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Alles für ein gutes Klima

5. Deutscher Daikin Planertag: Minderung von CO2-Emissionen

In seinem Eröffnungsvortrag ging Werner Rolles, Chairman der Daikin Airconditioning Germany GmbH, nicht nur auf die Herausforderungen ein, die die drohende Klimakatastrophe an uns alle stellt, sondern auch auf die daraus resultierenden Aufgaben und Chancen. Wir verbrennen die Zukunft unserer Erde, so Rolles. Das eigentliche Problem sei gar nicht so sehr, dass die fossilen Energieträger verloren gehen, sondern die weltweit viel zu hohen und weiter steigenden CO2-Emissionen. Die westlichen Industrienationen leben auf großem Fuß. Wenn Länder wie China und Indien nachziehen, brauchen wir drei bis fünf Planeten.

Die Heizungs- und Klimaindustrie sei mit 40 % der deutschen CO2-Emission daher in der Pflicht, eine wesentliche Aufgabe zur Reduktion zu übernehmen. Schon heute gebe es energieeffiziente Alternativen, die zur CO2-Reduktion beitragen. Verbesserungen bei der Verbrennung fossiler Energien seien nicht die Lösung. Gerade die HLK-Branche könne durch effizienten Energieeinsatz und Nutzung erneuerbarer Energien erheblich zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen.

Damit leitete Rolles zu dem großem Thema Wärmepumpen über: Ein wichtiger Beitrag hierzu ist der Einsatz von Luft-Wärmepumpen. Dabei spielt die Luft als erneuerbare Energieform eine nicht zu unterschätzende Rolle.

VRV die Wärmemaschine

Unter dem Motto Leben mit Luft und Liebe stellte Volker Weinmann Technik und Anwendung der Altherma Wärmepumpen dar. Neben einem Niedertemperatursystem soll es auch ein Hochtemperatursystem (LuviType Plus) geben mit einer Wasservor­lauftemperatur bis 80 °C und 13 kW Heizleistung (BG16) bei -20 °C Außentemperatur bis -7 °C Außentemperatur stehe die volle Heizleistung zur Verfügung.

Anschließend stellte Marcel Ebert vom Leipziger Institut für Energie einen ökonomischen und ökologischen Systemvergleich verschiedener Heizsysteme vor. Gerade hier sage die Werbung meist nicht die ganze Wahrheit, da in der Regel keine Vollkostenrechnung zugrunde gelegt werde. Unter Berücksichtigung kapitalgebundener Kosten, verbrauchsgebundener Kosten, betriebsgebundener Kosten und sonstiger Kosten kam er zu dem Schluss: Die hohen Anfangsinvestitionen von Elektrowärmepumpen und Pelletheizungen können durch geringe Energiekosten nicht oder nur teilweise über den Betrachtungszeitraum kompensiert werden. Die geringsten CO2-Emissionen (CO2-Äquivalente) besitzt jedoch die Pelletheizung, gefolgt von der Elektrowärmepumpe, der Fernwärme und der Erdgas-Brennwertheizung.

Gunther Gamst, Vertriebsleiter bei Daikin, gliederte schließlich die Altherma Wärmepumpen in einem ähnlichen Systemvergleich hinsichtlich Vollkosten und CO2-Reduktion ein. Sonnenenergie sei zwar kosten­los, man müsse aber notwendigerweise Kapital einsetzen, um diese kostenlose Energie nutzbar zu machen. Dabei dürfe man eben nicht nur die Kosten sehen, sondern auch den Vergleich auf CO2-Basis. So seien Wärmepumpen zwar teurer als ein Brennwertkessel, reduzieren aber die CO2-Emissionen, z.B. im Vergleich zu einem Öl-Brennwertgerät um bis zu 50 % Altherma sei übrigens nur geringfügig teurer als ein Öl-Brennwertkessel. Man müsse vielmehr die Investition pro Tonne CO2-Einsparung sehen. Dazu brauchen wir eine neue Energiekultur, so Gamst. Die Wärmepumpe ist ein vollwertiges Heizsystem. Sie ersetzt das alte Höhlenfeuer.

Conveni-Pack

Einen ebenfalls beachtlichen Beitrag zur Energie- und damit CO2-Einsparung liefert ein anderes Produkt, das Conveni-Pack. Für dieses System zur integrierten Wärme-, Kälte- und Klimaversorgung im Supermarkt wurde Daikin unlängst vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) mit dem Förderpreis Kälte und Wärme ausgezeichnet. Mit dem Conveni-Pack spart der Betreiber eines Supermarktes durchschnittlich 53% seiner Heizölkosten bzw. 40 % im Vergleich zu Erdgas. Basierend auf dem durchschnittlichen jährlichen Wärmebedarf eines Supermarktes bis 800 m², entspricht dies einer Einsparung von 8000 Liter Heizöl pro Jahr.

Der neue konzeptionelle Ansatz des Conveni-Packs basiert auf der VRV-Technologie und hat bereits Serienreife erreicht. Klaus Tadajewski stellte das System vor, das letztlich die Abwärme, die zur Kühlung der Lebensmittel notwendigerweise entsteht, zum Beheizen des Marktes nutzt. Im vergleichsweise milden Winter 2007/2008 konnte damit ein 700 m² großer Supermarkt ohne jegliche Zuheizung beheizt werden.

VRV Cold Region

Thomas Graupensberger stellte mit der VRV Cold Region den Schritt von der Klimamaschine zur Wärmemaschine vor. Bei diesem VRV-Gerät steht das Heizen im Vordergrund. Mit diesem System ist ein Heizbetrieb noch bis -25 °C möglich bei -20 °C wird noch 80 % der Nennleistung erreicht. Bewerkstelligt wird dies in der Hauptsache durch eine zusätzliche Funktionseinheit, einer zweiten Stufe. Diese kommt jedoch erst bei einer Außentemperatur unter 5°C und einer Anforderung von mehr als 7 kW zum Einsatz.

Weitere Themen

Zum Vortrag von Steffen Gemeinhardt über die EnEV 2007/2009 und die Nachweisführung für DX-Systeme zur Beheizung von Gebäuden wird es in einer der nächsten Ausgaben der KK noch einen Fachbeitrag geben.

Eine hochinteressante Übersicht zu den Rahmenbedingungen für Wärmepumpen 2009 im Hinblick auf das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) und vorhandene Förderprogramme lieferte Volker Weinmann. Gerade zur Fördermittelauskunft nannte er einige Links, die Sie am Ende dieses Beitrags finden.

Weiterhin wurden noch die großen Chiller von Daikin und zahlreiche Projektstudien vorgestellt, wie beispielsweise die Nachrüstung des denkmalgeschützten Handelshofes Leipzig. Ferner kamen weitere Gastredner zu Wort: Unter anderem Prof. Dr. Berthold Stanzel von der Fachhochschule Erfurt, der mit den Teilnehmern die Energiekosten und Chancen der CO2-Emissionsreduktion betrachtete, oder Carsten Heinrich vom In­stitut für Luft- und Kältetechnik (ILK), der veranschaulichte, warum Wärmeverschiebung sinnvoll ist und wie sie funktioniert.

Daikin Planerpreis 2010

Zum 6. Deutschen Daikin Planertag am 22./23. April 2010 hat Daikin einen Planerpreis für Primär-Energie-Effizienz ausgelobt. Kriterien zur Vergabe des Preises sind unter anderem die Einsparung von Primärenergie, CO2-Einsparung, der Einsatzbereich und planerische Kompetenz sowie der Einsatz von Daikin-Geräten. Es sollte sich um ein geplantes Projekt oder ein bereits ausgeführtes Projekt handeln. Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2010. Mehr Informationen finden Sie ab 1. Juli 2009 unter http://www.daikin.de/planerpreis .M.S. -

Links

https://www.kfw.de/kfw.de.html

(Auch Landes- und Städteförderungen)

https://www.energie-experten.org/

https://foerderdata.de

(Geht über die private Förderung hinaus und bezieht alle Förderprogramme, die am Standort des Gebäudes verfügbar sind, in die Abfrage ein.)

M.S.

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