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Erkenntnisse aus realen Lebenszykluskosten von Filialisten

Die Technik ist überbewertet

Ganzheitliche Betrachtung aller Kosten

Ein neues, ganzheitliches und effizientes Filial-Haustechnikkonzept wird in der Regel am grünen Tisch zwischen Kunde, Hersteller und Planer entwickelt. Dabei werden alle Komponenten wie Kälte, Wärme, Klima, Frischluft sowie das Energiemanagement betrachtet und der jeweilige Komponentenpreis mit dem Hersteller verhandelt. Wenn es möglich ist, werden in einem nächsten Schritt die Preise mit den einzelnen Installationsbetrieben sowie der Preis für die Wartungsleistungen vereinbart. Abschließend wird eine Baubeschreibung des gesamten Vorhabens erstellt. Als Ergebnis sollte dann eine wirtschaftliche, umweltfreundliche und nachhaltige Haustechnik umgesetzt werden. Doch in der Praxis ist dies oft nicht der Fall. Grund dafür ist die reine Betrachtung der „harten“ Faktoren im Planungsprozess, wie die Art des Haustechnikkonzepts sowie die verwendeten Technologien. Um ein vollständiges Bild der Lebenszykluskosten in einem Filialnetz zu erhalten und diese zu optimieren, ist es wichtig, auch die prozessbedingten, verdeckten Kostenfallen für Filialisten zu betrachten. Diese beeinflussen die Invest-, Energie-, Wartungs- und Servicekosten sowie die Kosten für das Material und die Ersatzteile und zwar über die gesamte Laufzeit der Filiale. Nur durch diese ganzheitliche Betrachtungsweise ergibt sich ein realistisches Bild darüber, wie die Lebenszykluskosten einer Filiale wirklich zustande kommen.

Angemessene Investkosten durch ­gewerkeübergreifende Projektkoordination

Die Investkosten setzen sich aus verschie­denen Faktoren zusammen und werden unter anderem erheblich davon beeinflusst, ob ein gewährter Herstellerrabatt trans­parent über die Installationsfirma beziehungsweise den Vermieter an den Filia­listen weiter­gegeben wird. Ein weiterer Grund für unverhältnismäßig hohe Investkosten kann auch eine Über- bzw. Unterdimensionierung der Anlage sein, wenn die tatsächliche Leistung der Maschine nicht der benötigten, realen Leistung entspricht. Ein wich­tiger Aspekt für eine angemessene Höhe der Investkosten ist eine gewerkeüber­greifende Projektkoordination.Bei einem großen Projekt, wie der Planung und Implementierung eines Standard-Haustechnikkonzepts für das gesamte Filial­netz eines Kunden, ist es für die Auftraggeber wichtig, einen Partner zu haben, der das Gesamtpaket liefert und als alleiniger Ansprechpartner einen umfassenden Service bietet. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Aspekte des Haustechnikkonzeptes schon während der Planung aufeinander abgestimmt werden.

Sind ausreichend Produktkenntnisse ­vorhanden?

Ein ausschlaggebender Punkt für die Höhe der Invest- als auch der Energiekosten sind die erforderlichen Hersteller-/Produktkenntnisse der unterschiedlichen Gewerke. Bei mangelnder Erfahrung und fehlenden Produktkenntnissen kann es zu einer fehlerhaften Installation sowie Inbetriebnahme der Haustechnik kommen. Die Folge sind dann häufig unnötig hohe Energiekosten. Ein Beispiel aus der Praxis ist eine bei der Montage falsch befüllte Kältemittelmenge in der Kälteanlage, die zu einem höheren Stromverbrauch führt. Neben den Installationsbetrieben benötigen auch die ausführenden Wartungsfirmen die erforderlichen Produktkenntnisse, um beispielsweise Verschleißerscheinungen rechtzeitig zu erkennen und so einem steigenden Energieverbrauch vorzubeugen.

Umfassendes Energiemanagement gegen eine schleichende Verbrauchssteigerung

Eine weitere Maßnahme, um einen schleichenden Anstieg des Energieverbrauchs vorausschauend beheben zu können, ist ein ganzheitliches Energiemanagement. Dabei ist klar zu unterscheiden zwischen einer reinen Energieerfassung, bei der lediglich die Daten aufgezeichnet werden, und einem umfassenden, flächendeckenden Energiemanagement, bei dem neben der Aufzeichnung auch die Energieverbräuche sowie Betriebsdaten analysiert und optimiert werden. Richtig eingesetzt kann damit ein vollautomatisches und energie­effizientes Zusammenspiel sämtlicher Komponenten der Gebäudetechnik gewährleistet und versteckte Kostenfallen aufgedeckt werden. Dies kann jedoch nur erfolgreich sein, wenn von vornherein klar festgelegt wird, wer die Daten pflegt und vor allem analysiert. Durch ein solches Energiemanagement wurde beispielsweise in der Praxis bei Filialisten schon aufgedeckt, dass die Energiekosten unter anderem deshalb so hoch waren, weil an einen Stromzähler mehrere nicht eigene Verbraucher ange­bunden waren.

Wie hoch dürfen die Energiekosten sein?

Grundsätzlich stellt sich bei der Betrachtung der Haustechnik die Frage, wie hoch die Energiekosten überhaupt sein dürfen. Das heißt, dass eine temporär ­auftretende Verschlechterung zu unterscheiden ist von einem konstant schlechten Betrieb. Ein Beispiel hierfür sind die Klimainnengeräte, bei denen der Energieverbrauch automatisch steigt, wenn die Filter verschmutzt sind. Wenn der Filter gereinigt wurde, ist eine optimale Effizienz wieder sichergestellt. Hierfür hat Daikin bereits 2011 eine selbstreinigende Blende auf den Markt gebracht, die aufgrund der Selbstreinigungsfunktion den üblichen Leistungsabfall gegen Ende des Wartungszyklus verhindert. Über eine Leuchtdiode an der Blende und auf dem Display der Fernbedienung wird angezeigt, wann der integrierte Staubsammler entleert werden muss. Dies erfolgt dann mit einem handelsüblichen Staubsauger. Besonders der Tex­til­einzelhandel profitiert von der Selbstreinigungsfunktion, da dort das Staubaufkommen besonders hoch ist. Die Innengeräte­effizienz wird so immer auf bestmöglichem Auslieferungsniveau gehalten und Wartungs- und Servicekosten werden zusätzlich gesenkt.

50 Prozent der Energiekosten sind Wartungs- und Servicekosten

Auch bei den Wartungs- und Servicekosten, die bei vielen Filialisten etwa 50 Prozent der Energiekosten ausmachen, bieten sich viele Einsparpotenziale, die es zu analysieren gilt. So lässt sich zum Beispiel evaluieren, wie viele Service-Anfahrten benötigt werden, um eine Störung zu beseitigen. Die Qualität des Service und letztendlich die Angemessenheit der Höhe der Servicekosten lässt sich dann einordnen, wenn analysiert wird, ob nur das Symptom der Störung oder auch wirklich die Ursache der Störung behoben wurde.

Niedrige Lebenszykluskosten und ganzheitliche Lösungen

Werden die oben genannten Aspekte der Invest-, Energie-, Wartungs- und Servicekosten im Rahmen eines Lebenszykluskosten-Managements berücksichtigt, so ergeben sich für den Filialisten erhebliche Einsparpotenziale. Dabei beruhen nur 20 Prozent der Lebenszykluskosten einer Filiale auf dem Haustechnikkonzept und auf den Produkten, den höheren Anteil machen mit 80 Prozent die Installations-, Wartungs- und Servicequalität sowie die Preistransparenz aus. Die konkrete Kostenanalyse einer realen Filiale hat ergeben, dass mit einem Lebenszykluskosten-Management nach fünf Jahren Laufzeit eine Einsparung von 20 000 Euro erzielt wurde. Diese Zahlen zeigen, dass die Relevanz eines Lebenszyklus-Managements aufgrund eines immer höheren Kosten- und Umweltdrucks zunimmt. Den Herstellern kommt dabei eine immer wichtigere Rolle zu, denn die Komplexität der einzelnen Komponenten und Haustechnikkonzepte steigt. Gleichzeitig sinkt aufgrund dieser Komplexität und wegen mangelnder Zeit die tiefere Technikkenntnis bei den Planungsbüros und Installationsfachbetrieben. Hier sind die Hersteller mit ihrem Produkt- und Technik-Know-how gefragt, die Kunden dabei zu unterstützen, während des Betriebs die Lebenszykluskosten niedrig zu halten. Dazu ist es notwendig, dass die Hersteller von Anfang an in die Planung mit einbezogen werden. Mit dieser engen Zusammenarbeit mit Filialisten hat Daikin in den letzten Jahren positive Erfahrungen gemacht. Der Klimaanlagen- und Wärmepumpenhersteller versteht sich dabei nicht mehr nur als Lieferant moderner, effizienter Lösungen für Kälte, Klima und Heizung, sondern auch als Service- und Projektpartner. Als Anbieter von Komplettlösungen begleitet Daikin seine Kunden auch während der Laufzeit der Anlagen, damit diese über die gesamte Laufzeit energieeffizient arbeiten. Um diesen Service zu garantieren, hat Daikin in Deutschland speziell für Filialisten ein „Technical Field Support“-Team zusammengestellt. Die Vorteile für den Betreiber sind niedrige Lebenszykluskosten und ganzheitliche Lösungen aus einer Hand. -

Steffen Vogelbacher

Leiter Key Account ­Management DaikinAirconditioning Germany GmbH, München

Steffen Vogelbacher, München

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