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Zwischen Eislast und Energiefluss

Abtauen, Abwärme, Abkehr von F-Gasen – auf den ersten Blick haben die Themen dieser Ausgabe wenig gemein. Auf den zweiten offenbaren sie ein gemeinsames Prinzip: Die Kälte- und Klimatechnik steht vor der Herausforderung, bisher getrennte Systeme, Prozesse und Zuständigkeiten integrativ zu denken. Wer künftig erfolgreich Anlagen plant, baut oder betreibt, muss sich von linearem Denken verabschieden. Stattdessen gilt es, Energieflüsse zu verstehen, zu lenken und zu nutzen – in beide Richtungen.

Im Fokus steht zunächst ein Prozess, der in vielen Betrieben als Detail abgetan wird: die Abtauung großer Verdampfer. Doch wie unser Beitrag auf Seite 22 ff. zeigt, ist sie ein zentrales Glied in der Kette der Effizienz. Falsch platzierte Sensorik, unzureichend vorgeheizte Abtauwannen oder unpassende Regler führen nicht nur zu Energieverlusten, sondern auch zu realen Sicherheitsrisiken. Komplexitätsbewusstsein ist auch gefragt, wenn es um die Nutzung von Abwärme geht. Die eXergiemaschine, vorgestellt auf Seite 26 ff., denkt Kälte- und Wärmesysteme als symbiotische Einheit.

Energieflüsse systemisch denken.

Und genau diese Art des Vorausdenkens ist auch bei der Wahl des Kältemittels unabdingbar. Die novellierte F-Gase-Verordnung (TopThema ab Seite 8 ff.) und das drohende PFAS-Verbot zwingen die Branche, sich von gewohnten Substanzen zu verabschieden. Die Devise lautet: raus aus der Komfortzone, rein in die technischen Details. Denn die Alternativen – Propan, CO₂, Ammoniak – bringen eigene Herausforderungen mit sich: Brandlast, Toxizität, hohe Drücke. Wer hier künftig bestehen will, muss nicht nur Stoffdaten kennen, sondern auch die regulatorischen, sicherheitstechnischen und ökologischen Implikationen verstehen.

Dass Technik auf dieser neuen Bühne bestehen kann, zeigt das Beispiel der neuen Levelsensoren von Kriwan (Seite 36 ff.). Statt nur den Füllstand zu messen, reagieren sie auf veränderte Medientemperaturen, neue Kältemittel und sicherheitstechnische Anforderungen. Präzision, Modularität und Nachrüstbarkeit müssen also keine Luxusmerkmale mehr sein.

Was also verbindet Abtauprozesse, Wärmerückgewinnung, F-Gase-Regulierung und Sensortechnik? Die Antwort ist einfach – und schwer zugleich: Systemisches Denken. Die Branche plant in Wechselwirkungen. Nur so lassen sich Energie, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringen. Wer sich dieser Herausforderung stellt, findet in dieser Ausgabe viele Beispiele und vielleicht auch neue Impulse für das eigene Projekt.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.

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