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Der standhafte Zinnsoldat

Dänemark trotzt der HFKW-Industrie und der EU

    Den Reigen der Vortragenden eröffnete ein Mitarbeiter des dänischen Umwelt­ministeriums eigentlich wollte der dä-­ nische Umweltminister (bisher Troels Lund Poulsen) persönlich kommen. Durch einen Wechsel der Minister am 23. Februar 2010, sah sich die neue Umweltministerin Karen Ellemann, die zuvor das Innen- und Sozialministerium innehatte, jedoch nicht in der Lage diesen Termin wahr­zunehmen. Mikkel Aamand Sørensen, langjähriger Mitarbeiter des dänischen Umweltschutzamtes (Miljøstyrelsen) auf dem Gebiet der F-Gase, stellte den Konferenz­teilnehmern seine Vision der zukünftigen Kältemittelnutzung vor. Ihm zufolge wird nicht Dänemark ab 2012 von der EU ge­zwungen werden auf das seit 1. Januar 2007 bestehende HFKW-Verbot und die seit 1. März 2001 erhobene HFKW-Treibhausgassteuer zu verzichten, sondern die EU wird sich der dänischen Gesetzgebung anschließen und ihrerseits HFKW mit entsprechenden Verboten beziehungsweise Ausstiegsszenarien und/oder Treibhausgassteuern belegen.

    Naturgemäß bedingt durch das nun seit drei Jahren in Kraft befindliche HFKWVerbot gab es bei den Vorträgen sehr viele praktische Anleitungen zu Kälteanlagen und Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln. Am Freitag gab es für interessierte Kälteanlagenbauer ein komplettes Seminar mit vier Vorträgen zur Anwendung von Kohlendioxid in Kälteanlagen. Daneben erfreut sich die wärmegetriebene Kältenutzung einer steigenden Anwendung in Dänemark. Nahezu alle dänischen Kohlekraftwerke versorgen ein weitverzweigtes Fernwärmenetz. Im Winter steigt so der kombinierte Wirkungsgrad dieser Kraftwerke, da mit der Wärme viele Tausend ­Häuser geheizt werden können. Im Sommer ist hingegen der Wärmebedarf deutlich reduziert und ein großer Teil der in der Kohle vorhandenen Energie verpufft nutzlos in die Atmosphäre. Hier favorisieren verschiedene Vortragende die Nutzung von Absorptionskälteanlagen.

    Ein weiterer Themenkomplex befasste sich mit dem Geräuschverhalten von Wärmeübertragern, Verdichtern und ganzen Kälteanlagen. Neben den entsprechenden Regeln und Gesetzen wurde auch über Maßnahmen zur Geräuschreduzierung berichtet. Ferner wurde die Regelung von Kälte­anlagen und automatische Fehlererfassung in mehreren Vorträgen behandelt. Ein nicht nur in Dänemark wichtiges Thema ist die Energieeffizienz von Kälte- und Klimaanlagen. Dementsprechend gab es zu diesem Themenkomplex ebenfalls mehrere Vorträge.

    Eine weitere Vortragsreihe stellte die Zukunft der Wärmepumpe in der dänischen Energiepolitik vor. Die Vortragenden sehen diese eindeutig als positiv. Gezielt wurde über die Auslegung von Wärmepumpen und mögliche Fehler bei der Installation berichtet. Insbesondere für die vielen dänischen Ferienhäuser mit ihren elektrischen Heizpanelen lohnt sich der Einsatz von Wärmepumpen.

    Der Tagungsband mit allen Vorträgen kann bei Dansk Køledage APS (http://dansk-koledag.dk/) für 1 200 Kronen (ca. 160 Euro) angefordert werden. Etwa ein Fünftel der Manuskripte ist in Englisch (siehe unten), so dass zumindest diese Vorträge auch für interessierte deutsche Leser zu verstehen sind.

    Eine interessante Variante zum Auf­wecken manch müden Tagungsteilnehmers waren die sowohl am Donnerstag- als auch am Freitagmorgen durchgeführten humoristischen Vorträge zu gesellschaftspolitischen Themen. Manch einer war am Freitag nach durch das Tagungs­essen bedingt sehr kurzer Nacht extra früh­morgens aufgestanden, um Karen Marie Lillelund zu hören, die auf sehr humoristische Weise für mehr Humor im Alltag plädierte.

    Alles in allem eine sehr gelungene Veranstaltung mit Live-Musik und Tanz zum Tagungsessen, die sicherlich im nächsten Jahr am 3. und 4. März wieder gerne besucht wird. -

    Links

    dansk-koledag.dk

    Liste der englischen ­Manuskripte im Tagungsband

    • A. Mikhailov, Danfoss: Comparative ­Analysis of secondary CO2 Systems and water based brines
    • J. Riha, Güntner: Consideration of sound emission and performance from condensers and drycoolers
    • W. Brix, DTU: Modelling refrigerant distribution in a minichannel evaporator using CO2 and R 134a
    • A. Mønsted, DTI: Elimination of wet return lines in evaporator systems
    • H. Winther, GEA Grenco: Groundwater system with ammonia heat pumps saves 70 % of energy

    Chillventa 2010 ein halbes Jahr vor dem Start

    Schon zu mehr als drei Vierteln gebucht

    Nach der Premiere 2008 geht die Chillventa, Internationale Fachmesse Kälte, Raumluft und Wärmepumpen, vom 13. bis 15. Oktober 2010 in die zweite Runde. Bis Ende April 2010 haben sich bereits 629 Aussteller aus 37 Ländern verbindlich für die Messe angemeldet und 29400 m² Ausstellungsfläche belegt. 2008 waren 29512 Fachbesucher aus über 90 Ländern nach Nürnberg gekommen. 803 Aussteller aus 43 Ländern präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen. Die Macher der Messe blicken zuversichtlich auf den Herbst, wie sie anlässlich einer internationalen Pressekonferenz am 28. April 2010 in Bayreuth bekräftigten.

    „Um der erwarteten Flächensteigerung gerecht zu werden, wird eine weitere Halle die Halle 4A im neuen Ostteil des Ge­ländes hinzugenommen. Damit stehen sieben Ausstellungshallen bereit. Das gibt uns mehr Flexibilität in der Planung und bietet mehr Möglichkeiten für die Aussteller. Die Chillventa legt in allen Ausstellungssegmenten zu, bei der Kälte, aber auch moderat bei der Klimatechnik und den Wärmepumpen“, so Gabriele Hann­wacker, Projektleiterin der Chillventa bei der NürnbergMesse.

    Zu den Ausstellungsschwerpunkten wird wie schon 2008 das „Industrial Heat Pump Village“ in Halle 1 gehören dieses Mal gemeinsam mit dem neu geschaffenen „Cleanroom Village“, das im Oktober Premiere feiern wird. Hier werden die unterschiedlichsten Aspekte reiner und reinster Räume zusammengeführt. Zum Industrial Heat Pump Village und Cleanroom Village gibt es Foren ebenfalls in Halle 1. Darüber hinaus wird es zu den Themenbereichen Kälte in der Halle 4 A und Klima in Halle 7 Vortragsforen geben. SI -

    Prof. Dr. Michael Kauffeld

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