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Blick auf Europa

    Energieeffizienz soll Arbeitsmarkt ankurbeln

    Europa

    EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard setzt auf die Energieeffizienz-Richtlinie. Nicht nur im Hinblick auf Energieersparnisse, Unabhängigkeit von Energieimporten und Emissionsminderung, sondern auch auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. Schätzungen zufolge könnten so bis zu 500000 neue Jobs entstehen, so Hedegaard auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Dabei setzt sie auf das Drei-Prozent-Ziel zur Renovierung öffentlicher Gebäude, das der derzeitige Entwurf der Richtlinie vorschreibt. Allerdings wird dieses Ziel von zahlreichen Mitgliedsstaaten bislang vehement abgelehnt, bringt es doch nicht nur Vorteile, sondern eben auch Kosten mit sich, für die in wirtschaftlichen Krisenzeiten keiner aufkommen will. Die EU will allerdings die Renovierungsarbeiten aus ihrem Budget unterstützen. Ob dies ausreicht, um die Richtlinie während der sechsmonatigen EU-Präsidentschaft Dänemarks, d. h. bis Juni durchzusetzen, steht bislang allerdings in den Sternen.

    Großbritannien ist da schon einen Schritt weiter mit seinem Green Deal. Auch dort verspricht man sich von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz nicht nur Einsparungen, sondern auch eine Ankurbelung der Wirtschaft. Dies wurde auf einer Konferenz mit Nordamerika, an der britische Politiker und führende Geschäftsleute teilnahmen, diskutiert. Der Green Deal soll zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen in Großbritannien um 80 Prozent bis 2050 beitragen, ohne dass die Verbraucher hierfür in Vorleistung treten müssen. So sollen die Investitionskosten für energieeffiziente Technologien durch die hierdurch erzielten künftigen Ersparnisse zurückgezahlt werden. Der britische Renovierungsmarkt für Energieeffizienz wird auf rund 5 Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt.

    Buildup und RAC 02/2012

    Internationale Koalition zur Reduzierung kurzlebiger Klimagase

    International

    Europa ist derzeit durch Schweden in der neu gegründeten „Climate and Clean Air Coalition to Reduce Short-Lived Climate Pollutants” (the Coalition) vertreten. Deren erklärtes Ziel ist es, die kurzlebigen Klimagase Methan, Ruß (Black Carbon BC) und HFKWs in Entwicklungsländern zu reduzieren. Gemeinsam mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP, sind die Gründernationen der Initiative neben Schweden, Bangladesh, Ghana, Mexiko, die USA und Kanada. Laut der „Coalition“ tragen die genannten Gase insgesamt zu rund einem Drittel zur weltweiten Erderwärmung bei und haben außerdem erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, die Umwelt und die Lebensmittelproduktivität weltweit. Weiter heißt es, dass die weltweite Erderwärmung im Falle schnellen Handelns gegen diese Schadstoffe bis 2050 um 0,5 °C gesenkt werden könnte. Gleichzeitig könnten bis 2030 Millionen vorzeitiger Todesfälle sowie jährliche Verluste von über 30 Millionen Tonnen an Ernteerträgen vermieden werden.

    Die Coalition plant, die kurzlebigen Klimagase zu reduzieren, indem sie die Entwicklung nationaler Aktionspläne und politischer Prioritäten unterstützt. Dazu zählen die Zusammenarbeit zwischen den Entwicklungsländern, die Mobilisierung finanzieller Unterstützung, weltweite Bewusstseinsschaffung, die Förderung regionaler und internationaler Kooperation sowie die Verbesserung des wissenschaftlichen Verständnisses für die Thematik der kurzlebigen Klimagase.

    Weltweit plant die Coalition mit der „Global Methane Initiative“, dem Montrealer Protokoll und der Global Alliance for Clean Cookstoves zusammenzuarbeiten. In Bezug auf HFKWs warnt die Coalition, dass diese derzeit zwar mit weniger als einem Prozent zu den Treibhausgasen beitragen, dass dieser Prozentsatz bis 2050 jedoch auf fast 20 Prozent ansteigen könnte. RAC 02/2012

    Dänemark und Großbritannien bei natürlichen Kältemitteln führend

    Europa

    Laut einem Bericht des Marketingunternehmens Shecco zum Marktwachstum „natürlicher“ Kältemittel in Europa laufen derzeit in Großbritannien nach Dänemark die meisten transkritischen CO2-Anlagen in europäischen Supermärkten. So sollen 267 britische Supermärkte transkritische CO2-Anlagen betreiben, gefolgt von 166 in Deutschland, 149 in der Schweiz und 134 in Norwegen. Dänemark führt mit Abstand mit 424 Systemen. Das Beispiel Großbritannien zeigt deutlich, dass Steuern, Verbote oder GWP-Grenzwerte nicht unbedingt erforderlich für das Marktwachstum neuer Technologien sind. Insgesamt schätzen Experten die Zahl von Supermärkten, die bereits transkritische CO2-Systeme in Gewerbekälteanlagen einsetzen, Anfang 2012 auf rund 1 200 in den 27 EU-Mitgliedsstaaten. Hinzu kommen, so der Be-richt weiter, Tausende von CO2-Kaskadensystemen.

    Deutlich wird allerdings auch, dass große Unterschiede zwischen den Ländern bestehen. So wurde das erste CO2-System zwar in Italien installiert, bislang laufen dort jedoch erst sechs Anlagen. Auch in Frankreich, ein Land in dem der Einsatz brennbarer oder toxischer Kältemittel wie Ammoniak und Kohlenwasserstoffe streng reguliert ist, betreiben bislang erst zwei Märkte transkritische Anlagen. Shecco geht in seinem Bericht zwar von weiterem Marktwachstum für CO2, Ammoniak und Kohlenwasserstoffe aus, nennt jedoch als wichtigste Hinderungsgründe den nach wie vor vorherrschenden Mangel an Fachkräften, die mit diesen Substanzen umgehen können sowie die hohen Investitionskosten, die mit dem Einsatz dieser Kältemittel einhergehen. ACR 02/2012

    Euro-Telegramm

    + + + Auf einem Treffen in Brüssel, das die EU-Kommission zum Thema F-Gase-Verordnung organisiert hatte, sprach sich die Mehrheit der über 150 Teilnehmer von Industrieverbänden über Unternehmen bis hin zu Nicht-Regierungsorganisationen für einen weltweiten Phase-Down der fluorierten Gase aus. Die Kommission ihrerseits ließ weiterhin alle Möglichkeiten offen und unterstrich die Notwendigkeit eines Maßnahmen-Mix, um der Vielfältigkeit des Kälte-Klimasektors gerecht werden zu können. Als mögliche Maßnahmen wurden die bereits aus dem Report der Kommission bekannten Vorschläge genannt: Phase-Down, weitere Stärkung der F-Gase-Verordnung, Verbote sowie Selbstverpflichtungen der Industrie. http://www.refripro.eu

    + + + Kühlschrankexplosion: Eine Isobutan Kältemittelleckage in einem Haushaltkühlschrank war vermutlich Ursache einer Explosion in einem Einfamilienhaus auf der britischen Isle of Wight. Es wurde niemand bei dem Unfall verletzt, der Einwohner erlitt einen Schock. Die letzten drei Kühlschrankexplosionen in Großbritannien fanden laut der Fachzeitschrift ACR News in 2009 und 2010 statt. Im Jahr 2009 organisierte Samsung außerdem eine Rückrufaktion von rund 500000 Kühlschränken, nachdem es in einer der Fabriken des Unternehmens in Seoul zu einer Explosion gekommen war. https://www.acr-news.com/

    + + + Die KfW und das Bundesumweltministerium (BMU) haben für weitere fünf Jahre die gemeinsame Förderung von Investitionen zur Wärmeversorgung durch erneuerbare Energien vereinbart. Gefördert werden große Solarkollektoren, Wärmespeicher, Wärmenetze, Biogasaufbereitungsanlagen, Biomassenanlagen und Tiefengeothermie über das KfW-Programm Erneuerbare Energien Premium. Dieses Programm ist Teil des Marktanreizprogramms des Bundesumweltministeriums; hier werden größere, meist gewerbliche Anlagen gefördert. Die Kombination aus zinsgünstigem KfW-Darlehen zur Finanzierung der Maßnahme während der Bauphase und einem Tilgungszuschuss, der nach planmäßigem Abschluss der Investition die Darlehenssumme verringert, schafft ideale Finanzierungsbedingungen für Anlagen, mit denen mehrere Wärmenutzer oder Dörfer und Stadtgebiete gleichzeitig versorgt werden können. https://www.bmuv.de/

    Weitere Informationen

    AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ­internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com

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