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nesa Netzwerk für energetische Systemanwendungen

Innovation made in Franken

Bei nesa Netzwerk für energetische Systemanwendungen handelt es sich um ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI) im Rahmen des Programms ZIM-NEMO (siehe Kasten) gefördertes Innovationsnetzwerk. Dahinter steckt die Idee, gemeinschaftlich Systeme im Bereich der Wärme- und Kälteerzeugung zu entwickeln, somit die Forschungskompetenzen der Einzelnen zu bündeln und infolge die Innovationsdynamik der Netzwerkpartner zu steigern.

In der offiziellen Kurzbeschreibung zum Projekt ist zu lesen: Ziel des Netzwerkes ist es, den Systemgedanken im Bereich der Wärme-/Kälte-Erzeugung voranzubringen. Dabei soll der vermehrte Einsatz von Smart-Metering und verbesserter Energiespeicher den Weg zu neuartigen Optimierungslösungen bahnen, die insgesamt eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz im Bereich der (insbesondere Wärmepumpen-basierten) Gebäudeheizung und Kälteerzeugung ermöglichen.

Das Netzwerkmanagement für dieses Projekt liegt beim ife Institut für Energieeffizienz GmbH, Bayreuth. Die teilnehmenden Unternehmen sind

  • Glen Dimplex Deutschland GmbH, Kulmbach,
  • AGO AG Energie + Anlagen, Kulmbach,
  • Hermos AG, Mistelgau,
  • Heuberger Kälte Klima GmbH, Bayreuth,
  • ASK Geotherm GmbH & Co. KG, Kulmbach,
  • PROTEC Technologies GmbH, Kulmbach, sowie die
  • Fachhochschule Hof als wissenschaftlicher Partner.

Bei der Auftaktveranstaltung am 30.7.2010 waren übrigens neben Unternehmensvertretern der beteiligten Netzwerkpartner sowie Jürgen Frisch und Daniel Beuschel vom ife in ihrer Funktion als Netzwerkmanager auch Kulmbachs Oberbürgermeister Henry Schramm anwesend und (man höre und staune) Karl-Theodor zu Guttenberg, der als Bundesminister für Wirtschaft und Technologie noch bis Oktober 2009 für diesen Bereich verantwortlich war.

Zu Guttenberg betonte, dass mit nesa ein Ausrufezeichen für die Region geschaffen wird und es deutlich zeigt, dass der Standort Kulmbach/Bayreuth Potenzial für Megathemen der Zukunft besitzt und in nesa eine Möglichkeit gegeben ist, die Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft zu steigern. Abschließend erklärte er sich bereit, auch weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen und unterstützend auf die weitere Entwicklung einzuwirken.

Damit wurde bereits ein wichtiges Stichwort genannt: Die Stärke der Region in diesem Bereich. Die KK* hat daher nochmals bei Jürgen Frisch (ife), Clemens Dereschkewitz (Glen Dimplex) und Frank Heuberger (Heuberger Klima Kälte) nach weiteren Hintergründen zur Entstehung und den Zielen des Projekts nachgefragt:

KK: Wie entstand dieses Projekt?

Dereschkewitz: Die Idee zu diesem Projekt kommt letztlich aus Kulmbach. Hier ist sehr viel Umwelttechnologie angesiedelt und, es gibt in der Gegend nicht nur Industrie, sondern auch viele Handwerksbetriebe. So wie andere Regionen wie z. B. Husum für die Windkraft stehen, ist im Raum Kulmbach die Umwelttechnologie gebündelt. Da lohnt es sich doch, auch über intelligente, effi­ziente Systeme nachzudenken.

Frisch: Die Region bietet eine einmalige Dichte an innovativen Unternehmen im Bereich der Wärme- und Kältetechnik. Diese gewachsenen Wirtschaftsstrukturen wollen wir bestmöglich nutzen. Dafür bieten sich zahlreiche Synergien an. Das Netzwerk ist wirklich branchenübergreifend und kann so einen ganzheitlichen Systemgedanken verfolgen.

Heuberger: Wichtig ist aber auch, dass die Idee aus der Wirtschaft kam, dass es bei nesa die Unternehmen sind, die die treibende Kraft darstellen, und es sich nicht um ein politisches Prestigeobjekt handelt. Dennoch oder gerade deshalb soll die Region Kulmbach/Bayreuth mit Unterstützung der Netzwerkarbeit mittelfristig zu einem Energieeffizienzstandort ausgebaut werden.

KK: Wie würden Sie die Ziele des Netzwerks zusammenfassen?

Frisch: Als oberstes Ziel möchten wir in der Region Kulmbach nicht nur die Bereiche der Kälte- und der Wärmebereitstellung stärker miteinander vernetzen, sondern auch die angegliederten Technologiefelder wie Automatisierungstechnik, Anlagenbau, Biomasseheiz(kraft)werke, Geothermie, Solarthermie, Schaltanlagenbau usw. Dabei wird es u. a. auch um Speichersysteme für Strom und Energie gehen, also Themen wie Smart Grids oder PCM. Es geht künftig nur noch über den Systemgedanken.

Dereschkewitz: Und genau deshalb möchten wir mit nesa auch die verschiedenen Technologien systemübergreifend für gewerbliche, industrielle oder private Anwendungen bereitstellen. Wir können die Erfahrungen aus allen Bereichen zusammentragen und so durch eine systemübergreifende Zusammenarbeit neue Maßstäbe in Sachen Energieeffizienz setzen. Das bringt einen Know-how- und Technologie-Vorsprung für alle beteilig­ten Unternehmen und wird sich sicherlich auch positiv auf deren Mitarbeiterzahl auswirken. Zurzeit sind ca. 1400 Mitarbeiter bei den Netzwerkpartnern beschäftigt Ziel ist es, diese Zahl zu verdoppeln.

KK: Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie noch?

Heuberger: Langfristig möchten wir im ­Rahmen des Netzwerkes alle Kompetenzen der regionalen kleinen- und mittelständischen Unternehmen sowie anderer im Umfeld der Wärme- und Kälteerzeugung tätigen Einrichtungen zusammenführen. Dies wird sicher auch zu weiteren interdisziplinären und systemübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten führen. Gelingt es, das Netzwerk dauerhaft zu erhalten, könnte dies dazu beitragen, dass die Region Kulmbach weltweit führend wird im Bereich der energetischen Systemanwendungen. Langfristig ist daher auch angedacht, gemeinsam mit der FH Hof in Kulmbach ein Institut zum Systemgedanken im Bereich der Kälte-, Klima- und Wärmepumpentechnik zu gründen. -

* Das Interview führte KK-Chefredakteur Dr. Matthias Schmitt am 5.8.2010 in Kulmbach.

ZIM-NEMO

Ziel des Förderprogramms ist es, die Innovationskraft und Wettbewerbs­fähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU), einschließlich des Handwerks und der unternehmerisch tätigen freien ­Berufe, nachhaltig zu unterstützen und damit einen Beitrag zum Wachstum der ­Unternehmen verbunden mit der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen zu leisten. Das „Zentrale Innovationsprogramm ­Mittelstand (ZIM)“ ist ein bundesweites, technologie- und branchenoffenes Programm für KMU und für mit diesen zusammen­arbeitenden wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen. Im Rahmen des dritten ­Fördermoduls das Programm besteht aus drei Modulen werden externe Management- und Organisationsleistungen für die Entwicklung marktorientierter Netzwerke innovativer KMU gefördert.

http://www.zim-bmwi.de/netzwerkprojekte

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