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CO-Überwachungsanlage steuert Ventilatoren am Flughafen München bedarfsgerecht

Gute Luft, weniger Energie

Mit einem Passagieraufkommen von 37 Mio. Fluggästen im Jahr 2011 ist der Großflughafen München eines der wichtigsten Drehkreuze im internationalen Flugverkehr. Insgesamt stehen dort rund 30 000 Pkw-Stellplätze zur Verfügung.

Im Rahmen der Sanierung der Parkhäuser des Terminal  1 stand in den Parkhäusern P1 bis P6 die Erneuerung der kompletten CO-Überwachungsanlage an. Sie übernimmt die zentrale Rolle beim Schutz aller Parkhausnutzer durch permanente Überwachung des CO-Gehaltes, gezielte Ansteuerung der Ventilatoren sowie Signalisierung im Gefahrfall durch optische und akustische Alarme.

Umfassende CO-Überwachungsanlage

Insgesamt wurden in diesem Schritt rund 250 000 m² Parkfläche (also größer als 35 Fuß-ballfelder) mit über 500 CO-Sensoren ausgestattet und überwacht, aufgeteilt in 66 Zonen (Master- / Slave-Geräte) und 16 Schaltschrankfelder. Ziel war es, eine möglichst optimale Luftqualität für die Nutzer sicherzustellen. Das toxische Kohlenmonoxid (CO) dient dabei als Leitgas für die Verunreinigung der Parkhausluft durch die Pkw-Abgase.

Besondere Wünsche des Flughafenbetreibers waren die Aufschaltung der Überwachungsanlage an ein elektronisches Sprachalarmsystem (ELA) sowie die Aufschaltung auf die vorhandene Alarmmatrix zur Einbindung in das erweiterte Sicherheitskonzept des Flughafens. Die Ausführung erfolgte nach VDI 2053 sowie der bayerischen Garagenverordnung unter Berücksichtigung der besonderen Vorgaben des Flughafens.

In enger Abstimmung zwischen Auftraggeber, Betreiber, Planer und Oppermann Regelgeräte wurde diese komplexe Aufgabe bis zur erfolgreichen Inbetriebnahme und TÜV-Prüfung realisiert. Eine Herausforderung bei der Abwicklung war die Erneuerung der Anlagen während des laufenden Betriebs der Parkhäuser in engen, vorgegebenen Zeitfenstern. Die Planerstellung wie auch die Schaltschrankfertigung wurden nach den spezifischen Standards des Flughafens ausgeführt. Innerhalb weniger Monate nach der Auftragsvergabe wurde das Vorhaben fertiggestellt.

Modulares Anlagenkonzept

Mithilfe eines modularen Anlagenkonzepts ließ sich durch die Kombination von bewährten Standardkomponenten von Oppermann die gewünschte Systemlösung unter den gesetzten Prämissen wie gewünscht umsetzen. Gleichzeitig erfolgte eine enge Abstimmung mit dem Auftraggeber über die Integration der Überwachungsanlage in die vorhandene Infrastruktur der Altanlage und das vorhandene Sicherheitskonzept. Eine Erweiterung zur Überwachung auch von Stickstoffdioxid (NO2), das vermehrt von Dieselfahrzeugen emittiert wird, ist jederzeit möglich. Die konzipierte Lösung wurde für die Nachrüstung der entsprechenden Sensoren vorbereitet.

Busfähige CO-Sensoren als Kostenbremse

Zur Reduktion der Elektroinstallationskosten wurden busfähige CO-Sensoren eingesetzt, für die keine sternförmige Topologie notwendig ist. Im Gegensatz zum vorher eingesetzten CO-Ansaugsystem sind die laufenden Betriebskosten der Anlage aufgrund der nicht notwendigen Ansaugpumpen deutlich geringer. Die eingesetzten elektrochemischen Sensoren haben eine lange Lebensdauer bei geringem Energieverbrauch.

Der Verdrahtungsaufwand ist durch die Versorgung der Sensoren über eine vieradrige Busleitung vermindert. Alle Sensoren melden ihre Daten sowie Störungen einzeln über den Bus an die Zentrale weiter.

Modularer Anlagenaufbau – verteilte Intelligenz

Die insgesamt am Flughafen eingesetzten 24 Master- und 42 Zonengeräte sind jeweils ausgelegt für den Anschluss von bis zu 100 Sensoren (CO oder NO2). Die Kommunikation der Master / Slaves untereinander erfolgt über ein Bussystem. Jedes Zonengerät (Slave) meldet alle Daten an den übergeordneten Master, bei dem die Daten aller im System angeschlossenen Sensoren zusammengeführt werden. Von dort aus erfolgt die Systemintegration an die übergeordnete Leit- und Alarmebene.

Im Überwachungsgerät selbst erfolgt die Mittelwertbildung und die Überwachung auf den maximal zulässigen Spitzenwert der CO-Konzentration. Hier sind verschiedene Szenarien einstellbar, entsprechend den jeweiligen örtlichen Vorschriften und Grenzwerten. Über die Menüstruktur des Gerätes lassen sich davon abgeleitet die gewünschten Schaltszenarien einstellen (Meldung, Warnung etc.).

Die Parametrisierung der gesamten Anlage erfolgt entsprechend den Anwendervorgaben im Werk, sodass vor Ort nur noch die Installation und Verkabelung erfolgen muss. Auch hierdurch sind deutliche Einsparungen möglich. Jedes Zonengerät hat durch entsprechende potenzialfreie Wechselkontakte die Möglichkeit, zugeordnete Ventilatoren, Warntransparente oder Blinkleuchten anzusteuern sowie individuelle Meldungen abzusetzen.

Durch diese hohe Flexibilität konnten die einzelnen Zonen individuell nach den Anforderungen der Anlage geplant werden. Eine Zonenerweiterung ist jederzeit möglich, in der Ausführungsphase oder nachträglich. So kann beispielsweise der Topologie der Baustelle und dem Baufortschritt Rechnung getragen werden.

Einfache Systemintegration und Visualisierung

Die Master-Überwachungsgeräte haben, neben potenzialfreien Wechslerkontakten und einer LON-Schnittstelle, standardseitig auch eine Ethernet-Schnittstelle für die Kommunikation mit einem übergeordneten Leitsystem. Damit können alle Werte des Systems digital visualisiert werden.

Am Flughafen München erfolgt die Visualisierung über den in den Master-Überwachungsgeräten integrierten Web-Browser. Wahlweise können die Geräte über individuell einstellbare IP-Adressen in das lokale Netzwerk eingebunden oder mittels PC direkt angesprochen werden. Dies ermöglicht eine zielgerichtete Konfiguration über eine Passwortebene eben-so wie eine genaue Analyse möglicher Meldungen und Störfälle. Die daraus resultierende schnelle und effiziente Störungsbehebung und der gezielt mögliche Serviceeinsatz reduzieren ebenfalls die Kosten für den Betreiber.

Software erleichtert die Anlagenplanung

Für die Planung der notwendigen Zonen, CO-Sensoren, sowie Alarmsignalisierung stellte Oppermann dem Planer eine kostenfreie Software zur Verfügung. Mit wenigen Eingaben lassen sich so die benötig-ten Komponenten jeder Garage ermitteln. Auf Knopfdruck werden die Anlagenkonfiguration sowie die Ausschreibungstexte und die Datenblätter generiert. Von der kleinen Garage mit meist nur zwei bis drei CO-Sensoren bis zur Großgarage lassen sich so einfache und komplexe Planungsaufgaben komfortabel, zeit- und kosten-sparend lösen.

http://www.oppermann-regelgeraete.de

Michael Bachmann,

Prokurist und Vertriebsleiter der Oppermann Regelgeräte GmbH, Leinfelden-Echterdingen

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