Aus zwei mach eins

Lüftungskanäle versorgen Gebäude mit frischer Luft und bewirken so ein angenehmes Raumklima. Als Alternative zum klassischen Blechkanal, insbesondere für gewerbliche, industrielle und öffentliche Gebäude, stehen Mineralwolle-Platten Ursa Air Zero zur Wahl. Mit ihnen lassen sich der Lüftungskanal und die Dämmung in einem Schritt herstellen. Gleichzeitig werden damit auch ein verbesserter Schallschutz, Brandschutz, Dichtheit und Hygiene erzielt.

Mineralwolle im Kern

Ursa Air Zero besteht aus einem Mineralwolle-Kern, der mit einer antibakteriellen Oberfläche an der Kanalinnenseite und einer dampfdichten Aluminiumkaschierung an der Außenseite versehen ist. Der Mineralwolle-Kern mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,033 W/(mK) sorgt für die notwendige Dämmung, um Energieverluste (insbesondere bei beheizten und gekühlten RLT-Anlagen bzw. bei einer Wärmerückgewinnung) zu vermeiden. Zugleich bewirkt die Mineralwolle-Dämmung eine effektive Schalldämmung des Kanals, sodass dafür zusätzliche Dämmmaßnahmen entfallen können.

Ein Plus an Schallschutz

Mit einer Materialstärke von 25 mm schaffen die Mineralwolle-Platten nicht nur einen wirksamen Wärmeschutz, sondern auch einen Schallabsorptionswert von αw = 0,80 (Klasse B gemäß DIN EN ISO 354). Das heißt, dass 80 Prozent des Kanalschalls über das mikroperforierte Mineralgewebe in den Mineralwolle-Kern geleitet und dort absorbiert wird. Damit wird die Lärmausbreitung im Kanal deutlich reduziert.

Vergleicht man Lüftungskanäle aus Ursa Air Zero mit einem klassischen Blechkanal, wird die Schallpegelreduzierung besonders deutlich: Bei einer Leitungs­abmessung von 0,4 x 0,4 m liegt die Ein­fügungsdämpfung bei 7,6 Dezibel pro Meter; bei einem Blechkanal mit den ­gleichen Maßen liegt diese bei 0,4 Dezibel pro Meter. Ein Lüftungskanal Ursa Air Zero wirkt damit wie ein langer Schalldämpfer und verbessert die Akustik in Gebäuden deutlich.

Dichtheitsklasse C erreichbar

Lüftungskanäle Ursa Air haben in der Standardausführung die Dichtheitsklasse C undübertreffen so die Mindestanforderungen der DIN EN 13779 an die Dichtheit von Lüftungskanälen. Die hohe Dichtheit wirkt sichsofort auf die Anlageneffizienz aus. Die Druckverluste und damit der Energieverbrauch des Ventilators werden vermindert.In geheizten und gekühlten Anlagen wird die Energie an der Stelle abgegeben, wo sie benötigt wird. Und zugleich wird die Hy­gienegefahr durch Verschmutzungen kleiner. Die hohe Dichtheitsklasse sorgt damit für eine hohe Energieeffizienz der Anlage und mehr Behaglichkeit im Gebäude.

Spezielle Oberflächen für mehr Hygiene

Das mineralische Oberflächengewebe auf der Kanalinnenseite erfüllt die hohen hygie­nischen Anforderungen der VDI 6022. Das mineralische Vlies im Kanalinneren ist sehr dicht gewebt und damit besonders widerstandsfähig. Schmutzpartikel können nicht haften bleiben und Bakterien erhalten somit keinen Nährboden. Daraus resultieren einwandfreie hygienische Bedingungen im Lüftungskanal; eine Reinigung ist einfach möglich. Gleichzeitig verhindert die diffusionsdichte Aluminiumkaschierung aufder Außenseite Tauwasserausfall und Kondensatbildung.

Einfache Verarbeitung

Die Mineralwolle-Platten werden vor Ort zugeschnitten und montiert. Aus einer Palette können etwa 151 m² Kanalfläche gefertigt werden.

Um aus der Platte einen geraden Kanal zu formen, werden zunächst die Kanal­abmaße auf die Platte übertragen (Verar­beitungsschritt 1) und danach wird die Platte mit speziellen Schneidwerkzeugen zugeschnitten (Verarbeitungsschritt 2). Die entstehenden Schnittkanten werden mit Dichtklebstoff versiegelt (Verarbeitungsschritt 3). Danach wird der Kanal zusammengeklappt (Verarbeitungsschritt 4), mit dem Tacker mechanisch befestigt (Ver­arbeitungsschritt 5) und mit Klebeband luftdicht verklebt (Verarbeitungsschritt 6). Die erstellten Kanalelemente lassen sich über die vorgefertigte Nut und Feder ­verbinden. Es entsteht ein gedämmter ­Lüftungskanal.

Für einen sauberen und schnellen Zuschnitt gibt es besondere Werkzeuge. Dazu gehören ein Präzisionshobel für Gehrungs- und Stufenschnitte sowie für die Herstellung des Falzes, ein spezielles Cutter-Messer und Schneidhilfen für den Zuschnitt. Damit lassen sich die meisten üblichen Kanalausführungen einfach und schnell vor Ort erstellen. Anschlüsse an Standardkomponenten können über einen speziellen Flansch hergestellt werden.

Pluspunkte auch für die Sanierung

Die Montage des fertigen Kanals unterscheidet sich kaum von der üblichen Vorgehensweise bei Blechkanälen. Im Vergleich zu klassischen Kanalmaterialien ist Ursa Air jedoch deutlich leichter und durch den individuellen Zuschnitt besonders anpassungsfähig. Insbesondere bei Sanierungsmaßnahmen stellen diese Aspekte häufig einen entscheidenden Vorteil dar. Beispielsweise sind bei einer geringen statischen Tragfähigkeit der Decke leichte Materialien, bei eingeschränkten oder unterschiedlichen Raumhöhen anpassbare und flexible Kanalformen gefragt. Auch die Baustellenlogistik wird einfacher: Die Kanäle werden je nach Baufortschritt aus den Platten gefertigt und sofort verbaut. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kanäle direkt an der Decke befestigt werden ­können, da keine zusätzliche Dämmung erforderlich ist.

Hohe Brandschutzwirkung

Lüftungskanäle Ursa Air gibt es in zwei Ausführungen: Ursa Air Zero mit der Brandklasse schwer entflammbar (Euroklasse B-s1, d0) und Ursa Air Zero A2 mit der Brandklasse nicht brennbar (Euroklasse A2-s1, d0). Damit können alle Anforderungen hinsichtlich des Brandschutzes eingehalten werden. Sind besondere Anforderungen an den baulichen Brandschutz gestellt, lassen sich Lüftungskanäle aus nicht brennbaren Baustoffen wie Ursa Air Zero A2 gemäß Muster-Lüftungsanlagen-Richtlinie herstellen. -

https://ursa.de/

Segment Manager bei der Ursa Deutschland GmbH, Leipzig