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Deutsche Kälte- und Klimatagung 2014 in Düsseldorf

"Es fehlen die 30- bis 40-Jährigen"

Neben den üblichen Formalien standen bei der traditionell am Vorabend durchgeführten Mitgliederversammlung in diesem Jahr insgesamt sieben Positionen im DKV-Vorstand zur Disposition. Unter der Wahlleitung von Eckart Prandner wurden im offenen Abstimmungsverfahren folgende Positionen wiedergewählt: Vorsitzender: Dr.-Ing. Josef Osthues (einstimmig bei eigener Enthaltung), stellvertretender Vorsitzender: Prof. Dr.-Ing. Ullrich Hesse (einstimmig bei eigener Enthaltung), Schatzmeister: Dr.-Ing. Rainer Jakobs (nicht anwesend, 4 Neinstimmen, 1 Enthaltung), Sprecher der Bezirksvereine Jörn Schwarz (einstimmig bei eigener Enthaltung). Auch bei den Obmännern der einzelnen Arbeitsabteilungen (AA) standen nach zweijährigem Turnus wieder Neuwahlen an. Alle Obmänner stellten sich zur Wiederwahl zur Verfügung. Gegenkandidaten gab es nicht. Wiedergewählt wurden Obmann AA II/2: Dr.-Ing. Jürgen Süß, Obmann AA III: Dr.-Ing. Werner Hünemörder, Obmann AA IV: Achim Zeller.

Ebenfalls einstimmig wiedergewählt wurde der Rechnungsprüfer Dipl.-Ing. Ewald Preisegger. Dipl.-Ing. Karsten Beermann stellte sich für das Amt des 2. Rechnungsprüfers nicht mehr zur Verfügung. An seiner Stelle wurde Dipl.-Ing. Peter Eßlinger gewählt. Nach Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung für den Etat 2014 wurde auch der Etatentwurf 2015 einstimmig verabschiedet. Auf eine Beitragserhöhung für das kommende Geschäftsjahr wurde verzichtet.

Der DKV-Vorsitzende Josef Osthues ging in seinem Jahresbericht nochmals auf die Umsetzung der 2012 in Würzburg vorgestellten „Vision 2020“ ein (siehe KK 12/2012, Seite 50 ff.). Er erinnerte insbesondere an die Notwendigkeit der Mitgliederwerbung. Eine hohe Mitgliederzahl sei notwendig, um als führender technisch-wissenschaftlicher Verein in der Kälte-, Klima- und Wärmepumpenbranche in Europa wahrgenommen zu werden. Hier hat sich seit 2012 offenbar etwas getan: Zum Stichtag 12.11.2014 zählte der DKV 1530 Mitglieder, davon 312 Studenten und 168 Senioren. 2011 waren es noch 1188 Mitglieder, 2012: 1210, und 2013: 1279 Mitglieder. Von den 1530 Mitgliedern im Jahr 2014 sind 1369 ordentliche Mitglieder, 126 fördernde und 35 korporative Mitglieder. In diesem Jahr konnten acht neue fördernde und zwei korporative Mitglieder hinzugewonnen werden. Osthues beklagte allerdings, dass in der Altersstruktur die Zahl der über 50- und 60-Jährigen sehr hoch sei, wohingegen das „Mittelfeld“ der 30- bis 40-Jährigen zu schwach ausgeprägt sei. Erfreulich sei der Zuwachs bei den Jungen. Immerhin sei man mit dem Zuwachs von 5 Prozent von 2012 auf 2013 und von 6,6 Prozent Zuwachs von 2013 auf 2014 auf dem richtigen Weg im Sinne der Vision 2020, die bei der Mitgliederwerbung ein Plus von sieben Prozent pro Jahr empfiehlt. Zudem wurden mit dem DKV/IZW-Symposium und dem 2. Innovationstag Kältetechnik zwei zusätzliche Veranstaltungen durchgeführt. Auch rechnet der DKV-Vorstand mit einer Erhöhung der Einnahmen in diesem Jahr.

Erstmals stellten auch die Obmänner der einzelnen Arbeitsabteilungen im Laufe der Mitgliederversammlung kurz die diesjährigen Schwerpunkte der Vorträge ihrer Abteilungen vor. Bereits am Mittwochnachmittag (19. November) fanden erneut die Studentenveranstaltung und die Informationsbörse statt. 13 Studenten stellen ihre Arbeiten aus allen Teilen der Kälte-, Klima-, Kryo- und Wärmepumpentechnik vor. Mit über 170 Zuhörern stieß die Veranstaltung auf sehr gute Resonanz. Dies wurde vom stellvertretenden DKV-Vorsitzenden Ullrich Hesse lobend hervorgehoben.

In diesem Jahr fanden fünf technische Besichtigungen statt: In Herten wurde das Wasserstoff-Anwenderzentrum mit seiner Windstromelektrolyse und das Netto-Null-Energiegebäude (nZEB) der Athoka GmbH besichtigt. Des Weiteren standen Exkursionen zu folgenden Unternehmen resp. Institutionen an: Wurm GmbH & Co. KG Elektronische Systeme in Remscheid, Menerga GmbH in Mülheim an der Ruhr, IKKE - Informationszentrum für Kälte-, Klima- und Energietechnik gGmbH in Duisburg-Rheinhausen, sowie die Kälte- und Klimazentrale im Flughafen Düsseldorf.

Ehrungen und Festvorträge
Die eigentliche DKV-Tagung begann am Donnerstag, den 20. November – ebenfalls traditionell – mit den Ehrungen. Neben zahlreichen Auszeichnungen, darunter 25-mal die Silberne Ehrennadel für 25-jährige Mitgliedschaft (es waren allerdings nur vier zu Ehrende anwesend), siebenmal die Goldene Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft (nur ein zu Ehrender anwesend) und zweimal Goldene Ehrennadel für 50 Jahre Mitgliedschaft (nur ein Anwesender) wurden auch wieder besonders herausragende Universitätsabschlussarbeiten mit dem DKV-Studienpreis gewürdigt. Ihn erhielten in diesem Jahr gleich zwei Absolventen der Uni Kassel, Fachgebiet Technische Thermodynamik: Dominic Dedering für seine Masterarbeit „Inbetriebnahme einer neuartig entwickelten Absorptionskältemaschine“ und Frauke Poblotzki für die Masterarbeit „Inbetriebnahme einer Versuchsanlage zur Untersuchung des beginnenden Blasensiedens von natürlichen Kältemitteln in senkrechten Kanälen“. Die Laudatio hielt für beide Absolventen Prof. Dr.-Ing. Andrea Luke (siehe Bild).

Irene Reichert, die langjährige Geschäftsführerin des DKV, wurde für 38 Jahre „ganz außergewöhnliche Verdienste um die inneren Belange des DKV“ mit der DKV-Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Dipl.-Ing. Eckart Prandner.

 

 

Die DKV-Münze für besondere und außergewöhnliche Verdienste in der praktischen Umsetzung von wissenschaftlichen und technischen Erkenntnissen und Grundlagen erhielt in diesem Jahr Dipl.- Ing. Hermann Renz (Bitzer). Die Laudatio hielt Prof. Dr.-Ing. Hans Quack.

 

Nach den Ehrungen berichtete Prof. Ullrich Hesse vom Institut für Energietechnik der TU Dresden in seinem Festvortrag aus Anlass des 100. Geburtstages von Heinz Jungnickel über dessen Wirken und Umfeld in Dresden. Prof. Dr. Metin Tolan von der Technischen Universität Dortmund brachte in einer unterhaltsamen Art und Weise spannende Themen aus der Physik zu Gehör. Sein Vortrag unter dem Titel "Geschüttelt, nicht gerührt! James Bond im Visier der Physik" zeigte, was technisch möglich ist und was nicht. Die nächste DKV-Tagung findet im November 2015 in Dresden statt. (SI)

www.dkv.org