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Blick auf Europa

    Die Lösung ist weiß

    Großbritannien

    Warum kompliziert, wenn es auch ganz einfach geht? So könnte man den Vorschlag von Dr. Steven Chu, US Energy Secretary, zur Reduzierung der globalen Erderwärmung zusammenfassen. Während andere sich die Köpfe bei den Diskussionen um Kältemittel, erneuerbare Energien und CO2-Emissionen einschlagen, setzt er ganz einfach auf weiße Farbe. Auf einer Konferenz in London Ende Mai sagte er dazu sinngemäß: Wenn die Dächer aller Gebäude weiß wären und der Straßenbelag hell, anstelle von schwarz oder dunkel, dann wäre die damit einhergehende Reduzierung der globalen Erderwärmung ebenso so hoch, als würde man alle Pkws in der ganzen Welt für elf Jahre von der Straße nehmen. Seine Erklärung ist auch für Nichtwissenschaftler nachvollziehbar. Von weißen oder hellen Oberflächen aus wird das Sonnenlicht direkt durch die Erdatmosphäre hindurch wieder in den Weltraum reflektiert. Dunkle Oberflächen hingegen, wie z.B. Backsteine oder Dachziegel absorbieren das Sonnenlicht. Es wird in Wärme umgewandelt und trägt so zur globalen Erderwärmung bei. Weiße oder helle Dächer reflektieren bis zu vier mal mehr Energie als dunkle Dächer, halten damit die Gebäude kühl und sparen Energie ein, z.B. beim Betrieb der Klimaanlage laut Chu bis zu 15 %. Auch auf die Farbe von Pkws lässt sich Chus Theorie übertragen. So geht er seinen Berechnungen zufolge davon aus, dass diese, wenn weiß oder hell, besonders im Sommer weniger Energie verbrauchen würden, da dann die Klimaanlage effizienter arbeiten bzw. kleiner dimensioniert werden könne. Großbritannien schließt sich den Vorschlägen Dr. Chus an. So empfiehlt auch die britische Regierung in ihrem kürzlich ver­öffentlichten Heatwave Plan for England (wozu es einen solchen gibt, ist der Verfasserin allerdings nicht ganz klar...), Häuser weiß zu streichen und außerdem Teppiche durch Fliesen oder Parkett zu ersetzen sowie helle Vorhänge zu verwenden. Einziges, noch ungelöstes Problem: die Ästhetik. Denn ein Schwarzwaldhaus, ein englisches Cottage oder ein französisches Landhaus mit weißem Schrägdach würde wahrscheinlich doch etwas seltsam anmuten...RAC 07/2009

    Effizienz allitaliana

    Italien

    Seit 17 Jahren und 4 Monaten geht die italienische Regierung schwanger mit ihrer Gesetzgebung zum Thema Energieeffizienz und Energieeffizienzlabel in Gebäuden. So wurde das erste Gesetz (10/91) hierzu sage und schreibe im Jahr 1991 verabschiedet. Es schrieb vor, dass neue und bestehende Gebäude mit einem Energieeffizienzlabel ausgestattet werden müssen. Die Gültigkeit des entsprechenden Zertifikats war auf fünf Jahre festgelegt worden. Allerdings wurde dieses Gesetz nie veröffentlicht und damit auch nicht umgesetzt. 13 Jahre und 6 Monate später, 2005, wurde es durch ein neues Dekret (192) infolge der EU-Richtlinie 2002/91/EG zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBD) ergänzt, das sich nunmehr nur noch auf neue Gebäude bezog und außerdem die Gültigkeit auf zehn Jahre verlängerte. Das konnte man natürlich so nicht stehen lassen. Deshalb wurde nur gut ein Jahr später erneut die Verpflichtung auf bestehende Gebäude ausgeweitet. So ging es auch in den kommenden Jahren weiter. Einem Schritt nach vorne folgte ein Schritt zurück bis zum heutigen Tag. Und auch heute gibt es noch keine entsprechenden na­tionalen Normen zur effektiven Umsetzung der Richtlinie in bella Italia. Allerdings haben die Regio­nen, laut Richtlinie, ebenfalls die Möglichkeit, Normen zu ihrer Umsetzung einzuführen. Das Ergebnis: 17 Jahre nach dem ersten Gesetz gibt es sechs verschiedene regionale Gesetze mit entsprechend geltenden regionalen Normen (alle davon übrigens im Norden), während in allen anderen Regionen weiterhin normative Freiheit herrscht!

    CDA 05/09

    HFKWs in Pkw-Klimaanlagen

    Heiß diskutiert:

    Schon seit Monaten tobt die Diskussion um den künftigen Ersatz von R 134a in Pkw-Klimaanlagen. Auf der einen Seite die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Verfechter des Kältemittels CO2. Auf der anderen Seite die Chemieindustrie mit dem neuen HFKW 1234yf. Und irgendwo in der Mitte die Automobilindustrie, die allerdings besser daran getan hätte, sich ihre Stellungnahme von Anfang an genau zu überlegen und in der Folge auch dazu zu stehen. Kurz zur Erinnerung: die EU-Richtlinie 2006/40/EG schreibt vor, dass ab 1. Januar 2011 das Kältemittel R 134a nicht mehr in Pkw-Klimaanlagen neuer Fahrzeugtypen verwendet werden darf. Die deutsche Automobilindustrie hatte in der Vergangenheit, u.a. auf der IAA 2007 in Frankfurt dazu verlauten lassen, sie werde auf das Kältemittel R 744, d.h. CO2 umsteigen. Heute allerdings sieht es ganz anders aus. So heißt es in einer kürzlich erschienenen Pressemitteilung des VDA (Verband der Automobilindustrie), die Entwicklung und der Einsatz natürlicher Kältemittel würden zwar gerade von deutschen Zulieferern wesentlich vorangetrieben, allerdings erfordere die Weiterentwicklung der Klimaanlagen in Fahrzeugen erhebliche Forschungsmittel. Eine gleichzeitige Erforschung natürlicher und chemischer Kältemittel sei, so der VDA, kaum möglich und ein deutscher oder europäischer Alleingang angesichts des Weltmarktes ausgeschlossen. Die Automobilindustrie ist (noch?) nicht bereit für den Umstieg auf R 744 und setzt auf Fristverlängerung. Es bleibt also spannend und der Ausgang der Diskussionen scheint ungewisser denn je. Refripro 06/2009

    Nachruf

    Authentisch, unbequem, begeisterungsfähig: das sind die Adjektive, die mir als Erstes einfallen, wenn ich an Peter Weissenborn denke. Er war vor gut 15 Jahren der erste Kontakt, den ich mit der Fachpresse hatte. Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich damals zu meinem Vorgesetzten gesagt habe: Mit dem stellen wir uns besser gut, sonst kann das unangenehm für uns werden! Dabei wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, wie weit der Arm eines P.W. tatsächlich reichen kann! Das wurde mir erst in der Folgezeit richtig klar und zwar ganz besonders, als ich mich vor gut acht Jahren mit AMV Communication selbstständig gemacht habe. In dieser Zeit wurde Peter Weissenborn für mich so etwas wie ein persönlicher Mentor, der mir mehr als einmal hinter den Kulissen mit Rat und Tat, manchmal auch mit ungeschminkter Kritik und seinen hervorragenden Kontakten in der Branche zur Seite stand. Die erste gemeinsame Schlacht haben wir allerdings schon viel früher geschlagen. Nämlich zu Zeiten des R12-Ausstiegs, als ich noch für den Vertrieb verschiedener Kältemittel bei einem französischen Chemieunternehmen zuständig war. Damals galten diese Produkte, der Hersteller und ich selbst als Exoten in der Branche. Keiner kannte uns und nur wenige wollten etwas von uns wissen. Peter Weissenborn sah das anders. Und wenn er von einer Sache überzeugt war, dann hielt er damit nicht hinter dem Berg! Viele wertvolle Kontakte aus dieser Zeit habe ich noch heute und viele davon gehen direkt oder indirekt auf P.W. zurück. Auch in den folgenden Jahren blieb die Kältemittelfrage P.W.s Steckenpferd und brachte uns immer wieder zusammen. So entstand manch eine Idee für einen Artikel in angeregten Telefongesprächen. Das gilt im Übrigen auch für das Internetportal http://www.refripro.eu. Von der Idee bis zu ihrer Umsetzung vergingen gut zwei Jahre, in denen ich P.W. mehr als einmal nach seiner Meinung befragt habe. Denn er war nicht nur ein Kenner der Branche, sondern hatte auch einen untrügerischen Instinkt für Tops und Flops. Er hat mir immer dazu geraten, weiter zu machen und seine Prognose hat sich bestätigt: Refripro hat sich inzwischen erfolgreich als Online Medium für die Kälte- und Klimabranche etabliert. Leider hat sich P.W. von seiner schweren Krankheit nie wirklich erholt, auch wenn er das nach außen auf keinen Fall zeigen wollte. So habe ich ihn noch im April auf einer Pressereise erlebt, auf der er bis tief in die Nacht hinein über wichtige Belange der Kältebranche philosophierte. Oder aber auf der KK-Fachtagung im Mai in Frankfurt, wo er kämpferisch wie eh und je die Schwierigkeiten des R22-Ausstiegs anprangerte. Ob und wie diese Probleme gelöst werden, wird er nun leider nicht mehr miterleben. Er wird der Branche und uns allen fehlen. Das denkt sicher nicht nur ... A.V. -

    Weitere Informationen

    Andrea Voigt In Zusammenarbeit mit:

    AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ­internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com

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