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Bundesleistungswettbewerb 2020

Lockere Stimmung und Spaß

Roman ist 21 Jahre jung und kommt aus Münster. Er hat seine Ausbildung bei der Alwin Otten GmbH in Meppen gemacht und ging als bester Geselle 2020 aus Niedersachsen hervor. „Unsere Landesinnung Kälte-Klimatechnik Niederachsen/Sachsen-Anhalt als Träger der Norddeutschen Kälte-Fachschule fragte mich, ob ich meine Erfahrungen vom Bundesleistungswettbewerb teilen möchte. Ich sagte sofort zu, denn sehr gerne gebe ich die Motivation an unsere nachfolgenden Azubis weiter“, sagt Roman.

Und dann fängt er an, seine Geschichte zu erzählen: „Angefangen hat alles am Montagnachmittag mit einer sympathischen Begrüßung des Geschäftsführers der Bundesfachschule Jörg Peters. Er und sein Team waren für die Organisation und Durchführung des Wettbewerbes verantwortlich. Und das haben sie wirklich klasse gemacht. Als alle Teilnehmer aus unterschiedlichsten Richtungen Deutschlands als jeweilige Landessieger eingetroffen waren, ging es weiter mit einer lockeren Vorstellungsrunde und etlichen Informationen zum Ablauf des Wettbewerbs. Nach einem Rundgang durch die BFS gab es eine Sicherheitsunterweisung zum Arbeitsschutz und zum Umgang mit Propan. Im Anschluss konnten die Teilnehmer ihre Arbeitsplätze vorbereiten und das Werkzeug für den nächsten Tag bereitlegen. Was uns sehr gefreut und auch echt noch mehr motiviert hat war die Aussage von Herrn Peters, dass wir die zu bauende Anlage mit nach Hause nehmen dürfen. Echt eine super Idee!

Anders als gedacht war die Stimmung unter den Teilnehmern und den Organisatoren echt locker. Alle freuten sich auf die kommenden Tage und waren gespannt auf die Arbeiten und Anlagen. Nach der Schulführung ging es mit interessanten Gesprächen zum Abendessen. Trotz Hygieneregeln und den gegebenen Umständen hatten wir einen echt lustigen Abend.

Die zehn Besten bei der Arbeit

Bild: Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik/Jörg Peters

Die zehn Besten bei der Arbeit
Verdientes Abendessen nach einem langen Tag mit Anreise und Einweisung.

Bild: Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik/Jörg Peters

Verdientes Abendessen nach einem langen Tag mit Anreise und Einweisung.

Die Aufgabe

Am Dienstag ging es dann endlich los: Im Gegensatz zur Gesellenprüfung gingen wir alle ein wenig entspannter an die ganze Sache ran, trotzdem waren alle konzentriert und zielstrebig bei der Arbeit. Wir hatten zwei Tage à acht Stunden. Die Aufgabe war richtig interessant. Wir mussten eine betriebsfertige und störungsfreie „Rolled Ice“-Kühlanlage mit R290 bauen. Die Kältemittelmenge betrug 100 Gramm. Die Vorgaben und Funktionen waren dabei klar definiert. So sollte die Oberflächentemperatur am Ausgang der Verdampferplatte -10 °C nicht überschreiten. Das EEV war mit entsprechender Überhitzung zu parametrieren, damit die Solltemperatur an der Verdampferplatte erreicht wird. Die Steuerung war nach Vorgabe eines Stromlaufplans umzusetzen. Dazu sollten die Einstellwerte der Druckschalter nach gültigen Normen unter Berücksichtigung der verwendeten Bauteile selbst gewählt werden. Auch die Prüfprotokolle sollten natürlich entsprechend ausgefüllt sein. Auf der zu kühlenden Platte konnten dann verschiedene Eiskreationen hergestellt werden. Und das Eis war lecker.

Jeder wollte sein Bestes geben und zeigen was er kann. Das Gewinnen war für mich kein Muss. Wichtiger waren mir die neuen Bekanntschaften und die Erfahrungen, die ich dadurch sammeln würde. Ich hätte nicht gedacht, dass die Stimmung so gelassen ist und es so unfassbaren Spaß macht. Alle haben sich gegenseitig unterstützt und hatten einfach Freude an der ganzen Sache. Interessant und vor allen Dingen lustig waren die unterschiedlichen Dialekte unter uns.

Jeder versuchte am ersten Tag so viel wie möglich zu schaffen. Ziel war natürlich die Dichtheitsprüfung über Nacht. Als dann der erste Tag geschafft war, gab es noch ein kaltes Bier und interessante Gespräche beim gemeinsamen Abendessen und in der Unterkunft.

Gut gegrillt ist halb gewonnen.

Bild: Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik/Jörg Peters

Gut gegrillt ist halb gewonnen.

Leckeres Eis

Am zweiten Tag kam der spannendere Teil des Wettbewerbes. Die Inbetriebnahme und viel wichtiger natürlich: das Eis machen. Immer wieder kamen Gespräche auf und interessierte Blicke, wie denn der oder die andere die Anlage gebaut hatte. Alle Anlagen sahen trotz des geringen Platzes unterschiedlich aus. Jeder hatte auf seine Weise sein gelerntes Wissen und sein Können umgesetzt.

Als wir dann zum Schluss kamen, alle Anlagen liefen und jeder von seiner Anlage das selbst gefrorene Eis probiert hatte, waren alle erleichtert. Wir hatten die ganze Woche Spaß und eine tolle Gemeinschaft.

Die interessanten Gespräche untereinander liefen stetig weiter. Die ganze Zeit wurden wir von allen Organisatoren begleitet und unterstützt. Besonders zu erwähnen ist Herr Peters als Schulleiter, der sich echt ins Zeug gelegt hat. Mega Vorbereitung, um uns so einen spannenden Bundesleistungswettbewerb zu ermöglichen. Herr Peters und sein Team hatten alles super vorbereitet, durchdacht, entwickelt und ausgeführt. Und gerade dann macht so etwas als Truppe echt Spaß.

Sieger sind sie alle

Ab Donnerstagmorgen kam dann aber die Aufregung und Nervosität: Wer hat wohl die beste Anlage? Alle haben die Frage mit egal beantwortet. Wir hatten Spaß, wir haben uns kennengelernt und wir haben eine Eismaschine für zu Hause.

Gewinnen stand für alle an zweiter Stelle. Bei der leider verkürzten und kleinen Siegerehrung wurden dann nach der Prüfer­bewertung die Plätze vergeben. Cornelius Kania aus Berlin kam auf den ersten Platz, gefolgt von Melvin Müller aus Hessen und Pascal Pumpa aus Brandenburg. Aber echte Sieger waren wir alle und alle waren stolz, dabei gewesen zu sein.

Ich kann nur ganz klar sagen, dass es eine Top Veranstaltung war mit super Leuten und einer super Schule. Jeder hatte dann nicht nur eine Kälteanlage im Auto, sondern auch noch neue Kontakte und super Erinnerungen an einen tollen Wettbewerb. An alle, die es vorhaben dran teilzunehmen oder die noch gar nichts davon ahnen: Mitmachen lohnt sich definitiv. Es ist eine Erfahrung fürs Leben.“

Die Siegerpokale mit dem Jahres-Abo der KK für die ersten drei Gewinner.

Bild: BIV/Peters

Die Siegerpokale mit dem Jahres-Abo der KK für die ersten drei Gewinner.

Gut Vorbereitet

In fast allen Gewerken des Handwerks, so auch im Kälteanlagenbauer-Handwerk, werden in jedem Jahr Bundesleistungswettbewerbe im Auftrag des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) veranstaltet. Dieses Jahr war geplant, unter der Schirmherrschaft des Bundesinnungsverbandes des Deutschen Kälteanlagenbauer-Handwerks (BIV) den Bundesleistungswettbewerb (BLW) auf der Chillventa in Nürnberg durchzuführen. Doch leider wurde die Messe im Sommer abgesagt, sodass ein alternativer Austragungsort für den BLW gefunden werden musste.

Die Landesinnung Kälte-Klima-Technik Hessen-Thüringen/Baden-Württemberg (LI KKT) hat deshalb dem BIV schon frühzeitig eine Alternative eröffnet, damit der BLW 2020 stattfinden kann. Aufgrund der zentralen Lage in Deutschland und der großzügigen Räumlichkeiten, verbunden mit eigener Kantine und nahegelegenen Unterkünften, bot sich die 2013 neugebaute Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik (BFS) in Harztor als Austragungsort für den BLW bestens an.

Die konkreten Vorbereitungen begannen Ende Juli 2020 mit der Abstimmung zum Prüfungsstück. Die BFS entwarf mit Unterstützung der Firma Rochhausen Kältesysteme GmbH aus Drebach (Scharfenstein) im Erzgebirge eine kompakte R290-Kälteanlage zur Herstellung von „Rolled Ice“. Nach intensiver Detailarbeit stand am 6. November 2020 das ganze Material in Harztor für den BLW bereit. Neben der Firma Rochhausen Kältesysteme GmbH unterstützten die Firmen Danfoss (Sponsoring von Druckschaltern, Trocknern, Schaugläsern und Ventilen) und Carel (Sponsoring von EEV, Regler, Fühler, Drucksensor) den BLW.

Bleibt in Kontakt

Wir von der KK-Redaktion gratulieren allen Teilnehmern und den Gewinnern des Bundesleistungswettbewerbs 2020. In dem Beitrag ging es neben dem eigentlichen Wettbewerb auch um das Thema „Neue Kontakte“. Daher würden wir uns ebenfalls sehr freuen, wenn die Teilnehmer, damit ist selbstverständlich und besonders auch die Dame aus Hamburg gemeint, sich in unserer Facebook-Gruppe „KältenKlub“ vernetzen und in Kontakt bleiben. Schlau wäre es zudem, wenn sie sich im KältenKlub unter www.kaeltenklub.de kostenfrei registrieren und dann auch die ganzen Termine für die kommenden Kälten-Treffen mitbekommen. Diese rustikal-kultigen Veranstaltungen sind eine ideale Möglichkeit, um sich ein- oder mehrmals im Jahr wiederzusehen.

Die Teilnehmer 2020

  • Cornelius Kania, Gustav Blenk GmbH, für Berlin
  • Tim Volkersdorfer, Kälte-Klima-Technik Weissenburg GmbH, für Bayern
  • Sabrina Müller, Stulz GmbH, für Hamburg
  • Magnus Mogck, Kratschmayer Kälte-Klima-Lüftung GmbH, für Baden Württemberg
  • Sven Markworth, Brüggemann GmbH, für Sachsen
  • Pascal Pumpa, Kruse Kälte-Klimatechnik, für Brandenburg
  • Roman Terdenge, Alwin Otten GmbH, für Niedersachsen
  • Luis Kaiser, ONI Wärmetrafo GmbH, für Nordrhein-Westfalen
  • Melvin Müller, Rhön-Kälte GmbH, für Hessen
  • Tim Schöttler, Norbert Wehling Kälteanlagenbauerbetrieb, für Schleswig-Holstein
  • Das sind die zehn Teilnehmer des BLW 2020 (v.l.).

    Bild: BIV/Peters

    Das sind die zehn Teilnehmer des BLW 2020 (v.l.).

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