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Generalversammlung am 13. März 2008 in Niederbuchsitten

SVK wird Informationsdrehscheibe für Kältetechnik in der Schweiz

Dies war eine der wesentlichen Ankündigungen des SVK-Vorstands, der damit gleichzeitig auch den Nachweis lieferte, wie sich nach der Wahl von Marc Stampfler am 14. Juni 2007 zum SVK-Präsidenten im Casino Zug einiges intern verändert hat; wozu auch die neue SVK-Informationsplattform FRISCALDO zählt, die nach ihrem Start im Januar 2008 nun mit einer zweiten Ausgabe im Vorfeld der diesjährigen Generalversammlung erschien. Neu ist auch das Einsetzen einer Marketing-Kommission, die gleichfalls als Informationsdrehscheibe nach innen und außen zur Stärkung der Kältefachbetriebe dienen soll.

Was die Mitgliederstärke anbelangt, lässt sich der Schweizerische Verein für Kälte­technik mit der Verbändestruktur des Nachbarlandes Deutschland nicht vergleichen, dafür ist aber die Effizienz der Arbeitsleistung von ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern fast überproportional und damit erfolgreich. Insgesamt gibt es statistisch gewertet wohl

  • 650 Kältefirmen in der Gesamtschweiz,
  • 133 Hauptfirmen mit zusätzlich 31 Filialen in der Deutschschweiz und dem Tessin zählt der SVK zu seinen Mitgliedern,
  • 79 Hauptfirmen mit weiteren 18 Filialen sind in der französischsprachigen Westschweiz angesiedelt, wobei die Westschweiz sich weitgehend vom SVK in ihrer internen Verbandsarbeit ausgelöst und eine eigene Sektion ASF gebildet hat, aber mit Robert Dumortier als SVK-Vizepräsident weiterhin im Gesamtvorstand vertreten ist.

Sehr selbstbewusst stellte Marc Stampfler das Leitbild des SVK mit den folgenden Schwerpunkten dar:

  • Wir sind die professionelle schweizerische Fachvereinigung für Kälte in Gewerbe und Industrie, für Klimakälte und für Wärmepumpen.
  • Wir vertreten die Anliegen und Interessen der Kältebranche gegenüber Behörden, Berufsgenossenschaften, Schulen und der Öffentlichkeit.
  • Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Kältefachbetriebe und fördern diese in technischen, ökon­omischen und ökologischen Belangen durch aktives Engagement.
  • Wir fördern Professionalität, hohe fachliche Qualität und Vertrauenswürdigkeit von Kältefachbetrieben durch Richtlinien, Weiterbildung Zusammenarbeit, Erfahrungsaustausch und Qualitätsoptimierung.
  • Wir fördern die Aus- und Weiterbildung von Kältespezialisten durch eine innovative und nachhaltige Bil­dungs-politik und durch gezielte Schulungs­angebote.
  • Wir setzen uns für sparsame, rationelle, erneuerbare und schonende Energie­anwendung ein.
  • Wir fördern die Harmonisierung von schweizerischen Rahmenbedingungen und Gesetzgebungen mit internationalen Tendenzen.
  • Wir fördern den internationalen Informationsaustausch mit Partnerorganisationen und vertreten die Schweiz beim International Institute of Refrigeration (IIR).
  • Wir behandeln alle Anspruchsgruppen in der Kältebranche stets als Partner.
  • Wir wollen als Vertreter der Kältebranche erfolgreich sein und stellen damit unsere unternehmerische Unabhängigkeit als Branchenpartner.

Technische Kommission (TK)

Sie wird von Felix Burger (Gümligen) als Obmann geleitet, der durch diese Funktion dem Vorstand des SVK angehört, genauso wie die BBK- und MK-Obleute Daniel Baumann und Daniel Sigrist.

Die Technische Kommission verfolgt gemäß ihrem Leitbild die technische Entwicklung im Ausland und in der Schweiz, prüft Synergien und sorgt, auch im Bereich Normenwesen, für eine maßvolle Umsetzung. Sie fördert einen guten Dialog zu den Behörden sowie den Normen schaffenden Organisationen. Ziel aller Aktivitäten bildet der Wille, neue Erkenntnisse in die Branche einzubringen, Maßnahmen zur Förderung der Sicherheit von technischen Anlagen, zur Förderung der Arbeitssicherheit, zum maßvollen Einführen von Normen, gesetzlichen Grundlagen sowie Verordnungen zu prüfen, zu entwickeln und umzusetzen.

So bestehen im Bereichen der Gesetz- und Normengebung ständige direkte Kontakte zum Bundesamt für Umwelt (BAFU), Bundesamt für Energie (BFE), Bundesamt für Gesundheit (BAG), zur Fördergemeinschaft Wärmepumpen Schweiz (FWS) und zur Schweizerischen Normen-Vereinigung (SNV).

Der SVK ist weiterhin direkter Ansprechpartner zur Umsetzung der Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV). Hier hapert es derzeit an der Umsetzung, was vor allem den Betreibern von mehreren Kälteanlagen anzulasten ist. Nach gutem Start mit Initiative der Kälteunternehmen und des SVK kommen wir in die Phase der behördlichen Kontrollen, fasste TK-Obmann Felix Burger die gegenwärtig vorhandenen Negativbeispiele wie folgt zusammen:

  • gemeldete Daten waren ungenau oder falsch,
  • keine Meldung von Demontagen,
  • nicht gemeldete oder nicht bewilligte Anlagen,
  • regelmäßige Wartungen wurden nicht ausgeführt,
  • Betreiber meiden Kosten und wehren sich gegen periodische Kontrollen.

Die Installation von Kälteanlagen mit in der Atmosphäre instabilen Stoffen als Kältemittel also z.B. mit HFKWs unterliegt einem Bewilligungsverfahren des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), das kantonal zur Prüfung und Genehmigung durchgeführt wird. Dieses Bewilligungsverfahren es gilt bisher die Wegleitung 2004 wird gegenwärtig beim BAFU überarbeitet und dürfte in Kürze die Wegleitung ersetzen.

Was in Deutschland immer noch Wunschgedanke bleibt, gilt in der Schweiz schon lange: Ein Kältemittelverkauf/-bezug an/von jedermann ist verboten. Für den Umgang mit Kältemitteln bedarf es einer offiziellen Fachbewilligung, über die derjenige verfügen muss, der gewerbsmäßig Kältemittel verteilt oder mit Kältemitteln umgeht beim Herstellen, Installieren, Warten oder Entsorgen von Geräten oder Anlagen, die der Kühlung, Klimatisierung oder Wärmegewinnung dienen.

Hierzu bietet der SVK ein neues Lernmittel Fachbewilligung an, das vorgegebene Lernziele nach bestehender Verordnung vermittelt und mit einer Prüfung abschließt. Die Schweizer Kältefachfirmen sind ihrerseits vermehrt von Marktkontrollen betroffen, die die Nichteinhaltung von Druckgeräterichtlinien als Anlass zur Kritik haben. Dies will die Berufsbildungskommission des SVK zum Anlass nehmen, um DGVO/PED-spezifische Module in die Aus- und Weiterbildung zu integrieren.

SENS/Entsorgungskonzept

Ausführlich wurde während der Generalversammlung des SVK, die übrigens im Seminarraum der Schweizer Kaffee-Großrösterei JURAworld of Coffee, zwischen Olten und Solothurn gelegen, stattfand, über das bisher unbefriedigende Kältemittel-Entsorgungskonzept gesprochen, das für und in der Schweiz zur einheitlichen Anwendung kommen sollte.

Wunsch und Ziel wäre ein auf die Schweizer Kältebranche abgestimmtes Entsorgungskonzept, wobei Logistik-Dienstleistungen von externen Profis erbracht werden könnten. Hierzu will man mit SENS Kontakt aufnehmen, worunter eine neutrale, nicht gewinnorientierte Stiftung, die seit 1990 besteht, zu verstehen ist. Sie dient

  • der Förderung von privatwirtschaftlich organisierten Entsorgungslösungen,
  • der Qualitätssicherung zur umweltverträglichen Entsorgung,
  • dem Optimieren von Logistiksystemen,
  • der wettbewerbsgerechten Finanzierung von Leistungen.

Die Kältemittelrückgabe wäre dann gratis (!) ohne Kaufzwang und stützt sich auf eine in der Schweiz schon bei anderen RecyclingProzessen angewandte gesetzlich vorgeschriebene Rückgabepflicht. (Vor)Finanziert würde dann die Kältemittelentsorgung über einen erhöhten Neupreis pro Kilogramm Kältemittel, der dann sofort in die SENS-Stiftung einfließt. Nur so könnte eine nachweislich umweltverträgliche Entsorgung funktionieren.

Ein Wortbeitrag des Berichterstatters P. W., der an das schon Anfang der 90er Jahre gescheiterte ähnliche Entsorgungskonzept, das damals unter Ideenvorgaben der Hoechst AG entwickelt wurde, erinnerte, wurde vom SVK-Vorstand mit dem Hinweis neutralisiert, dass der SVK versucht, dieses Vorhaben gemeinsam mit dem gesetzlichen Vertreter zu realisieren. Die SVK-Generalversammlung erklärte sich per Stimmkarte mit dieser Vorgehensweise einverstanden.

Berufsbildungskommission (BBK)

Zukunftsorientiert denken und handeln, diese Prämisse hat sich die SVK-BBK nicht erst seit heute auf ihre Fahnen geschrieben.Der BBK steht jetzt Daniel Baumann (Bern) als Obmann vor, sie verfügt über acht Mitglieder sowie über weitere 13 Beiräte, die für unterschiedliche Aus- und Weiterbildungsschwerpunkte zuständig sind. Mit Worten etwas profan zusammenfassen lässt sich der breit angelegte Aufgabenbereich der ehrenamtlich wirkenden Berufsbildungskommission nach folgender Prämisse:

Die Berufsbildungskommission sorgt für eine zeitgemäße Grundausbildung, eine attraktive und zukunftsgerichtete Weiterbildung sowie die Sicherstellung von gesetzlich vorgeschriebenen Kursen und Prüfungen.

Hierzu hat das Schweizer Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) die Bildung eines gewerkebezogenen Bildungsfonds, der für die Kältebranche gebildet werden soll und über die SVKStatuten hinaus als allgemein verbindlich gelten muss, vorgeschrieben. Gegenwärtig befinden sich BBT und SVK noch in der Klärungsphase, die Notwendigkeit zur Schaffung eines Berufsbildungsfonds wurde aber jetzt nach einem positiven Abstimmungsergebnis in die Satzung des SVK aufgenommen.

Für die Inhalte der Lehrabschlussprüfungen stehen Veränderungen/Ergänzungen an. So ist zu erwarten, dass das Prüfungsreglement für Kälteplaner bis 2010, jenes der Kältemonteure bis spätestens 2012, erneuert werden wird.

Der Aufgabenbereich der Berufsbildungskommission lässt sich in nachfolgender Übersicht mit folgenden Schwerpunkten darstellen:

  • Grundausbildung Kältemonteur/Kälteplaner;
  • Überbetriebliche Kurse;
  • Lehrabschlussprüfungen;
  • Weiterbildungskurse SVK. Grundsatz: Weiterbildungskurse Ausland, hier engere Zusammenarbeit mit der Hochschule in Karlsruhe und der Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik in Maintal;
  • Chefmonteur (Berufsprüfung);
  • Höhere Fachschule HF (Techniker TS).

Neu: Marketing-Kommission (MK)

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, wird die MK von Daniel Sigrist als Obmann geleitet. Er rief per Power­Pont-Vortrag zur Mithilfe!!! auf, die auch dringend notwendig ist, um den Mitgliederbestand zu erhöhen. Wichtig sei hierbei, den vom SVK Abseitsstehenden den über eine Mitgliedschaft entstehenden Nutzen deutlicher zu vermitteln. Gleiches trifft auch auf das Problem Nachwuchsbildung zu, und hier reicht es nicht aus, den Lehrstellenmangel über den Zufallsgenerator zu minimieren. Sigrist: Junges Blut findet man in den Schulen, nur durch wen und mit was wird dort geworben?? Wir Deutschen kennen dieses Problem, ohne es jedoch bisher zu lösen.

SVK mit Zukunftsperspektive

Mit der Wahl von Marc Stampfler zum SVK-Präsidenten am 14. Juni 2007 in Zug hat der Schweizerische Verein für Kältetechnik die stärkere Öffnung zur Praxis mit deutlicher Konsequenz fortgesetzt. Begonnen mit der seinerzeitigen Wahl von Silvan Schaller zum SVK-Präsidenten ist der wissenschaftliche Schwerpunkt in der Vereinsarbeit inzwischen mehr von historischer Bedeutung.Darüber hinaus wird man sich jetzt bei der Interessenwahrnehmung für die Kältebranche noch mehr als bisher durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit ins rechte Licht setzen wollen. Dass dies bald gelingt, wünscht auch P. W.

Links

http://www.svk.ch

P. W

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