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Blick auf Europa

    Industrie kämpft um Kontrolle

    Großbritannien

    Die britischen Industrieorganisationen CIBSE und ACRIB wollen in einer breit angelegten Non-compliance costs campaign die Regierung wach­rütteln. Konkret geht es bei der Kampagne darum, dass gesetzlich festgelegte Vorschriften aufgrund mangelnder Kontrolle nicht erfüllt werden und damit Kosten verursachen. CIBSE (Chartered Institute for Building Services Engineers Institut für Bauingenieure) geht es dabei in der Hauptsache um die Inspektion von Klimaanlagen. So mussten alle großen Klimaanlagen bis zum 6. Januar 2009 einer Inspektion unterzogen werden. Kleinere Geräte haben noch Zeit bis Januar 2011. Die Inspektionen und die damit verbundene Berichterstattung zielen darauf ab sicherzustellen, dass die Geräte so effizient wie möglich laufen, so dass Kosten und Emissionen auf ein Minimum reduziert werden können. ACRIB (Air Conditioning and Refrigeration Industry Board Industrieverband für Kälte- und Klimatechnik) hingegen kämpft für die Einhaltung der Vorschriften aus der F-Gase-Verordnung. Der Verband ist besorgt, dass ganz besonders Betreiber ihre Verpflichtungen entweder nicht kennen oder aber als zusätzliche Kostenlast verstehen und daher ignorieren. Die Kampagne umfasst drei Haupt­etappen: In einem ersten Schritt will sie die Regierung dazu bringen, zu erkennen, dass die Vorschriften zur Inspektion von Klimasystemen nicht eingehalten werden und dass die Verantwortung dafür einer Behörde übertragen werden muss, die über die notwendigen Ressourcen verfügt, um Kontrollen durchzuführen. In einem zweiten Schritt soll die Regierung Ziele in Bezug auf die Vorschriften setzen, die von den zuständigen Behörden als kontrollierbar und erreichbar anerkannt werden. Der dritte Schritt zielt auf Bewusstseinsschaffung durch verbesserte Kommunikation ab. Viele Betriebe, so CIBSE, seien sich ganz einfach ihrer Verpflichtungen nicht bewusst und hielten sie deshalb nicht ein. Information sei daher ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg der Vorschriften. Die Kampagne soll bis zum 10. September laufen und endet mit dem Energy Event. Weitere Infos unter http://www.cibse.org/noncompliancecosts.

    RAC 06/2010

    Kältemittelpreise explodieren

    Europa

    Das Kältemittel R 134 a ist gefragter denn je. Grund dafür ist die steigende Nachfrage weltweit, der R 22-Ausstieg und die reduzierten Produktionsmengen. Die Folge: Produktknappheit allerorten und phänomenale Preise. Und das nicht nur im Hinblick auf den Reinstoff R 134 a, sondern auch auf die gesamte R 400er-Reihe, für die R 134 a eine wichtige Komponente darstellt. Seit Beginn des Jahres haben Kältemittelproduzenten schrittweise die Preise erhöht. Bei Honeywell beispielsweise stiegen die Preise seit Ende 2009 um insgesamt mehr als 50 Prozent. Ein Vertreter der britischen Industrie kommentiert: Ich gehe davon aus, dass die Preise für die Produkte aus der R 400er-Reihe in den nächsten Monaten um zehn Prozent pro Monat ansteigen werden und R 125 wird wahrscheinlich denselben Weg gehen. Das ist besonders bitter für all diejenigen, die ihre Anlagen im Zuge des R 22-Ausstiegs auf ein Produkt aus der R 400er- Reihe umgestellt haben, und sich jetzt mit hohen Kosten konfrontiert sehen. In Frankreich rufen die Distributoren ihre Kunden dazu auf, keine Lagerbestände aufzubauen, da dies die Produktknappheit auf dem Markt und die Lieferschwierigkeiten noch verstärke. Die Kältemittelproduzenten ihrerseits appellieren an die Distributoren, ihren Bedarf gut und vorausschauend zu planen.

    RAC 06/2010 + RPF 05/2010

    Illegaler Kältemittelverkauf

    Frankreich

    R 22 und sogar R 12 können derzeit noch problemlos im Internet erworben werden, so das Ergebnis einer Reportage der französischen Fachzeitschrift RPF. Die Journalisten hatten über Google R 22 eingegeben und waren sogleich auf den Portalen Ebay und Toutypasse fündig geworden. Über ebay.fr wurden 30 kg R 22 und sogar sieben kg R 12 angeboten, während über ­toutypasse.com drei Flaschen à 13,6 kg R 22 erworben werden konnten. Als die Journalisten dann den entsprechenden Verkäufer (inkognito) anriefen, um sich über die Verkaufsbedingungen zu informieren, interessierte sich dieser in keiner Weise dafür, ob sie über die entsprechenden ­Zertifizierungen (attestation de capacité) verfügten, die in Frankreich seit Inkrafttreten der F-Gase-VO zwingend erforderlich sind für den Kauf von Kältemitteln. Ganz im Gegenteil: Er bot sogar gleich weitere Ware zum halben Preis an! Auch der Versuch, den illegalen Verkauf direkt über die beiden Internetportale zu stoppen, verlief mehr oder weniger im Sande. So erhielten die ­Journalisten auf ihren Hinweis, dass der Verkauf dieser Produkte verboten sei, Standardantworten mit dem Verweis auf Filterfunktionen und Kontrollmechanismen. Falls das eine oder andere Produkt dennoch durch die Maschen falle könne es sich höchstens um ein Versehen handeln. Die Anzeige werde dann sofort aus dem Netz genommen. Dies geschah zwar bei Toutypasse, bei Ebay hingegen wurde die Anzeige nur kurzfristig entfernt, um am nächsten Tag bereits wieder online zu erscheinen. Das Beispiel zeigt, wie wichtig Kontrolle ist und wie wichtig Kommunikation und Bewusstseinsschaffung in der Branche und vor allem auch über die Branche hinaus ist.

    RPF 06/2010

    Euro-Telegramm

    + + + Die EU-Kommission hat den Startschuss für eine Informationskampagne zum Thema CE-Label gegeben. Das CE-Label, das im Zusammenhang mit der Ökodesign-Richtlinie (EuP) und den Vorschriften zur Energieeffizienz von Produkten auch die Kälte-Klimabranche betrifft, sei zu wenig bekannt, so die Kommission. Außerdem fehle es an Überwachung und Kontrolle. Tatsächlich obliegt es den einzelnen Mitgliedsstaaten, für diese zu sorgen. In Anbetracht der steigenden Importe und zunehmenden Globalisierung sei dies möglicherweise nicht mehr ausreichend und müsse überdacht werden. EPEE begrüßt die Kampagne der Kommission. https://epeeglobal.org/

    + + + Zehn bis 15 Prozent der Arbeitsunfälle in Europa bei Wartungseingriffen enden tödlich, so eine Erhebung der europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Aus diesem Grund hat die Behörde eine Kampagne ins Leben gerufen, die Arbeitsplätze sicherer machen und die Unfälle um 25 Prozent reduzieren soll. https://www.pyc.fr/

    + + + Eine neue Studie des französischen Forschungsinstituts CETIAT beleuchtet verschiedene Möglichkeiten zum Ersatz von R 22 und vergleicht diese miteinander im Hinblick auf Leistung, EER und Kältemittelfluss. Daraus geht z. B. hervor, dass im Klimabereich keines der untersuchten Produkte (R 407 C, R 427 A, R 417 A und R 422 D) die Leistung von R 22 erreicht. Auch der COP sinkt bei allen Alternativen im Vergleich zu R 22 und bleibt nur bei R 417 A mehr oder weniger stabil. Auch in der Normal- sowie Tiefkühlung fallen die Ergebnisse der Simulationen schlechter aus als mit R 22. Am besten schneidet laut Berechnungen hier das Kältemittel R 427 A ab. https://www.pyc.fr/

    + + + Laut einer Studie des österreichischen Forschungsinstituts IIASA zu Treibhausgasemissionen, die nicht durch CO2 verursacht werden (z. B. Methan, SF6, N20, F-Gase), sollen die F-Gas-Emissionen in der EU-27 bis 2020 um zehn und bis 2030 um 25 Prozent im Vergleich zu 2005 steigen. Dies ergebe sich aus der steigenden Nachfrage nach Kälte- und Klimatechnik, dem Ersatz der FCKWs durch HFCKWs gemäß Montreal-Protokoll und dem Verbot von R 134a in Pkw-Klimaanlagen ab 2011. Insgesamt sollen die nicht durch CO2 verursachten Treibhausgasemissionen bis 2030 um 14 Prozent im Vergleich zu 2005 fallen. Was die Gesamtemissionen von Treibhausgasen anbelangt (inklusive CO2), geht aus neuesten UNFCCC-Erhebungen hervor, dass die Emissionen der EU-27 um 11,3 Prozent im Vergleich zu 1990 gesunken sind. ec.europa.eu/environment/climat + https://www.eea.europa.eu/en

    Weitere Informationen

    AMV Communication, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ­internationale Verbindungen und Übersetzungen, Pourrain (Frankreich); http://www.amv-communication.com

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