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Frigotechnik Praxistreff

Rationelle Energieverwendung

In der dreistündigen Vortragsveranstaltung beleuchteten Referenten der langjährigen Frigotechnik-Handelspartner Mitsubishi Electric Europe B. V., Ratingen, und Bock Kältemaschinen GmbH, Frickenhausen, anhand ausgewählter Technologiebeispiele die Bereitstellung von Kälte und Wärme auf Basis FCKW-freier und besonders energieeffizienter Systeme.

Zunächst stellte Bernd Lohbreier, Product Support Engineer bei Mitsubishi Electric, die Ecodan Luft/Wasser-Wärmepumpensysteme des Ratinger Klimageräteherstellers vor. Grundlage des Komplettsystems Ecodan sind Außengeräte, die entweder mit der Power Inverter- oder der Zubadan-Technologie ausgestattet sind.

Das Ecodan-System gibt es in einer Kompakt- und einer Split-Bauweise. Während bei der Split-Version Kältemittelleitungen zur Außeneinheit zu verlegen sind, ist in der Kompakt-Version der komplette Kältekreislauf im Außengerät untergebracht, d. h. der Wärmetransport erfolgt über Wasserleitungen, die vom Außengerät ins Haus zu verlegen und entsprechend gegen Frost zu schützen sind.

Neben den technischen Spezifikationen sprach Lohbreier aber auch ein für die Wär­mepumpeninstallation überaus wichtiges Thema an, die hydraulischen Grundlagen: Wir haben festgestellt, wenn Wärmepumpenanlagen ineffizient laufen, liegt es zu 95 % an der Hydraulik, so Lohbreier. Bauseitig werden von Mitsubishi Electric daher folgende Elemente empfohlen (hier nur ein Auszug):

  • Der empfohlene Plattenwärmetauscher für die Zubadan-Wärmepumpe ist der ACH 70/50 von Alfa Laval (oder gleichwertig) und ist im Kreuzstrom anzuschließen.
  • Kappenventile werden benötigt, um ein unbeabsichtigtes Absperren des Primärkreislaufes zu verhindern. Dies wäre in der Abtauphase besonders kritisch und kann auch durch den Einbau von Strömungswächtern gewährleistet werden.
  • Primärkreispumpe als Dauerläufer. Sie ist nach dem Primärkreis auszulegen.
  • Rückschlagventil um einen Rücklauf des Heizwassers zu verhindern.
  • Eine hydraulische Weiche oder Pufferspeicher dient dazu, den Primärheizkreis vom Sekundärheizkreis hydraulisch zu entkoppeln. Dazu gewährleistet die hydraulische Weiche eine Zwangszirkulation während der Abtauphase.
  • Über den Wärmetauscher ist ein Mindestvolumenstrom von 1,4 m³/h (PUHZ-HRP 71 VHA), 2,0 m³/h (PUHZ-HRP 100 VHA/YHA) bzw. 2,5 m³/h (PUHZ-HRP 125 YHA) zu gewährleisten.
  • Die Wasserqualität zum Befüllen der Heizungsanlage ist unbedingt zu beachten! Folgende maximalen Stoffmengen werden von Mitsubishi Electric empfohlen: Ca ≤ 100 mg/l, Cl ≤ 100 mg/l, Mg ≤ 0,5 mg/l, pH-Wert 6,5 8,0 (bitte auch beachten, dass sich der pH-Wert im Heizungswasser verändern kann!) Beim örtlichen WVU über die Wasserqualität erkundigen.
  • Um die Jahresarbeitszahlen erreichen zu können, ist ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage und der Heizkörper unumgänglich. Ebenso ist das hydraulische System an die jeweiligen Erfordernisse vor Ort anzupassen.
  • Der Schlammabscheider oder ein Filter ist empfohlen, um den Primärkreis vor Verschlammung und Verunreinigungen zu schützen.
  • ...

Demnächst soll es die Ecodan-Systeme auch mit einer Hydraulikbox geben. Diese sei aber noch bis April/Mai im Labortest, so Lohbreier, da man den Betrieben ein ausgereiftes Produkt an die Hand geben und nicht erst beim Kunden testen wolle.

Im zweiten Vortrag berichtete Andre Hillmer, ebenfalls Product Support Engineer bei Mitsubishi Electric, über die Replace Technologie des Herstellers, also Lösungen zur Kältemittelumstellung von R 22 auf R 410A bei Splitklima- und VRF-Systemen. In der vorliegenden Ausgabe der KK finden Sie dazu ab Seite 38 einen ausführlichen Fachbeitrag.

Im letzten Vortrag zeigte Berthold Schnase von der Bock Kältemaschinen GmbH anhand von Zahlenbeispielen den Return on Investment (ROI) im Vergleich einer Altanlage, einer Standardanlage und einer energieoptimierten Neuanlage. Er erläuterte die verschiedenen Systeme frequenzgeregelter Verdichter und welche betriebstechnischen Vorteile sich mit FUs erreichen lassen (Absenkung der Kondensationstemperatur, Anhebung der Verdampfungstemperatur, Nutzung des optimalen Motordrehmoments usw.). Die energetisch beste Kälteanlage sei letztlich die, welche zu jedem Zeitpunkt nur so viel Leistung zur Verfügung stellt, wie benötigt wird. Zusammenfassend hielt Schnase fest: Je mehr man in energiesparende Komponenten investiert, desto mehr bekommt man zurück. Die angegebenen Einsparungen durch Mehrinvestitionen seien gemessene Werte aus der Praxis.

Fazit

Insgesamt besuchten nach Angaben von Frigotechnik mehr als 300 Teilnehmer die Veranstaltungen an den verschiedenen Standorten allein dies ein respektables Ergebnis. Aber auch inhaltlich lässt sich ohne Zweifel festhalten, dass die Teilnehmer mit Sicherheit zahlreiche nützliche Informationen für die tägliche Praxis mitnehmen konnten. M. S. -

Die Zubadan-Technologie

Die Zubadan-Technologie wird in Deutschland bereits seit 2008 von Mitsubishi Electric in zahlreichen Produkten eingesetzt. In allen Anwendungsbereichen habe man die Leistung bzw. Wirtschaftlichkeit deutlich und nachhaltig erhöhen können: Selbst bei 15 °C liefere die Ecodan-Wärmepumpe mit Zubadan-Technik noch 100 % Leistung ohne elektrischen Heizstab oder Spitzenlast-Wärmeerzeuger. Damit lasse sich die neue Luft/Wasser-Wärmepumpe ideal auch im Baubestand einsetzen.

Erreicht werde dies mit dem Zubadan-Verdichter, der es schafft, die zirkulierende Kältemittelmenge auch bei tiefen Temperaturen konstant zu halten. Mitsubishi setzt dazu das bekannte Prinzip der Zwischeneinspritzung von Kältemittel in den Kompressor ein. Dieses Prinzip habe man jedoch zu einer Flashgas-Einspritzung perfektioniert.

M. S.

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