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Die Jahre 1980 bis 1989

Weitere Meilensteine

Bild: KK-Redaktion

Anfang 1980 wurde der Grundstein für die Zusammenarbeit zwischen dem Kälteanlagenbauerhandwerk und dem Gentner Verlag Stuttgart gelegt. Das in dieser Zeit stark wachsende Gewerk, das als in die Handwerksrolle eingetragenes Handwerk bis 1982 als Bundesfachgruppe Kältetechnik noch dem Zentralverband Deutscher Mechaniker-Handwerke angehörte, erhielt in der KK nämlich eine eigene Rubrik zur Information über die permanente Arbeit, wie etwa die Erarbeitung einer Ausbildungsverordnung. Dies zu Recht, denn 1980 gab es bereits 14 Fachgruppen oder Innungen in Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Dortmund, Hamburg, Hessen, Münster, Niedersachsen, Nordrhein, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Braunschweig, Berlin und Saarbrücken. Parallel zur handwerks­orientierten Entwicklung der Kältebranche machte auch die wichtigste nationale Messeveranstaltung, die Kälte-Klima-Fachschau des VDKF, Fortschritte. Diese fand im Oktober 1979 letztmalig in Hannover statt – wohin sie interessanterweise 22 Jahre später wieder zurückkehren sollte.

Der Abschlussbericht in der ersten KK des neuen Jahrzehnts informierte darüber, dass ab 1980 mit der Messe in Nürnberg die „1. Internationale Kälte-Klima-Fachschau“ IKK geboren wurde, um damit dem großen internationalen Zuspruch Rechnung zu tragen. Zur Erstveranstaltung kamen damals 172 Aussteller aus sieben Ländern (auf einer Ausstellungsfläche von 10 500 m2) und insgesamt 5 400 Fachbesucher. Von diesem Zeitpunkt an begannen die Veranstalter mit dem jährlichen Wechsel zwischen Nürnberg und damals Essen.

Der Beginn der 80er-Jahre stand weiterhin auch im Zeichen der Wärmepumpe. Viele Herstellerfirmen, wie Stulz, Junkers, Bauknecht oder National Panasonic, machten diese Technologie zum Mittelpunkt ihrer Anzeigenkampagnen.

Des Weiteren standen viele Tagungen, Kongresse und Messen (IFH Nürnberg, Intherm Stuttgart, Hannover-Messe, VDI-Tagung, Expoclima/Interclima oder die ISH in Frankfurt) im Zeichen der Wärmepumpe. Damals entwickelte sich auch ein umstrittener Wettbewerb zwischen den Gewerken. Die explodierenden Zahlen installierter Anlagen wurden durch das SHK-Handwerk aufgefangen, das die Wärmepumpe als heiztechnisches Produkt verarbeitete. Technologisch gesehen pochten allerdings die Kälteanlagenbauer, allen voran Bundesfachgruppenleiter Horst Schneider (später erster Bundesinnungsmeister), darauf, aufgrund ihrer gesetzlich zugestandenen Kompetenz diese Systeme alleine zu installieren.

Allerdings fehlte es bis dato an der notwendigen Anzahl an ausgebildetem Personal – leider, denn sicher war das fehlende Wissen vieler SHK-Installateure mit ein Grund für die mangelnde Funktionstüchtigkeit vieler Wärmepumpen sowie für deren späteren Untergang. Hinzu kam außerdem eine Billigpreispolitik durch das installierende Gewerbe, aber vor allem auch durch die Hersteller bzw. Anbieter, die in dieser Zeit wie Pilze aus dem Boden schossen. Aufgrund des großen Wettbewerbs wurde nicht mehr auf die Qualität, sondern in erster Linie auf die Kosten geachtet, weshalb viele Anlagen installiert wurden, deren Funktionstüchtigkeit schon bald zu wünschen übrig ließ.

Die Energiekrise brachte aber auch weitere Themen ins Gespräch, die in der KK behandelt wurden. Dies vor allem im Bereich der Gebäudetechnik mit Niedertemperaturheizungen, Wohnungslüftungssystemen und Wärmerückgewinnung, der Solartechnik oder auch der aufkommenden Wärmedämmung, resultierend aus der Mitte der 70er-Jahre entwickelten Wärmeschutzverordnung. Aber auch die Industrie befasste sich mit diesem Thema, so nachzulesen in der KK, mit der Rückgewinnung von Energie aus Prozesswärme oder aus Kühlkreisläufen.

In der Vormesseausgabe KK 9 zur IKK 1981 informierte der „Aktuelle Kommentar“ von Schriftleiter Pielke über einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Kälteanlagenbauerhandwerks in Deutschland. Mit zwei Gründungsversammlungen am 20. Juli und 19. August verabschiedeten Vertreter der Branche eine Satzung für die Gründung eines Zentralverbandes des Kälteanlagenbauerhandwerks.

Als erster Präsident fungierte Theo Mack von der Landesinnung Hessen. Gemeinsam mit seinen weiteren Vorstandskollegen, den Herren Emmerich, Trachte, Mark, Meis, Helfmann und Schmidt, erklärte er sich bereit, auch im Falle der Gründung eines Bundesinnungsverbandes des Kälteanlagenbauerhandwerks zur Verfügung zu stehen, was im eigent­lichen Sinne das erklärte Ziel dieses Handelns war. Folgender Auszug aus einem vorbereitenden Grundsatzpapier gab näheren Aufschluss, weshalb der Zentralverband nur eine Übergangslösung sein sollte: „Der Bundesinnungsverband ist kein Zusammenschluss von Handwerkern, d. h. Einzelmitgliedern. Es ist ein Zusammenschluss von Landesinnungsverbänden des Kälteanlagenbauerhandwerks. Wenn keine Landesinnungsverbände bestehen, so können auch Innungen Mitglied werden. Grundsätzlich entscheidet die Innungsversammlung, ob die Mitgliedschaft im Bundesinnungsverband angestrebt werden soll. Es wird also eines Tages darauf ankommen, dass die Innungs-Mitglieder sich entscheiden, ob sie einen Bundesinnungsverband haben wollen oder nicht. Wichtig für die Anerkennung des Bundesinnungsverbandes wird es sein, dass die überwiegende Mehrheit der Landesinnungen diesen BIV trägt. Erst dann kann er als solcher anerkannt werden. Für den ZVK bestehen diese strengen Maßstäbe nicht.“

Die Gründung des BIV: Die Zeit war reif

Der Chronologie der KK folgend stand als nächstes Großereignis für die Kältebranche die Gründung des Bundesinnungsverbandes des Deutschen Kälteanlagenbauer-Handwerks an, über die in einem ausführlichen Beitrag mit dem Titel „Die Zeit war reif“ berichtet wurde und der mit den folgenden Worten begann: „lm Oktober vorigen Jahres beschlossen 13 Innungen und Fachgruppen des Kälteanlagenbauer-Handwerks einstimmig die baldige Gründung eines eigenen Bundesinnungsverbandes. Die Zeit war reif – drei Jahre nach Anerkennung des Vollberufs „Kälteanlagenbauer“ – für diesen wichtigen Schritt. Ein Fünfer-Gremium wurde gewählt, zur Führung von Verhandlungen und zum Einleiten aller erforderlichen Maßnahmen.

Im Februar dieses Jahres war es dann so weit: die wackeren fünf luden mit einer zwölf Punkte umfassenden Tagesordnung die interessierten Landesinnungen und Innungen zur Gründung des Bundesinnungsverbandes des Deutschen Kälteanlagenbauer-Handwerks am 26. Februar 1982 ins Novotel Breitscheider Kreuz in Ratingen ein. Zum 1. Bundesinnungsmeister wurde Horst Schneider gewählt. Seine Vertreter waren Erwin Mackenscheidt und Peter Christensen, die weiteren Vorstandsmitglieder Kurt Haar, Peter Weissenborn, Günter Kirchner und Werner Melzer.

Mit diesem Schritt musste der neue BIV folgerichtig zum Ende des Jahres 1982 auch aus dem Zentralverband Deutscher Mechaniker-Handwerke (ZVM) ausscheiden. Die Rechtsfähigkeit wurde schließlich am 14. Mai 1982 erlangt. Im Zuge dieser Entwicklung wurde übrigens auch die Berichterstattung über das Kälteanlagenbauerhandwerk in der KK durch eine neue Rubrik „Beruf + Nachwuchs“ erweitert.

Mit einer kosmetischen Veränderung begann das Jahr 1983. Damals erhielt die KK einen neuen Satzspiegel; was allerdings weitaus weniger wichtig war als die beginnende offizielle Organschaft für den im Jahr zuvor gegründeten BIV. Eine Kooperation, die im Wesentlichen auf das Engagement von Dr. Pfundtner zurückzuführen ist, der Bundesinnungsmeister Horst Schneider von einer Zusammenarbeit überzeugen konnte. Die Organschaft wurde erstmals auf der Titelseite 7/83 mit Schriftzug und BIV-Logo plakativ dargestellt.

Die berufliche Praxis wurde relativ rasch in die BIV-Rubrik der KK aufgenommen und auch permanent mit aktuellen Informationen über den Verband, aus den Innungen sowie über das Ausbildungswesen über verbandspolitische Themen und sogar durch Firmenreportagen über repräsentative Mitgliedsbetriebe versorgt. Dies führte schließlich dazu, dass ab dem Heft 5/84 das Impressum um die beiden neuen Mitarbeiter Peter Weissenborn und Manfred Meyer als zuständige Redakteure für Informationen den BIV-Kälteanlagenbauer betreffend ergänzt wurde. Von diesem Zeitpunkt an begann sich die KK von einem bis dahin technisch-wissenschaftlichen Magazin zu einer beruflich praxisorientierten Fachzeitschrift zu entwickeln.

Der Anteil der Rubrik „BIV-Kälteanlagenbauer“ machte zeitweise die Hälfte des Heftumfangs aus, wodurch die KK Mitte der 80er-Jahre eine Mischung aus Planerzeitschrift mit Fachbeiträgen über Ventilatorentechnologien, Luftfilter, Büroklimatisierung, kältetechnische Komponenten und Systeme, Regelungsvarianten und Kältemittel sowie Handwerkermagazin mit Beiträgen aus den Innungen, über Mitglieder, die Berufsausbildung sowie zum Verbandsgeschehen war, dies ergänzt durch zahlreiche Berichte über Messen und Fachveranstaltungen – der DKV feierte 1984 beispielsweise in Baden-Baden sein 75-jähriges Jubiläum – aus dem In- und Ausland sowie bereits erwähnt durch regelmäßige Firmenreportagen. lm gleichen Jahr wie das DKV-Jubiläum wurde auch der Grundstein für den Neubau der Bundesfachschule Kälte- und Klimatechnik in Maintal gelegt, der Ausbildungsstätte der Landesinnung Hessen für die berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung im Kälteanlagenbauerhandwerk, die sich zur bedeutendsten in Deutschland entwickeln sollte.

Zwischenzeitlich wurde mit Hochdruck nach Alternativen zu den FCKW-Kältemitteln gesucht, nachdem am 16. September 1987 die ersten Staaten das Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht unterzeichneten. Obwohl das H-FCKW-Kältemittel R22 als Ersatzstoff zeitweise auch für Diskussionsstoff sorgte (die Entwicklungen liefen schon in Richtung R134a), sollte es sich dennoch vorübergehend als beste Option zur Ablösung von R502 herausstellen, wie man heute weiß. Alles in allem sorgten die 80er-Jahre für sehr viel Bewegung in der Kälte-/Klimabranche. Dies im handwerklichen Bereich, in der Markt- und Messepolitik, aber auch in der Industrie.

So fallen beispielsweise einige interessante technische Weiterentwicklungen in dieses Jahrzehnt, über die in der KK berichtet wurde, wie etwa Eisspeicheranlagen, Latentwärmespeicher, Scroll-Verdichter, Schraubenverdichter, elektronische Regelungen für Kälteanlagen, Verbundkältesätze, EDV-Datenpflege durch Fernübertragung (DFÜ), EDV im Handwerk oder Microcomputer-geregelte Expansionsventile – um nur einige zu nennen.

Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass es trotz der Mauer in Berlin zur damaligen Zeit bereits eine regelmäßige Berichterstattung über die Aktivitäten in der DDR gab. Auf wissenschaftlicher Ebene war der Kontakt zwischen den beiden deutschen Staaten nie abgerissen und so ist es auch nicht überraschend, dass das Internationale Kälteinstitut IIF/IIR mit Sitz in Paris 1984 eine Tagung der Kommission B2 in Dresden abhielt, schließlich war die DDR seit über zehn Jahren Mitglied im IIF.

Diese Veranstaltung nahm die KK-Redaktion zum Anlass, mit dem Generaldirektor des VEB Kombinats Luft- und Kältetechnik in Dresden Günter Kretschmer ein ausführliches Interview über die Situation der Kälte- und Klimatechnik in Ostdeutschland zu führen. Die Inhalte waren technische Entwicklungen, der Handel, die Struktur des Kombinats Luft- und Kältetechnik in der DDR und die Berufs-ausbildung.

DIE JAHRE 1990 BIS 2000

Neue Herausforderungen

Das Jahr 1990 begann mit einer traurigen Meldung für das Kälteanlagenbauerhandwerk. Am 8. Januar starb im Alter von 78 Jahren der erste Bundesinnungsmeister des Kälteanlagenbauerhandwerks Horst Schneider. Ein Mann, der sein ganzes Leben seinem Beruf widmete und durch sein Engagement als der eigentliche Vater dieses Handwerksberufes gilt, war er es doch, der als treibende Kraft bei der Anerkennung des Kälteanlagenbauers zum Vollhandwerk agierte.

Gleichzeitig drehte sich das Rad weiter. Und weiterhin bestimmte die Kältemitteldiskussion das zentrale Geschehen der Kälte-/Klimabranche. Die Hersteller kältetechnischer Komponenten begannen verstärkt mit Produkten für das Kältemittel R22 zu werben, dies durch Anzeigen und auch mit technischen Entwicklungen. Eine Entscheidung pro einem Kältemittel, zu der man auch auf politischer Ebene erst dann kam, als seitens der Branche massiv interveniert wurde.

Ab Ende 1989, dann aber besonders deutlich in der ersten Hälfte der 90er-Jahre, bekleidete der DKV, ausgelöst durch die FCKW-Ozonproblematik, zunehmend eine technisch-wissenschaftliche Gutachterfunktion für die Geschicke und den Fortbestand der deutschen Kälte-/Klimatechnik. Dies ermöglichte ihm sein satzungsgebundener neutraler Vereinsstatus.

Der DKV verfolgte tatsächlich als einzige Brancheninstitution eine wirtschaftlich unabhängige Informationspolitik, schließlich vereinigt er in sich den komplexen Sachverstand der Kälte- und Klimatechnik in Form von persönlichen Mitgliedschaften aus Technik und Wissenschaft, aber auch aus dem Bereich des Kälteanlagenbauerhandwerks.

Was die Position des DKV in den 90er-Jahren besonders herausstellte: Er wurde zum wichtigsten Ansprechpartner für die Politik auf Bundes- und Länderebene, für die Bundesregierung und das Umweltbundesamt, schließlich für viele Anliegen der öffentlichen Hand.

Neben dem DKV saß die KK-Redaktion bei allen wesentlichen politischen Veranstaltungen und Sitzungen mit am Tisch, so auch als Teilnehmer an vielen Arbeitssitzungen mit dem damaligen Bundesumweltminister Prof. Klaus Töpfer sowie Bernd Schmidbauer, seinem damaligen zum Parlamentarischen Staatssekretär aufgerückten strategischen politischen Partner. Dies alles trug maßgeblich dazu bei, das Ansehen des DKV als führendes neutrales Sprachrohr der Kälte-/Klimatechnik in Deutschland zu stärken.

Welche Auswirkungen der Fall der Berliner Mauer für die Branche haben würde, versuchte Rüdiger Pielke dann in seinem Blickpunktkommentar der Ausgabe 3/90 „Die DDR – ein zukünftiger Kälte-Klima-Markt?“ zu beschreiben. Ende Februar 1990 gab es bereits die ersten Begegnungen auf handwerklicher Ebene, um nicht zuletzt auch über berufsbildende Maßnahmen bzw. die Ausbildung zu diskutieren.

Direkte Auswirkungen hatte der Fall der DDR natürlich auch auf das Kältegeschäft, zu beobachten auf der Leipziger Messe 1990, wo klar zu sehen war, wo westlicher Kapitalismus bzw. freie Marktwirtschaft und wo ehemaliger Kommunismus sich präsentierten. Gleichzeitig rückte aber das Handwerk zusammen, so wurde beispielsweise bereits im Juli 1990 der erste DDR-Handwerker mit dem Umweltpass für die qualifizierte Kältemittelentsorgung ausgezeichnet. Am 1. Dezember 1990 wurde sodann die erste Innung der ehemaligen DDR in Oberwiesenthal gegründet, deren Obermeister Gotthard Kohl aus Annaberg war.

Und auch der DKV war weiter aktiv, hatte man doch schon seit vielen Jahren Kontakt zu den Kollegen jenseits der Mauer. So wurde am 3. September der 1. DKV-Bezirksverein in Sachsen gegründet, dessen Vorsitzender Dipl.-Ing. Eberhard Günther wurde. Als Sitz wählte man Dresden.

Zwei Monate später folgte die Gründung des Bezirksvereins Halle/Saale unter dem Vorsitz von Dipl.-Ing. Werner Kolbe. Und zwischen dem 21. und 23. November 1990 fand schließlich die erste gesamtdeutsche DKV-Tagung in Heidelberg statt, die wie erwartet eine Rekordbeteiligung von 551 Teilnehmern verzeichnete und gleichzeitig das 1000ste Mitglied geworben wurde.

Weitere Schlagzeilen machten aber nach wie vor die Kältemittel. Zu diesem Thema berichtete die KK sehr ausführlich in praktisch jeder Ausgabe mit meist mehreren Meldungen oder Berichten.

Die folgende Zusammenstellung an Titeln soll einmal einen Überblick über die diskutierten Themen liefern und gleichzeitig demonstrieren, was nicht nur die KK, sondern die komplette Fachpresse Anfang der 90er klar beherrschte:

  • Ab 1997 weltweit auf FCKW verzichten
  • FCKW-Verbrauchssteuer auf den Weg gebracht
  • DKV-FCKW-Arbeitskreis tagte in Frankfurt
  • Hat FCKW-Recycling eine Zukunft?
  • Bundesrat beschließt FCKW-Halon-Verbots-Verordnung – R22 Verbotsstoff, aber bis 2000 verfügbar
  • Zur Minderung von FCKW-Emissionen – Aufgaben und Möglichkeiten des Kälte­anlagenbauerhandwerks
  • FKW-Seminar: Neue Möglichkeiten für FCKW-freie Kälteerzeugungssysteme in der Klima- und Haustechnik
  • BMFT/DKV-Verbundvorhaben „Minderung von FCKW-Emissionen in der Kälte- und Klimatechnik“
  • Ab März 1992 vollzog die Geschäftsleitung des Gentner Verlags eine weitere einschneidende Veränderung, die sich, bezogen auf den Inhalt, allerdings schon seit Ende der 80er abzeichnete: Mit der KK-Ausgabe 3 übernahm Peter Weissenborn nun auch offiziell die redaktionelle Verantwortung für die KK als Chefredakteur. Rüdiger Pielke rückte in den Redaktionsbeirat und Dr. Rüdiger Pfundtner blieb weiterhin leitender Redakteur. Mit Peter Weissenborn vollzog die KK einen kompletten Wandel zu einer auf den Kälte-Klima-Anlagenbau fokussierten Fachzeitschrift.

    Dies bedeutete, dass Themen aus den Bereichen Lüftungstechnik/-komponenten und Zentralklimasysteme bzw. Wohnraumlüftung seltener erschienen. Hier einige Beispiele, die auch einige der Entwicklungen dieser Zeit darstellen:

  • Kühldecken
  • Lüftung und Klimatisierung mit Quellluftdurchlässen
  • Klimatisierung über Sorptionstechnik
  • Novellierte Wärmeschutzverordnung – Kontrollierte
    Wohnungslüftung
  • Dafür widmete sich aber die Berichterstattung verstärkt dem Kälteanlagenbau. So mit Beiträgen über die Entwicklung kältetechnischer Komponenten und mit technischen Neuerungen und Weiterentwicklungen, wie etwa:

  • Wärme-Kraft-Kältekopplung
  • Energieeinsparung
  • Komponentenoptimierung (Verflüssiger, Verdampfer, Ventile ...)
  • Verdichterentwicklung
  • Ventilatortechnologien
  • Luft als Kältemittel
  • Adiabate Kühlung
  • Absorptionskältetechnik
  • Renaissance von Ammoniak im gewerblichen Bereich (zahlreiche Beiträge)
  • Weitere Themen betrafen das aktuelle Geschehen in den Landesinnungen, beim BIV und VDKF und auch auf politischer Ebene, wenn es um Beschlüsse mit Auswirkungen für das Handwerk ging. Und auch der Großhandel sowie Industrieunternehmen der Kältebranche rückten in den Mittelpunkt zahlreicher Beiträge.

    Und obwohl das Kälteanlagenbauerhandwerk seit den 90er-Jahren eine Hauptleserzielgruppe der KK darstellte, gab es gleichzeitig eine regelmäßige aktuelle Berichterstattung über das nationale und auch internationale Branchengeschehen, mit Reportagen über DKV-Tagungen, FKW-Seminare oder FGK-Infoveranstaltungen sowie über Messen wie die IKK, die ISH, die Mostra Convegno, die ASHRAE-Show oder die Interclima.

    Nachdem es Mitte der 80er-Jahre die Zerstörung der Ozonschicht war, deren Entdeckung zu weitreichenden Folgen in der Kälte-/Klimatechnik führte, machte ab 1993 ein weiteres unerwünschtes Phänomen die Runde: Der Treibhauseffekt bzw. das Treibhauspotenzial von Kältemitteln, abgekürzt GWP.

    Um nun für die neuen Kältemittelalternativen, die eigentlich noch gar nicht richtig eingeführt waren, eine vergleichbare Grundlage zu schaffen, wurde das TEWI-Konzept zur Ermittlung des direkten und des indirekten Treibhauspotenzials einer Kälteanlage entwickelt, erstmals vorgestellt im Rahmen der DKV-Tagung 1992.

    Und damit begann dann auch eine neue Diskussion im Hinblick auf den Vergleich: Direktverdampfungssysteme und Zweikreisanlagen mit Sole als Kälteträger, so beispielsweise im Rahmen der AFEAS-TEWI III-Studie, die auf der DKV-Tagung 1997 vorgestellt wurde.

    Wir werden uns umarmen, aber nicht heiraten!

    Eine bemerkenswerte Episode aus der unendlichen Reihe „Verbandsgeschehen“ spielte sich für den Kälteanlagenbauer ebenfalls in den 90er-Jahren ab. Bereits 1990 gab es eine erste gemeinsame Presseverlautbarung von VDKF und BIV mit dem Titel „Die Weichen für eine gemeinsame Zukunft gestellt“. In dieser Zeit begannen die Führungsgremien bzw. später auch zwei Fusionskommissionen, langsam aber zielstrebig ein Konzept für eine Zusammenführung zu entwickeln, um die Interessen des eigenen Handwerks besser vertreten zu können. Angesichts der Tatsache, dass es sich der Kälteanlagenbauer als im Vergleich zum SHK- oder Elektro-Bereich kleines Handwerk leistete, gleich zwei Verbände zuzüglich einer Überwachungsgemeinschaft zu führen, war dies sicher der richtige Weg. Am 15. April 1994 erhielt der VDKF das Votum seiner Mitglieder, dass der damalige VDKF-Präsident Eberhard Rathke in der wenige Tage später folgenden BIV-Mitgliederversammlung mit den Worten „Wir werden uns umarmen, aber nicht heiraten!“ aus seiner Sicht kommentierte. Dennoch wurde ein Fusionspapier erarbeitet, während auf VDKF-Seite allerdings gleichzeitig der Unmut vieler Mitglieder wuchs, und zwar aufgrund zweifelhaften Verhaltens seitens des Präsidiums bzw. des Verwaltungsrates (eigenmächtige Gründung der Wirtschafts- und Informationsdienste GmbH, Nicht-befolgen von verabschiedeten Mitgliederanträgen wie die Einstellung der VDKF-Information ...). Am 21. Januar 1995 votierten schließlich die VDKF-Mitglieder in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in Berlin für eine Satzungsänderung, die eine Fusion hätte einleiten können.

    Drei Monate später führte die Mitgliederversammlung des VDKF in Dresden schließlich zu einem Eklat, als die Beschlussfähigkeit der Versammlung in Sachen „Fusionsvorbereitungen durch die Wahl eines neuen Präsidenten“ von einigen Mitgliedern durch das demonstrative Verlassen des Saales boykottiert wurde.

    Zuvor wurde noch von Seiten des BIV sowie der Landesinnungen eindeutig eine Fusion befürwortet bzw. die Auflösung des BIV für den Tag X schon beschlossen. Letztendlich scheiterte die Verschmelzung zu einem gemeinsamen Verband schließlich aus formaljuristischen Gründen, was eigentlich von Anfang an hätte geklärt werden können und wofür eine Menge Porzellan unnötig zerschlagen wurde. Dennoch kam es in den darauffolgenden Jahren zu Annäherungen. So wurde der Sitz der BIV-Geschäftsstelle von Maintal nach Siegburg (seit September 2000 im Josef Biber-Haus, Bonn) zum VDKF verlegt, ein gemeinsamer Geschäftsführer bestellt, in zahlreichen Bundesländern gemeinsame Mitgliederversammlungen von BIV-Landesinnung und VDKF-Landesgruppe abgehalten sowie auch Doppelfunktionen im jeweiligen Vorsitz übernommen. Die Januar-Ausgabe der KK 1998 konnte dann über zwei Jubiläen berichten. Zum einen betraf dies den DKV. Dieser feierte im November 1997 in Hamburg sein 50-jähriges Jubiläum seit der Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg. Dies geschah genau am 17. Dezember 1947 in Karlsruhe, wobei die ursprüngliche Gründung durch Dr. Carl von Linde als „Deutscher Kälteverein“ in das Jahr 1909 zurückdatiert.

    1999 erschien dann ein Beitrag mit dem Titel „Sammlung Heinz Bacher erhalten“. Heinz Bacher, selbst Kälteanlagenbauer und über 40 Jahre Mitglied im DKV, hat im Laufe seines Wirkens für die Kältebranche zahlreiche Exponate zusammengetragen, deren Erhalt gesichert werden sollte. Was diese Initiative, die während der DKV-Mitgliederversammlung 1998 angestoßen wurde, bis heute bewirkt hat, wird der gesamten Kälte- und Klimabranche noch viele Jahre in Erinnerung bleiben.

    Zum einen wurde im Jahr 2000 in Maintal der Verein „Historische Kälte- und Klimatechnik e. V.“ gegründet, der sich als Ziel die geschichtliche Aufarbeitung der Branche vorgenommen hat, um diese in einem Museum, dessen Bau eine der wichtigsten Aufgaben sein wird, der Nachwelt zu erhalten.

    Was technologische Trends und Entwicklungen dieser Zeit anbelangt, so muss in jedem Fall auch das Thema „Raumklimasysteme“ Erwähnung finden. Da für die Installation dieser Systeme der Kälteanlagenbauer aufgrund seiner Ausbildung der geeignete Fachmann ist, informierte die KK permanent über neue Produkte, Referenzobjekte und die Marktsituation. Split-, Multisplit- oder VRF-Systeme werden auch weiterhin steigende Nachfrage erfahren, im Sanierungs-, aber auch im Neubaubereich.

    Eine weitere technologische Entwicklung der 90er-Jahre betraf das Thema „Binäreis“, ein Kälteträger, der in Zweikreissystemen eingesetzt wird. Die erste Binäreisanlage in Deutschland wurde 1993 installiert. 1995 erhielt diese Technologie den neu ins Leben gerufenen Umweltpreis des VDKF und der Messe Essen während der IKK verliehen. Über etliche Installationen im In- und Ausland informierte die permanente Bericht­erstattung der KK, wobei Binäreis aufgrund des speziellen Wissens auf noch keine breite Basis bezüglich planerischem und handwerklichem Know-how gestellt werden konnte.

    Um den Veränderungen des Jahrzehnts auf europäischer Ebene folgen bzw. diese mitgestalten zu können, wurde von Seiten der europäischen Verdichterhersteller 1993 der Verband ASERCOM gegründet, um einheitliche Standards, Antworten auf die Fragen zur Kältemitteldiskussion etc. mitzugestalten. Seit 1996 führt der Verband regelmäßig einen Tag vor Beginn der IKK ein Symposium durch, das sich aktuellen Themen auf internationaler Ebene widmet.

    Einen weiteren internationalen Trend hat die KK von Anfang an begleitet, ja mitgeprägt: den Kontakt zur chinesischen Kälte- und Klimabranche. Mitte der 90er entstand dieser zwischen dem VDKF und CAR, der Chinese Association of Refrigeration, und wurde 1997 mit einem „Letter of Intention“ auch dokumentiert. Es erfolgte ein wachsender Austausch, sei es nun der herstellerseitige Technologietransfer, der gegenseitige Besuch der Fachmessen IKK und China Refrigeration oder auch die Veröffentlichung einer chinesischen Schwesterzeitschrift der deutschen KK, die 1996 erstmals verteilt wurde.

    Die Zusammenarbeit mit der KK und dem DIN hat zwischenzeitlich dazu geführt, dass China die Europanorm EN 378 zu seinem Standard machen wird, eine wichtige Voraussetzung auch für deutsche Hersteller und Vertriebs­firmen, die an Geschäften mit dem chine­sischen Markt interessiert sind.

    Für den Gentner Verlag, Stuttgart, bzw. die KK kam es Ende dieser Dekade außerdem zu zwei personellen Veränderungen. Zum einen verstarb am 20. August 1999 Leonore Sulzberger, geschäftsführende Gesellschafterin des Gentner Verlags. Sie war es, die nach dem Zweiten Weltkrieg die Entwicklung des Verlags vorantrieb, was auch den Ausbau zum Fachverlag betraf, in dem bis zum heutigen Tag die KK erscheint. Ihr Tod war ein großer Verlust für das Haus Gentner.

    Die zweite Veränderung betraf den Ausbau der KK-Redaktion Mitte 1999 durch den zweiten Redakteur Achim Frommann. Mit diesem Schritt wurde Chefredakteur Peter Weissenborn die Unterstützung gewährt, die der KK auch gerecht wurde, um dem stetig wachsenden Informationsbedarf der Leser sowie das immer breiter werdende Informationsspektrum auch weiterhin abdecken zu können.

    „Erfolg ist eine Reise, kein Ziel.“

    Toshiba Klimasysteme & Wärmepumpen freut sich über das 75-jähriger Jubiläum Ihrer Fachzeitschrift. Insbesondere betonen wir unsere Wertschätzung für tolle und interessante Fachbeiträge sowie Informationen zum Thema Klima- und Kältetechnik.

    Zu diesem Erfolg gratulieren wir und freuen uns auf viele neue spannende Fachinformationen. Dynamik, Innovation und Fortschritt sollen Sie auf diesem Weg begleiten. Herzlichen Glückwunsch zu 75 Jahre.

    Beste Grüße Toshiba Klimasysteme & Wärmepumpen Beijer Ref Deutschland GmbH

    „Wir sagen: Danke, …“

    dass Sie uns regelmäßig auf den neuesten Stand der Entwicklungen im Bereich der Kältetechnik bringen, dass Sie uns über die aktuelle Gesetzeslage auf dem Laufenden halten für die interessanten Informationen zu den Herstellern aus der „Kälte + Klimabranche“

    Wir wünschen zum 75. Jubiläum alles Gute und freuen uns auch weiterhin die KK KÄLTE + Klimatechnik lesen zu dürfen

    Viele Grüße aus Braunschweig Jan Lahmann + Andreas
    Werner Strang Kälte + Klimatechnik GmbH

    Liebe „KK DIE KÄLTE + Klimatechnik“,

    Midea gratuliert zum Jubiläum Ihrer Fachzeitschrift und bedankt sich hiermit herzlich für die großartige Zusammenarbeit in den letzten Jahren.

    75 Jahre unermüdlicher Einsatz als Zeichen nachhaltigen Erfolgs markieren ein gestandenes Fundament einer treuen Leserschaft, zufriedener Kooperationspartner und eines Meisterwerks, welches Ausgabe für Ausgabe stets begeistert.

    75 Jahre bewegende Erfolgsgeschichte in der Kältetechnik mit einem Fokus auf innovativen Themen, die ihre Leser fesseln und die andauernde Bemühung um die Praxisnähe verdienen unsere höchste Anerkennung.

    Midea wünscht Ihnen auch künftig viel Erfolg und gutes Gelingen. Wir freuen uns weiterhin auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Zukunft.

    Mit herzlichen Grüßen

    (v.r.) Thomas Kunnig & Daniel Rosenberg Midea Europe GmbH

    Bild: Midea

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