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Technische Gebäudeausstattung vom Systemanbieter

Optimal vernetzte Systeme

Unternehmenswachstum ist immer erfreulich, hat aber bei steigender Mitarbeiterzahl auch Auswirkungen auf die räumliche Situation am Unternehmensstandort. So auch bei der Vrielmann GmbH, deren Hauptaufgabenfeld seit 1976 die branchenübergreifende Planung, Fertigung und Installation sowie Wartung und Instandhaltung elektrischer Anlagen ist. Bereits vor einigen Jahren zeichnete sich ab, dass mehr Platz u. a. für neue Mitarbeiter nötig werden würde. Da eine Erweiterung des ursprünglichen Gebäudes jedoch nicht zu realisieren war, entschloss sich die Geschäftsführung 2017 zu einem Neubau an einem anderen Standort in Nordhorn-Klausheide. Die bebaute Fläche auf dem neuen Areal beträgt etwa 4000 m2, davon entfallen 3000 m2 auf die Produktion und das Lager, für Büros und Schulungsräume stehen über 1000 m2 zur Verfügung. Genügend Platz also für die über 120 Ingenieure, Techniker, Meister, Gesellen und Auszubildenden, die bei der Vrielmann GmbH tätig sind. Das Unternehmen bietet vielfältige Leistungen in der Elektrotechnik sowie im Bereich des Energiemanagements und der Elektromobilität an und erwartet daher weiteren Wachstum. Deswegen wurde in den Architektenentwürfen eine mögliche Erweiterung des Gebäudes bereits berücksichtigt. Nach etwa drei Jahren Planung und Bauzeit konnte der Unternehmenssitz im Mai 2020 bezogen werden.

Eine der Vorgaben für den Neubau war eine moderne, zeitgemäße Ausstattung auf dem aktuellen Stand der Technik – sowohl bei der Inneneinrichtung als auch bei den gebäudetechnischen Anlagen. So wurden die Büromöbel nach ergonomischen Gesichtspunkten ausgewählt, beispielsweise sind alle Schreibtische sowie die Arbeitstische in den Produktionshallen höhenverstellbar.
Die Lagerausstattung wurde ebenfalls komplett erneuert, unter anderem werden die Materialien nun in neuen Hochregalen gelagert. Bei den Systemen zur Wärme- und Kälteversorgung bzw. -verteilung sowie zur Belüftung lag der Fokus auf maximaler Energieeffizienz. In den Büros kommen moderne Heiz-Kühldecken zum Einsatz, die in Kombination mit einer Lüftungsanlage ein gesundes und komfortables Raumklima schaffen. In der Produktion gewährleisten eine Industriefußbodenheizung und Lufterhitzer eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Und in öffentlichen Bereichen, wie z. B. der Kantine, versorgen Ventilatorkonvektoren die Räume effizient mit Wärme. Komplettiert wird die Gebäudetechnik durch Wärmepumpen und eine Photovoltaikanlage. Die einzelnen Systeme und Anlagen sind durch eine übergeordnete Gebäudeleittechnik miteinander vernetzt, sodass ein effizienter und bedarfsgerechter Betrieb jederzeit sichergestellt ist. Da Energiemanagementsysteme zum Leistungsangebot der Vrielmann Gruppe gehören, wurde die Gebäudeleittechnik selbsttätig geplant, programmiert und in Betrieb genommen. Mit diesem Gesamtpaket moderner Technologien konnte das Ziel maximale Energieeffizienz erreicht werden, der komplette Neubau erfüllt die Vorgaben für den KfW-55-Standard.

Zahlreiche Vorteile durch Lösungen vom Systemanbieter

Die eingesetzten Heiz-Kühldecken, Lufterhitzer und Ventilatorkonvektoren sowie die Lüftungsanlage und verschiedene Luftdurchlässe stammen von der Kampmann GmbH & Co. KG. Robert Vrielmann und Hendrik Kampmann kennen sich seit Längerem, daher haben die beiden Geschäftsführer bereits im Sommer 2017 über mögliche Lösungen für den geplanten Neubau in Nordhorn gesprochen. „Als Systemanbieter können wir alle drei Bereiche Heizen, Kühlen, Lüften abdecken. So kann eine Gesamtlösung geplant werden, bei der alle Anlagen bestmöglich aufeinander abgestimmt sind und somit die Anforderungen optimal erfüllt werden“, erläutert Frank Heidrich, Leiter Key-Account Kälte-Klima bei Kampmann. „Nehmen wir als Beispiel die Kühlung der Büros. Hier muss die gekühlte Luft, die das Lüftungsgerät dem Raum zuführt, mit der Kühlleistung der Heiz-Kühldecke korrespondieren, damit es für die Anwesenden nicht zu kalt wird. Stammen die Systeme von unterschiedlichen Anbietern, müssen Fachplaner und Bauleitung allein darauf achten, dass die Anlagen einwandfrei und effizient miteinander arbeiten. Jetzt konnten wir als Hersteller bei dieser Planung und Abstimmung unterstützen.“ Auch die Vernetzung bzw. Einbindung in eine übergeordnete Gebäudeleittechnik ist bei solchen Lösungen einfacher und teilweise sogar mit herstellereigenen Steuerungen möglich. „Darüber hinaus ist auch die Kommunikation leichter, wenn quasi alles aus einer Hand kommt, denn dann gibt es nur einen Ansprechpartner, sowohl im Vorfeld bei der Planung als auch hinterher in Service- und Wartungsangelegenheiten. Dadurch entfällt die Schnittstellendefinierung“, beschreibt Heidrich.

Aufgrund der vielen Vorteile steigt die Nachfrage für Lösungen von Systemanbietern, und auch bei der Ausschreibung für den Neubau der Vrielmann GmbH war Kampmann das Leitfabrikat. Teil der Unternehmensgruppe ist die NOVA Apparate GmbH, von der die beiden eingesetzten RLT-Geräte stammen. Die Anlagen mit einer Leistung von 8000 m³/h sowie 3300 m³/h versorgen das Gebäude effizient mit Frischluft. In den Büros wurden 1200 m2 des Kontaktkühl- und Heizflächensystems GKA50WT zum Heizen bzw. Kühlen der Räume installiert. Das Produkt ist speziell für die Kombination mit gelochten Gipskartonplatten vorgesehen und zeichnet sich u. a. durch seine hohe Flexibilität aus. So können Heiz-Kühldecken mit diesem System in vielfältigen Varianten ausgeführt werden: eben oder gewölbt, gestrichen oder repräsentativ beschichtet, ungelocht oder gelocht, Schall absorbierend oder Schall reflektierend usw. Außerdem ist die Integration von Einbauleuchten, Luftdurchlässen, Lautsprechern o. Ä. problemlos möglich. Die geringe Bauhöhe erlaubt dabei eine Integration in die Deckensituation auch unter ungünstigen Bedingungen. Und aufgrund der erwähnten Flexibilität können selbst bei der Montage vor Ort noch kurzfristige Änderungen vorgenommen werden.

Die Basis des Heiz-Kühldeckensystems GKA50WT bildet eine Unterkonstruktion aus Decken-C-Profilen nach DIN 18168-1. Darin werden die Kühl- und Heizleitungsrohre mit den Aluminium-Wärmeleitprofilen so integriert, dass die Module nach der Beplankung mit den Gipskartonplatten unter Vorspannung stehen. So ergibt sich eine geschlossene, oberflächenbündige Einheit, die für einen optimalen wärmeleitenden Kontakt zwischen der Gipskartondecke und dem Kühl-Heizdeckensystem sorgt. Durch die höhere Verlegungsdichte werden trotz der niedrigen Wärmeleitfähigkeit der Kunststoffrohre ähnliche Leistungen erreicht wie bei metallischen Systemen, wobei der Systempreis bei dieser Lösung deutlich geringer ist als bei metallischen Varianten. Der Kühlschlauch ist für den Dauerbetrieb bis zu einer Temperatur von 70 °C zugelassen und somit sowohl für den Kühl- als auch für den Heizfall anwendbar. Weitere Qualitätsmerkmale des Produkts sind das geringe Gewicht, die Korrosionsbeständigkeit und die geringen Strömungsgeräusche. „Neben der Effizienz war der hohe Komfort ausschlaggebend bei der Entscheidung für die Heiz-Kühldecken, denn bei dieser Lösung gibt es keine Geräusch­emissionen und eine nur minimale, nicht wahrnehmbare Luftbewegung“, erklärt Heidrich. Der Hersteller bietet im Übrigen die Montage des Systems vor Ort an, auch im Vrielmann-Objekt wurden die Elemente als eigene Bauleistung von Mitarbeitern des Herstellers installiert und in Betrieb genommen.

Wärmeversorgung mit Lufterhitzer und Ventilatorkonvektoren

Zu den weiteren Kampmann-Produkten im Gebäude gehören die acht TOP Lufterhitzer, die zur Wärmeversorgung der Produktionshallen eingesetzt werden. Die Geräte arbeiten mit geräuscharmen Sichelleiseläufer-Ventilatoren, die zusammen mit der optimierten Volldüse äußerst leise sind und somit eine ruhige Arbeitsatmosphäre gewährleisten. Der außergewöhnlich große Leistungsbereich der Serie ermöglicht eine individuell passende Lösung für jede Anwendungssituation, sodass die objektspezifischen Anforderungen optimal erfüllt werden. Für alle Modelle wird eine ungewöhnlich große Bandbreite verschiedener Zubehörteile im Baukastensystem angeboten, die eine projektbezogene Anpassung an die jeweiligen räumlichen Gegebenheiten und technischen Erfordernisse nochmals erleichtern. Dazu gehören unter anderem mehrere Wärmetauscher-Varianten, Zubehör für die Luftlenkung sowie Komponenten für den Betrieb mit Umluft, Misch- oder Primärluft.

Öffentliche Bereiche wie die Kantine oder Flure werden mit Konvektoren beheizt. Wegen des größeren Wärmebedarfs kommen in den Fluren sechs Haubenkonvektoren der Serie Powerkon zum Einsatz. Die Kantine und weitere Räume werden über sieben Venkon Fan Coils mit Schnellkühl- und -aufheizfunktion versorgt. Die Ventilatorkonvektoren zeichnen sich durch eine optimierte luft- und wasserseitige Durchströmung und innovative Ventilatoren aus. Letztere können dank ihrer intelligenten EC-Technologie auch bei geringen Luftleistungen in einem niedrigen Drehzahlbereich bedarfsgerecht und somit energieeffizient betrieben werden. Das ermöglicht auch eine weitere Verringerung der Schallemissionen: Mit einer kaum wahrnehmbaren Geräuschentwicklung arbeiten die Geräte marktführend leise. Auch bei diesen Geräten vereinfacht das außergewöhnlich große Zubehörprogramm eine objektspezifische Anpassung, sodass sich selbst komplexe Anforderungen mit Standardlösungen realisieren lassen. Beispielsweise stehen verschiedene Luftauslassgitter zur Verfügung, die aufgrund der verstellbaren Luftrichtung höchsten Komfort schaffen.

Auch die Luftdurchlässe stammen von Kampmann, installiert wurden dreizehn Drall­luftdurchlässe des Modells DAL359 sowie 55 Schlitzluftdurchlässe des Typ SAL 35. Die hohe Induktion des DAL359 führt zu einem schnellen Abbau von Geschwindigkeit sowie Temperatur und das Modell kann selbst bei hohen Kühllasten und niedrigen Raumhöhen problemlos eingesetzt werden. Zudem ist auch im eingebauten Zustand eine Änderung des Volumenstroms, der Austrittstemperatur sowie der Strahlrichtung und -form möglich. Darüber hinaus zeichnet sich der Drallluftdurchlass durch einen niedrigen Schallleistungspegel auch bei großen Volumenströmen aus. Auch beim Schlitzluftdurchlass SAL 35 lässt sich eine Beeinflussung der Austrittsgeschwindigkeit und der Luftvolumenströme realisieren, indem die Einstellung der Exzenterwalzen verändert wird. Weiterhin können auch der kritische Strahlweg sowie das Induktionsverhalten und die Eindringtiefe nach Einbau verändert und angepasst werden. Außerdem erlaubt der Schlitzluftdurchlass die wahlweise Nutzung des Coanda-Effekts und damit eine behagliche Lufteinbringung.

Fazit

Maximale Energieeffizienz durch den Einsatz modernster Systeme sowie deren Vernetzung war das Ziel beim Neubau der Unternehmenszentrale der Vrielmann GmbH. Mit dem KfW-55-Standard konnte dieses Ziel erreicht werden, wesentlich dazu beigetragen hat die effiziente Gebäudetechnik des Systemanbieters Kampmann in den Bereichen Heizen, Kühlen und Lüften. Unter anderem wurden Heiz-Kühldecken, Fan Coils, Lufterhitzer und Luftdurchlässe des Herstellers aus Lingen installiert. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Konzept und dessen Umsetzung, alle Systeme sind optimal aufeinander abgestimmt und gewährleisten so die bedarfsgerechte Versorgung der Räumlichkeiten“, resümiert Heidrich. ■

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