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Einfluss von innenberippten Kupferrohren mit kleinen Durchmessern bei Wärmeübertragern für alternative Kältemittel

Mehr Leistung, weniger Material und Bakterien

    Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKWs und HFCKWs) waren durch ihre geringe Toxizität, ihre Reaktionsträgheit und schwere Entflammbarkeit viele Jahre als Kältemittel sehr attraktiv. Leider ist Chlor in der oberen Atmosphäre sehr langlebig und katalysiert dort die Umwandlung von Ozon in Sauerstoff. FCKWs und HFCKWs besitzen somit ein hohes Ozonabbaupotenzial (ODP), daher finden diese Stoffe immer weniger Verwendung und werden durch Alternativprodukte ersetzt.

    Viele FCKWs haben zudem ein außergewöhnlich hohes Treibhauspotenzial (GWP). Daher ist es wünschenswert, diese Produkte ebenfalls schrittweise vom Markt zu nehmen. R 410 A ist ein Fluorkohlenwasserstoff (FKW), erkennbar an einem rosa gefärbten Zylinder, der immer noch in Klimaanlagen breite Verwendung findet, obwohl sein Treibhauspotenzial (GWP) sehr hoch ist.

    Natürliche Kältemittel wie Propan (R 290) und CO2 (R 744) haben ein Ozonabbaupotenzial (ODP) von Null und nahezu Null Treibhauspotenzial (GWP). Andere Produkte enthalten synthetische Kältemittel wie neue Hydrofluorolefine (HFOs), R 32 (ein HFC mit moderatem GWP) und Ge-mische von HFOs mit R 32.

    Obwohl es sich bei R 32 um ein FKW handelt, beträgt sein GWP nur 675, das ist weniger als ein Drittel des GWPs von R 410 A von 2 088. Daher sind R 32 und Gemische von R 32 mit HFOs ein möglicher Ersatz für R 410 A und andere Kältemittel. R 410 A ist ein Gemisch aus R 32 und R 125. Diese Stoffe sind unter der jeweiligen chemischen Bezeichnung Difluormethan (CH2F2) und Pentafluorchlorethan (CHF2CF3) bekannt.

    Unabhängig davon, ob es sich um natürliche oder synthetische Kältemittel handelt, müssen bei alternativen Kältemitteln strengere Maßstäbe an die Bauweise von Wärmeübertragern angelegt werden, als dies bei konventionellen Kältemitteln der Fall ist. Neue Bauformen für Wärmeübertrager könnten erforderlich sein, um eine höhere Kapazität bei der Wärmeübertragung zu ermöglichen. Wärmeübertrager müssen eine hohe Kapazität und eine reduzierte Kältemittelfüllmenge aufweisen, oder sie müssen möglicherweise mit höheren Drücken oder Temperaturen arbeiten. Außerdem ist es wichtig, Korrosion und Undichtigkeiten zu verhindern. Die Anforderungen können abhängig vom Kältemittel unterschiedlich sein.

    Heute gibt es verschiedene neue Techniken für Wärmeübertrager mit Kupfer-rohren, die sich für den Umstieg auf alternative Kältemittel in Raumklimageräten und gewerblichen Kältetechniksystemen eignen. Die neuen Wärmeübertrager-Bauformen sind zu den neuen Kältemitteln uneingeschränkt kompatibel. Sie benötigen weniger Kältemittel, arbeiten mit höherem Druck, sind energieeffizienter und widerstandsfähiger gegen Schimmelbefall. All diese Faktoren führen zu einer verbesserten Life-Cycle Climate Performance (LCCP, ein auf das örtliche Klima bezogener Lebenszyklusausstoß an CO2-Äquivalenten), einem Umweltindex von zunehmender Bedeutung.

    Zu den hier vorgestellten Fortschritten bei der Bauweise von Wärmeübertragern auf Kupferbasis zählen innenberippte Rohrleitungen mit geringer Wanddicke und kleinen Außendurchmessern sowie die Verwendung von hochfesten Rohren aus Kupferlegierungen für den Einsatz von Hochdruckkältemitteln wie CO2 (R 744).

    Kleine Rohrdurchmesser für besseren Wärmedurchgang

    Herkömmliche HVACR (Heating, Ventilation, Airconditioning and Refrigeration = Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik)-Produktionsmethoden können für die Verwendung von Kupferrohren mit kleineren Durchmessern geändert werden, was zu signifikanten Verbesserungen des Wärmedurchgangs führt. Um die Kältemittelmenge reduzieren zu können, werden häufig Außendurchmesser von 7 mm, 6,25 mm und 5 mm eingesetzt, Durchmesser bis zu 4 mm sind ebenfalls handelsüblich. Die Wanddicke beträgt zwischen 0,26 mm und 0,21 mm.

    Die höhere Festigkeit, die verringerte Wanddicke und die Innenrippen ermöglichen kleinere Bauformen von Wärmeübertragern. Zudem sind sie häufig effizienter und kostengünstiger als Microchannel-Aluminium-Wärmeübertrager und benötigen weniger Kältemittel.

    Rillen oder Rippen auf der Innenoberfläche eines Kupferrohres führen zu einer besseren Wärmeübertragung bei Kupferrohren mit kleinen Durchmessern. Die Innenrippen verbessern das Oberflächen-Volumen-Verhältnis, sorgen für eine bessere Vermischung des Kältemittels und das in Kontakt mit der Rohrinnenoberfläche. Ergebnis ist eine effizientere Kombination von Wärmeleitung und Konvektion. Die Verwendung von innenberippten Rohren mit kleineren Durchmessern ermöglicht den Bau von deutlich kleineren Klimageräten. Die Systeme sind damit kompakt, energiesparend und hocheffizient.

    Keine Effizienzeinbußen

    Die Optimierung der Oberflächeneigenschaften im Rohrinnern kann die Gesamtwärmeübertragung erhöhen. Verschiedene Geometrien der Innenberippung stehen für die Optimierung mit verschiedenen Kältemitteln und bei unterschiedlichen Einsatzbedingungen zur Verfügung (Bild1). Wärmeübertrager mit Rohrdurchmessern von 7 mm bis 4 mm kommen mit geringeren Kältemittelmengen im Vergleich zu herkömmlichen Wärmeübertragern mit Standard-Rohrdurchmessern von 9,52 mm aus. Diese sind vergleichbar mit Wärmeübertragern aus MicroChannel-Profilen. Die Energieeffizienz von Geräten mit neuen Kältemitteln und kleineren Rohrdurchmessern ist vergleichbar mit solchen, die mit herkömmlichen Kältemitteln arbeiten und über größere Rohrdurchmesser verfügen. Die Verwendung von Kupferrohren mit kleineren Durchmessern ermöglicht einen sicheren Betrieb von Klimageräten, die mit dem Kältemittel R 290 (Propan) befüllt sind, da sie nur eine sehr geringe Kältemittelmenge benötigen. Und genau das verlangen die neuen Bestimmungen für den Einsatz in Raumklimageräten [1].

    Innenberippte Kupferrohre mit kleineren Durchmessern verbessern die Wärmeübertragung im Vergleich zu konventionellen Rohren mit Innenrippen. Dadurch kann auf eine ganze Reihe von Kondensatorrohren verzichtet werden, wenn diese effizienteren Rohre verwendet werden und das Lamellendesign dabei optimiert wird. Die Leistungsverbesserung bedeutet zudem eine Materialeinsparung sowohl bei Kältetechnikanwendungen als auch bei Klimageräten in Wohngebäuden: die Baugröße der Geräte und die benötigte Kältemittelmenge sind kleiner, die Rohstoffkosten werden verringert.

    Rohre mit kleinen Durchmessern verfügen über die erforderliche Festigkeit, um die CO2-Betriebsbedingungen zu erfüllen. Die Bauweise ist im Vergleich zu Microchannel-Ausführungen flexibler, da die spezielle Kreislaufauslegung eine schlechte Verteilung des Kältemittels und die Überdimensionierung bei Standardprodukten ver-hindert [3].

    Leistungsvorteile im Detail

    Bild2 verdeutlicht die Vorteile von innenberippten Kupferrohren mit kleineren Durchmessern. Die Wärmeübertragungsrate ist im Vergleich zu Standardrohren mit Innenrippen um bis zu 50 Prozent höher und um mindestens 100 Prozent höher im Vergleich zu glatten Standardrohren. Der beobachtete erhöhte Druckabfall bei Rohren mit kleineren Durchmessern kann durch Veränderungen der Rohrkreislauf-Anordnung kompensiert werden [4].

    Weniger Rohr- und Lamellenmaterialsowie der geringere Kältemitteleinsatz tragen zu einer Verringerung der Gesamtsystemkosten bei. Konkret führt die Verwendung von Kupferrohren mit kleineren Durchmessern zu einer verbesserten Energieeffizienz, zu kompakteren Gerätebauformen und zu niedrigeren Materialkosten für das System [5]. Die Auswirkung bei einem Wechsel von herkömmlichen 9,52-mm-Rohren hin zu 5-mm-Rohren mit Innenrippen kann signifikant sein;

    Verminderung der Rohrmasse um 40 bis 50 Prozent;

    Verminderung der Lamellenmasse um 40 bis 50 Prozent;

    Verminderung des Innenvolumens um mindestens 50 Prozent und entsprechend weniger Kältemittelmenge;

    Reduzierung der erforderlichen Wanddicke um 50 Prozent bei Einhaltung der Anforderungen an die Druck-festigkeit;

    Erhöhung des Wärmeübergangskoeffizienten um mindestens 20 Prozent und damit eine effizientere Wärmeübertragung;

    40 Prozent niedrigere Wärmeübertragerkosten.

    Kleinere Rohrdurchmesser haben Einfluss auf die Wärmeübertragungsleistung; dies gilt sowohl für die Kältemittel- als auch für die Luftseite. Bild3 verdeutlicht den Nutzen kleinerer Rohrdurchmesser, was durch die größere effektive Lamellenoberfläche und den höheren internen und externen Wärmeübergangskoeffizienten ersichtlich wird [5].

    Auf der Kältemittelseite führt ein kleinerer Rohrdurchmesser bei einer bestimmten Rohrlänge zu einem erhöhten Kältemittel-Druckabfall. Normalerweise ist mehr Verdichterleistung erforderlich, um das Kältemittel durch eine bestimmte Rohrlänge zu transportieren. In diesem Fall jedoch kann der erhöhte Druckabfall durch kürzere Rohrlängen und (falls erforderlich) durch mehrere parallele Rohrkreise ausgeglichen werden. Bei runden Rohren sind die Rohrkreisoptionen deutlich vielfältiger als bei Microchannel-Rohren. Gegenstrom-Wärmeübertrager können eingesetzt werden, um den Massenstrom entlang der Kältemittelflussrichtung durch Zusammenlegung oder Teilung von Rohren zu optimieren [6].

    Höhere Arbeitsdrücke kein Problem

    Alternative Kältemittel wie R 32 und CO2 benötigen höhere Kondensationsdrücke als konventionelle Kältemittel wie R 22. Besonders bei der Verwendung von CO2 in der Kältetechnik müssen Rohre und Komponenten eine hohe Druckfestigkeit aufweisen. Der zulässige Arbeitsdruck ist direkt proportional zur Wanddicke und umgekehrt proportional zum Durchmesser.

    Bei gleicher Wanddicke können Rohre mit kleineren Durchmessern höheren Drücken standhalten als Rohre mit größeren Durchmessern. Darüber hinaus kann die hochfeste Kupfer-Eisen-Legierung CuFe2P oder C 19400 zur Herstellung von glatten und innenberippten und nahtlosen Rohren mit Außendurchmessern von 5 mm und mehr sowie für Anschlussstücke verwendet werden.

    Hochfeste Legierungen und kleinere Rohrdurchmesser ermöglichen geringere Wanddicken und damit Materialeinsparung. Die Verarbeitung kann mit vorhandenen Maschinen und Werkzeugen erfolgen, da die hochfesten Legierungen gut löt- und schweißbar sind. Rohre aus diesen Legierungen können um bis zu 100 Prozent höheren Drücken standhalten als Standardkupferrohre, die in der Raumklimatisierung und Kältetechnik (d. h. bis zu 12 MPa oder 1 740 psi) eingesetzt werden. Entsprechende hochfeste Anschlüsse aus hochfesten Legierungen sind ebenfalls verfügbar.

    Da der erforderliche Massenstrom von CO2 um mindestens 50 Prozent niedriger ist als bei FKWs, können Komponenten und Rohre kleiner ausgelegt werden als bei konventionellen Installationen, um denselben Kühleffekt zu erreichen. In der Praxis bedeutet dies, dass eine Anpassung an die hohen Drücke von CO2-Systemen vorteilhaft ist, denn die kleineren Rohrdurchmesser können nicht nur höheren Drücken standhalten, sondern sie erlauben geringere Systemgrößen und Materialanforderungen. Rohre aus CuFe2P-Legierungen mit kleinen Durchmessern sind zudem vorteilhaft für den Einsatz in Hochdruck-CO2-Kaskadenanlagen, transkritischen und Sekundärkreis-Kältesystemen, da die Stabilität bei gleichbleibender Wanddicke höher ist.

    R 32 und R 410 A im Vergleich

    R 32 ist ein interessantes alternatives Kältemittel, da Arbeitsdrücke und Druckverhältnisse mit denen von R 410 A vergleichbar sind. Dies ist nicht überraschend, denn R 32 ist ein Bestandteil von R 410 A. R 32 ist ein sehr gut geeignetes Ersatzkältemittel, das (abgesehen von einer Verdichtermodifikation wegen der höheren Austrittstemperatur) ohne wesentliche Systemänderung eingesetzt werden kann. Die latente Wärme von R 32 ist um 43 bis 50 Prozent höher als die latente Wärme von R 410 A. Demzufolge hat R 32 eine höhere volumetrische Kühlkapazität (13 Prozent) und eine höhere Effizienz (2 bis 3 Prozent) als R 410 A, trotz eines um 28 Prozent niedrigeren Massenstroms [7].

    Die höhere Kühlkapazität und Effizienz von R 32 ermöglichen ein Absenken der Systemfüllmenge um mindestens 15 Prozent. Darüber hinaus können die effektive Wärmeübertragung, die geringere Dampfdichte und der niedrigere Massenstrom des Systems bei R 32 den Druckabfall um ca. 50 Prozent verringern. Diese Fakten legen nahe, dass die Leistung von R 32 (ebenso wie Gemische von R 32 und HFOs) in kompakten Systemen mit kleineren Kupferrohrdurchmessern optimiert werden kann. R 32 unterstützt die Tendenz hin zu kleineren Systemfüllungen und kompakteren Bauformen, wodurch der stufenweise Abbau des Treibhauspotenzials (GWP) verbessert und das A2L-Entflammbarkeitsrisiko verringert werden.

    R 32- und R 410 A-Systeme mit ähnlicher Leistung wurden einem theoretischen Vergleich unterzogen. Die Studie hat ergeben, dass die Rohrdurchmesser von Wärmeübertragern und Anschlussrohren bei einem Wechsel von R 410 A zu R 32 um 30 Prozent reduziert werden können, ohne Leistungseinbußen hinnehmen zu müssen. Diese Veränderung lässt die Verwendung von kleinen Kupferrohrdurchmessern (5 bis 7 mm) zu. Das Volumen eines Raumklimageräts für R 32 könnte im Vergleich zu einem Gerät für R 410 A oder R 22 auf 85 bis 95 Prozent verkleinert werden [8].

    Programme zur Optimierung der Bauform

    Wie bereits beschrieben, haben Optimierungen der Innenoberflächen und die Reduzierung der Rohrdurchmesser die Wärmeübergangskoeffizienten im Rohrinnern deutlich verbessert. Für die bestmögliche Leistung müssen jedoch auch die Lamellenkonfiguration und die Rohrkreise optimiert werden. Die Wechselwirkungen der Bauformelemente erfordern rechenintensive Optimierungsprogramme.

    Als Plattform für die Kupferrohrtechnik mit kleinen Rohrdurchmessern dient eine spezielle Software für Wärmeübertrager-Bauformen und die Systemoptimierungen [6]. Die Software wurde entwickelt, um Hersteller beim Bau von Hochleistungs-Wärmeübertragern für Klimageräte und Kältetechnikanwendungen zu unterstützen, die auf kleinen Kupferrohrdurchmessern basieren.

    Bild4 zeigt eine solche Optimierung. In diesem Fall wurde R 290 als Kältemittel in einem Mini-Split-Raumklimagerät mit einer Kühlkapazität von 2 600 W eingesetzt. Die optimierte Bauweise eines Systems mit 5-mm-Rohrdurchmesser und innenberippten Kupferrohren zeigt eine verbesserte Leistung im Vergleich zu einem konventionellen System mit Rohrdurchmessern von 9,52 mm und 7 mm.

    Vergleichbare Systeme mit bis zu 3 000 W Kühlkapazität decken 30 Prozent des Raumklimagerätemarktes aus. Bei Wärmeübertragern mit 5-mm-Rohren ist die Kältemittelmenge um 50 Prozent geringer bei Innen- und um 45 Prozent geringer bei Außengeräten. Die Gesamtfüllung konnte im Vergleich zum Originalsystem um 36 Prozent verringert werden [9]. Die Explosionsgefahr bei brennbaren natürlichen Kältemitteln wie Propan kann durch die geringere Füllmenge reduziert werden.

    Antimikrobielle Kupferlamellen

    Abschließend soll auf die Verwendung von Kupferlamellen zur Verbesserung des LCCP eingegangen werden. Beim LCCP werden hauptsächlich die indirekten Emissionen während des gesamten Lebenszyklus bewertet [7].

    LCCP wird deshalb durch Faktoren beeinflusst, welche die Effizienz eines Systems während seiner Gesamtbetriebszeit beeinträchtigen. Einer dieser Faktoren ist Schimmelbildung. Systemimmanente mikrobielle Beläge bei Luft-Wärmeübertragern werden mit verringerter Wärmeübertragungseffizienz, erhöhter Korrosion [10] und Geruchsbildung [11] in Verbindung gebracht.

    Kupfer und Kupferlegierungen verfügen über antimikrobielle Eigenschaften. Mikroorganismen werden beim Kontakt mit Kupfer abgetötet, Kupfer verhindert Bakterienwachstum und Schimmelbildung. In der Wärmeübertragerumgebung haben Kupferoberflächen pilztötende Eigenschaften, sie verhindern darüber hinaus das Entstehen von Pilzen und Sporen [12]. Im Vergleich zu Wärmeübertragern auf Aluminiumbasis hemmen unbeschichtete Kupferoberflächen das Wachstum von pathogenen Bakterien um 99,9 Prozent und von Pilzen um 99,74 Prozent.

    Die meisten Pilzarten sterben nach dem Kontakt mit Kupfer nach 24 h komplett ab. Im Gegensatz dazu können Pilze bei Oberflächen aus Edelstahl oder Aluminium bis zu einem Monat oder länger überleben [13]. Die antimikrobielle Wirksamkeit von Kupfer wurde in zahlreichen Studien untermauert, die zu einer Registrierung von 479 Kupferlegierungen bei der amerikanischen Umweltschutzbehörde (EPA) führten und diese als geeignete antimikrobielle Oberflächen für das Gesundheitswesen ausweisen [14]. Bild5 zeigt einen Langzeitleistungstest von Wärmeübertragern, die komplett aus Kupfer bestehen und solchen aus Kupferrohren und Aluminiumlamellen; beide Einheiten wurden mit Schimmel in Kontakt gebracht [15].

    Bild6 zeigt, wie sich der Wärmestrom mit dem Schimmelwachstum verändert. Dabei betrachtete man Schimmelbefallbereiche von 0, 10, 30 und 60 Prozent. Wärmeübertrager mit Aluminiumlamellen wurden mit Wärmeübertragern aus Kupfer verglichen. Die Wärmeübertragungsleistung ging bei Geräten mit Aluminiumlamellen um maximal 19 Prozent zurück, während bei kompletten Kupfereinheiten keine Beeinträchtigung durch Schimmel festgestellt werden konnte.

    Durch den Leistungsabfall im Laufe der Zeit verbrauchen Einheiten mit unbeschichteten Aluminiumlamellen mehr Energie und haben höhere CO2-Emissionen und höhere LCCP-Werte während ihrer Gesamtlebensdauer. Indirekte Emissionen haben die größte Auswirkung auf LCCP. Sie stehen für ca. 90 Prozent der Gesamtemissionen bei R 410 A und für bis zu 99 Prozent der Gesamtemissionen bei einem Kältemittel mit sehr niedrigem GWP wie R 1234 yf [16]. Eine Verringerung des Effizienzverlusts von 19 Prozent hätte einen ebenso großen Effekt auf den LCCP-Wert.

    Fazit

    Neue kupferbasierte Wärmeübertrager ermöglichen einen reibungslosen Übergang zu alternativen Kältemitteln bei Wärmepumpen für Wohn- und Gewerbeimmobilien, bei Klimageräten sowie bei gewerblichen Kältetechniksystemen. Die Gesamtwärmeübertragungsleistung kann durch innenberippte Rohre mit kleinen Durchmessern verbessert werden, darüber hinaus entstehen weitere positive Effekte durch optimierte Innenoberflächen und einer Reduzierung der Rohrdurchmesser.

    Bei der Verwendung von alternativen Kältemitteln wie R 290 und R 744 ist die erforderliche Kältemittelmenge geringer, die kompakte Bauweise der Wärmeübertrager mit kleineren Kupferrohrdurchmessern senkt die Kosten und verbessert die Leistung. Hochfeste Rohre aus Kupferlegierungen (CuFe2P) mit kleinen Rohrdurchmessern, die in kompakte Wärmeübertrager integriert sind, können höheren Drücken standhalten und werden den Anforderungen von kompakteren R 744-Kältetechnikanwendungen einfacher gerecht.

    Wärmeübertrager aus Kupfer besitzen antimikrobielle Eigenschaften. Die Reduzierung der Energieeffizienz, die bei herkömmlichen Anlagen im Laufe ihrer Lebensdauer durch Schimmelbefall entsteht, ist geringer. Die Vermeidung dieses Effizienzverlusts kann die Life  Cycle  Climate  Performance (LCCP) verbessern.

    www.heattransfertechnologies.com

    www.copperalliance.eu

    Yoram Shabtay,

    Präsident von Heat Transfer Technologies LLC, Prospect Heights, Illinois / USA

    Nigel Cotton,

    Projektleiter beim European Copper Institute (ECI), Brüssel

    Fußnoten

    Literatur

     [1]Ding, G., Ren, T., Wu, W., Zheng, R., Gao, Y., Song, J., Liu, Z., Chen, S.: Developing Low Charge R 290 Room Air Conditioner by Using Smaller Diameter Copper Tubes“, 10th IIR Gustav Lorentzen Conference on Natural Refrigerants, Delft, The Netherlands, No. 183, 2012.

     [3]Wu., W., Ding, G., Zheng, Y., Gao, Y., Song, J.: Principle of Designing Fin-and-tube Heat Exchanger with Smaller Diameter Tubes for Air Conditioner“, International Refrigeration and Air Conditioning Conference at Purdue University, Paper 2223, July 16–19, 2012.

     [4]Holland, M.: High Efficiency MicroGroove Coils for Commercial & Industrial Applications“, MicroGroove Technology for Commercial Systems seminar, Copper Alliance, ASHRAE Convention, Dallas TX,January  29, 2013.

     [5]Hipchen, J., Weed, R., Zhang, M., and Nasuta, D.: Simulation-Based Comparison of Optimized AC Coils Using Small Diameter copper and Aluminum Microchannel Tubes“, International Refrigeration and Air Conditioning Conference at Purdue, No.  2464, July 16–19, 2012.

     [6]Pham, H., Rajendran, R.: R 32 and HFOs as Low-GWP Refrigerants for Air Conditioning, Paper 2262, International Refrigeration and Air Conditioning Conference at Purdue University, July 11–16, International Refrigeration and Air Conditioning Conference at Purdue University, July 11–16, 2012.

     [7]Dieryckx, M.: Next Generation Refrigerants – A Daikin Perspective“, 2nd Regional Symposium, Alternative Refrigerants for Air-Conditioning Industry in High-Ambient Temperature Countries; the Way Forward, October 17, 2012.

     [8]CoilDesigner, Center for Environmental Energy Engineering (CEEE). For information on CoilDesigner, visit www.ceee.umd.edu

     [9]Zheng, W., Weed, R., Hipchen, J.: Developing Low-Charge R 290 Room Air Conditioners by Using Small Diameter Copper Tubes, prepublication manuscript, Copper Development Association, 2014.

    [10]Characklis, W.: Microbial fouling. In: Characklis, W., Marshall, K. (eds) Biofilms. Wiley, New York, pp 523–584, 1990.

    [11]Rose, L., Simmons, R., Crow, S., Ahearn D.: Volatile organic compounds associated with microbial growth in automobile air conditioning systems. Current Microbiology 41: 206–209, 2000.

    [12]Schmidt, M.: Characterization and Control of the Microbial Community Affiliated with Copper or Aluminum Heat Exchangers or HVAC Systems, Current Microbiology, 2012, DOI 10.10007/s00284-012-0137-0.

    [13]Weaver, L., Michels, H., Keevil, C.: Potential for Preventing Spread of Fungi in Airconditioning Systems Constructed Using Copper Instead of Aluminium, Letters in Applied Microbiology, Vol. 50: 18–23, 2010.

    [14]Environmental Protection Agency, Office of Pesticide Programs, Antimicrobial Division, February 29, 2008, Notice of Pesticide Registration #82012–1.

    [15]Ding, G.: Comparative Study of the Long-Term Performance of Copper and Aluminum Fin-and-Tube Heat Exchangers“, 2007, Report V to International Copper Association Environmental Protection Agency, Office of Pesticide Programs, Antimicrobial Division, February 29, 2008, Notice of Pesticide Registration #82012–1.

    [16]Zhang, M., Muehlbauer, J.: Life Cycle Climate Performance Model for Residential Heat Pump Systems“, 2012, International Refrigeration and Air Conditioning Conference at Purdue University, Paper 2479, July 16–19.

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