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Wenn es dem Esel zu wohl ist, dann geht er aufs Eis

Ob darin der Grund liegt, dass nun ein neuer Zusammenschluss die Verbändelandschaft Kälte-Klima betritt, möge jeder für sich beantworten. Trotz zahlreicher Gegenstimmen aus den eigenen Reihen und gegen die Meinung sämtlicher Vertreter der Branche hat die Innung Hessen-Thüringen die Absicht, mit der Innung Baden-Württemberg zu fusionieren und aus dem BIV auszutreten.

Viele Mitglieder waren im Vorfeld bei dieser Entscheidung nicht eingebunden, sondern wurden erst durch die Tagesordnung der beiden Versammlungen mit dem Vorhaben konfrontiert und zeigten in zahlreichen Gesprächen wenig Verständnis für diesen Alleingang. Eine Entscheidung mag zwar formal in den Versammlungen vollzogen worden sein, in realen Zahlen haben aber in Baden-Württemberg beispielsweise nur ca. fünf Prozent der ca. 155 Mitgliedsbetriebe und in Hessen-Thüringen weniger als 15 Prozent für den Austritt gestimmt. Die neue Landesinnung erstreckt sich zwischen Freiburg und Erfurt, zwischen Bodensee und Harz. Wie ein lebendiges Innungsleben stattfinden soll, wenn man zu Veranstaltungen 200 bis 300 oder mehr Kilometer zurücklegen muss, ist mir nicht klar.

Man könnte glauben, dass es uns zu gut geht und wir keine anderen Probleme in der Branche haben, sodass wir uns mal wieder mit uns selbst beschäftigen. Statt konstruktiv vor allem über eine Mitarbeit im Vorstand, aber auch den Gremien und Fachgruppen des BIV zum Vorwärtskommen beizutragen, schert man aus und denkt, man könne sich als Landesinnungsverband selbst verwirklichen und allein mehr für die Mitgliedsbetriebe der Landesinnung erreichen.

Die Führungsrolle des BIV als handwerksrechtliche Vertretung, insbesondere in den Fragen der Aus- und Weiterbildung, ist durch die genehmigte Satzung festgeschrieben und kann auch nicht durch eine Landesinnung ausgeübt werden. Dieses katastrophale Signal in der Außendarstellung der Branche wird seine Wirkung nicht verfehlen und beide Verbände, BIV und Landesinnung, werden den Anspruch einer ganzheitlichen Vertretung der Branche verlieren. Um die Zukunft des BIV ist mir nach den zahlreichen Solidaritäts­bekundungen aus den Reihen der Obermeister und Delegierten, aber auch von Vertretern aus Industrie und Handel nicht bang, isoliert hat sich eine große Landesinnung.

Ihr

Heribert Baumeister
Bundesinnungsmeister