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Lecksuchgeräte

Besonderheiten Geräten für brennbare Kältemittel

Frage: Um mit den aktuellen Entwicklungen in der Kältetechnik Schritt zu halten, haben wir unsere Monteure mit Lecksuchgeräten für brennbare Kältemittel und Formiergas ausgestattet. In der praktischen Anwendung wurde dabei festgestellt, dass die neu erworbenen Lecksuchgeräte bei Kontakt mit einem Leck langsamer ansprechen als die vorhandenen Geräte für fluorierte Kältemittel. Woran liegt das und was ist bei der Arbeit mit diesen Geräten zu beachten?

Antwort: Es ist zu begrüßen, dass Sie auf umweltfreundliche Kältemittel und zeitgemäße Detektionstechnik setzen. Elektronische Lecksuchgeräte sind unverzichtbare Helferlein zum Aufspüren kleiner Lecks, da sie bereits bei Anwesenheit geringster Mengen Kältemittel bzw. Prüfgas ein Signal abgeben.

Dafür sorgen hochempfindliche Sensoren, die nach verschiedenen Nachweisprinzipien arbeiten. So werden Infrarotsensoren überwiegend zur Detektion fluorierter Kältemittel eingesetzt, während zum Aufspüren brennbarer Kältemittel und Formiergas hauptsächlich Halbleitersensoren verbaut werden.

Außerdem unterscheiden sich die Gerätetypen dahingehend, dass diese mit oder ohne Luftdurchsatz arbeiten. Lecksuchgeräte für fluorierte Kältemittel und CO2 sind meist Geräte mit Luftdurchsatz. Dagegen haben Lecksuchgeräte für brennbare Kältemittel und Formiergas üblicherweise keinen Luftdurchsatz. Bei Geräten mit Luftdurchsatz wird eine Leckagerate angezeigt. Es wird davon ausgegangen, dass der Luftdurchsatz des Gerätes wesentlich größer ist als der Leckvolumenstrom. Dagegen messen Geräte ohne Luftdurchsatz eine Gaskonzentration direkt an der Sensorspitze.

In der praktischen Anwendung dauert es bei Lecksuchgeräten ohne Luftdurchsatz etwas länger, bis das Prüfgas in den Sensor diffundiert, was zu einer verzögerten Signalabgabe führt. Geräte mit Luftdurchsatz reagieren schneller. Somit lässt sich das langsamere Ansprechverhalten der neuen Geräte für brennbare Kältemittel und Formiergas erklären. Zusätzlich lässt sich auch eine längere Abklingzeit dieser Geräte beobachten. Ein Produktmangel liegt nicht vor.

In der Technik ist der Einsatz von Gasmeldegeräten ohne Luftdurchsatz in vielen Bereichen üblich. So arbeiten beispielsweise Rauchmelder, Gaswarner als persönliche Schutzausrüstung, Raumüberwachungsgeräte etc. ohne Luftdurchsatz.

In der praktischen Anwendung ist die Funktion beider Gerätetypen (mit oder ohne Luftdurchsatz) gleichwertig: Beide Gerätetypen müssen nach DIN EN 14624 ein Leck mit einer Rate von 5 g/a reproduzierbar anzeigen. Dabei beträgt der Abstand zwischen Sonde und Testleck 3 mm bei einer Abtastgeschwindigkeit von 2 cm/s. Diese Parameter sind als Maximalwerte bei der Lecksuche einzuhalten.

Der Anwender sollte sich über den Gerätetyp informieren und deren Besonderheiten beachten. Die verlängerten Ansprech- und Abklingzeiten beim Einsatz von Lecksuchgeräten ohne Luftdurchsatz können beispielsweise dazu führen, dass Lecks „überfahren“ werden. Das bedeutet, dass bei Signalabgabe des Gerätes das tatsächliche Leck bereits ein Stück zurückliegt. Auch dauert die stationäre Lecksuche, also das Überprüfen ausgewählter Punkte, etwas länger als bei Geräten mit Luftdurchsatz. Die tatsächliche Ansprechzeit lässt sich mit Hilfe von Testlecks oder Prüfgaskonzentrationen einfach validieren.

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