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Das eine tun ohne das andere zu lassen

Entwicklungstrends bei Danfoss

Der Danfoss Konzern verfügt über mehr als 60 Produktionsstandorte in über 25 Ländern. Täglich werden hier mit weltweit ca. 21300 Mitarbeitern rund 250000 Komponenten produziert. Mit ca. 15000 Mitarbeitern sind die meisten in Europa beschäftigt, etwas mehr als 6000 Menschen davon bei Danfoss in Dänemark.

Danfoss ruht unternehmerisch auf drei Säulen, den Geschäftsbereichen

  • Refrigeration & Air Conditioning,
  • Heating und
  • Motion Controls,

wobei das Schwergewicht klar im Bereich Kältetechnik liegt. Für diesen, ebenso wie für die anderen Geschäftsbereiche, gilt das klar formulierte Ziel: Danfoss möchte in all seinen Kerngeschäftsbereichen die Nummer eins oder zwei werden. Im Jahr 2006 erwarb der Konzern zur Unterstützung dieser Strategie 12 Firmen im Gesamtwert von insgesamt 305 Millionen Euro.

So kann Danfoss nun fast alle Komponenten für den Kältekreislauf anbieten: Seit der Akquisition des Unternehmens Qinbao im September 2006 sind auch Plattenwärmetauscher für die Kältetechnik im Programm.

Kompressoren

Aber auch bei bereits bestehenden Produktgruppen, wie den Kompressoren, gab es zahlreiche Neuerungen, und zwar in allen Anwendungsbereichen:

  • Hausgerätekompressoren: UFO Kompressoren (NLX-KK.2) und PL Kompressoren
  • Gewerbekälte-Kompressoren: Variable Speed (elektronisch geregelte Kompressoren) und GEEP Kompressoren
  • Mobile Kompressoren: BD Kompressoren
  • Systeme und Baugruppen: Optyma Plus, I.C.E Plug & Cool Kassetten (für H-FKW und CO) und eine Pilot-Produktlinie mit CO-Kompressoren
  • Klimaanwendungen: Erweitertes Programm an Scrollkompressoren und Verbundsätze mit Scrollkompressoren

Wir können an dieser Stelle nur einige herausgreifen.

Die GEEP Verdichterreihe mit einem hohem COP, einer schlanken Bauform und einer geräuschoptimierten Bauweise wurde für Kälteanwendungen im kleinen und mittleren Leistungsbereich entwickelt und besteht aus gleich zwei kompletten Baureihen, der GS und der MPZ-Verdichterreihe.

Die GS-Verdichter ergänzen die bestehenden Danfoss-Typenreihen mit Hubvolumengrößen von 21, 26 und 34 cm³. Das Verdichtersortiment ist damit noch feiner abgestuft.

Die MPZ-Baureihe bietet hochoptimierte Einzylinderverdichter in kompakter Bauform mit Hubvolumina zwischen 38 und 68 cm³. Das vertikale Design der Rohranschlüsse hilft dabei Platz zu sparen und erleichtert den Einbau der Verdichter.

Die Optyma Plus Verflüssigungssätze sind eine der neuesten Produktentwicklungen von Danfoss: kompakt gebaut, geringer Energieverbrauch und mit Komplettausstattung (Filtertrockner, Schauglas, zwei Kugelabsperrventile, Doppeldruckschalter und sogar ein Notausschalter sind bereits vormontiert). Das wetterfeste und robuste Gehäuse kann für Wartungszwecke leicht geöffnet werden; so sind alle Komponenten gut zugänglich. Alle Geräte sind mit einem integrierten, komplett vorverdrahtetem IP54 Schaltschrank und einer Danfoss Saginomiya Lüfterdrehzahlregelung ausgestattet.

Im Bereich der Klimaanwendungen bietet Danfoss mit der Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens Scroll Technologies nun auch eine komplette Reihe von Scroll-Verdichtern für den unteren Leistungsbereich von 8,5 kW bis 35 kW an. Die Scroll Tech-Verdichter sind zuverlässig, effizient, leise und leicht einzubauen, da sich die Anschlüsse an der gleichen Stelle wie bei den Wettbewerbsmodellen befinden.

Seit Juli dieses Jahres bietet Danfoss über ein 50/50 Joint Ventures mit der kanadischen Turbocor Inc. auch hocheffiziente, ölfreie Kompressoren an. Die Danfoss Turbocor Compressors Inc. baut auf der vorhandenen Produktreihe ölfreier Kühlmittelkreiselkompressoren von Turbocor, deren wachsenden, weltweiten Kundenstamm und der Produktionseinrichtung in Montreal auf, wo derzeit 70 Mitarbeiter beschäftigt sind. Die anvisierten Einsatzbereiche sind Großanlagen und leichte industrielle Kühler für kommerzielle Klimaanlagen im Bereich von 60 bis 90 Tonnen (R134a).

Entwicklung

Wie all diese Neuerungen zeigen, beschreitet Danfoss bei der Produktentwicklung zwei Wege:

  • Einsatz natürlicher Kältemittel und
  • Reduzierung des Energiebedarfs

Dr. Jürgen Süß, Abteilungsdirektor Forschung & Entwicklung im Danfoss-Geschäftsbereich Refrigeration & Air Conditioning, stellte in seinem Referat über Trends im Bereich Kältetechnik die Zusammenhänge nochmals klar. So wird z.B. im Supermarktbereich der Druck auf die Kältemittel in dem Maße zunehmen, wie die Energieeffizienz steigt, weil dadurch der Anteil der direkten Emissionen zunimmt.

Die Frage, ob es in Zukunft völlig neuartige Kältemittel geben werde, beantwortete Süß anhand des Periodensystems der Elemente mit einem klaren Nein! Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass sich Danfoss nicht nur mit der Optimierung der Komponenten, sondern auch mit dem Einsatz natürlicher Kältemittel beschäftigt.

Nach seiner Meinung ergibt sich für verschiedene Anwendungen die in der Tabelle auf Seite 71 dargestellte Hitliste für Kältemittel, der im Wesentlichen noch nicht widersprochen wurde.

Die wichtigsten Ansätze zur Verringerung der Treibhausgasemissionen der Kältetechnik sieht Süß wie folgt:

  • Richtiger Einsatz der bekannten Technologien (Richtige Komponenten und Service)
  • Sichern des optimalen energetischen Betriebs durch Hinzufügen von Intelligenz: Aufdecken und Melden von Betriebsfehlern, Aufdecken und Melden von Bedienungsfehlern und ständige Suche nach dem energetisch optimalen Betriebspunkt
  • Minimierung der Kältemittelfüllung
  • Minimierung der Möglichkeit von Kältemittelleckage
  • Verbesserung der Gütegrade eingesetzter Komponenten
  • Verbesserung der Anlagenschaltung
  • Anwendung von Kältemitteln mit geringem Treibhauspotenzial

Regelung

Zu dem von Dr. Süß an zweiter Stelle genannten Punkt berichtete Jens Christian Callesen, Vertriebsleiter Food Retail für Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie die nordische und baltische Region, über die neue Generation der adaptiven Regelung ADAP-KOOL.

Adaptiv bedeutet selbstoptimierend. Anlagen funktionieren nach einer gewissen Betriebszeit nicht mehr entsprechend den Konstruktionskriterien, und zwar aufgrund von Veränderungen der Last, Umgebungsbedingungen, Wartungseinstellungen sowie infolge von Anlagendefekten. Die selbstoptimierende Gestaltung der wesentlichen Optimierungsfunktionen der Anlage war somit ein Schwerpunkt bei der Entwicklung.

Diese Funktionen reagieren automatisch auf Veränderungen der Umgebungs- und Anlagenbelastung. Im Falle von Anlagendefekten weisen sie auf mögliche Ursachen hin. Weitere Einstellungen sind demnach nicht mehr erforderlich; erhöhter Stromverbrauch oder Anlagendefekte infolge von Wartungseinstellungen werden beseitigt.

Fazit

Forschung und Entwicklung sind wesentliche Elemente für Danfoss, die es dem Konzern ermöglichen, sich permanent innovativ weiterzuentwickeln und zu wachsen. Im Jahr 2006 konzentrierte sich die Division Danfoss Refrigeration & Air Conditioning sowohl auf Produkte und integrierte Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz als auch auf Produktentwicklungen für natürliche Kältemittel. Das eine tun ohne das andere zu lassen, diese ganzheitliche Herangehensweise, frei von dogmatischem Denken, schein jedenfalls sehr erfolgreich zu sein. M.S.

Links

http://www.die-kaelte.de

Optimale Arbeitstemperaturregelung, KK 8/2007 Vergleichsmessungen mit der adaptiven Regelung von Danfoss
Danfoss: global denken, lokal handeln, KK 6/2007 Bericht der KK über Struktur und Neuerungen speziell von Danfoss Kältetechnik in Deutschland
Mads Clausen ein Leben für Danfoss, KK 10/2005 Beitrag der KK zum 100. Geburtstag des Danfoss-Gründers Mads Clausen

Danfoss Zahlen und Fakten

2006 stieg der Konzernumsatz um 18% auf 2,6 Milliarden Euro. Um Firmenzu- und -verkäufe bereinigt sowie auf der Basis letztjähriger Wechselkurse, lag der Zuwachs bei 14%. Der operative Gewinn, ohne sonstige Aufwendungen und Erträge, kletterte von 123 im Jahr 2005, auf 189 Millionen Euro, was einer Erhöhung um 54% entspricht. Der Gewinn vor Steuern erreichte 188 Millionen Euro (2005, 135 Millionen Euro). Das Jahresergebnis erhöhte sich damit von 99 auf 139 Millionen Euro.

M.S.

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