld einer Vielzahl anderer sogenannter Ökodesign-Richtlinien entstanden, welche die Mindest-Energieeffizienz von Produkten regeln.

    Sanierung mit Hindernissen

    Für ein Sanierungsprojekt im irischen Clane, County Kildare, musste ebenfalls eine Lösung in puncto Belüftungssystem gefunden werden: Bei dem Gebäude handelt es sich um ein 300 Jahre altes Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert, welches 2009 von Patrick und Anne Jordan erworben wurde. Da die Energiekosten des vierstöckigen Hauses mit dem massiven Mauerwerk und den traditionellen Schiebefenstern aufgrund schlechter Isolierung relativ hoch waren, entschieden sich die Eigentümer für eine Grundsanierung und den Einbau einer komplett neuen Heiz- sowie Belüftungsanlage.

    Diese Pläne wurden jedoch von der zuständigen Gemeindeverwaltung zerschlagen, die das Gebäude kurzerhand unter Denkmalschutz stellte. Das Gebäude durfte nur sehr schonend“ behandelt und für die Renovierung beziehungsweise den Umbau ein sogenannter Grade-1-Architect beauftragt werden. In Irland werden Architekten in Grades“ unterteilt, je nach Spezialisierung. Grade 1 bedeutet demnach, dass der Architekt sich auf die Konservierung“ und Restauration von älteren Gebäuden spezialisiert hat.

    Grunderneuerung und modernste Haustechnik

    Schließlich wurde der Architekt Bill Maxwell vom Architektenbüro Maxwell Pierce engagiert, der bereits Erfahrung mit dem Umbau historischer Gebäude hatte und gemeinsam mit einem Expertenteam von mehreren Ingenieuren, Statikern und Installateuren daran ging, das alte Gebäude nicht nur zu sanieren, sondern auch noch um einen modernen Gebäudekomplex zu erweitern: Die Anfügung eines Erweiterungsbaus an ein historisches Gebäude funktioniert nur dann, wenn die Möglichkeit besteht, das alte Gebäude fast von Grund auf zu erneuern. Da im Originalgebäude Luftdichtheit und Isolierung meist zu wünschen übriglassen, wird es sonst schwierig, den Energieverbrauch auf ein bezahlbares Level zu senken, ohne dass der Komfort verloren geht“, so Maxwell. Am Ende waren von der Ruine nur die gewölbte Ziegelsteindecke im Untergeschoss sowie ein Teil der ursprünglichen Treppe übrig, ebenso blieben Fußböden, Schornsteinbrüstungen und die Veranda aus dem 19. Jahrhundert erhalten.

    Um den europäischen Verordnungen bezüglich Energieeffizienz Genüge zu tun, mussten komplett neue Anlagen für Heizung sowie Belüftung installiert werden. Es wurde eine Unterbodenheizung im gesamten Gebäude verbaut, die durch eine 18-kW-Luftwärmepumpe von Ochsner mit separatem Splitverdampfer betrieben wird. Das Gebäude wird somit effektiv beheizt und trocken gehalten, ohne dass dabei ein Schaden entsteht und gleichzeitig wird die Feuchtigkeit auf einem wünschenswerten Niveau gehalten. Die Grundtemperatur des Hauses sinkt dabei nie unter 16 °C.

    Lüftungsanlage gemäß EnEV sowie NEEAP 3

    Für die Belüftung beider Gebäudeteile im Sanierungsprojekt in Clane sorgt das dezentrale Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung von Lunos. Es ist nicht nur normkonform, sondern ermöglicht auch eine energiesparende Belüftung ohne das Verlegen neuer Luftkanäle. Insgesamt wurden zwölf e2- sowie ein ego-Lüfter eingebaut, die nach der Methode des regenerativen Wärmeübertragers arbeiten. Ein Speicherelement – ähnlich einem Akku – lädt sich mit Wärmeenergie auf und gibt diese dann an die zugeführte Außenluft ab.

    Die e2-Lüfter wurden auch bei diesem Projekt paarweise in den Wohnräumen eingesetzt, damit sie optimal funktionieren. Der ego wurde speziell für die Lüftung im Badezimmer sowie in der Küche entwickelt und nutzt wie die e2-Reihe dasselbe Prinzip. Er enthält zwei Ventilatoren, die gleichzeitig Frischluft zu- und wieder abfördern.

    Sowohl beim e2 als auch beim ego wird ein Wirkungsgrad von 90,6 Prozent sowie 87,7 Prozent erreicht, wodurch nur wenig Heizenergie verloren geht. Die Lüftungsgeräte arbeiten dank ihrer EC-Motoren und den überarbeiteten Ventilatoren leise und sind damit gut für die Schlaf- sowie Wohnräume geeignet. Bei Bedarf kann das Lüftungssystem in einen Abluftmodus geschaltet werden, bei dem ein Volumenstrom von 45 m3/h abgefördert wird, um schnell frische Außenluft in einen Raum nachströmen zu lassen.

    Insgesamt wurde auch bei der Installation des Lüftungssystems darauf geachtet, die Vorteile des milden Klimas zu nutzen. Die Energieeffizienz des Jordan-Hauses konnte laut europäischem Energielabel somit von einem G- auf ein A+++-Rating gehoben werden.

    www.lunos.de

    KfW-Förderung möglich

    In Deutschland werden die Produkte e2 und ego durch die KfW gefördert. Das Zu- und Abluftsystem, das beide Produkte kombiniert, ist EnEV-konform und für alle Arten von Effizienzhäusern geeignet. 2011 entstanden beim Hersteller Lunos die ersten e2-Lüfter mit Wärmerückgewinnung und 2013 die erste Lüftersteuerung mit Touchscreen und E-Ink-Display (TAC). Die Produkte aus dem Bereich Lüftung und Wärmerückgewinnung wer-den über den dreistufigen Vertriebsweg an Großhändler weiterverkauft, die wiederum den Kontakt mit Installateuren, Architekten, Handwerkern und Planern herstellen. Zehn Industrievertretungen stehen den Kunden deutschlandweit betreuend sowie beratend zur Seite. Neben dem Vertrieb über Landesvertretungen in ganz Europa, ist Lunos auf allen weiteren Kontinenten vertreten.

    Hugh Whiriskey,

    leitender Ingenieur bei Lunos Ventilation Systems Ireland, Claregalway

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