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Feuer- und Rettungswache mit Lüftungs- und Abluft-Kombination

Klimatisieren, lüften, absaugen

Die Umgebung der neuen Feuer- und Rettungswache ist mit ihren zwei- bis dreigeschossigen, freistehenden Wohngebäuden, Gewerbebauten und der Freifläche des Marktplatzes städtebaulich stark heterogen geprägt. Der Neubau reagiert darauf mit einer klaren und markanten Gebäudekubatur. Gleichzeitig bildet der kompakte Baukörper durch seine gelenkartige Form mit vier Gebäuderiegeln einen allseitig um­schlossenen Betriebshof.

Wärmebereitstellung und Stromnutzung durch BHKW-Technik.

Bild: pbr / Brückner

Wärmebereitstellung und Stromnutzung durch BHKW-Technik.

Nachhaltige Planung

Sowohl in der Architektur- als auch in der TGA-Planung wurden alle Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Der Energiebedarf der Wache wird zu großen Teilen regenerativ durch eine installierte Photo­voltaik-Anlage gedeckt. Nicht zuletzt wird durch die Realisierung einer redundanten Strom- und Kälteversorgung die Einsatzfähigkeit auch in Ausnahmesituationen gewährleistet.

Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über ein Gas-Brennwertgerät in Kombination mit einem gasbetriebenen Blockheizkraftwerk (BHKW). Zur Grundlastabdeckung des erforderlichen Wärmebedarfs wird das BHKW genutzt, zur Spitzenlastabdeckung dient das Gas-Brennwertgerät mit modulierendem Gas-Gebläsebrenner. Damit auch bei geringer Wärme-Abnahme im Teil­lastbetrieb eine ausreichende Laufzeit des BHKW sichergestellt werden kann, wurde ein Pufferspeicher eingerichtet.

Zentrale Teil­klima­anlagen zur Sicher­stellung der ­erforderlichen Außenluft­raten.

Bild: pbr / Brückner

Zentrale Teil­klima­anlagen zur Sicher­stellung der ­erforderlichen Außenluft­raten.

Umfassende Lüftungs­anlagentechnik

Dem grundlegenden Lüftungsprinzip folgend, wurden fünf zentrale Teil­klimaanlagen und drei zentrale Lüftungsanlagen eingerichtet. Die Heraus­forderung in der Lüftungsanlagentechnik bestand insbesondere darin, diese möglichst wirtschaftlich in die Technikflächen in den Zwischengeschossen mit einer Raumhöhe von 2,4 m zu integrieren. Dies erforderte eine detaillierte Anlagenverortung, um Kreuzungspunkte im Luftkanalnetz zu vermeiden und ein klares Lüftungskonzept zu konzipieren. Die Luftmengen der Anlagen liegen zwischen 550 und 7830 m3/h. Weiterhin wur­den dezentrale Ablufteinheiten für die Fahrzeughallen, Küchenabluft, Kompressorkühlluft, Sicherheitsbelüftung, Entrauchungsventilator Atemschutzübung, die Arbeitsplatzabsaugungen und für eine Schweißrauchabsaugung vorgesehen.

Aufgrund der dichten Gebäudehülle ist eine mechanische Be- und Entlüftung nahezu aller Räume erforderlich. Wärmerückgewinnungsanlagen unterstützen hierbei einen wirtschaftlichen Anlagenbetrieb. In Sonderbereichen wie der Atemschutzübungsstrecke wurden gesonderte Abluftventilatoren vorgesehen, um die vollständige Entrauchung des Übungsbereichs in einem Zeitraum von 2 min erreichen zu können, so dies während einer Übungssimulation erforderlich wird. Während einer Übung (Verrauchung) wird der Übungsraum durch gas- und rauchdichte Absperrklappen vom Rest der Anlage getrennt.

Werkstattbereich für Großfahrzeuge der Feuerwache mit ­Abgas­absaugungen.

Bild: pbr / Brückner

Werkstattbereich für Großfahrzeuge der Feuerwache mit ­Abgas­absaugungen.
Fahrzeughalle mit dezentraler Fahrzeughallenabluft.

Bild: pbr / Brückner

Fahrzeughalle mit dezentraler Fahrzeughallenabluft.

Zentrale Abfuhr von Dieselmotoremissionen

Die Fahrzeughallen 1 bis 3 der Einsatzfahrzeuge erhielten eine zentrale Absaugung für die Dieselmotoremissionen (DME), wie es die DIN 14092-1 fordert. Sie erfolgt rückwärtig zu den Einstellplätzen. Neben den anfallenden DME in Bodennähe werden auch die Kohlenstoffmonoxid-(CO)-Emissionen im Deckenbereich erfasst und abgeführt. Die Abluftventilatoren wurden je Fahrzeughalle so ausgelegt, dass das gesamte Luftvolumen der Halle innerhalb von 5 min ausgetauscht wird.

Die Ausführung erfolgte mittels zwei Ventilatoren, die gemeinsam die maximale Abluftmenge abdecken und durch separate Stromkreise gespeist werden. Als Zuluft­öffnung dienen die Flächen der Hallentore, deren Ansteuerung über die zentrale Gebäudeleittechnik erfolgt. Die Vorteile dieser zentralen Schafstoffabfuhr liegen in der Vermeidung von Stolperfallen an den Fahrzeugen, in der flexiblen Nutzung von einzelnen Stellplätzen durch unterschiedliche Fahrzeuge sowie in der verbesserten DME-Abfuhr beim Wiederkehren der Fahrzeuge in den Stellplatzbereich und nicht zuletzt im wartungsarmen Anlagenaufbau. Zusätzliche Sicherheit schafft eine zweistufige CO-Warnanlage an allen Fahrzeugstellplätzen.

Dezentrale Sonderabluftanlagen

Die Kfz-Werkstatt und die Bestückungszone wurden mit einem Saugschlitzkanal sowie einer automatisch lösenden Abgaszange ausgestattet. Hier werden die DME der Großfahrzeuge beim Ein- und Ausfahren des Hallenbereichs dezentral erfasst und über Dach abgeführt. Zum Schutz vor gesundheitsgefährdenden Ausdünstungen wurde im Nassraum eine Arbeitsplatzabsaugung installiert. Das kompakte Filtersystem wurde als Wandgerät über dem Säuberungsbereich angeordnet.

Luftkanalführung der Zentralen Fahrzeughallenabluft.

Bild: pbr / Brückner

Luftkanalführung der Zentralen Fahrzeughallenabluft.
B. Eng. Andre Poppe,
Mitarbeiter TGA bei der pbr Planungsbüro Rohling AG, Osnabrück

Bild: Christa Henke / Poppe

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