Logistik ist gekennzeichnet durch Warenumschlag, Handhabung, Lagerung und Transport – Prozesse, die mit viel Bewegung einhergehen. Bewegung, die gleichzeitig eine Verschmutzungsquelle für die gehandelten Waren darstellt. Je mehr Bewegung, desto mehr Staub“ lautet das Fazit von Ulrich Gloor, Leiter Logistik der Lagerhäuser Aarau im schweizerischen Kanton Aargau. Gloor kennt das Problem in seiner Warenumschlagszone, in der vor allem auch die Flurfahrzeuge für eine enorme Staubentwicklung sorgen. Durch Luftbewegung und thermische Einflüsse wird Staub aufgewirbelt, der sich über die Luft im ganzen Raum und auf den Waren verteilt. Um diesen Nachteil für den Qualitätsstandard in den Griff zu bekommen und den Kunden hygienisch einwandfreie, saubere Ware liefern zu können, setzen die Lagerhäuser Aarau auf moderne Luftreinigungssysteme.
Anspruchsvolle BRC-Zertifizierung
Angefangen hat alles mit der BRC-Zertifizierung der Lagerhäuser Aarau“, berichtet Ulrich Gloor. Diese Zertifizierung schreibt Hygienestandards vor, die in puncto Staubentwicklung nicht durch eine normale Reinigung zu erfüllen sind“, beschreibt der Logistikleiter die Situation weiter. Entwickelt vom British Retail Consortium, umfasst die BRC-Zertifizierung alle logistischen und qualitätsorientierten Prozesse, wie die Konfektionierung, das Handling, die Lagerung und den Transport von Lebensmitteln in Verkaufsverpackungen. Gleichzeitig garantiert es eine vollständige Rückverfolgbarkeit aller Waren und ihrer Inhaltsstoffe – inklusive der Einhaltung hoher Hygiene-standards.
Je schmutziger die Luft, desto schmutziger die Ware“ – aufgrund dieser Erkenntnis suchten die Lagerhäuser Aarau im Rahmen ihrer BRC-Zertifizierung gezielt nach einer technischen Möglichkeit, die Luft in ihrem Logistikzentrum effizient von luftgetragenen Staubpartikeln zu befreien, bevor sich diese auf den gelagerten Waren niederschlagen können. Eine besondere Herausforderung in Anbetracht der Größe der Warenumschlagszone in den Aarauer Lagerhäusern: Auf fast 40 000 m3 werden bis zu 40 000 Paletten gelagert, die mehrmals pro Jahr umgeschlagen und von ca. 100 Mitarbeitern täglich gehandelt werden.
Ausführliche Staubmessungen
Mit ihrem Wunsch nach einem geeigneten Luftreinigungs-Konzept wendete sich die Geschäftsführung der Lagerhäuser Aarau an die Firma Zehnder Clean Air Solutions, die sich in der Schweiz bisher als einziger Anbieter von Luftreinigungssystemen einen Namen gemacht hat. Im ersten Schritt führte Zehnder umfangreiche Staubmessungen durch, um die Staubbelastung in der Warenumschlagszone exakt zu analysieren. Mithilfe modernster Messtechnik konnten über einen Zeitraum von sieben Tagen sowohl das durchschnittliche Staubaufkommen in der Raumluft als auch Spitzenbelastungen erfasst und bildlich dargestellt werden.
Das Ergebnis der Feinstaubmessung wurde in Mikrogramm pro Kubikmeter Raumluft abgebildet. Dabei ergaben sich Spitzenbelastungen der Raumluft mit Feinstaub von bis zu 1 600 µg/m3 und eine durchschnittliche Feinstaubbelastung von bis zu 162 µg – ein Ergebnis, das für die Lagerhäuser die Notwendigkeit der Luftreinigung durch ein möglichst effizientes Luftreinigungssystem noch einmal verdeutlichte. Den Logistikern in Aarau wurde klar, dass diese enorme Feinstaubbelastung in ihrer Warenumschlags-zone tatsächlich nicht mit herkömmlichen Reinigungsmaßnahmen reduziert werden kann.
Saubere Luft von der Decke her
Gemeinsam mit Zehnder wurde im zweitenSchritt ein Lösungskonzept zur wirkungsvollen Grob- und Feinstaubreduktion entwickelt: Die Lagerhäuser Aarau entschieden sich für die Installation von vier voll- automatisch gesteuerten Zehnder Luftreinigungsgeräten mit Flimmertechnik (siehe Info-Kasten), die mit 70 Prozent Leistung die Luft 1,32-fach pro Stunde umwälzen. Die Geräte wurden platzsparend und ohne großen Aufwand innerhalb von ein bis zwei Tagen mithilfe einer Hebebühne an der Decke der Warenumschlagszone installiert. Die Installateure haben die Luftreinigungsboxen an Ketten befestigt und in einer Höhe von 8 bis 10 m über Flur montiert, damit sie dort die Luft möglichst effektiv filtern können, denn: Je näher die Luftfilter im Bereich der Staubaufwirbelung hängen, desto effektiver ist ihre Wirkungsweise.
Bis 75 Prozent weniger Feinstaub
Nachdem die Luftfilter acht Wochen in Betrieb waren, wurde die Effizienz der Luftreinigung anhand einer siebentägigen Kontrollmessung überprüft: An den Messorten waren die Durchschnitts-Feinstaubbelastungen der Raumluft über 60 bis 75 Prozent niedriger als die Vergleichswerte vor der Installation. Die durchschnittliche Feinstaubbelastung lag nach der Installation bei 40 bis 46 µg/m3 – womit sie sogar den von der EU geforderten Richtwert von 50 µg/m3 für die Außenluft noch unterschritten. Damit wurde nachgewiesen, dass auch ein hoher Anspruch an Sauberkeit und Hygiene selbst bei schwierigen Rahmenbedingungen mithilfe moderner Luftreinigung relativ einfach und ohne großen Aufwand realisiert werden kann.
Die Feinstaub-Spitzenbelastungen konn-ten nach der Installation der vier Luftreinigungsgeräte von 700 bis 1 600 auf 250 bis 350 µg/m3 gesenkt werden. Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann“, betont Ulrich Gloor und plant bereits heute, weitere Lagerflächen mit Luftreinigungssystemen auszustatten.
Wie funktioniert die Luftreinigung nach der Flimmertechnik?
Die spezielle Zehnder-Flimmertechnik filtert mithilfe von Flimmerhärchen den Staub nach dem Prinzip der Elektrostatik aus der Luft: feinste Polypropylen-Fasern sind durch das Vorbeiströmen der Luft elektrostatisch aufgeladen und können auf diese Weise die Staubpartikel an sich binden und damit aus der Luft herausfiltern. Eine geeignete Platzierung der Luftreinigungssysteme – möglichst nah an der Staubquelle – unterstützt eine effiziente Staub-Filterung aus der Luft und dämmt die Staubverteilung im Raum wirksam ein. Ein regelmäßiger Filterwechsel sollte im Rhythmus von ca. neun Monaten stattfinden.
Camfil: Mobiler Luftreiniger reduziert die anzahl der Partikel
Der Luftreiniger City M von Camfil mit seiner kombinierten dreistufigen Partikel- und Molekularfilterung erzeugt eine hohe Raumluftqualität, vor allem in Räumen mit einer Grundfläche von bis zu 75 m2. Damit ergänzt er vorhandene Belüftungssysteme und filtert Raumluft dort, wo es keine zentrale Luftaufbereitung gibt. Für seine hohe Wirksamkeit bei der Beseitigung von Partikeln, Schadstoffen, Gasen und unangenehmen Gerüchen hat die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) den Luftreiniger mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet. Mit dem kombinierten dreistufigen Partikelfilter (HEPA 13) und dem Aktivkohle-Molekularfilter entfernt das Gerät zuverlässig und effektiv Partikel und molekulare Gase. Die große Filterpackung ist vierzehnmal größer als bei den meisten handelsüblichen Luftreinigern und erreicht dadurch längere Standzeiten. Die Filter sammeln Staub und Partikel, ohne zu verstopfen – und ohne die Fähigkeit zu verlieren, Luft durchzulassen. Die verschmutzte Luft strömt durch das beidseitige Öffnungsgeflecht nach innen und wird dort gereinigt und anschließend rundherum in alle Richtungen abgegeben. Die Kombination aus Partikel- und Molekularfilter ist so wirksam, dass Luft dreimal durch die Filter eines herkömmlichen Belüftungssystems strömen müsste, um denselben Reinheitsgrad zu erreichen wie beim einmaligen Passieren des City M.
Zuverlässig filtert er Verschmutzungen von außen und fängt jene auf, die durch Möbel, Wandfarben, Kosmetika, Raumluftauffrischer, Reinigungsmittel, Bodenbeläge, Aerosol-Treibmittel, Gebäudematerialien und Büroverbrauchsmittel und -geräte etc. verursacht werden. Auf diese Weise werden durch schlechte Raumluft verursachte Krankheitserscheinungen, wie Kopfschmerzen, Husten, allergische Reaktionen und Atemnot, verhindert.
