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Büro- und Geschäftshaus in Bochum wird Uni-gebäude

Eine Frage der Luftkonditionierung

Für das Objekt waren einige Rahmenbedingungen gegeben. Die Frischluft pro Etage musste für jeweils 100 Personen geplant werden. Die Nutzung der vorhandenen Fernwärmeversorgung des Gebäudes gab es aufgrund bestehender vertraglicher Bindungen nach wie vor. Auch die Nebenräume sollten klimatisiert sein. Und es war eng. Aufgrund der Innenstadtlage gab es eingeschränkte Platzverhältnisse. Genutzt werden das 1. bis 5. Obergeschoss mit jeweils 240 m2, davon Vorlesungsräume mit jeweils 130 m2. Für diese Geschosse war die Vogelsang Klimatechnik für die Temperierung der Zuluft im Kühl- und Heizbetrieb unter Einhaltung der derzeit gültigen EnEV verantwortlich.

Durch die Anforderungen der Versammlungsstättenrichtlinie ergab sich ein Frischluftbedarf von ca. 3 000 m2/h pro Etage. Bereits im frühen Planungsstadium fiel die Entscheidung für ein zentrales Lüftungsgerät mit insgesamt 15 000 m2/h Frischluft und eingebautem Wärmerückgewinnungsregister. Der Wärmerückgewinnungsgrad beträgt 75 Prozent (in Abhängigkeit vom jeweiligen Betriebszustand). Die Luftverteilung erfolgt von einem außen liegenden Kanal in die jeweiligen Etagen. Die Grundlast für die Heizung wird durch die eingebrachte Fußbodenheizung abgedeckt, sodass hier die Fernwärmeversorgung entsprechend genutzt werden kann.

Zu lösen war nun noch die Frage der Luftkonditionierung, dies möglichst individuell pro Etage, in Abhängigkeit der Belegung der einzelnen Vorlesungsräume, da nicht zwingend von einer simultanen Belegung aller Etagen auszugehen war.

Ein VRF-System der Baureihe eco i von Panasonic, das die individuelle Temperaturregelung pro Kühlstelle ermöglicht, war somit die naheliegende Lösung. Aufgrund des weitverzweigten Kanalsystems konnte jedoch nicht auf Standardkomponenten von Panasonic zurückgegriffen werden, da diese keine ausreichende statische Pressung aufweisen.

Der Ansatz der Vogelsang Klimatechnik bestand darin, Standard-Lüftungsgeräte aus dem Lieferprogramm von GEA mit DX-Kits aus dem VRF-Programm von Panasonic zu kombinieren. Jedes Kanalgerät kann entsprechend die Luft heizen oder kühlen, sodass Einblastemperaturen von 14 °C im Kühlbetrieb nicht unterschritten und 28 °C im Heizbetrieb nicht überschritten werden. Zudem sollten die Einblasgeschwindigkeiten maximal 1,5 m/s betragen, um Beeinträchtigungen des Komforts zu vermeiden.

Der Kühlbedarf für die Vorlesungsräume wurde mit jeweils 16 kW beziffert, zudem kamen die Nebenräume mit einem Kühlbedarf von 18 kW. Durch den zugrunde gelegten Gleichzeitigkeitsfaktor von 108 Prozent ergab sich eine Gesamtkühlleistung von 90 kW. Um die Kältemittelmengen im Gesamtsystem sowie die Verrohrungswege zu minimieren, wurden zwei separate Kältemittelkreisläufe mit je 14 PS / 45 kW Kühlleistung gewählt.

Eine weitere Problemstellung war auf- grund der Innenstadtlage sowie des bestehenden Denkmalschutzes die Aufstellung der beiden Außenteile. Die verfügbaren Dachflächen waren sowohl in Bezug auf das Platzangebot als auch die Gebäudestatik durch die Aufstellung des zentralen Lüftungsgerätes bereits ausgereizt. Die Lösung bestand darin, im 3. Obergeschoss einen Raum als Technikraum zu definieren, der für den Schaltschrank sowie die beiden Außenteile entsprechend Platz bot. Die Ansaugung der Luft für die beiden Außenteile erfolgt durch Jalousiegitter, die anstelle von Fenstern in die denkmalgeschützte Fassade eingesetzt wurden. Die Luft wird über zwei Ausblasbögen über das Dach des Technikraums wieder ausgeblasen. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung liegt in einer reduzierten Schallemission.

Für die Regelung wurde die zentrale Bedienstation aus dem VRF-Programm eco i von Panasonic ausgewählt. Hiermit können unter anderem die folgenden Anforderungen erfüllt werden:

Freie Timer-Programmierung in Abhängigkeit der Belegung der einzelnen Vorlesungsräume

Möglichkeit zur Einzel-Energiekostenabrechnung, sollte das Objekt auf einzelne Mieter aufgeteilt werden.

Fernüberwachung über Internet für Service und Entstörung: auflaufende Störungen können im Idealfall resettiert werden, andernfalls im Vorfeld analysiert und somit Service-Einsätze besser geplant werden.

Der Vorlesungsbetrieb, der ein Programm von BWL-Vorlesungen, juristischen Themen, aber auch kulturellen Veranstaltungen umfasst, läuft nun seit einem Jahr. Von einem energiesparenden Heiz- und auch Kühlbetrieb kann aufgrund der EER- von 3,36 und COP-Werte von 3,85 des VRF-Systems ausgegangen werden.

https://vogelsang.com/

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