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Gemeinsam neue Wege beschreiten

1. Innovationsmesse Energieoptimierung Kälte + Klima

Parallel zur Ausstellung im Entreebereich des Hotels in der Stauffenbergstraße gab es einen ganztägigen Vortragsblock mit auf Energieoptimierung/Energieeffizienz zielenden Fachvorträgen, die durch die an der Ausstellung beteiligten Firmen den jeweils durchschnittlich 35 Fachzuhörern näher gebracht wurden.

Unterstützung für die Durchführung einer derartigen Maßnahme, die es in dieser Weise bisher kaum gegeben haben dürfte, fand Frigotechniks Niederlassungsleiter Berlin, Wolfgang Leo, schon im Vorfeld nicht nur bei ausgewählten Hauslieferanten der überregional wirkenden Fachgroßhandlung für Erzeugnisse der Kälte- und Klimatechnik, denn ihre Bereitschaft zur Mitwirkung erklärten auch andere Hersteller, die über energetisch-innovative Komponenten und/oder Regelungsverfahren verfügen. Alle beteiligten sich aktiv an der Ausrichtung der von Wolfgang Leo detailliert geplanten Veranstaltung und stellten sich auch mit eigenen innovativen Fachvorträgen, die insbesondere auf Möglichkeiten zur Energieeinsparung zielten, zur Verfügung.

Etwa 120 Fachbesucher aus dem Anlagenbau der Kälte- und Klimatechnik gab es tagsüber von 10:00 bis 17:30 Uhr zu registrieren, abends waren es viel mehr. Sie kamen nicht nur aus Berlin und waren nicht nur aus dem regionalen Umfeld angereist, das Themeninteresse lockte auch Kälte-Klima-Fachleute von viel weiter her.

Zu den Vorträgen:

Die Bock Kältemaschinen GmbH (Frickenhausen) legte ihr besonderes Augenmerk auf die konsequente Berücksichtigung der Verdichterregelung mittels Frequenzumformer, mit denen schon recht lange die gesamte Verdichterpalette ausgerüstet werden kann.

In gleicher Weise argumentiert die HKT Huber Kältetechnik GmbH (Halfing), die sich schon seit vielen Jahren als serienmäßiger Ausstatter seiner Goeldner-Verdichter mit Frequenzumrichtern einen Namen gemacht hat. Sie dienen der konsequenten Energieoptimierung durch Nutzung des Teillastverhaltens. So nannte Karl Huber einen Durchschnittswert von ca. 25% Energieeinsparpotenzial, ohne hierbei zu übertreiben. Denn, passen alle Rahmenparameter einer Kälteanlage bzw. lassen sich diese aufeinander abstimmen und funktional miteinander vernetzen, dann kann man bei Einsatz auf die Komponenten abgestimmter FUs sogar 35 bis 40% weniger Energieverbrauch erzielen.

In die gleiche Richtung weisend argumentierte Bernd Löffler, Geschäftsführer der thermofin GmbH (Reichenbach), ein seit fünf Jahren im internationalen Markt aktiver Hersteller von luftgekühlten lamellierten Wärmeübertragern, der in seinem Vortrag besonders dafür argumentierte, auch bei serienmäßigen Erzeugnissen darauf zu achten, dass in diesen nicht mehr die herkömmlichen AC-Ventilatoren, sondern im Interesse der Energieoptimierung EC-Ventilatoren Verwendung finden. Ob die Differenz in der Leistungsaufnahme sogar bis zu 50% beträgt oder weniger, darauf kommt es weniger an, als auf den energetischen Vorteil, für welchen erst das Anlagenkonzept in seiner aufeinander abgestimmten Gesamtfunktion bürgt.

Ähnlich argumentierte die Walter Roller GmbH & Co. (Gerlingen) mit einem Vortrag über Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz von Ventilatorluftkühlern und das Unternehmen Danfoss (hier Offenbach), für das Frank Bahke, technischer Verkaufsingenieur, einen Vortrag über die Energieoptimierung durch Verwendung elektronischer Expansionsventile in Kombination mit einer Masterregelfunktion in seinem Referat sprach.

Natürlich kann man die Energieeffizienz einer Kälte- und/oder Klimaanlage auch in „alternativer“ Weise steigern, indem man die adiabate Luftabscheidung im zirkulierenden Kühl- und Kältenetz und deren Amortisation intelligent nutzt. Hierüber sprach Hans-Friedrich Bernstein von der Korex GmbH (Herrsching), während Dr. Rolf Michael Wagner von der BLZ Geotechnik GmbH (Gommern) auch oberflächennahe Erdwärme zur Nutzung empfiehlt. Über Fortschritte und jeweilige Verfügbarkeit hatte dieser Hersteller aus seinem Erfahrungsschatz Interessantes zu berichten.

Wer rundete nun die Einzelvorträge mit ihrer Komponentenschau zu einem Gesamtkonzept ab? Was die bodenständige Fachbeschulung im Kälteanlagenbau betraf, übernahm diese Aufgabe Jörg Peters, Leiter der Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik in Niedersachswerfen und ging in seinem Vortrag auch auf die Notwendigkeit einer betriebskostenbeinflussenden Projektierung näher ein.

Darüber hinaus beleuchtete Jörn Schwarz, Vorsitzender von kεkk (Kompetenzzentrum Energieeffizienz Kälte- und Klimatechnik e. V.), die realen Auswirkungen des durch die Klimaveränderung ausgelösten Ressourcenmangels, sein real brutales Thema lautete „das Energie-Dilemma“ und er ging auf die dahinter verborgenen Auslöser ausführlich ein.

Seine Ausführungen wurden in einer zusätzlichen Abendveranstaltung im Saal „Berlin“ des Maritim Hotels, die wirklich das Format eines „1. Gala-Abends“ hatte und über ca. 180 Teilnehmer verfügte, noch getoppt. Denn als den Abend einleitenden Vortragsreferenten konnte kurzfristig Prof. Ulrich Cubasch vom Institut für Meteorologie der FU Berlin gewonnen werden. Als aktives Mitglied im IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), an dessen Verleihungsvoraussetzungen des Friedens-Nobelpreises er aktiv beteiligt ist/war, stellte er in einem anschaulichen und überzeugenden Referat den Klimawandel als „hysterische Übertreibung“ oder als „wissenschaftliche Tatsache“ in eine jeden Zuhörer verständliche Relation.

Eine Art Überraschungsgast für viele Teilnehmer an der ganztätigen Veranstaltung war am Vormittag Michael Müller, MdB, der seine als Parlamentarischer Staatssekretär gegenüber Wolfgang Leo gegebene Zusage („ich schau mal vorbei“) tatsächlich einhielt und sich mehr als eine Stunde lang länger als ursprünglich geplant an jedem Ausstellungsstand über zusätzliche Möglichkeiten zur Energieoptimierung informierte und auch einigen parallel laufenden Fachvorträgen durchaus folgen konnte. Denn MdB Müller ist kein umweltpolitischer Dampfplauderer, sondern das Thema Energieeffizienz ist mit seinen vielseitigen Facetten sein persönlicher Wissensbereich, in den er jetzt auch die Kältetechnik einbezieht.

Hier bestehen einige bereits dauerhaft wirksame Kontakte zwischen PSt Michael Müller MdB, kεkk und der KK, die jetzt weiter ausgebaut werden sollen. Dass MdB Müller (vom KK-Herausgeber oftmals und scherzhaft „Umwelt-Müller“ genannt) sein Metier versteht, hat er ja gerade auf der Deutschen Kälte-Klima-Tagung des DKV am 22. November 2007 in Hannover während der Eröffnungssitzung bewiesen.Anlässlich der 7. KK-Fachtagung am 26. Februar 2008 in Bingen (siehe Vorbericht ab S. 16) soll spontan ein „Pakt für Energieeffizienz“ zwischen Kältetechnik und Umweltpolitik geschlossen werden.P. W. -

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