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RAL-Gütegemeinschaft Rückproduktion von Kühlgeräten

Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen durch Kühlgeräte-Rückproduktion

Zwar wurden durch das Montreal Protokoll aus dem Jahr 1987 Produktion und Verwendung (z.B. in Kühlgeräten) von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) erfolgreich gestoppt, jedoch befindet sich in den europäischen Haushalten nach wie vor eine riesige Anzahl von Altkühlgeräten aus der Zeit vor dem Produktionsstopp.

Die noch anstehende Menge an FCKW-haltigen Geräten stellt kein Problem dar, wenn die im Rahmen der Behandlung erfolgte Entnahme der Umweltgifte konsequent, transparent und unter Berücksichtigung höchster Umweltstandards erfolgt. Dann kann von einer Rückproduktion der Kühlgeräte gesprochen werden. Aufgrund der extrem hohen CO2-Äquivaltente der FCKW stellt deren Emissions-Vermeidung einen großartigen Beitrag zum Klimaschutz dar. Das von der RAL-Gütegemeinschaft Rückproduktion von Kühlgeräten e.V. entwickelt Tool RAL-CO2OL-PRINT macht die CO2-Einsparungen transparent und nachvollziehbar.

Die Fakten sprechen eine klare Sprache: Alleine in den mehr als 200 Millionen privaten Haushalten der Europäischen Union leisten nach Einschätzung von Branchenexperten noch mehr als 25 Millionen FCKW und FKW-haltige Kühlgeräte ihren Dienst. Würden die darin enthaltenen Kälte- und Treibmittel nicht fachgerecht entnommen, sondern komplett an die Umwelt freigesetzt werden, stünde dem ein Klimaschaden von mehr als 60 Millionen Tonnen CO2-Emissionen entgegen. Zur Verdeutlichung des Ausmaßes dieser Zahl sei erwähnt, dass z.B. der jährliche CO2-Ausstoß Deutschlands aus dem Bereich Verkehr 160 Millionen Tonnen beträgt. Noch klarer wird der Vergleich, wenn man dem CO2-Äquivalent eines FCKW-haltigen Kühlgerätes von ca. 2.8 Tonnen (!!!) die CO2-Emissionen eines mittelgroßen PKW mit einer Laufleistung von mehr als 17000 km entgegenstellt.

Die Notwendigkeit, die Behandlung der Altgeräte unter Anwendung höchster Standards durchzuführen drängt sich angesichts dieser Zahlenvergleiche geradezu auf.

Standard- und Normeninstitutionen wie RAL und DIN haben der Recyclingwirtschaft zielführende Regelwerke an die Hand gegeben. Die europäische Norm EN 50574:2012 und die dazu gehörende Technische Spezifikation TS EN50574-2:2014 sind in Deutschland als DIN-Normen veröffentlicht und regeln die umwelt- und klimagerechte Behandlung von Altkühlgeräten. Mit erfasst werden dabei selbstverständlich auch Geräte, die in der Post-FCKW-Zeit produziert wurden. Diese Kühl- und Gefriergeräte wurden mit Chlor- und Fluorfreien Kohlenwasserstoffen wie R600a (Kältekreisläufe) und Pentan (Isoliermaterialien) produziert. Da die WEEE-Richtlinie und deren nationale Ausführungsgesetze auch die Entnahme und anschließende Erfassung vorgibt, enthalten die EN-Norm und ihre begleitende Technische Spezifikation entsprechende Vorgaben an die Mengen zu erfassender Kälte- und Triebmittel, nicht nur für FCKW sondern auch deren KW-haltigen klimafreundlichen Pendants aus dem halogenfreien Bereich.

Im Sinne der CO2-Bilanz ist die gemeinsame Verarbeitung von FCKW- und KW-haltigen ein absolutes MUSS. Spezialisierte Fachunternehmen entnehmen nicht nur vollständig alle FCKW und KW aus den Geräten sondern bieten auch den Vorteil, dass aus den Prozessen die sonstigen verarbeiteten Materialien wie Eisen, Kupfer, Aluminium und Kunststoffe in höchster Reinheit anfallen. Deren weitere Verarbeitung zu neuen Produkten leistet nicht nur einen Beitrag zur Schonung der entsprechenden Material-Ressourcen, sondern trägt ebenfalls zu eine guten CO2-Bilanz der Kühlgeräte-Rückproduktion bei, weil der Einsatz dieser Materialien im stofflichen Recycling im Vergleich zur Neuproduktion CO2-Emissionen einspart.

Die RAL-Gütegemeinschaft hat als wesentlichen Bestandteil der Qualitätskontrolle das sogenannte „RAL-CO2OL-PRINT“ Tool eingeführt. Wesentlicher Bestandteil dieses Tools ist die Ermittlung der im Tagesbetrieb vermiedenen CO2-Emissionen. Dabei werden die tatsächlich erfassten FCKW- und KW-Massen aus Kältekreislauf und Isolierung kontinuierlich erfasst und ihren entsprechenden CO2-Äquivalenten entgegengestellt. Gleiches wird für die tatsächlich entnommenen Metalle und Kunststoffe ermittelt. Unter Abzug der bei der Rückproduktion entstehenden CO2-Emissionen (Energieverbrauch, Diesel etc.) wird von der Gütegemeinschaft eine CO2-Bilanz erstellt, die dem Rückproduktion in Form einer Urkunde monatlich, viertel- oder halbjährlich zur Verfügung gestellt wird.

Klimaschutz in der Kühlgeräte-Rückproduktion wird unter Anwendung von RAL-CO2OL-PRINT damit visualisiert und erhält die notwendige Transparenz der Prozesse. Die Kühlgeräte Rückproduktion kann somit zur dringend erforderlichen CO2-Diät für den Planeten maßgeblich beitragen.