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Blick auf Europa

    Strom wird teurer

    Frankreich

    Die französische Regierung will die Strompreise erhöhen. Betroffen sind 27 Millionen Privathaushalte, geplant ist eine Erhöhung von insgesamt zehn Prozent, durchzuführen in diesem und nächsten August. Begründet wird die Erhöhung durch die erwartenden zusätzlichen Kosten für den Stromversorger EDF, der u. a. die Sicherheit der zahlreichen Atomkraftwerke angesichts der Fukushima-Katastrophe in Japan erhöhen will. Allerdings zählen die Strompreise in Frankreich auch inklusive der geplanten Erhöhung weiterhin zu den niedrigsten in ganz Europa. Derzeit zahlt der französische Endverbraucher 14,2 Cent pro Kilowattstunde, während der Durchschnitt in der EU bei 18,4 Cent liegt. Für ein 120-m²-Einfamilienhaus, das ausschließlich Strom für Heizung und Warmwasser nutzt, liegt der jährliche Stromverbrauch zwischen 1500 und 2000 Euro. Davon entfallen 1000 bis 1300 Euro auf Heizung und Warmwasser. Die Branche hofft auf positive Nebeneffekte der Strompreis­erhöhung. So könnte diese ein Ansporn für Privathaushalte sein, in energieeffiziente Lösungen wie zum Beispiel Wärmepumpen zu investieren oder alternative Energien wie Solarthermie oder Biomasse zu wählen. Ob eine Erhöhung von zehn Prozent genügend Anreiz für derartige Entscheidungen bietet, bleibt allerdings dahingestellt.

    http://www.climaplusconfort.fr

    Lieber Komfort als Energie­effizienz

    Frankreich

    Der französische Großhandelsverband für Klima, Heizung und Sanitär FNAS sieht pessimistisch in die Zukunft. Mit „Komfortlösungen“ sei noch Geld zu verdienen, aber keiner sei bereit, in Energieeffizienz zu investieren, klagt Patrice Guirad, Präsident des FNAS. Als einen der größten Stolpersteine identifiziert der Verband das kurzfristige Denken der Kunden, das in direktem Widerspruch stehe zu Investitionen in mehr Energieeffizienz. Laut Uni­clima, Herstellerverband der Branche, haben auch die Hersteller ihren Beitrag zur Förderung der Energieeffizienz zu leisten. Energieeffiziente Lösungen müssten systematisch auf dem Markt eingeführt werden. Dabei sei eine mittelfristige Denkweise von drei bis sechs Jahren wichtig, denn solange dauere es, bis sich neue Technologien in der Branche durchsetzten. Außerdem seien die Verbraucher mit einer Vielzahl an Lösungen konfrontiert und hätten dabei aber nur ein beschränktes Budget zur Verfügung. Dies lähme die Entscheidungs- und Investitionsfreudigkeit. Als positiv wird der Einfluss der französischen Variante der EnEV, die sogenannte RT 2012 gewertet, die stimulierend auf den Markt wirke. Allerdings reiche dies nicht aus, um den Wärmepumpenmarkt stabil zu halten. Hier wurde im Jahr 2012 ein Rückgang von 4,6 Prozent im Vergleich zu 2011 verzeichnet. Besser sah es bei Holz und Biomasse aus. Hier wurde ein Zuwachs von 3,9 Prozent erreicht, bei Pellets sogar um 20 Prozent. http://www.climaplusconfort.fr

    HFO 1234 yf: Extrawurst für Deutschland?

    Europa

    Das Gerangel um den Einsatz des neuen Kältemittels R 1234 yf gewinnt eine neue Dimension, die Mercedes empfindlich treffen könnte: Frankreich weigert sich, die neue A-, B- und SL-Klasse zuzulassen, weil sie nicht der Pkw-Richtlinie 2006/40/EC entspricht, nach der alle neu zugelassenen Fahrzeugtypen mit einem Kältemittel mit GWP unter 150 ausgestattet sein müssen. Weitere Mitgliedsstaaten überlegen, ob sie ähnliche Maßnahmen ergreifen sollen. Die Weigerung Frankreichs betrifft rund zwei Prozent des weltweiten Liefervolumens. Konkret ist von ca. 4500 Fahrzeugen die Rede. Die EU-Kommission unterstützt Frankreich und unterstreicht, dass die Richtlinie seit 1. Januar 2013 ohne Einschränkung gelte. Die von Daimler angeführten generellen Sicherheitsbedenken seien nicht bestätigt, denn es sei nicht klar, ob die genannten Risiken auf das Systemdesign der Fahrzeugmodelle oder aber das Kältemittel per se zurückzuführen seien. Die deutschen Behörden würden den Fall derzeit untersuchen, heißt es. Daimler hingegen beruft sich auf die Zulassung der Pkw-Typenklassen in Deutschland. Diese gelte europaweit und Frankreich habe kein Recht, sich dem zu widersetzen. EU-Kommission und Frankreich werden von Abgeordneten im Europaparlament unterstützt. EU-Politiker Andrea Zanoni rief dazu auf, gleiche Regeln für alle anzuwenden. Es könne nicht angehen, dass für Deutschland andere Regeln gelten als für den Rest der EU. Daimler sei lediglich daran interessiert, einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen Herstellern zu erzielen: „Daimler spricht in seinem Jahresbericht 2012 offen von den negativen Auswirkungen, die die erforderlichen technischen Anpassungen auf die Produktionskosten und die Verkaufszahlen haben.“ Falls Daimler die Einführung von Kältemitteln mit niedrigem Treibhauspotenzial erfolgreich verzögern könnte, würde das Unternehmen in den nächsten Jahren Millionen an Euro einsparen. Dies sei ein riesiger und unfairer Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen europäischen Herstellern, die bereits die notwendigen Investitionen getätigt hätten, um konform mit der Richtlinie zu sein. Die Umweltorganisation Greenpeace teilt diese Sichtweise nicht und stellt sich auf die Seite Daimlers. Sprecher Wolfgang Lohbeck bedankte sich explizit bei Daimler dafür, sich der Einführung dieser gefährlichen und nutzlosen neuen FCKWs (sic!) zu widersetzen. https://www.racplus.com/

    Euro-Telegramm

    + + + Neuer GWP-Wert: Laut einer neuen Studie ist der GWP-Wert des neuen Kältemittels HFO 1234 yf vier Mal niedriger als zunächst angenommen. Damit ist der neue Wert sogar niedriger als der GWP-Wert von CO2. Die Studie wurde von führenden Umweltwissenschaftlern und Chemikern in Europa und den USA durchgeführt. Sie wurde in Ausgabe 51 der Review of Geophysics veröffentlicht und ist die erste bekannte Untersuchung, die die GWPs sämtlicher Kältemittel auf Basis von Fluorkohlenstoffen anhand einer einheitlichen Methodik sowie aller verfügbaren atmosphärischen Daten berechnet und dabei auch lokale atmosphärische Muster berücksichtigt. Im Ergebnis soll HFO 1234 yf damit einen GWP-Wert von weniger als 1 haben, während man zuvor einen Wert von 4 angenommen hatte. http://www.1234fakten.de

    + + + DuPont denkt über den Verkauf seiner Fluorchemikalien nach. Das Un­ternehmen prüft derzeit strategische Alternativen in Bezug auf das Segment Performance Chemicals, zu dem unter anderen auch die Fluorchemikalien gehören. Dies könnte den Verkauf des gesamten Segments oder auch einzelner Sparten bedeuten. Insgesamt erzielte das Unternehmen in diesem Segment 2012 einen Umsatz von 7,2 Milliarden Euro. Zu den Fluorchemikalien gehören auch die DuPontKältemittel, darunter die neuen HFOs. https://www.dupont.com/

    + + + Neue Studie: Chancen für supereffiziente Klima­geräte. Laut dieser Studie zu Raumklimageräten erstellt von Lawrence Berkeley National Laboratory (LBNL) und Navigant Consulting bietet selbst die derzeit beste verfügbare Technologie noch Raum für eine Verbesserung der Energieeffizienz, was den Energieverbrauch um 35 bis 50 Prozent im Vergleich zum Marktdurchschnitt senken könnte. Weiter zeigt das Ergebnis, dass in den untersuchten Märkten eine erhebliche Kluft zwischen der besten verfügbaren Split-Technologie und den im Allgemeinen eingesetzten Geräten besteht. Es gäbe zahlreiche Möglichkeiten zur Verbesserung der Effizienz, darunter auch ganz klassische Optionen wie zum Beispiel die Vergrößerung der Wärmeübertrager/Effizienz, der Einsatz von Drehzahlregelung und effizienten Verdichtern und Lüftern sowie von thermostatischen und elektronischen Expansionsventilen. Untersucht wurden die Märkte in China, Indien, Brasilien, Japan und der EU. http://www.clasponline.org

    Weitere Informationen

    AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ­internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com

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