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HKK e. V. und DKV-Senioren

Jahreszusammenkunft in Freiburg im Breisgau

Zunächst tagte am 15. Juni der HKK. Der Vorsitzende Kurt Kohr begrüßte die anwesenden Mitglieder und zog eine positive Bilanz über das vergangene Jahr. Gleichzeitig kündigte er nach 17 Jahren an der Spitze des Vereins seinen Rücktritt an. Und er hatte auch schon einen Nachfolger im Sinn, nämlich Hans-Jürgen Ibe, der sich nach seinem Eintritt in den beruflichen Ruhestand dieser Unruheaufgabe widmen will. Er wurde schließlich einstimmig gewählt, seine eigene Enthaltung nicht mitgerechnet. Als zweiter Vorsitzender wurde Hans-Dieter Noll gewählt.

Die Finanzen des Vereins wurden als in Ordnung befunden und der Vorstand konnte einmütig entlastet werden. Als größter belastender Posten tritt wie immer die Miete für das Museum in Maintal auf. Der Chillventa-Stand, auf dem das geliehene Objekt Frigidaire Typ N als Blickfang gezeigt wurde, stand von der Nürnberg-Messe kostenlos zur Verfügung. Von Prof. Kruse kam das Schnittmodell eines Wankelverdichters als neues Objekt in den Bestand des Museums, für das in der nächsten Zeit eine neue Konzeption erarbeitet werden soll.

Die Öffentlichkeitsarbeit liegt weiter in den Händen von Adalbert Stenzel, der eine gute Bilanz ziehen konnte. Beleg dafür ist u. a. die Website, auf der man die Geschichte der historisch wichtigsten Unternehmen der Kälte- und Klimatechnik findet, ebenso Vorträge und Dokumentationen zur Entwicklung der Komponenten und Verfahren, sowie Biografien der Persönlichkeiten, die die Branche geprägt haben. Außerdem gibt es ein Verzeichnis der im Museum gesammelten Fachliteratur sowie 15 digitalisierte Fachbücher aus den Anfängen der Kältetechnik. An der Digitalisierung wird weitergearbeitet.

Die Zahl der Objekte der "Straße der Kälte" wurde um einige interessante Objekte erweitert. Dieter Rochhausen warb für den Besuch der Kleinkälteausstellung in Scharfenstein, dessen zugehöriger Trägerverein am 2. September sein Jahresfest begeht, das unter dem Motto von 90 Jahren Kleinkälte in Scharfenstein steht.

Es wurde lebhaft diskutiert, vor allem über die Frage der Nachwuchsgewinnung. Es sollten nicht nur vorwiegend Ruheständler im Verein wirken, sondern auch junge DKV-Mitglieder gewonnen werden. Zum Schluss wurde mit großem Beifall Kurt Kohr zum Ehrenvorsitzeden des Vereins gewählt.

Fachbesichtigung und Vorträge

Der zweite Tag stand im Zeichen der Besichtigung des Freiburger Fraunhofer-Institutes für Solare Energiesysteme ISE und eines Vortragsprogramms zur Vorstellung der Institutsarbeit und zu Wärmepumpenthemen in Verbindung mit der Energiewende. Das ISE ist die weltweit vernetzte führende Forschungsstelle für die Nutzung der Solarenergie. Es geht den Schritt von den Silizium-Solarzellen zu Hochleistungszellen und hält mit 21,9% Wirkungsgrad den Weltrekord für multikristalline Zellen.

Es wird an der Gebrauchsdaueranalyse unter Umgebungsbedingungen gearbeitet sowie an der Qualitätssicherung der PV-Module und -Kraftwerke. Neben der Photovoltaik wird das Feld der Solarthermie für die Gewinnung solarer Prozesswärme und den Betrieb von solarthermischen Kraftwerken bearbeitet. Die Wasserstoffgewinnung aus Solartechnik ist wichtig für den Ausgleich von Angebot und Nachfrage von solartechnisch erzeugter Energie. In diesem Zusammenhang gibt es in Freiburg eine öffentliche Wasserstofftankstelle, an der in 3 min eine Vollbetankung möglich ist.

Ein weiterer Vortrag widmete sich der solaren Kühlung mit thermisch getriebenen Adsorptionskältemaschinen, was technisch beherrscht wird, aber kostenmäßig noch doppelt so teure Kälte liefert ist als PV-getriebene Kompressionskältemaschinen. Mit Steigerung der Effizienz und Vereinfachung der Systemkomponenten will man diesem Nachteil begegnen.

Es wurde über die Analyse der Betriebsdaten von ca. 300 Wärmepumpen berichtet, aus der hervorgeht, dass in Zukunft die Wärmepumpen für die Wärmeversorgung von Gebäuden dominierend sein werden, dass gegenwärtig schon sehr gute Effizienzwerte erreicht werden und dass die besten Ergebnisse durch gute Planung, robuste Ausführung und gut abgestimmte Komponenten zu erreichen sind.

Ein Sachverständiger sprach darüber, warum Kunden immer wieder von ihrer Wärmepumpe enttäuscht sind und zeigte die Wege zur Überwindung dieser Einschätzung auf und schließlich wurde in einem Vortrag die Energiewende mit dem Fokus erneuerbare Energie und Wärmepumpen behandelt.

Umfassendes Rahmenprogramm

Der Freitagnachmittag gehörte einer Stadtführung, die die Schönheiten des Stadtzentrums von Freiburg zeigte, und einem gemeinsamen Abendessen. Ganz nebenbei konnten sich die Teilnehmer vom sehr gut funktionierenden öffentlichem städtischen Nahverkehr überzeugen.

Am Sonnabend stand der erste „Kür“-Ausflug in den Schwarzwald auf dem Programm, der mit einer Führung durch das ehemalige Kloster St. Peter begann, mit Bummeln, Shoppen und Genießen am Titisee weiterging und mit dem erlebnismäßigen und geografischen Höhepunkt Feldberg endete.

Und wegen der guten Beteiligung gab es auch noch einen Sonntagsausflug in das Elsass, der am Beginn zu einer Besichtigung der imposanten historischen Kältemaschinentechnik in der ehemaligen Brauerei in Riegel am Kaiserstuhl führte, und der die touristisch sehr gut erschlossenen elsässischen Orte Riquewihr und Colmar zeigte. (UA)

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