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Lüftungstechnik für den Köln Bonn Airport verbessert das Klima und hilft sparen

Erfrischt abheben und landen

    Im August und auch im September 2014 starteten oder landeten mehr als 1 Mio. Gäste auf dem Flughafen KBA. Diese sich langfristig abzeichnende Entwicklung erforderte ein effektiveres Lüftungssystem. Mithilfe der Bosch-Raumbelüftungstechnik Climotion, die beispielsweise auch vom Bochumer Starlight Express, in der Mannheimer Universitätsbibliothek und im Goldenen Saal des Musikvereins Wien verwendet wird, konnte bei dem im Jahr 2000 in Betrieb genommenen Terminal 2 des KBA der Verbrauch von Wärme, Kälte und Strom deutlich vermindert werden.

    Mithilfe einer besonderen Regelungs- und Steuerungssoftware wurde eine Energieeinsparung bei Klima- und Lüftungsanlagen erreicht, die mit einer gleichzeitigen Verbesserung des Raumklimas für Passagiere und Mitarbeiter einherging.

    Heiz-Sollwert abgesenkt

    Konkret bewirkt die Bosch-Lösung Climotion eine langsame und gleichmäßige Vermischung der vorhandenen Raumluft mit der zugeführten Frischluft. Gerichtete Luftströmungen, die als Zugluft wahrgenommen werden, treten nicht mehr auf. Temperaturschichtungen und Temperaturinseln werden weitgehend vermieden. Die Raumtemperatur ist auch in hohen Räumen vom Boden bis zur Decke gleich, insbesondere treten keine hohen Temperaturen an der Decke mehr auf. Dadurch kann der Heiz-Sollwert um 1 bis 2 °C gesenkt werden.

    Der Energieverbrauch für Belüftung, Kühlung und Beheizung des Terminals  2 des KBA konnte dadurch um über 30 Prozent vermindert werden. Bis zu 2 000 t CO2 werden so im Vergleich zur bisher verwendeten konventionellen Technik im Terminal 2 und dem Cargo Center jedes Jahr eingespart. Auch im Terminal 1 soll der CO2-Ausstoß mit der intelligenten Bosch-Lösung und einer Modernisierung der Anlagentechnik mittelfristig deutlich gesenkt werden.

    Mehr Behaglichkeit, weniger Energiekosten

    Insgesamt wurden im Köln  Bonn  Airport vier Projekte zur Installation von Bosch-Klima- und -Lüftungstechnik umgesetzt:

    Terminal 2: Abflug- und Ankunftsbereiche, Inbetriebnahme 2009;

    Cargo Speditions-Center: Bürobereiche, Inbetriebnahme 2009;

    Terminal 1: Abflug- und Ankunftsbereiche, Inbetriebnahme 2012;

    DFS Kontrollturm Kanzel: sensibler Kontrollturmbereich, Inbetriebnahme 2013.

    Die Situation vor der ersten Bosch-Installation schildert Lothar Mehnert, Leiter Versorgungstechnik des Köln Bonn Airports: Durch den hohen Stahl- und Glasanteil in den Terminals gibt es prak-tisch keine Speichermasse, die die gewünschte Temperatur aufrechterhalten könnte. Daher forderten wir von der neuen Lüftungstechnik schnelle Reaktionszeiten sowohl für das Heizen als auch für das Kühlen.“

    Die unbefriedigende Situation vor der Einführung der Bosch-Systeme führte auf Seiten der Passagiere und Mitarbeiter zu einer spürbar eingeschränkten Behaglichkeit und beim Flughafenbetreiber zu hohen Energiekosten von jährlich fast 2 Mio. Euro. Vor der Installation der Bosch-Lösung gab es zehn RLT-Anlagen, 342 Gebläsekonvektoren und neun Torluftschleieranlagen. Nach Umsetzung der Bosch-Technik sind nur noch die zehn RLT-Anlagen vorhanden, was unseren Wartungs- und Reparaturaufwand und somit auch unsere Kosten vermindert“, so Lothar Mehnert.

    Umbau-Details am Terminal 2

    Der Umbau und die Ergänzungsmaßnahmen in den Raumzonen sowie an den noch bestehenden zehn RLT-Anlagen für die Terminal  2-Versorgungsbereiche (Abflug, Ankunft, Gepäckausgabe und Gepäcksortieranlage) mit einer Gesamtfläche von etwa 30 000 m2 umfassten folgende Maßnahmen:

    Installation der Bosch-Regelungs- und Steuerungssoftware;

    Differenzdruckmessung an der Fortluftklappe;

    Zuluft-Druckmessungen an den RLT Anlagen;

    Installation von Zonenklappen für die einzelnen RLT-Anlagen;

    Raumdruckmessungen in jeder Zone;

    Raumluft-Qualitätsmessungen in jeder Zone;

    Raumtemperaturmessungen in jeder Zone.

    Unmittelbar nach der Installation der Bosch-Systeme im Terminal 2 wurden Kosteneinsparungen gegenüber dem vorhergehenden Status in Höhe von 25 Prozent prognostiziert. Tatsächlich erreicht wurden aktuell 37,5 Prozent. Die Gesamtinvestitionen in Planung, Anlagentechnik, Regelungstechnik und eine einmalige Lizenzgebühr betrugen 620 000 Euro. Demgegenüber stehen jährliche Einsparungen seit 2009 bei den Energiekosten in Höhe von 650 000 Euro und bei den Instandhaltungskosten in Höhe von 75 000 Euro. Daraus resultiert eine jährliche Gesamteinsparung von mindestens 725 000 Euro.

    Terminal 1: 34 Prozent gespart

    Seit Fertigstellung der Gesamtmaßnahme im 80 000 m2 großen Terminal 1 Mitte 2013 liegen die Einsparungen dort im Bereich von etwa 34 Prozent im Vergleich zu der vorherigen konventionellen Technik. Bei Gesamtkosten vor der Bosch-Lösung von 1,65 Mio.  Euro pro Jahr ist also eine beträchtliche Einsparung zu verzeichnen. Die Maßnahmen im Terminal 1 umfassten die Sanierung, Erneuerung und Umstellung auf die Bosch-Klima- und -Lüftungstechnik und betrafen die Versorgungsbereiche (Abflug, Ankunft und Gepäckausgabe) mit einer Gesamtfläche von 27 000 m2. Im Einzelnen wurden die folgenden Maßnahmen durchgeführt:

    Teilweise Installation neuer RLT-Anlagen (Kombigeräte);

    Volumenstromboxen wurden zu stetigen Zonenklappen umgebaut;

    Systeme für Raumdruckmessungen wurden installiert;

    Systeme für die Raumluft-Qualitätsmessung wurden installiert;

    Systeme für die Raumtemperaturmessung wurden installiert;

    Systeme für die Raumfeuchtemessung wurden installiert;

    Installation der Bosch-Regelungs- und -Steuerungssoftware.

    Auch hier wurden zunächst Energiekosteneinsparungen von 25 Prozent prognostiziert;tatsächlich erreichte man sogar 34 Prozent jährliche Einsparungen. Die Gesamtinvestitionen in Planung, Anlagentechnik, Bau- und Regelungstechnik sowie eine einmalige Lizenzgebühr betrugen 3,1 Mio. Euro. Demgegenüber stehen jährliche Einsparungen seit 2012 bei den Energiekosten in Höhe von 600 000 Euro und bei den Instandhaltungskosten in Höhe von 60 000 Euro, in der Summe also eine jährliche Einsparung von mindestens 660 000 Euro.

    Dazu kommen noch die Einsparpotenziale im Cargo Spedition Center und im DFS-Kontrollturm Kanzel, die mit der Klima- und Lüftungstechnik von Bosch erschlossen werden konnten. Dafür wurden im Cargo-Bereich 420 000 Euro und im DFS-Kontrollturm Kanzel etwa 140 000 Euro investiert. Demgegenüber stehen jährliche Einsparungen von mindestens 35 Prozent, darunter 12 000 Euro weniger Energiekosten pro Jahr. Wir sind durch die Umrüstung auf die Bosch-Technik Climotion nicht nur umweltfreundlicher, ressourcenschonender, sparsamer und kostenbewusster geworden, sondern wir haben durch das bessere Raumklima auch einen Beitrag für einen erhöhten Wohlfühlfaktor unserer Passagiere und Mitarbeiter geleistet“, resümiert Lothar Mehnert,Leiter Versorgungstechnik KBA.

    www.bosch-energy.de

    Köln Bonn Airport (KBA)

    Der Köln Bonn Airport ist einer der größten Verkehrsflughäfen Deutschlands und liegt mit rund 9,1 Mio. Passagieren pro Jahr bundesweit auf Platz sieben. Mit rund 740 000 t Luftfracht hält Köln / Bonn hinter Frankfurt und Leipzig Platz drei. Passagiere und Luftfracht zusammengenommen landet der Airport auf Rang fünf. Etwa 17 Mio. Menschen leben im Umkreis von 100 km um den Flughafen. In den beiden Terminals gibt es 53 Shops, Bars und Restaurants. Köln / Bonn ist über Autobahnen und Schnellstraßen zu erreichen. Der unterirdische Flughafen-Bahnhof verbindet die Terminals 1 und 2 miteinander. In drei Parkhäusern gibt es 12 500 Stellplätze. Am Köln Bonn Airport sind etwa 13 370 Menschen direkt beschäftigt. In der Region hängen 24 000 Jobs vom Flughafen ab. Bei der Flughafengesellschaft sind circa 1 820 Menschen beschäftigt.

    www.koeln-bonn-airport.de

    Tino M. Böhler,

    Redaktionsbüro,

    Dresden

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