BSZ Vogtland
Fachbereich Kältetechnik
Das Berufliche Schulzentrum Vogtland am Standort Reichenbach verzeichnet zum Start des Ausbildungsjahres 2025/26 einen Rekord an Auszubildenden. Insbesondere der Fachbereich Kältetechnik meldet mit 114 Einsteigern einen Zuwachs von über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Ausbildungsinhalte werden verstärkt auf natürliche Kältemittel ausgerichtet.
Der Fachbereich Kältetechnik als größter Fachbereich am BSZ startete mit 114 Auszubilden-den in das neue Ausbildungsjahr. Es ist eine deutliche Steigerung von über 30 % gegenüber dem letzten Jahr. Schulleiter Tasso Börner freut sich über den starken Ausbildungswillen der Unternehmen. Mit Blick auf die derzeit schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Sorgen der Unternehmen hat er einen derartigen Aufwuchs nicht erwartet.
Im Bereich Kältetechnik rückt zukünftig der Einsatz natürlicher Kältemittel für Kälte- und Kli-maanlagen sowie Wärmepumpen verstärkt in den Vordergrund. Dies resultiert aus den An-forderungen der Verordnung der Europäischen Union über bestimmte fluorierte Treibhaus-gase (F-Gase-Verordnung). Die Anforderungen sind durch die aktuelle Revision der F-Gase-Verordnung noch weiter gestiegen. Daher ist die fortwährende und konsequente Umstellung der Inhalte im Lernfeldunterricht in der MKT-Ausbildung auf den Schwerpunkt natürliche Käl-temittel mit geringem Treibhauspotenzial, also Propan, CO2 und Ammoniak erforderlich. Zu-dem wird der Wissenstransfer zu kältetechnischen Themen in die berufliche Erstausbildung durch Teilnahme von MKT-Lehrkräften an durch die Technische Universität Chemnitz orga-nisierten Veranstaltungen der Forschungsplattform Kälte- und Energietechnik (KETEC) fort-gesetzt. Aktuell wird am Schulteil Reichenbach auch ein Klassenzimmer in ein Elektrolabor umgebaut, um auch in diesem Bereich die technischen Standards zu gewährleisten.
Das BSZ Vogtland verzeichnet in den Fachbereichen Konstruktion und Zerspanung in diesem Ausbildungsjahr insgesamt 57 Anmeldungen. Die Anzahl der angehenden Konstruktionsmechaniker verzeichnet auch in diesem Jahr eine Steigerung. Die Berufsgruppen der Metallverarbeitung werden nicht nur Lehrbücher in die Hand nehmen, sondern einen möglichen Kundenauftrag vollständig umsetzen - von der Visualisierung bis hin zur Produktion und der eigenen Kontrolle. Die angehenden Fachkräfte führen alle Tätigkeiten in der Metallverarbeitung wie Sägen, Schweißen oder Schleifen in den Metallwerkstätten selbst durch.
37 Auszubildende stehen im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik vor neuen Her-ausforderungen. Auch die Anzahl dieses Fachbereiches hat sich gegenüber dem Vorjahr um über 20 % erhöht. Für den Fachbereich sind wieder Firmenbesuche geplant, um Zukunfts-technologien kennenzulernen und somit den Anforderungen der angestrebten Energiewende gerecht zu werden.
Zur Gewährleistung einer anwendungs- und zukunftsorientierten Berufsausbildung auf ho-hem technischem Standard, ist weiterhin die Unterstützung des Schulträgers und der Politik erforderlich. So hofft das BSZ, dass seitens des Schulträgers weitere Investitionen trotz der extrem angespannten Haushaltssituationen umgesetzt werden, um die Auszubildenden auch mit neuen technischen Standards vertraut zu machen.
Seit Beginn des neuen Schuljahres haben bereits 50 angehende Landwirte zwei Wochen Berufsschule absolviert. An dieser Stelle freut sich das BSZ über eine erneute Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Das zeigt, dass den Jugendlichen der Umgang mit Technik und Natur bei ihrer Berufswahl besonders wichtig sind. Dieser vielseitige Beruf stellt die Auszubil-denden täglich vor neue Herausforderungen. In diesem Jahr werden erstmals auch zwei Ma-rokkaner den Ausbildungsberuf zum Landwirt erlernen. Im Bereich experimentelle Fachkunde Agrartechnik bereiten die Lehrkräfte zudem neue praktische Aufgabenstellungen vor. So steht aktuell der Bau einer Kartoffelkäferabsammelmaschine auf der Tagesordnung.
(OB)