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Schutz vor giftigen Dämpfen

Umstellen auf kadmiumfreies Löten

    Einer der Hauptgründe, die für den Wechsel zu kadmiumfreien Loten sprechen, ist der Arbeitsschutz. Das Ersetzen gefährlicher Materialien durch sicherere Alternativen ist auch ein Grundprinzip der EU-Richtlinie für chemische Wirkstoffe und entsprechende nationale Bestimmungen wie der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV).

    Die möglichen Risiken der Verwendung kadmiumhaltiger Lote sind seit einigen Jahrzehnten bekannt, daher haben sich viele Unternehmen bereits für einen Wechsel entschieden. Manche Unternehmen verwenden jedoch nach wie vor kadmiumhaltige Lote, kontrollieren das Risiko aber in Übereinstimmung mit den Richtlinien für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz durch ausreichenden Abzug der entstehenden Dämpfe und durch den Einsatz geeigneter Löttechniken.

    Warum ist Kadmium problematisch?

    Kadmium ist ein Metall, das bei 321 °C schmilzt. Wird es an der Luft über diese Temperatur erhitzt, so entsteht Kadmiumoxid. Kadmium macht üblicherweise zwischen 16 und 25 % des Gewichts kadmiumhaltiger Lote aus. Das Löten erfolgt bei Temperaturen von mindestens 650 °C, daher wird ein gewisses Ausmaß an Kadmium­oxiddämpfen freigesetzt.

    Kadmium siedet bei 767 °C und ab dieser Temperatur bilden sich Kadmiumoxiddämpfe in viel größeren Mengen. Es ist leicht ersichtlich, dass ein Überhitzen während des Lötvorganges oder eine inkorrekte Löttechnik dazu führen können, dass der für den Arbeitsplatz festgelegte Kadmiumhöchstwert überschritten wird. Im Zusammenhang mit der Überhitzungsgefahr zählen Handlötarbeiten wegen hoher Temperaturen zu den riskantesten Verfahren. Beispielsweise erreicht eine Sauerstoff-Acetylen-Flamme eine Temperatur von 3200 °C und auch Druckluft-Propan-Gemische bringen es bereits auf 1700 °C. Kadmiumoxid ist manchmal als gelbes Pulver am Arbeitsplatz oder in der unmittelbaren Umgebung zu entdecken.

    Das Einatmen von Kadmiumoxiddampf kann ernsthafte gesundheitsschädigende Wirkungen auf Nieren und Lungen haben. Kadmiumoxid kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und die Gesundheit ungeborener Kinder schädigen. Junge Menschen sind besonders gefährdet. Kadmiumoxid wurde als Karzinogen der Kategorie 2 eingestuft. Das bedeutet, es kann bei Menschen Krebs verursachen.

    Wichtige Überlegungen für Lieferanten

    Lieferanten und Wiederverkäufer von Loten haben eine eindeutige Sorgfaltspflicht ihren Kunden gegenüber. Beispielsweise sollten Produkte auf keinen Fall in nicht gekennzeichneten Verpackungen und ohne arbeitsschutzbezogene Warnhinweise und entsprechendes Begleitmaterial zur Dokumentation verkauft werden.

    Über mögliche Probleme in Verbindung mit kadmiumhaltigen Loten ist zu informieren. Diese Lote sollten niemals an unerfahrene Benutzer oder für Einsatzorte verkauft werden, an denen keine geeigneten Vorrichtungen für den Abzug von Dämpfen installiert sind, also beispielsweise für Arbeiten vor Ort, die von Bauunternehmern durchgeführt werden. Die sichereren kadmiumfreien Produkte sollten als Alternative zu kadmiumhaltigen Loten angeboten werden. Lotexpress24 fühlt sich verpflichtet, Lieferanten und Wiederverkäufer seiner Produkte zu unterstützen, all diese Anforderungen zu erfüllen. Generell empfiehlt der Hersteller kadmiumfreie Produkte wie Silver-flo 55 und Silver-flo 40 als Standardlote auf Lager zu haben. Silver-flo 55 ist ein niedrig schmelzendes leicht fließendes Produkt, während das andere Lot einen mittleren Schmelzpunkt und mittlere Fließeigenschaften aufweist. Der Hersteller lagert auch kadmiumfreie Produkte für spezielle Anwendungen.

    Was bei Kadmium-Loten zu beachten ist

    Gemäß der Gefahrstoffverordnung müssen Arbeitgeber und Selbstständige verhindern, dass Mitarbeiter Kadmium oder Kadmiumverbindungen ausgesetzt sind. Wo der Wechsel zu kadmiumfreien Loten nicht auf zumutbare Weise geschehen kann, sollte eine genaue Beurteilung der Gesundheitsrisiken erfolgen, die sich aus den verwendeten kadmiumhaltigen Loten ergeben. Auch die Vorkehrungen, die für ein Verhindern oder entsprechendes Kontrollieren dieser Risiken getroffen werden müssen, sollten beurteilt werden. Diese Beurteilung kann eine Luftprobenentnahme sowie biologische Prüfmaßnahmen beinhalten. Die Tipps sind in der Tabelle zusammengefasst.

    Ein weiterer Grund, warum die Auswahl kadmiumfreier Methoden zu bevorzugen ist, sind Änderungen in der Gesetzgebung. Bestimmte EU-Richtlinien untersagen bereits den Einsatz von Schwermetallen darunter auch Kadmium in einer Vielzahl von Produkten. Beispiele sind elektrische und elektronische Anlagen, Spielzeuge, Freizeit- und Sportausrüstungen, medizinische Geräte oder Umgebungen, in denen Speisen und Getränke zubereitet werden. Weiter reichende Verbote sind möglich.

    Alternative Produkte

    Für alle kadmiumhaltigen Lote stehen alternative Produkte zur Auswahl. Kadmiumfreie Produkte haben im Allgemeinen höhere und breitere Schmelzbereiche, was zu einem geringfügigen Anstieg von Prozesszeiten und Löttemperaturen führt. Üblicherweise stellen Benutzer fest, dass die Komponenten länger erhitzt werden müssen. In einigen Fällen kann es vorkommen, dass das Lot im geschmolzenen Zustand in geringfügigem Maße weniger frei fließt. Im Allgemeinen gewöhnen sich Benutzer jedoch schnell an das neue Lot.

    Der Benutzer muss die Arbeitsanweisungen und Parameter abändern, damit diese den Standards für die neuen Lote entsprechen. In der Regel ist auch eine Einwilligung vom Kunden einzuholen.

    Die Kosten

    Kadmiumfreie Produkte enthalten üblicherweise mehr Silber als die entsprechenden kadmiumhaltigen Produkte. Dies schlägt sich in höheren Einkaufspreisen nieder. Bei den aktuellen Preisen macht ein Anstieg von 1 % im Silbergehalt einen Anstieg zwischen 1,5 und 3 Euro pro kg Lot aus. Bedenkt man jedoch die Ausgaben, die für Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz anfallen, so lässt sich dieser Anstieg ohne Weiteres rechtfertigen. Außerdem ist zu erwarten, dass Einkauf und Verwendung kadmiumhaltiger Produkte durch zunehmende Umweltauflagen auf lange Sicht immer kostspieliger werden. Ferner muss in dieser Rechnung berücksichtigt werden, dass kadmiumfreie Methoden auch zusätzliche Vorteile wie ein positiveres Image des Unternehmens sowie ein höheres Verantwortungsbewusstsein für die eigenen Produkte mit sich bringen.

    Das Angebot von Lotexpress24

    Mit http://www.lot-express-24.de begeht der Hersteller einen neuen Weg im Vertrieb von Silberloten für gewerbliche Kunden. Die Marken- und Silberlote im Shop werden mehrfach täglich auf der Basis von Kursen an der Edelmetallbörse in London neu kalkuliert. Die entsprechenden Zeiten der Aktualisierung sowie die aktuellen Werte und Veränderungen zur letzten Aktualisierung bekommen die Kunden fortwährend angezeigt.

    Durch diese Arte des Vertriebs eröffnen sich Optimierungsmöglichkeiten für den bedarfsgerechten Einkauf und die Lagerhaltung: Von 9:00 bis 13:30 Uhr haben Kunden die Möglichkeit zum spekulativen Einkauf. Ab 13:30 Uhr bleibt der Preis auf der Basis des London-Fix konstant bis zur nächsten Börseneröffnung. -

    Links

    http://www.lot-express-24.de

    https://www.johnson-matthey.ch/

    Verwendung vom Kadmium-Lot

    • Mitarbeiter bezüglich der Gefahren und den Vorkehrungen ensprechend ausbilden und trainieren
    • Umschließen aller Verarbeitungs- und Behandlungssysteme, soweit es in vernünftigem Ausmaß möglich ist
    • Lokaler und allgemeiner Abzug der Dämpfe
    • Einsatz von Anlagen und Prozessen, die Dampf und Staub minimieren, unterdrücken und eindämmen
    • Die Anzahl der den Dämpfen ausgesetzten Personen sowie der Einwirkungsdauer minimieren
    • Rauchen sowie den Genuss von Speisen und Getränken untersagen
    • Regelmäßiges Reinigen der Arbeits­oberflächen sowie Aufsaugen von Staub
    • Bereitstellen geeigneter Wasch- und Um­kleideanlagen in unmittelbarer Umgebung
    • Abgrenzen potenziell kontaminierter Bereiche und Verwendung geeigneter Warntafeln
    • Gewährleisten sicherer Lagerung, Handhabung und Entsorgung kadmiumhaltiger Lote
    • Einsatz geschlossener und eindeutig gekennzeichneter Behälter

    Tipps für den Wechsel

    • Einholen einer Beratung, um das beste kadmiumfreie Lot für die Anwendung zu finden
    • Bereits in einem frühen Stadium Einbinden von Lötarbeitern
    • Testen, Beurteilen und Abnehmen der Probe
    • Einholen der Zustimmung des Kunden
    • Ändern von Plänen und Spezifikationen
    • Überwachen der Produktqualität

    Ralf Hamacher

    Dipl. Betriebswirt, Geschäftsführer der Experteyes Unternehmensberatungs GmbH, Meerbusch, Projektleitung Lot-express-24.de

    Hartmut Leinenbach

    Vertriebsingenieur und Key Account Manager der Business Unit Metal Joining der Johnson Matthey & Brandenberger AG, Zürich

    Hartmut Leinenbach, Zürich, Ralf Hamacher, Meerbusch

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