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BIV-Lehrertreffen 2017 in Ratingen

Warum ist es am Rhein so schön

Nach der Begrüßung durch Michael Lechte als Vertreter des Gastgebers Mitsubishi Electric Europe B. V. beleuchtete Luigi  Pirrone vom Kältemittelhersteller Chemours die Umsetzung der F-Gase-Verordnung mit Low-GWP-Kältemitteln“. Die Quotenreduzierung der (EU) F-Gase-Verordnung ist die Haupttriebkraft für Veränderungen im Kältemittelbereich. Chemours bietet dafür zahlreiche Alternativlösungen aus der Opteon-Familie für Neu- und Umbauten und Retrofits sind ebenfalls vorhanden, z. B. Opteon XP40 (R449A). Die Budgetierung von Umstellungen für 2017/2018 sei entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der 44-prozentigen Quotenreduzierung ab Januar 2018, so Pirrone. Neuanlagen mit A2L-klassifizierten Kältemitteln der Opteon XL-Reihe nach EN 378 könnten bereits jetzt gebaut werden.

Martin  Schulz, ebm-papst, stellte an-schließend den intelligenten Kühlmöbel-Ventilator von morgen“ vor.

Lorenzo  Milano, Cool  Italia / Rivacold, befasste sich mit dem Kältemittel Propan in der Gewerbekälte“. Die verbreitete Angst vor Propan aufgrund der Brennbarkeit und Gefahr von Explosion sei für Kälteanwendungen unbegründet, solange gewisse Vorsichtsmaßnahmen beachtet und die Anlagen regelmäßig gewartet werden. Propan könne als Kältemittel für die Gewerbekälte gemäß der Richtlinie DIN EN 378 eingesetzt werden. Die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen, die zu treffen sind, seien in der Risikoanalyse sowie in der Anleitung enthalten. Die Wahl des Kältemittels hänge von der Art der Anlage und von der Anwendung ab. Propan sei nicht überall einsetzbar. Als Hersteller von Kälteanlagen werde sich Rivacold den Anforderungen des Marktes stellen und Anlagen mit den gewünschten zugelassenen Kältemitteln produzieren, so sein Fazit.

Rudi  Pfleiderer, Cool  Italia / Dixell, er-klärte die Fernüberwachung von Kälteanlagen“ am Beispiel des Systems Dixell XWEB500EVO. Damit sei ein einfaches Auslesen / Exportieren gespeicherter Daten dank HTTP-Protokoll in verschiedenen Formaten auf verschiedene Systeme möglich, so der Datenexport auf USB-Stick, über Browser-Download, automatisch per E-Mail oder als Upload auf FTP-Server. Auch das Backup resp. die Wiederherstellung der Konfiguration sei sehr einfach ebenso wie die Erstellung von verschiedenen HACCP-Berichten.

Andrea  Voigt, Geschäftsführerin des European Partnership for Energy and the Environment (EPEE) in Brüssel, erläuterte den Teilnehmern nochmals den Gapometer“. EPEE will aufrütteln und Lähmungen“ zuvorkommen, die der Erfüllung des Phase-Downs in Europa im Wege stehen könnten. So ist es Ziel des Gapometer“, in einem ersten Schritt Wege zur Erfüllung des Phase-Downs aufzuzeigen und in einem zweiten Schritt anhand von Marktdaten auf mögliche Schwachstellen hinzuweisen. Das Gapometer beruht auf aufwendigen Simulationen, die der Verband in der Vergangenheit gemeinsam mit dem britischen Consultant Ray Gluckman entwickelt hat. Aus der ersten Phase, dem Gapometer-Fahrplan, geht deutlich hervor, dass der Schwerpunkt kurzfristig auf dem Ausstieg aus R404A liegen muss, um die Phase-Down-Vorgaben in Europa zu erfüllen. Dazu gehören sowohl die frühzeitige Umstellung von rund der Hälfte aller bestehenden Kälteanlagen in Supermärkten auf Kältemittel mit niedrigerem GWP-Wert als auch der unbedingte Verzicht auf R404A in neuen Anlagen. Mehr dazu im Beitrag Eine Branche im Kältemittel-Umbruch – Die Zeiten ändern sich“ in KK 7/2016 ab Seite 14.

Unter dem Titel Die Technik für morgen schon heute“ stellte Andreas Harke von Danfoss den Kältemarkt und seine künftigen Herausforderungen aus Sicht eines Komponentenherstellers dar. Schwerpunkte dabei bildeten die allgemeine sowie die spezielle Danfoss-Sicht der Kältemittelsituation, die Ökodesign-Richtlinie, die Reduktion von Betriebs- und Wartungskosten sowie die Vorstellung der Auswahlsoftware Coolselector 2 von Danfoss und die Danfoss-Digitalisierung. Die Vortragsreihe des ersten Tages schloss mit einer abendlichen Schifffahrt auf dem Rhein inkl. Rundfahrt im Düsseldorfer Medienhafen.

Der zweite Tag des BIV-Lehrertreffens begann mit einem Rundgang im neuen Gebäude von Mitsubishi Electric Europe B. V. (siehe dazu auch den Beitrag Neue Deutschland-Zentrale von Mitsubishi Electric – Hauseigene Klima- und Heiztechnik im Einsatz“ in KK 4/2016 ab Seite 28). Im Anschluss daran stellte Klaus Elsner den Teilnehmern das Unternehmen und seine Entwicklung seit den Anfängen vor.

F-Gas Phase Down und Konsequenzen für VRF-Technologie“ war dann das Thema von Michael Lechte, Mitsubishi Electric. Schwerpunkt des Beitrags bildete der Vergleich des Kältemittels R410A mit den po-tenziellen Alternativen R290 (Propan), R717 (Ammoniak), R744 (CO2), R1234yf und R32, die sich alle für VRF-Systeme als nicht oder weniger geeignet erwiesen. Zusammenfassend konstatierte Lechte: Bei R410A handelt es sich um ein nicht brennbares und ungiftiges Sicherheitskältemittel. Die aktuell diskutierten Alternativen mit geringerem GWP weisen hingegen brennbare (R290, R32) oder giftige Eigenschaften (Ammoniak) auf sowie erhöhte Sicherheitsanforderungen aufgrund der Brennbarkeit. Dies erschwert den Einsatz besonders in Anwendung mit größeren Füllmengen (VRF). Das Kältemittel R410A entspricht dem aktuellen Stand der Technik. Mit einem GWP von 2088 liegt man deutlich unter dem Grenzwert von 2500, der ab dem 1. Januar 2020 für Neuanlagen gilt.

In einem weiteren Beitrag befasste sich Michael Lechte mit der Neuen Hybrid- VRF-Technologie“ von Mitsubishi Electric. Das Hybrid-VRF-System kombiniert die Vorzüge eines direktverdampfenden Systems mit denen eines wassergeführten. Man kann damit simultan Heizen/Kühlen inkl. Wärmerückgewinnung:

Klimatisierung für verschiedenste Ansprüche: Mit einem 2-Rohrsystem wird der Kältemittelfluss beim Wechsel zwischen Heizen und Kühlen nicht umgekehrt. Dies bedeutet einen deutlich stabileren Klimakomfort.

Milde Klimatisierung: Aufgrund des zusätzlichen Wasserkreislaufs bietet das Hybrid-VRF-System stabile und mildere Ausblastemperaturen.

Reduzierte Abtauzeit: Kaum wahrnehm- bare Temperaturveränderung während der Abtauung. Der Wasserkreislauf dient als Energiespeicher für die Abtauung. Das reduziert zudem die Abtauzeit.

Drastisch reduzierte Kältemittelfüllmengen: Kältemittel fließt nur noch zwischen dem Außengerät und dem Hybrid BC Controller.

Am Nachmittag fand der traditionelle Lehrer-Lehrer-Dialog statt, bei dem es wie immer um aktuelle Schulungs- und Prüfungsfragen bei der Ausbildung ging. Privatdozent Stefan Hofmann eröffnete den Diskussionsnachmittag mit einem kurzweiligen Vortrag über das Mysterium Stundenverrechnungssatz“. Der zweite Tag klang schließlich mit einem gemütlichen Abendessen und Erfahrungsaustausch im Frankenheim Bürgerhaus mitten im historischen Stadtzentrum in Ratingen aus.SI

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