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Blick auf Europa

    Großhandel steht vor neuen Herausforderungen

    Frankreich

    Mit dem starken Wachstum der erneuerbaren Energien wie Wärmepumpen, Photovoltaik, Solarthermie sowie deren Kombination mit konventionellen Energien muss der Großhandel künftig umdenken, so Jacques Chapeau, Präsident des französischen Großhandelsverbands für Sanitär, Heizung und Klima FNAS (Fédération française des négociants en appareils sanitaires, chauffage, climatisation et canalisations). Die Händler seien mehr denn je gefordert, ihre Kunden aktiv zu begleiten. Eine reine Verkaufstätigkeit reiche nicht mehr aus. Eine der Schwierigkeiten bestehe zum Beispiel darin, dass sich die Gesetzgebung, insbesondere die RT 2005 (vergleichbar mit der deutschen EnEV), so schnell weiterentwickle. Daher empfiehlt der Verband den Großhändlern, sich auf einige wenige Hersteller zu beschränken, ansonsten sei es unmöglich, alle Technologien und Feinheiten zu beherrschen. Die Großhändler ihrerseits haben die zunehmende Komplexität der Produkte durchaus erkannt und sehen sich als Schnittstelle zwischen Herstellern und Handwerksbetrieben, für die sie auch technische Beratung leisten. Gleichzeitig sehen sie sich jedoch mit den immer umfangreicheren Katalogen der Hersteller konfrontiert, die eine eingehende Beratung mangels Produktkenntnis erheblich erschweren. Was die Verkaufszahlen anbelangt, so schloss der Großhandel das Jahr 2008 mit einem starken Wachstum der Sparte Solarthermie (Heizung und Warmwasserbereitung) ab und einer Explosion der Wärmepumpenverkäufe. Konventionelle Gas- oder Ölheizungen nahmen entsprechend ab. Im ersten Quartal 2009 hingegen nahm der Verkauf von solarthermischen Anlagen zur Warmwasserbereitung und Heizung, aber auch von Wärmepumpen stark ab.

    ClimPratique 07/2009

    Trends in Europas Kälte-Klima-Industrie

    Markt

    Laut einem in der internationalen Fachzeitschrift Refrigeration World veröffentlichten Überblick über die Kälte-Klimaindustrie auf dem alten Kontinent, sind die Haupttrends die Optimierung der Energieeffizienz und die Steigerung der Umweltverträglichkeit. Interessant ist die Analyse des deutschen Markts, in der das Streben nach geringerem Energieverbrauch als ­wichtigster Wachstumsfaktor angeführt wird. Als ebenfalls entscheidend wird der Export von Kälte- und Klimasystemen genannt, wobei EU- Länder 54 % ausmachen, Nicht-EU-Länder 13 %, Ost- und Südostasien 13 %, der Mittlere Osten 3 % und Nordamerika 8 %. Für den französischen Markt wird ganz besonders das starke Wachstum des Wärmepumpensektors hervorgehoben, der als größter Markt gleich nach Schweden genannt wird. Als besonders vielversprechend wird Griechenland geschildert. Hier sei das Wachstumspotenzial besonders groß aufgrund des warmen Klimas über das ganze Jahr und der Tatsache, dass 70 % der gesamten Industrie und ein großer Teil der Bevölkerung in nur vier Städten angesiedelt sind. Außerdem plane die Regierung in den kommenden Jahren, in die Moder­nisierung (und Klimatisierung) zahlreicher Infrastrukturen wie Flughäfen, Krankenhäuser und U-Bahn-Stationen zu investieren. Importe dominieren im griechischen Klimamarkt mit 70 % und sogar 90 % im reinen Wohnraumklimabereich. Auch Russland wird als interessanter Markt genannt, ganz besonders, weil die Mittelschicht und damit die Kaufkraft zunehmend wachsen. Das wirkt sich auch auf den Klimamarkt aus. Das Wachstum der Nachfrage nach kältetechnischen Produkten in den vergangenen Jahren wird mit 18,4 % beziffert. Als einer der wichtigsten Märkte in Europa wird Italien genannt, sowohl was den inländischen Verbrauch als auch was Import und Export anbelangt.

    Refrigeration World 06/2009

    Kurzlehrgänge sind keine Lösung

    Großbritannien

    Nicht nur in Deutschland machen sich Branchenvertreter und Verbände wie der BIV Sorgen über Mini-Lehrgänge, in denen sich Handwerksbetriebe aus anderen Gewerken als dem Kälte- und Klimaanlagenbau in ein paar Tagen sämtliche Grundkenntnisse der Kälte-Klimatechnik aneignen können. Dieser Trend, unter anderem eine Folge der Zertifizierungsvorschriften aus der F-Gase-Verordnung, und im vorliegenden Fall der EPBD (Richtlinie zur Energieeffizienz von Gebäuden) greift auch in anderen Ländern um sich. So kritisieren die britischen Verbände HVCA und CIBSE verschiedene, von Weiterbildungsinstituten angebotene Lehrgänge, die jeweils nur ein paar Tage dauern und mit ein paar Hausaufgaben und einem Abschlussexamen abschließen. Jacqueline Balian, GF bei CIBSE Services, zu einem der Lehrgänge zum Air Conditioning Inspector: Aus unserer Sicht muss man sich mit dem gesamten Kontext [der Kälte- und Klimatechnik] auskennen, Probleme identifizieren können und wissen, wie sie möglichst kostengünstig gelöst werden können. Diese Art von Information kann nicht theoretisch in einem Kurzlehrgang vermittelt werden. Dafür ist praktische Erfahrung vor Ort erforderlich. Und Bob Towse vom HVCA fügt hinzu: Es ist unmöglich, in ein paar Tagen sämtliche Grundlagen in Anlagenbau und Technologie zu vermitteln. Sowohl HVCA und CIBSE fordern zwei Jahre Vollzeiterfahrung im Bereich der Klimatechnik, die innerhalb der letzten fünf Jahre absolviert wurden, bevor der Titel Air Conditioning Inspector vergeben werden kann.RAC 08/2009

    Euro-Telegramm

    + + + Der italienische Tiefkühlmarkt zeichnete sich 2008 erneut durch einen positiven Trend aus, so das italienische Institut für Tiefkühlwaren IIAS. Dies sei, trotz Krise, nicht weiter erstaunlich, so Präsident Vittorio Gagliardi. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Tiefkühlwaren in Italien zähle mit 13,5 kg zu den niedrigsten in ganz Europa, so dass erhebliches Wachstumspotenzial gegeben sei. Am besten schnitten die Warengruppen Fisch und Meeresfrüchte mit +1,5 % sowie Gemüse mit +8,5 % ab. http://www.infoimpianti.it

    + + + Vom 9.12. Mai 2010 findet die 10. Ausgabe des inter­nationalen REHVA-Kongresses Clima 2010 Sustainable Energy Use in Buldings in Antalya, Türkei, statt. Vorträge können noch bis zum 30. September eingereicht werden. https://clima2010.org/

    + + + Frauen in der Kältetechnik: 16 % der Angestellten im Bereich der Kältetechnik in Frankreich sind Frauen, so eine Erhebung des Verbands Snefcca. Das entspricht 4300 Angestellten und liegt etwas über dem Bauwesen mit einem Anteil von durchschnittlich 11 % (1,4 % der Bauarbeiter, 13,7 % der leitenden Angestellten und 46,9 % der Angestellten und Techniker). Branchenunabhängig lag 2007 der Anteil der er­werbstätigen Frauen in der Altersgruppe 2559 bei 82 % im Vergleich zu 60 % 1975. https://www.pyc.fr/

    + + + Starker Rückgang im Einzelhandel: Laut dem britischen Bauverband CPA (Construction Products Association) wird der Bau von neuen Märkten im Einzelhandel 2009 um 30 % abnehmen und 2010 um weitere 16 %. Ein weiterer Rückgang wird für 2011 erwartet. Erst ab 2012 sind die Aussichten wieder besser. Konkret fielen die Aufträge für den Bau neuer Märkte 2008 um 28 % im Vergleich zum Vorjahr. https://www.racplus.com/

    + + + Über 700 Handwerksbetriebe haben in Frankreich bereits die Zertifizierung QualiPac erhalten, 2200 Anfragen werden derzeit bearbeitet. Um zertifiziert zu werden, können sich die Handwerker an 12 verschiedene Ausbildungszentren wenden. Voraussetzung für die Zertifizierung ist das Bestehen einer theoretischen und einer praktischen Prüfung. Die Erfolgsquote liegt bei rund 91 %. Auch im Hinblick auf die eingesetzten Produkte verfolgt der französische Wärmepumpenverband Afpac (Association française des pompes à chaleur) eine konsequente Qualitätspolitik. So wurde die Marke NF Pac ins Leben gerufen, mit der inzwischen 37 Marken und 773 Produkte ausgezeichnet wurden. https://www.pyc.fr/

    Weitere Informationen

    Andrea Voigt In Zusammenarbeit mit:

    AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ­internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com

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