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Kältemittelverdichter, Sachkunde Kälteanlagen und WP, Hydraulischer Abgleich, Luftfilterprüfung, WP-Jahresarbeitszahl

Wichtige Normen zu ­Kälteanlagen und Wärmepumpen

Wie der hydraulische Abgleich von Heizungs- und Kühlwasser-Verteilsystemen vorzunehmen ist, beschreibt die VDI 2073 Blatt 2. Thema der DIN EN  ISO  29462 ist die Prüfung der technischen Leistungswerte von Luftfiltern. Klassifizierung, Planung und Prüfung der Dichtheit von Reinräumen sind Inhalt der VDI 2083 Blatt  19. Eine Leitlinie der DGKH befasst sich mit der Überwachung von Raumlufttechnischen Anlagen für OP-Bereiche und Eingriffsräume.

Die VDI 4650 Blatt  1 definiert ein Kurzverfahren zur Berechnung der Jahresarbeitszahl von Wärmepumpenanlagen. Große Wärmepumpen sowie Kälteanlagen, die eine Nutzung der warmen und kalten Seite als Ziel haben, sind Inhalt der VDI 4646.

Die AMEV-Empfehlung 169 „Gebäudeautomation“ enthält Hinweise für Planung, Ausführung und Betrieb der Gebäudeautomation in öffentlichen Gebäuden. Dagegen gibt die AMEV-Empfehlung 170 die Struktur und Schritte für ein einschlägiges systematisches Inbetriebnahme-Management vor.

Die VDI 4300 Blatt 1 beschreibt die Strategie beim Messen von Innenraum-Luftverunreinigungen, während die VDI/VDE 3518 Blatt 4 Prüfanweisung und Prüfgase für VOC-Detektoren (Multigassensoren) zur Innenraum-Luftgütemessung behandelt. Die DIN EN ISO 6781 Blatt 1 unterstützt bei der Feststellung von wärme-, luft- und feuchtebezogenen Unregelmäßigkeiten in Gebäuden mithilfe von Infrarotverfahren. Abschließend werden zurückgezogene VDI-Vorschriften genannt.

Welche Kältemittelverdichter-Leistungsdaten sind relevant?

Der Entwurf der DIN EN 12900 vom Januar  2024 in deutscher und englischer Fassung ersetzt die Norm vom Oktober 2013 und legt die Nennbedingungen, Toleranzen und Darstellung von Leistungsdaten der Hersteller für Kältemittel-Verdichter fest. Dazu gehören einstufige Verdichter und ein- sowie zweistufige Verdichter mit einer Einrichtung zur Fluid-Unterkühlung.

Die Angaben entsprechend der Norm machen es möglich, einen Vergleich unterschiedlicher Kältemitte-Verdichter durchzuführen. Die Daten beziehen sich auf die Kälteleistung und die Leistungsaufnahme und schließen den Teillastbetrieb ein. Inhaltlich werden behandelt:

  • Begriffe;
  • Nennbedingungen;
  • Leistungsdaten;
  • Norm-Bezugspunkte;
  • Toleranzen;
  • Umrechnungsverfahren.
  • Der informative Anhang A beinhaltet die Berechnung von Verflüssigungstemperaturen anhand vorhandener mittlerer Temperaturen.

    Im Rahmen der Norm wurden u. a. die Begriffe aktualisiert, Abschnitt 4 wurde zur Vereinfachung der Tabellen überarbeitet und der informative Anhang A hinzugefügt.

    Sachkunde für Kälteanlagen und ­Wärmepumpen notwendig

    Die DIN  EN ISO 22712 vom Januar  2024 ersetzt die Norm vom Februar 2011 und definiert die Tätigkeiten im Zusammenhang mit EN 378 Blatt 1 bis 4 und ISO 5149 Blatt 1 bis 4 sowie die zugehörigen Sachkundeprofile. Zudem wird die Vorgehensweise zum Beurteilen der Sachkunde von Personen festgelegt, die die genannten Tätigkeiten ausführen. Inhaltlich werden behandelt:

  • Begriffe;
  • Anforderungen.
  • Die normativen Anhänge A und B enthalten Aussagen zu:

  • Beurteilungsverfahren der Sachkunde nach Beschreibung in Abschnitt 4;
  • Leitlinie für die Anwendung dieser Norm.
  • Die informativen Anlagen C bis F beinhalten Aspekte zu:

  • HFKW-Kältemittel;
  • R 717 (NH3);
  • R 744 (CO2);
  • entflammbare Kältemittel.
  • Die Richtlinie wurde gegenüber der Ausgabe vom Februar 2011 komplett überarbeitet.

    Sicherheitsanforderungen für ­Kühlräume

    Der Entwurf der DIN 8986 vom November 2023 ersetzt die Norm vom Oktober 2012 und definiert bauliche sicherheitstechnische Mindestanforderungen an Kühlräume, welche nicht einer Bauordnung unterliegen oder keine Baugenehmigung benötigen. Inhaltlich werden behandelt:

  • Begriffe;
  • sicherheitstechnische Anforderungen.
  • Die Begriffe wurden überarbeitet und redaktionelle Anpassungen vorgenommen.

    So geht der hydraulische Abgleich

    Die VDI 2073 Blatt 2 vom Februar 2024 gilt für die Auslegung neuer und die rechnerische Überprüfung bestehender Kühlwasser- und Heizungs-Verteilsysteme mit dem besonderen Zweck, nachprüfbar den hydraulischen Abgleich im Auslegungszustand herzustellen, unter Verwendung von regulierwiderständen oder selbsttätig wirkenden Abgleicharmaturen.

    Nicht betrachtet werden z. B. temperaturbasierte Regelsysteme. Inhaltlich werden behandelt:

  • Begriffe;
  • Voraussetzungen für den hydraulischen Abgleich und Anforderungen an das Verteilsystem;
  • Vorgehen bei der rechnerischen Bestimmung des hydraulischen Abgleichs;
  • Einsatz von dezentralen Pumpen und selbsttätig wirkenden Abgleicharmaturen.
  • Der Anhang enthält drei Beispiele.

    So werden Luftfilter geprüft

    Die DIN EN ISO 29462 vom Januar 2024 ersetzt die Norm vom November 2013 und beschreibt die Betriebserprobung von Filtereinrichtungen und -systemen für die allgemeine Lüftung hinsichtlich ihrer Abscheideeffizienz im eingebauten Zustand und bezogen auf die Partikelgröße und den Druckverlust.

    Die Norm nennt ein Verfahren zur Messung der Leistung von Vorrichtungen für die allgemeine Luftreinigung in deren endgültigen Einbauzustand. Die Leistungsmessungen umfassen den Abscheidegrad bezogen auf die Partikelgröße und den Strömungswiderstand. Die Prüfverfahren umfassen die Definition und die Angabe des Systemluftstroms. Inhaltlich werden behandelt:

  • Begriffe, Prüfausrüstung und Prüfaufbau;
  • Bewertung des Standorts;
  • Durchführung der Prüfung;
  • Auswertung;
  • Fehler und Datenanalysen;
  • Berechnung der Ergebnisse;
  • wahlweise erweitertes Prüfsystem.
  • Die informativen Anhänge A bis C behandeln Aussagen zu:

  • Formular für die Inspektion der Filteranlage vor der Prüfung;
  • Formular für die Zulassung zur Prüfung;
  • Beispiel zur Vervollständigung der Prüfung.
  • Es wurden eine Reihe von redaktionellen Änderungen vorgenommen und der Unterabschnitt 4.2 modifiziert.

    So dicht müssen Reinräume sein

    Klassifizierung, Planung und Prüfung der Dichtheit von Reinräumen sind Thema der VDI 2083 Blatt 19 vom Februar 2024. Die Richt­linie behandelt im Wesentlichen

  • die Auswahl von Raumdichtheitsklassen für bestimmte Anwendungen;
  • Empfehlungen für die Planung und Ausführung der Reinraumhülle mit Klärung der Schnittstellen zu prozess- und gebäudetechnischen Anlagen, die die Reinraumhülle durchdringen;
  • Planung und Durchführung der Dichtheitsprüfung.
  • Die Norm gilt für alle Räume, die im Betrieb einen Über- oder Unterdruck gegenüber der Umgebung benötigen, um ein Schutzziel (Produktschutz, Personenschutz, Um­gebungsschutz, Umweltschutz) zu erfüllen. Die Luftdichtheitsforderungen richten sich dabei nach den Gefährdungen und den Gefahrenpotenzialen, die von Leckagen ausgehen können. Inhaltlich behandelt werden:

  • Klassifizierung und physikalische Grundlagen;
  • Planungsgrundsätze zur Raumdichtheit;
  • Dichtheitsprüfung zur Bestimmung der Leckluftvolumenströme;
  • Leckortung.
  • Die Anhänge A bis C beinhalten Aussagen zu:

  • beispielhafte Istaufnahme;
  • beispielhafte grafische Auswertung;
  • beispielhafte Darstellung der Prüfverfahren.
  • Leitlinie für RLT-Anlagen in ­Krankenhäusern

    Es handelt sich dabei um eine krankenhaushygienische Leitlinie für Planung, Ausführung und Betrieb.

    Diese Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e. V. (DGKH) vom November 2023 befasst sich mit der Über­wachung von Raumlufttechnischen Anlagen für OP-Bereiche und Eingriffsräume. In der Leit­linie sind aus krankenhaushygienischer Sicht zu beachtende Aspekte aufgeführt, die für die Planung, Ausführung und den wirtschaftlichen Betrieb von RLT-Anlagen bedeutsam sind.

    Die Ausführungen basieren auf der Abwägung des aktuellen Wissens und beinhalten Aspekte der Infektionsprophylaxe für Patienten, des Arbeitsschutzes, des sicheren Betriebs von technischen Geräten und der Behaglichkeit.

    Da zur Gewährleistung des einwandfreien Betriebs von RLT-Anlagen die hygienische Prüfung der Funktionsfähigkeit der Anlagen notwendig ist, wird auch dieser Aspekt behandelt. Darüber hinaus werden für Räume des Gesundheitswesens mit erhöhten lufthygienischen Anforderungen die Zielstellungen, die empfohlenen Lüftungskonzepte und die Prüfmethoden aufgeführt. Bedarfsweise werden zusätzliche Hinweise zu bestehenden Leitlinien und Empfehlungen benannt.

    Die Leitlinie hat zum Ziel, primär zusätzliche Empfehlungen zur Ausgestaltung und Anwendung von ortsfesten RLT-Anlagen zu geben. Grundsätzlich sind bei der Planung, Ausführung und dem Betrieb von RLT-Anlagen für Räume des Gesundheitswesens die geltenden Normen, Richtlinien sowie die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) zu beachten.

    Anforderungen an die technische und funktionale Ausstattung von OP-Bereichen finden sich in der KRINKO-Empfehlung zur Prävention postoperativer Wundinfektionen (KRINKO 2018).

    So wird die Jahresarbeitszahl von ­Wärmepumpen berechnet

    Die VDI 4650 Blatt 1 vom Februar 2024 definiert ein Kurzverfahren zur Berechnung der Jahresarbeitszahl von Wärmepumpenanlagen, konkret von elektrisch angetriebenen Wärmepumpen zur Raumheizung und Trinkwassererwärmung.

    Die Richtlinie liefert die Jahresarbeitszahlen der Wärmeerzeugung als notwendige Ausgangsdaten und gibt auch Hinweise für die Raumkühlung. Als Wärmequellen werden Grundwasser, Erdreich (Erdwärmesonden und Erdwärmekollektoren) und Luft betrachtet. Die bereitgestellte Wärme wird an eine Warmwasser-Zentralheizung (Wärmesenke) abgegeben.

    Nur die marktüblichen Wärmepumpenanlagen werden behandelt. Die Richtlinie soll ausführliche Simulationsrechnungen nicht ersetzen und sie kann auch nicht als Dimensionierungsgrundlage dienen. Aussagen über die Jahresarbeitszahl sind jedoch auch für abweichende Bedingungen möglich. Inhaltlich werden behandelt:

  • Begriffe;
  • Grundlagen der Berechnung;
  • Berechnung der Jahresarbeitszahl: primärenergetische Bewertung;
  • Beispielrechnungen.
  • Der Anhang enthält Leistungszahlen von Luft-Wasser-Wärmepumpen nach DIN EN 14511 aus Angaben gemäß DIN EN 14825

    Anwendung von Großwärmepumpen

    Der Entwurf der VDI 4646 vom Januar 2024 - Einsprüche sind noch bis zum 30.04.2024 möglich - unterstützt bei der Planung und Bewertung für nicht standardisierte Anwendungsfälle im Gewerbe, in der Industrie und in der leitungsgebundenen Wärmeversorgung von Quartieren. Nicht standardisierte Anwendungsfälle zeichnen sich durch eine große Leistung (> 100 kWth) aus.

    Wärmepumpen für Gewerbe, Industrie, Quartiere und Nicht-Wohngebäuden sowie Kälteanlagen, die eine Nutzung der warmen und kalten Seite als Ziel haben, sind Inhalt der Richtlinie. Inhaltlich werden behandelt:

  • Begriffe;
  • Wärmepumpensysteme;
  • Grundlagenermittlung;
  • Vorplanung;
  • Bewertung der Wärmepumpenanlage;
  • exemplarische Anwendung der Richtlinie;
  • Hinweise zu Planung und Betrieb.
  • Die Anhänge A bis E beinhalten Aussagen zu:

  • Kältemittel-Tabelle;
  • empirische COP-Abschätzung verschiedener Wärmepumpentypen: Grundlagen der Wirtschaftlichkeitsabschätzung anhand eines Nomogramms;
  • ergänzenden Beispiele zu Kapitel 8 (exemplarische Anwendung der Richtlinie);
  • Datenerfassungsbogen.
  • TGA-Gebäudeautomation ­öffentlicher Gebäude

    Die AMEV-Empfehlung 169 „Gebäudeautomation“ (AMEV = Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen)) vom August 2023 enthält Hinweise für Planung, Ausführung und Betrieb der Gebäudeautomation in öffent­lichen Gebäuden.

    Die Empfehlung richtet sich an die für das Planen und Bauen zuständigen TGA-Fachleute und insbesondere auch an diejenigen, die GA-Systeme betreiben. Sie baut auf den langjährigen Erfahrungen der öffentlichen Verwaltungen auf, enthält aber auch Wissen aus Planung und Betrieb.

    Wesentliche Grundlagen wie die DIN EN ISO 16484 sowie die VDI 3814 werden aktuell überarbeitet bzw. wurden in Teilen neu herausgegeben. In einigen Themenbereichen sind die Dinge daher im Fluss und abschließende Aussagen nicht möglich. Hier kann aber auf die einschlägigen Richtlinien und Informationsportale verwiesen werden.

    TGA-Inbetriebnahme von Hochbauten

    Die AMEV-Empfehlung 170 „Inbetriebnahme-Management“ vom Oktober 2023 gibt die Struktur und Schritte für ein systematisches einschlägiges Management vor. Die Anwendung dieser Empfehlung ermöglicht somit die Durchführung einer konkret definierten Inbetriebnahmephase (Optimierung/Quali­tätskontrolle) und stellt dadurch eine optimale Vorbereitung auf den bestimmungs­gemäßen Betrieb sicher.

    Der Anwendungsbereich der AMEV-Empfehlung umfasst sämtliche Hochbauvorhaben (Schwerpunkt: technische Anlagen). Die Komplexität des Managements und der Umfang der Inbetriebnahme

  • richten sich nach der Art und dem Umfang der technischen Anlagen im jeweiligen Bauvorhaben;
  • betreffen alle HOAI-Leistungsphasen, insbesondere die Übergabe;
  • weisen eine in sich abgeschlossene Inbetriebnahmephase aus, als einen inhaltlich und terminlich definierten Zeitraum am Ende der Bauausführung zur Sicherstellung der geforderten Qualitäten und des Zieltermins der Übergabe;
  • beziehen sich auf die Leistungen des Inbetriebnahme-Managements.
  • Für die Leistungen des Technischen Monitorings (TMon) wird auf die AMEV-Empfehlung „Technisches Monitoring als Instrument zur Qualitätssicherung“ verwiesen.

    Messen von Innenraumluft-­Verunreinigungen

    Die VDI 4300 Blatt 1 vom Februar 2024 beschreibt allgemeine Aspekte der Messstrategie beim Messen von Innenraum-Luftverunreinigungen. Bei den Innenräumen handelt es sich um Wohn-, Heimwerker-, Freizeit- und Kellerräume sowie Küchen und Badezimmer. Weiterhin gilt die Richtlinie für Arbeitsräume und Arbeitsstätten, die in Bezug auf Luftschadstoffe keiner gefährdungsrechtlichen Regelung unterliegen. Inhaltlich werden ­behandelt:

  • Begriffe;
  • Stoffe im Innenraum;
  • nationale Besonderheiten;
  • Grundlagen zur Messplanung;
  • typische Aufgabenstellungen;
  • Dokumentation und Qualitätssicherung.
  • Die Anlagen A bis C beschreiben Aspekte zu:

  • Liste der relevanten Normen und Richtlinien;
  • Luftwechselmessungen;
  • Messung von Quecksilber.
  • Prüfung von Multigassensoren

    Der Entwurf der VDI / VDE 3518 Blatt 4 vom Februar 2024 – Einsprüche sind noch bis zum 31.05.2024 möglich – behandelt standardisierte Prüfanweisung und Prüfgase für VOC-Detektoren (Multigassensoren) zur Innenraumluftgütemessung.

    Der Richtlinienentwurf gilt für Sensoren und Messsysteme (gemeinsam als Detektoren bezeichnet), die VOC in der Gasphase detektieren und einen einzelnen oder mehrere Zahlenwerte ausgeben, die die Innenraumluftgüte bezogen auf VOC beschreiben. Er gilt prinzipiell für alle Sensortechnologien, die VOC in der Gasphase messen (z. B. Metalloxidgassensoren, elektrochemische Zellen, Fotoionisationsdetektoren) und ermöglichen eine bessere Vergleichbarkeit der ­Mess­ergebnisse unterschiedlicher Detektoren. Inhaltlich werden behandelt:

  • Begriffe;
  • Klassifizierung;
  • Prüfumfang und Prüfablauf;
  • Prüfung der allgemeinen Anforderungen;
  • Prüfverfahren;
  • Bewertung;
  • Prüfbericht.
  • Was stimmt mit der Gebäudeluft nicht?

    Die DIN EN ISO 6781 Blatt 1 vom November 2023 ersetzt die Norm vom Mai 1999 und unterstützt bei der Feststellung von wärme-, luft- und feuchtebezogenen Unregelmäßigkeiten in Gebäuden mithilfe von Infrarotverfahren. Der Teil 1 behandelt dabei allgemeine Verfahren.

    Konkret legt die Norm Anforderungen und Methoden für Infrarot-thermographische Dienstleistungen für den Nachweis von wärme-, luft- und feuchtebezogenen Un­regelmäßigkeiten in Gebäuden fest. Diese helfen dem Anwender dabei

  • den Umfang der erforderlichen thermographischen Dienstleistungen,
  • die Art und den Zustand der zu verwendenden Ausrüstung,
  • die Qualifikationen der Ausrüstungs­betreiber, Bildanalytiker und Berichtsautoren sowie der Personen, die Empfehlungen aussprechen,
  • die Berichterstattung über die Ergebnisse festzulegen und zu verstehen.
  • Außerdem geben diese Details einen Leit­faden an die Hand, wie die sich aus der Bereitstellung von thermographische Dienstleistungen ergebenden Endergebnisse zu verstehen und zu nutzen sind. Inhaltlich werden beschrieben:

  • Begriffe;
  • Beispielanwendungen für die Nutzung der Thermographie bei Gebäudewertungen;
  • vom Auftraggeber zu treffende ­Vorbereitungen;
  • Qualifikation des Personals;
  • Anforderungen an die Ausrüstung für die thermographische Untersuchung von Wohn-, Geschäfts- und öffentlichen Gebäuden;
  • Sicherheit;
  • Thermographieverfahren;
  • berührungslose Infrarot-Radiometrie mit Hilfe von Infrarot-Thermographiekameras;
  • Luftleckage und Stofftransport;
  • Feuchtenachweis;
  • Basislinienmessungen für die Instandhaltung und Zustandsüberwachung von Gebäuden;
  • Datenerfassung;
  • Feldmessungen der reflektierenden Temperatur und des Emissionsgrades und dämpfender Medien;
  • vergleichende Beurteilungskriterien – Schweregrad;
  • Diagnose und Prognose;
  • Prüfbericht.
  • Der normative Anhang B behandelt Feldmessungen der Hintergrundtemperatur und des Emissionsgrades.

    Die informativen Anhänge A und C behandeln:

  • Proforma Sicherheitsregeln und -leitlinien;
  • Beispiele für mittels Infrarot-Thermographie (IRT) detektierte wärme-, luft- und feuchtebezogene Fehler, Ausfallzustände und Anomalien in Gebäuden.
  • Es wurden folgende Änderungen vorgenommen:

  • Aktualisierung der technischen Möglichkeiten des Verfahrens;
  • Aktualisierung der Gerätetechnik;
  • umfangreiche Ausarbeitung zu Möglichkeiten im Bereich der Anwendung;
  • Konkretisierung und detaillierte Beschreibung zu einzelnen Messaufgaben;
  • redaktionelle Überarbeitung.
  • Zurückgezogene VDI-Vorschriften

    Die folgenden VDI-Vorschriften wurden zurückgezogen:

    VDI 2083 Blatt 16.1 „Reinraumtechnik-Barrieresysteme (Isolatoren, Mini-Environments, Reinraummodule); Wirksamkeit und Zertifizierung“ vom August 2010. Die Norm ist technisch veraltet.

    VDI 4710 Blatt 2 vom Mai 2007 „Meteoro­logische Daten in der technischen Gebäude­ausrüstung; Gradtage“. Die Norm ist technisch veraltet. (rm) ■

    Prof. Dr.-Ing. (em.) Achim Trogisch,
    HTW Dresden, Fakultät ­Maschinenbau, Lehrgebiet TGA

    Bild: Trogisch

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