Ursprung der aktuellen Investitionsmaßnahme war die Neuinstallation der für die Produktion in Werk II benötigten Server. Die Anlagentechnik zur Klimatisierung sollte nicht nur der Frage der Ausfallsicherheit Genüge tun. Eine stetige Anpassung der benötigten Kälteleistung aufgrund der immer wärmeren Sommerperioden war ein weiterer ausschlaggebender Faktor. Mit den Ausführungsarbeiten wurde die Werner Brieden GmbH & Co. KG aus Medebach betraut. Das Team rund um Andreas Mitze plante eine Klimaanlage mit einer Luftführung über den Doppelboden. Der Vorteil: Die Server als Wärmequelle werden mit einer direkten Durchströmung der Serverracks von unten nach oben mit Kühlluft versorgt. Der Schwerpunkt dieser Ausführung liegt dabei primär auf der Temperatur direkt an den technischen Komponenten und nur sekundär auf der eigentlichen Raumlufttemperatur. Über die Serverracks strömt die Luft frei nach oben aus und wird ebenfalls frei von den installierten Kanalgeräten über ein Filtermedium angesaugt.
Bild: CP Kaut
Das im Rahmen der Planung ausgewählte Produkt ist ein PAC Luft/Luft-Wärmepumpensystem von Hisense. Diese Systeme bieten acht Leistungsstufen und arbeiten mit einem Leistungsspektrum von 2,8 - 25,0 kW nominaler Kühlleistung sowie einer nominalen Heizleistung von 3,1 - 27,0 kW. In diesem Fall sorgen zwei Luft/Luft-Wärmepumpensysteme bestehend aus je einer kompakten Außeneinheit sowie einem Innengerät mit Kanalanschlussmöglichkeit und hoher externer Pressung für eine ausfallsichere und energieeffiziente Kälte- und im Bedarfsfall sogar Wärmeerzeugung. Die invertergeregelten Systeme mit einer Kälte-/Heizleistung von je 2,7 - 12,00 / 2,7 - 13,00 kW werden mit dem Kältemittel R 32 betrieben.
Die Luftführung in dem Doppelboden erfolgt über isolierte Kanäle in flacher Bauweise, die Rückluftansaugung erfolgt frei im Raum. Sämtliche Komponenten sind übersichtlich aufgebaut und leicht zugänglich. Die Außeneinheiten sind in unmittelbarer Nähe an der Fassade installiert, kurze Rohrleitungen ermöglichen niedrige Kältemittelfüllmengen.
Die Anlagen arbeiten kälte- sowie regelungstechnisch autark. Zu Wartungs- oder Reparaturzwecken können sie einzeln abgeschaltet werden. Für die Gewährleistung der Ausfallsicherheit sind beide Systeme mit einer redundanten Schnittstelle sowie einer zusätzlichen externen Raumtemperaturüberwachung versehen. Im Falle eines Temperaturanstiegs oder einer ggf. auftretenden Störung wird automatisch das redundante Gerät zugeschaltet. Zudem verfügen die Systeme ebenfalls über einen Betriebsstundenabgleich zur gleichmäßigen Belastung beider Anlagen. Die Ansteuerung der einzelnen Anlagen erfolgt über wandmontierte Bedieneinheiten. Störmeldungen werden als Sammelstörmeldung an die Gebäudeleittechnik weitergegeben.
CP Kaut
