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3. Kälten-Treff an der Bundesfachschule Niedersachswerfen / Harztor

Gelernt, gelacht, gesungen

Fast schon traditionell treffen sich auch diesmal alle Referenten, die Geschäftsführung der Bundesfachschule, die KK-Redaktion als Veranstalter und eine Hand voll Teilnehmer, die eine sehr weite Anreise hatten, am Vorabend zum gemeinsamen Essen. Schon im Restaurant Zum Sachswerfer Handwagen“ entsteht eine Atmosphäre, die einen vollen Erfolg der Veranstaltung verspricht. Und das nicht nur wegen der Ostalgie“, die der Raum versprüht. Auch, weil sich die Vertreter der Hersteller und alle anderen nicht nur beruflich, sondern vielmehr privat unterhalten und ungezwungen den Abend genießen.

Windfrei in die erste Runde

Die Vortragsreihe begann am Freitag um 11 Uhr. Steve Greese von MTF Samsung eröffnete den offiziellen Teil des 3. Kälten-Treffs. Er präsentierte die Wand-Klimageräte mit Wind-Free Technologie und zeigte die Vorteile der zugfreien Klimatisierung auf. Zudem erklärte er die Einsatzbereiche und stellte die erste 360° runde Deckenkassette live vor Ort vor. Anschließend berichtete er über die Notwendigkeit und den Nutzen der weltweit ersten achtpoligen Rollkolbenverdichter. Alexander Salm von Güntner war zum zweiten Mal als Referent dabei. Sein Vortrag Luftkühlerauswahl unter Aspekten des Korrosionsschutzes“ beleuchtete zunächst allgemeine Grundlagen zum Thema Korrosion bzw. die resultierenden Korrosionsmechanismen. Die Materialien der Luftkühler sind nicht nur der aggressiven Atmosphäre, die durch das Kühlgut entsteht, ausgesetzt, sondern werden gegebenenfalls zusätzlich durch Reinigungsmittel beansprucht. Somit ergeben sich diverse Anwendungen, die unterschiedliche Korrosionsschutzmaßnahmen fordern. Er erläuterte, welche Materialien für welchen Anwendungsfall empfohlen werden, um ausreichenden Korrosionsschutz langfristig zu erzielen. Im Anschluss an die ersten zwei Vorträge marschierten die Kälten“ in die Kantine der Bundesfachschule und stärkten sich mit einer deftigen Gulaschsuppe, von der einige sagten, es sei die beste Gulaschsuppe“, die sie jemals an einer Schule gegessen haben.

Kältisch“ gestärkt geht es nach einer halben Stunde zurück in den modernen Vortragsraum der Schule. Axel Kähn, technischer Leiter bei Schiessl, hatte die Aufgabe, die Teilnehmer über das Thema Propan als Kältemittel – Beispiele zur Umsetzung in der Praxis“ aufzuklären. Er erläuterte die wichtigsten Daten und Fakten zu den bekanntesten Kohlenwasserstoffkältemitteln und setzte den Fokus auf Propan (R290). Die anzuwendenden Normen und Regelwerke bzw. Details in Bezug auf die benötigte Sicherheitstechnik und Kennzeichnung der Anlagen wurden ebenfalls angesprochen. Auch das Thema Anlagenkonzeption und Komponentenauswahl wurde behandelt. Den Abschluss bildeten Hinweise zur Vorgehensweise bei Servicearbeiten an Anlagen mit brennbaren Kältemitteln. Anschließend kam Karsten Wolf an die Reihe mit dem Vortrag Wie beeinflusst die Industrie 4.0 das Kälte-Klima-Handwerk“. Zusammenfassend konstatierte Wolf: Um den Anforderungen von Smart Home und der Industrie 4.0 in Nichtwohngebäuden gerecht zu werden, hat S-Klima mit dem Baustein CompTrol Interface 4Web eine Steuerung für Klimasysteme von Mitsubishi Heavy Industries entwickelt. Zusammen mit dem Online-Klimageräte-Manager e-CompTrol bietet S-Klima eine weltweite zentrale Objektverwaltung mit intelligenter Rechteverwaltung für Betreiber und Fachhandwerk.“

Reine Informationen für den Praktiker

Nach einer weiteren kältischen“ Pause erläuterte Ingo Langgartner von Daikin in seinem Vortrag unter dem Titel Primär, Binär, Leading Air“ die Struktur, aktuelle sowie zukünftige Features der Daikin App Daikin to go“ sowie die einzelnen Schritte zur Registrierung als Nutzer. Die App ist für die Betriebssysteme Android und Apple frei verfügbar, jedoch haben nur Daikin-Kunden die Möglichkeit, den vollumfänglichen Inhalt zu sehen. Ein weiteres Service-Tool für einen schnelleren Informationsfluss direkt vor Ort ist ein QR-Code, welcher in Zukunft an jedem Innen- und Außengerät zu finden sein wird. Der Code soll es erleichtern, die Produktgruppe und den Produkttyp sofort zu erkennen. Außerdem werden Bedienungsanleitungen, Installationsanleitungen und Wartungshandbücher nach dem Scannen des Codes generiert. Um diesen Service zu nutzen, muss auf dem Smartphone ein QR-Code-Leser installiert werden. Wichtige Tipps und Tricks im Umgang und Bedienung der Geräte haben die Präsentation abgerundet.

Das Thema Fördermittel – speziell für die Kältetechnik – hat sich Fördermittelspezialist Marcel Riethmüller von ecogreen vorgenommen. Die Fördermittel, deren Beschaffung und die Vorteile durch die Nutzung stellte er in großer Runde vor. Die vorhandenen Fördermöglichkeiten können umfangreich von Unternehmen in Anspruch genommen werden, müssen jedoch für jedes Projekt individuell betrachtet werden. Die Firma ecogreen Energie hat sich auf die Fördermittelbeschaffung spezialisiert und begleitet die Unternehmen von der Vorbereitung über die Antragstellung bis zur Auszahlung der Förderung. Insgesamt können alle Projektbeteiligten von den Fördermitteln profitieren, der Kunde freut sich über eine hochwertige Anlagentechnik zu einem geringeren Preis und das Handwerksunternehmen kann eine hochwertigere Anlage mit einem höheren Projektvolumen verkaufen.

Über A2L-Kältemittel und Normen

Ein alter Hase“ der Branche, Dr.  Frank Rinne von Emerson CT, klärte in Sachen Kältemittel auf. Seit 2017 sind die neuen A2L-Kältemittel in der EN 378 implementiert, die Überarbeitung der 60335-2-40 für Klimaanlagen und Wärmepumpen wird Ende dieses Jahres oder nächstes Jahr veröffentlicht. Rinne zeigte auf, dass für den Einsatz der brennbaren Kältemittel Normen und Regelwerke wie ATEX oder TRBS berücksichtigt werden müssen. Die Rechtslage auf Basis der Sicherheitsdatenblätter (Vorgaben aus dem Global Harmonized System GHS) macht keinen Unterschied zwischen A2L- und A3-Kältemitteln wie Propan, d. h. für beide Kältemittelgruppen wird die gleiche elektrische Sicherheit vorausgesetzt. Die EN 378 in der aktuellen Fassung ermöglicht eine Füllmengenerhöhung für A2L je Anlage bis zu 60 kg, wenn die Anforderung der Norm und zusätzliche Belüftung realisiert werden, für A3-Kältemittel wie Propan gibt es keine Änderungen. Ein wichtiger Punkt für die Praxis ist die Risikobetrachtung vor Ort, die Dokumentation der Anlage sowie die Einweisung des Betreibers im Hinblick auf die brennbaren Kältemittel.

Mit dem Thema Rücknahme und Aufbereitung gebrauchter Kältemittel“ beschäftigte sich der Vortrag von Ralf Vogt von der Westfalen AG. Seit Mitte der 90er-Jahre bereitet die Westfalen AG gebrauchte Kältemittel auf. Die Rücknahme und Aufarbeitung sortenreiner gebrauchter Kältemittel wird immer wichtiger, da diese für die CO2-Äquivalente der F-Gase-Verordnung die Quote nicht belasten. Im Vortrag wurde die Rücknahme und Aufbereitung der Kältemittel aufgezeigt. Auch auf das Abfallrecht und den Transport der Kältemittel wurde kurz eingegangen. Zuletzt zeigte Vogt einen kurzen Film über die Rücknahme gebrauchter Kältemittel“, der im Westfalen-Kanal auf Youtube zu sehen ist.

Der Vortragsmarathon geht nach einer Pause in die letzte Runde. Meinrad Hofmeier von Testo ist dran. Sein Vortragsthema lautete Thermografie in der Kältetechnik“. Er erklärte den weitläufigen Einsatzbereich und den großen Nutzen von Wärmebildkameras. Doch wie funktioniert eine Wärmebildkamera, wie entsteht ein Wärmebild und worauf muss ich bei der Aufnahme achten? Welche technischen Merkmale muss ich beachten für meine Anwendung, welche Wärmebildkamera ist für mich passend? Diese Themen wurden angesprochen und detailliert geschildert. Dazu zeigte Hofmeier Beispielbilder aus der Kältetechnik. Kay Knöbel, AWA Armaturenwerk Altenburg, zeigte in seinem Referat unterschiedliche Anwendungen von natürlichen Kältemitteln aus Sicht des Armaturenherstellers. Er zeigte den Teilnehmern einen Ausschnitt des umfangreichen Produktportfolios aus Armaturen, Serviceventilen, Schaugläsern, Adaptern und weiteren Komponenten für Anlagen, die mit CO2, NH3 und Propan laufen.

Der Grillabend

Nach so vielen Informationen haben sich die Teilnehmer wirklich einen guten Abend verdient. Von den 80 Teilnehmern sind noch rund 50 zum Kältischen Grillen“ gekommen. Die obligatorische Flensburger Bierwand“ ist absolut überdimensioniert, denn es ging alkoholtechnisch relativ gesittet zu. Und da der Kälten-Treff eine Art Kultstatus erreicht hat, hatten einige Teilnehmer des harten Kerns“ im Vorfeld eine Idee: Jeder sollte etwas Regionales zu trinken mitbringen. Diese Aktion hat sich über die KK-Facebook-Gruppe ergeben und wurde von vielen Kälten“ positiv angenommen. So gab es eine Vorstellung einer ganz besonderen Trinkkultur aus Springe, diverse Kräuterschnäpse unterschiedlichster Regionen, einen speziellen Trunk aus der Schweiz von Emanuel Landolt und natürlich Küstennebel aus Norddeutschland. Torsten Kern brachte ihn mit. Verzeihen Sie mir, wenn ich den einen oder anderen vergessen habe. Einen ganz besonderen Obstler hat Eric Frese von Fischer Kälte Klima im Rahmen eines Spontan-Schnaps-Sponsorings“ via Facebook geschickt. Im Video ist zu sehen, wie er schmeckte. Kälteanlagenbauer Wolfgang Schäfer aus Lahr hat u. a. Trockeneis besorgt mit dem Ziel, eine perfekte Kopie des legendären R22-Cocktails zu erschaffen. Er schmeckte scheußlich und reicht bei Weitem nicht an den Cocktail heran, den die KK-Redaktion auf der Chillventa ausschenkt. Im Gegensatz dazu schmeckte das Grillgut, das von Grillmeister Robert Mollnau gerichtet wurde, ausgezeichnet. Generell war das Essen richtig gut. Von der bereits erwähnten Gulaschsuppe über den Kuchen in den Pausen bis hin zu den gegrillten Bananen und Pfirsichen sowie dem weitläufigen Buffet am Abend war alles sehr lecker.

Wer will fleißige Kälten sehen ...

Kulinarisch wohl versorgt, verbrachten die Kälten“ diesen Abend mit vielen guten Gesprächen, viel Lachen und einem wahrscheinlich einmaligen Ereignis: Die Kälten können singen. Nun ja, zumindest haben sie es versucht. Eigentlich sollten sie sich nur für das Gruppenfoto positionieren. Aber plötzlich kam der Gedanke, diese chorartig aufgebauten Teilnehmer auch wie einen Chor zu behandeln. Natürlich wieder spontan. Und siehe da: Wer will fleißige Handwerker sehen, der muss zu den Kälten gehen“, wurde dafür, dass es zum ersten Mal gesungen wurde, ganz gut rübergebracht. Dieser Song“ ist auch im Video zu hören. Im Rückblick lässt sich festhalten, dass die Referenten und auch die Teilnehmer einen lehrreichen Tag und freundschaftlichen Abend verbrachten. Wieder einmal haben sich einige neue Kälten“ kennengelernt und vernetzt. Der harte Kern“ ist bereits fester Bestandteil und wächst ebenfalls, und das ist auch gut so. Es gab sehr viel positives Feedback seitens der Referenten und der Teilnehmer. Das bedeutet für uns von der KK-Redaktion, dass wir mit dem Kälten-Treff weitermachen. Im nächsten Jahr wahrscheinlich an einem ganz besonderen Ort im Süden Deutschlands. Wo, erfahren Sie zu gegebener Zeit. Das Video zum 3. Kälten-Treff finden Sie in unserem YouTube-Kanal unter  https://youtu.be/3p8IafSSUjQ.DR

Feedback der Teilnehmer via Facebook1

JF: Danke, dass ich dabei sein durfte.

MH: Vielen Dank für die tolle Veranstaltung. Bei solch einer tollen Veranstaltung und Teilnehmern ist man gerne Referent.

TK: Ich möchte Dirk Rehfeld hier einmal loben. Was viele nicht wissen, die Facebook-Gruppe entstand aus einer Bierlaune“ heraus. Angedacht war, dass man seine frisch geknüpften Kontakte im Kältebereich, nicht gleich wieder aus den Augen verliert (damals der Grundkurs und der Meisterkurs an der NKF in Springe). Die Gruppe hat sich weiterentwickelt zu einem Medium, wo man seine Fachfragen loswerden kann oder skurrile Erlebnisse einstellen kann. Aus einer ähnlichen Bierlaune“ heraus ist der 1. Kälten-Treff entstanden und sofort zum Kult geworden. Anders als bei anderen Schnapsideen“ verlaufen Dirks Ideen nicht im Sande, sondern wachsen und werden weiter ausgebaut. Deshalb wurde Dirk Rehfeld jetzt auch zu Recht von den Kälten zum Netzwerker des Jahres gekürt. Denn er hat auch noch eine Lehrlingsgruppe und eine XING Gruppe usw. Ich kann nur sagen, dass ich stolz bin, ein Kälte (auch diesen Begriff hat er geprägt) der ersten Stunde zu sein. Dirk, du hast meinen allerhöchsten Respekt, wie sehr du dich einbringst und die Kälten zusammenbringst.

IWB: Danke, Dirk Rehfeld! Sie haben hier einen großen Einsatz gezeigt. Ein herzliches Dankeschön, liebes Team in Niedersachwerfen, für die tatkräftige Unterstützung während der Veranstaltung und dass alles so reibungslos verlaufen ist.

VO: Ich war sehr gerne bei Euch! Habe mich sauwohl gefühlt!

MR: Moin Dirk, nochmal vielen Dank für deinen Einsatz und es hat wirklich Spaß gemacht.

AS: Mir hat es riesig Spaß gemacht und ich fände es spitze, wenn ich nächstes Jahr wieder die Chance habe, referieren zu dürfen.

SG: Vielen Dank für deinen Einsatz und die Organisation.

AK: Nochmals vielen Dank für die Einladung zu dieser tollen Veranstaltung. Ich habe viele interessante Gespräche geführt, nette Leute kennengelernt und die positive Atmosphäre genossen.

SB: Ganz tolle Veranstaltung. Leider musste ich aus privaten Gründen zu früh los, aber ich war dabei.

AS: Danke schön! Es war einfach toll!

WS: Gemeinsam verbinden wir die Kälten!

Güntner: Einfach super! Nicht nur, dass das zünftige Kälten-Grillen“ ohne Kondensat aus Regenwolken stattfinden konnte – Kondensat gab es daher höchstens an den Gläsern der Kaltgetränke. Wir hatten einfach einen richtig informativen Tag und eine gute Zeit. Dass man sich beim Kälten-Treff praxisnah und vielschichtig aus erster Hand informieren kann, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Dieses Jahr kamen nicht nur Teilnehmer aus ganz Deutschland zum Treff, sondern auch aus den Niederlanden und der Schweiz. Güntner sagt Danke für die tolle Organisation – wir kommen gerne wieder!

1Diese Kommentare stammen allesamt aus der KK-Facebook-Gruppe. Die Namen sind als Kürzel dargestellt.

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