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Festakt im Kaisersaal des Frankfurter Römers

Fusion der Landesinnungen Hessen und Thüringen

Nach der Begrüßung durch Manfred Seikel, Geschäftsführer der Innung Hessen und der Bundesfachschule in Maintal, hielt Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer Rhein-Main, die erste Festrede. Er beschäftigte sich mit grundsätzlichen Motivationen für eine Fusion von Innungen. Seiner Erfahrung nach würden kleine Verbände bei der Vielzahl von Organisationen oft nicht wahrgenommen. Darüber hinaus gebe es wirtschaftliche Vorteile, wenn man die Mittel mehrerer Innungen zusammenlegen könnte, so dass sich insgesamt besser ausgestattete Organisationen mit höherer Schlagkraft und Leistungsfähigkeit ergäben. Weiter ging Ehinger auf die wirtschaftliche Lage ein. Aktuelle Umfragen hätten ergeben, dass das Handwerk die Krise bislang noch gut verkraftet hätte. Ganz wichtig sei aber die Versorgung mit Liquidität, weil viele Aufträge über Kredite vorfinanziert würden. Einen Appell richtete er deshalb an die Banken, den Kredithahn nicht zuzudrehen.

Bundesinnungsmeister Frank Heuberger sprach sich ebenfalls für die Bündelung von Kräften aus. Konkret äußerte er die Befürchtung, dass das eigenständige Handwerk der Kälteanlagenbauer in einem Großverband für allgemeine Gebäudetechnik untergehen könnte. Wie wichtig die Verbandsarbeit ist, zeige das Beispiel Brüssel, wo derzeit ein Zertifizierungsprogramm für Wärmepumpenbauer in Arbeit ist. Wenn die Kälteanlagenbauer hier nicht mitgestalten, könnte es sein, dass sie 2012, wenn das Programm greifen soll, mit leeren Händen dastehen.

Weitere Ansprachen hielten die Landesinnungsmeister von Hessen und Thüringen Dieter Auth und Wolfgang Förster. Dabei griff Auth mehrfach die derzeitige Bildungspolitik an. Zum einen findet er das sogenannte Turbo-Abitur als wenig sinnvoll. Hier würden Kinder um ihre Kindheit betrogen und Jugendlichen würden Chancen für ihre persönliche Entwicklung genommen. Die Handwerksausbildung sei durch die Novellierung der Meisterprüfung ebenfalls beschädigt worden. Wo früher die Gesellen erst einmal Berufspraxis sammeln mussten, gehen die jungen Leute nach der Gesellenprüfung ein halbes Jahr zum Bund und danach gleich auf die Meisterschule. So bekommen die Betriebe heute Junggesellen mit Meisterbrief, bei denen sie nur hoffen könnten, dass sie nach ein paar Jahren Praxis vielleicht voll einsatzfähig werden. Es fehle die Einsicht der Politik, Fehler als solche zu erkennen und zu korrigieren.

Neuer Innungsmeister

Der nächste Punkt im Programm war der Austausch der Unterschriften unter die Fusionsurkunden, womit der Zusammenschluss besiegelt war. Mit dem neuen Verband wurde auch gleich ein neuer Landes­innungsmeister vorgestellt. Die Wahl fiel auf Jürgen Kaul, geschäftsführender Gesellschafter der Kälte- und Klimatechnik Kaul GmbH in Rüsselsheim. In seiner Antrittsrede ging er auf Projekte ein, die derzeit in Planung seien. So nannte er beispielsweise einen Neubau der Bundesfachschule in Niedersachswerfen und anstehende Modernisierungen in Maintal.

Bereits im September 2009 hatten die beiden Innungen eine deckungsgleiche Satzung beschlossen und führten somit die Fusion herbei. Die zuständigen Ministerien und die Handwerkskammer Rhein-Main erteilten die Genehmigungen, womit die Fusion satzungsgemäß am 1. Januar 2010 wirksam wird. U. B. -

U. B.

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