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Das sollten Sie wissen

    Neue Methode zum Erkennen von Leckagen an Kälte- und Klimaanlagen

    Leckageerkennung

    Frage In einem Artikel einer SHK-Fachzeitschrift wurde von der Leckageerkennung durch Odorierung berichtet. Was hat man darunter zu verstehen?

    Antwort Odorierungsmittel sind Ge-ruchs- oder Duftstoffe, die geruchlosen Gasen zugesetzt werden, um eine Verbreitung dieser Gase rechtzeitig zu erkennen.Diese Methode wird seit langem eingesetzt, um vor brennbaren Gasen (wie z. B. dem geruchlosen Erdgas) zu warnen.

    Daher war es auch naheliegend für die Leckageerkennung an Kälte-, Klima- und Wärmepumpenanlagen Odorierungsmittel einzusetzen. In einem Forschungsvorhaben setzte man sich intensiv mit dieser Problematik auseinander. Die Ergebnisse wurden jetzt in dem Bericht „Olfaktometrische Leckageüberwachung an Kälte-, Klima- und Wärmepumpenanlagen“ ver­öffentlicht.

    Die zugesetzten Stoffe sollten dabei nicht einfach stark riechen, sondern im Falle einer Leckage den anwesenden Personen ein eher positives Gefühl vermitteln. So wurden zahlreiche Zusätze für verschiedene Einsatzbereiche getestet und ein ganzes Programm von Duftstoffen entwickelt. Dazu einige Beipiele:

    Da die menschliche Nase sehr sensibel auf die unten genannten Geruchsstoffe (siehe Tabelle) reagiert, können durch Odorie­rungsmittel bereits relativ kleine Lecks festgestellt werden. Damit auch Laien die Leckagen sicher erkennen können, wurden Testlecks entwickelt, mit deren Hilfe auch die Höhe des Kältemittelverlustes abschätzbar ist. Leichtes Wahrnehmen der Duftstoffe in der Luft entspricht einer Leckrate von einigen hundert Gramm Kältemittel pro Jahr, eine starke Geruchswahrnehmung bedeutet dagegen eine Leckrate von mehr als 2 kg Kältemittel pro Jahr.

    Vorteile gegenüber den herkömmlichen Methoden:

    • Undichtigkeiten an Kältemittelkreisläufen werden sofort von jeder anwesenden Person wahrgenommen.
    • Teure elektronische Lecksuchgeräte werden nicht benötigt.
    • Im Gegensatz zu den UV-Detektorflüssigkeiten (Farbstoffe, die dem Kältemittelkreislauf beigegeben werden) können mit der olfaktometrischen Lecksuche auch Undichtigkeiten aufgespürt werden, aus denen kein Öl austritt.

    Querempfindlichkeiten werden noch erforscht.

    Bei all diesen Vorteilen ist zu erwarten, dass diese Messmethode in die EG-Verordnung 1516/2007 (Standardanforderungen an die Kontrolle auf Dichtheit von ortsfesten Kälte- und Klimaanlagen sowie von Wärmepumpen) als anerkannte Methode zur direkten Lecksuche aufgenommen wird. Denkbar ist auch, dass die Odorierung der Kältemittel das fest installierte Leckage-Erkennungs­system ersetzen kann.

    Neues Kältemittel mit begrenzter Haltbarkeit im Kältemittelkreislauf

    Kältemittel

    Frage Ich habe gehört, dass ein neues Kältemittel angeboten wird, welches nach spätestens zwei Jahren ausgetauscht werden muss. Was hat das zu bedeuten?

    Antwort Auch uns ist jüngst zu Ohren gekommen, dass ein neues Kältemittel auf den Markt kommen wird, das bahnbrechende Eigenschaften für die Kälte-Klimatechnik haben soll. Es handelt sich hierbei um ein Einstoffkältemittel ohne Temperaturgleit. Ein Kurzzeichen wurde bis jetzt noch nicht bekannt gegeben.

    Vorab möchten wir Ihnen einmal kurz die positiven Eigenschaften des neuen Kältemittels nennen.

    1. Einsatzbereich des Kältemittels deckt eine große Bandbreite ab, für Tiefkühlung, Normalkühlung und sogar im Klimabereich.

    2. Es besitzt hervorragende physikalische wie chemische Eigenschaften.

    3. GWP1 liegt bei 0,2. Es hat damit einen 5-fach besseren Wert als CO2.

    4. Es handelt sich um ein ungefährliches Kältemittel. Nach aktuellem Stand wird es in die Sicherheitsgruppe A1 (nach DIN EN 378-1 Anhang E) aufgenommen.

    5. Die mittlere atmosphärische Lebensdauer beträgt nur Bruchteile von Sekunden.

    6. Keine Lecksuche mehr notwendig, da sehr große Moleküle.

    7. Gute Löslichkeit mit allen Kältemaschinenölen.

    Nun zurück zu Ihrer Frage nach der Haltbarkeit des Kältemittels. Einige positive Punkte haben wir Ihnen ja schon genannt. Ein Nachteil ist die Haltbarkeit des Kältemittels. Das Kältemittel zersetzt sich innerhalb von zwei Jahren in einer geschlossenen Anlage von selbst. Dies bedeutet, dass man die komplette Füllmenge der Anlage innerhalb dieser Frist erneuern muss. Wird diese Maßnahme nicht in der vorgegebenen Zeit durchgeführt, können erhebliche Schäden an der Kälteanlage auftreten (z. B. Kolbenfresser, Lochfraß) bis hin zum Total­schaden.

    Der regelmäßige Kältemitteltausch bedeutet, je nach Füllmenge der Anlage, hohe Wartungskosten für den Betreiber. Man sollte aber den oben erwähnten Gliederungspunkt 6 dem Betreiber als großen Pluspunkt entgegenhalten.

    Egal, wie groß die Füllmenge einer Anlage ist, ob einige 100 g oder mehrere 100 t,innerhalb der Frist von zwei Jahren müssen keine aufwendigen und mit hohen Kosten verbundenen Lecksuchverfahren mehr durchgeführt werden.

    Die jeweiligen europäischen sowie na­tionalen Verordnungen und Regelungen greifen für das Kältemittel nicht, da durch die sehr große und grobe Molekülstruktur ein Austreten durch kleine Leckagen nicht auftreten kann. Ganz im Gegenteil, die Leckagen werden dadurch wieder verschlossen.

    Es sind schon einige Testanlagen mit dem neuen Kältemittel in Betrieb. Bisher zeigt sich, dass die Anlagen ohne Probleme funktionieren. Auch die bis heute ausgewerteten Ergebnisse zeigen, dass es sich um ein neues und sehr stark zukunftsorientiertes Kältemittel handelt. Warten wir ab, wie sich dieses Kältemittel auf dem Markt schlagen wird.

    1 GWP Global Warming Potential (relatives Treibhauspotenzial)

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