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BIV

Unterstützung für ZDH-Resolution Starke Meister. Starkes Europa

Denn auf europäischer Ebene lobt man zwar einerseits das duale Ausbildungssystem im deutschen Handwerk als Garant für eine qualifizierte und hochwertige Ausbildung, sieht darin aber auch Hemmnisse, um insbesondere der Jugendarbeitslosigkeit in anderen Ländern Europas entgegenzuwirken.

Der Appell zur Stärkung und zum weiteren Auf- und Ausbau der gut etablierten Strukturen im deutschen Handwerk solle ein weiteres Instrument und Gesprächsgrundlage für die Handwerksorganisationen sein, das Thema auch weiterhin nachhaltig in Politik und Öffentlichkeit zu positionieren, so der BIV.

Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und die Sicherung der globalen Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes seien zwei zentrale Herausforderungen in Europa. Um beiden gerecht zu werden, ist das duale Berufsausbildungssystem mit seinen Strukturen ein besonders geeignetes Instrument. Es müsse deshalb gestärkt werden. Die EU-Kommission setze aber dieses erfolgreiche System des deutschen Handwerks auf's Spiel.

95 Prozent der Auszubildenden im deutschen Handwerk werden in Meisterbetrieben oder in Betrieben mit gleichwertig qualifizierten Betriebsleitern ausgebildet. Die Ausbildungsquote im deutschen Handwerk ist mit knapp 8 Prozent sogar mehr als doppelt so hoch wie in der Gesamtwirtschaft. Damit sei die nachgewiesene Qualifikation der Ausbilder im Handwerk Mitgarant für die in Deutschland mit etwa 7,4 Prozent niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union, betont der BIV.

Der qualifikationsgebundene Berufszugang sei Voraussetzung für ein nachhaltiges Unternehmertum im Handwerk. Betriebsgründungen im zulassungspflichtigen Bereich sind überdurchschnittlich bestandsfest. Die Negativwirkungen einer Deregulierung werden von den Auswirkungen der Handwerksnovelle 2003 belegt: Nach einem kurzfristigen Anstieg der Betriebsgründungen bei zulassungsfreien Gewerben waren bereits 60 Prozent der Betriebe nach 5 Jahren wieder vom Markt verschwunden. Was dagegen bleibt, ist ein eklatanter Einbruch der Ausbildungsbetriebsquoten in diesen Gewerken und die Gewissheit eines fehlgeleiteten Vorhabens.

  • Fakt ist laut dem BIV, dass das Handwerk mit seinem dualen Berufsausbildungssystem eine hohe Ausbildungsleistung garantiert und für ein nachhaltiges Unternehmertum steht. Mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen und die jüngst erneut vorgetragene Kritik am qualifikationsgebundenen Berufszugang appelliert das Deutsche Handwerk an die Bundesregierung und die europäischen und internationalen Institutionen:

    Der weitere Auf- und Ausbau des dualen Ausbildungs- und Qualifizierungsmodells und der zugrundeliegenden Strukturen im In- und Ausland muss nachdrücklich gefördert werden.
  • Die Vorteile und Stärken des qualifikationsgebundenen Berufszugangs und der zwingende Zusammenhang zwischen dualer Ausbildung und Reglementierung müssen endgültig anerkannt werden, um sich einer fatalen Dequalifizierung selbstbewusst entgegenzustellen.

Die anstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament bieten eine gute Gelegenheit, diese Forderungen auch vor Ort mit den Kandidaten der verschiedenen Parteien zu diskutieren, so BIV und ZDH. (RM)

www.biv-kaelte.de