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ebm-papst

100 Millionen Euro in globale Expansion investiert

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Der Ventilatorenhersteller ebm-papst treibt trotz wirtschaftlicher Herausforderungen seine globale Expansion mit Investitionen von über 100 Millionen Euro voran. Mit digitalem Ökosystem und Highspeed-Turbokompressoren setzt das Unternehmen auf intelligente Technologien.

Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen setzt der Ventilatorenspezialist ebm-papst aus Mulfingen auf eine konsequente Neuausrichtung und globale Expansion. Wie CEO Dr. Klaus Geißdörfer auf der Jahrespressekonferenz am 2. Juli 2025 mitteilte, investiert das Unternehmen über 100 Millionen Euro in den Ausbau seiner internationalen Standorte. Allein 36 Millionen Euro fließen in ein neues Werk in Indien, jeweils 30 Millionen Euro in den Ausbau der Produktion in China und am Standort in Rumänien.

Nach einem schwierigen Geschäftsjahr 2024/25 mit einem Umsatzrückgang von 13,1% auf 2,098 Milliarden Euro verzeichnet das Unternehmen seit April wieder stabile Auftragseingänge. "Seit drei Jahren treiben wir die Neuausrichtung mit voller Kraft voran – weil wir in den Märkten von morgen Chancen erkennen und sie konsequent nutzen wollen", erklärte Dr. Geißdörfer. Besonders stark ist die Nachfrage im Bereich der industriellen Lufttechnik, vor allem bei Kühlsystemen für Rechenzentren.

Mit der strategischen Fokussierung auf das Kerngeschäft in der Luft- und Heiztechnik verfolgt ebm-papst ambitionierte Wachstumsziele. "Bis 2030 wollen wir den Umsatz unseres Kerngeschäfts auf 3,4 Milliarden Euro nahezu verdoppeln", kündigte der CEO an. Gleichzeitig hat sich das Unternehmen bewusst aus den Bereichen Automobiltechnik, Hausgeräte und industrieller Antriebstechnik zurückgezogen, was sich auf den Gesamtumsatz auswirkte.

Eine zentrale Rolle in der Wachstumsstrategie spielt das auf der ISH 2025 vorgestellte digitale Ökosystem NEXAIRA. Diese Technologie ermöglicht beispielsweise die Filterverschmutzungserkennung ohne zusätzliche Sensorik oder automatische Vibrationserkennung und kann den Energieverbrauch von Lüftungssystemen um bis zu 50% reduzieren. "Das verändert grundlegend, wie wir Lüftungssysteme planen und denken", erläuterte CTO Prof. Dr.-Ing. Tomas Smetana. "So helfen wir auch im Bestand bei der Einsparung enormer Energiemengen bis zu 50%. Unsere physischen Produktlösungen bilden zusammen mit unserem digitalen Ökosystem NEXAIRA eine Symbiose in Sachen Energieeffizienz."

Ein besonderer Wachstumsmarkt ist die Kühlung von Rechenzentren, deren Energiebedarf durch den Fortschritt künstlicher Intelligenz stark ansteigt. "Rechenzentren weltweit verbrauchen bereits heute rund zwei% der globalen Stromproduktion – mit stark wachsender Tendenz", so Smetana. Da bis zu 30% dieser Energie für die Kühlung aufgewendet werden, bieten die effizienten Lösungen von ebm-papst erhebliches Einsparpotenzial.

Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen hat ebm-papst im vergangenen Geschäftsjahr die Rekordsumme von 140 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert. "Das macht deutlich, dass wir widrigen Rahmenbedingungen nicht tatenlos begegnen, sondern mit Entschlossenheit daran arbeiten, unser Unternehmen zukunftssicher auszurichten und damit einen Beitrag zum Wirtschaftsstandort Deutschland zu leisten", betonte Dr. Geißdörfer.

Zu den Innovationen gehören auch Highspeed-Turbokompressoren, die sich derzeit in der Bemusterung befinden. Sie sollen künftig in vielfältigen Kältekreisläufen wie Klimaanlagen oder Wärmepumpen eingesetzt werden und zeichnen sich durch geringe Lautstärke, geringes Gewicht und ölfreien Betrieb aus.

Auch im Bereich Künstliche Intelligenz ist ebm-papst aktiv. Als einer der ersten Partner im Innovationspark Künstliche Intelligenz (IPAI) in Heilbronn arbeiten KI-Spezialisten des Unternehmens an zukunftsweisenden Lösungen. Bereits Ende 2024 hatte das Unternehmen über 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in KI-Kompetenz geschult. Dr. Geißdörfer geht davon aus, dass sich durch KI-Anwendung die Produktivität in manchen Bereichen um bis zu 40% verbessern lässt.

Die ebm-papst Gruppe beschäftigt weltweit rund 13.500 Mitarbeiter an knapp 30 Produktionsstandorten und etwa 50 Vertriebsniederlassungen. Als Familienunternehmen setzt ebm-papst auf langfristige Strategien: "Wir denken langfristig – und gehen konsequent Veränderungen an, die nachhaltig wirken. Als Familienunternehmen haben wir die Kraft, um diese Transformation umzusetzen", so Dr. Geißdörfer.