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mitgliederversammlung am 19. September in Köln

VDKF trennt sich von Pütz Nachfolgerin ist Stefanie Wolfgarten

Völlig überraschend kam es nicht, dass Rudolf Pütz bei der Mitgliederversammlung des VDKF am 19. September nicht mehr als Hauptgeschäftsführer auftrat. Schon im Vorfeld wurde bekannt, dass gegen Pütz Strafanzeige aufgrund eines Verdachtes auf Unterschlagung erstattet wurde. VDKF-Präsident Werner Häcker unterrichtete die etwa 80 anwesenden Mitglieder darüber gleich zu Beginn der Jahresversammlung. Obwohl die Rechtslage eine fristlose Kündigung von Pütz gerechtfertigt hätte, sei eine einvernehmliche Lösung angestrebt worden, um eventuellen späteren Rechtsstreitigkeiten vorzubeugen, die hohe Kosten verursacht hätten. Über Details der vereinbarten Lösung sei Stillschweigen vereinbart worden.

Als neue VDKF-Geschäftsführerin stellte Häcker die Juristin Stefanie Wolfgarten vor, die sich auf Arbeitsrecht, Verbände, Volkswirtschaft und Verwaltung spezialisiert hat und zuvor auch schon bei Verbänden tätig war. Als Schwerpunkte, die sie sich für die nächste Zeit gesetzt hat, nannte sie eine bessere Informationspolitik gegenüber den Mitgliedern und eine gestraffte Ver­waltung.

Auch für den ausgeschiedenen Yorick Lorin gibt es mit Jochen Recktenwald einen Nachfolger, der sich als technischer Mitarbeiter für die Vermarktung des VDKF LEC-Systems engagieren wird. Recktenwald ist ebenfalls Jurist mit den Spezialgebieten Wirtschaft und Verwaltung. Schließlich wird es mit Michael Hartmann auch noch einen neuen Mann für die VDKF Information und die Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes geben.

Umzug nach Berlin

Eine weitere Neuerung ist der Umzug der Geschäftsstelle nach Berlin, der bis Anfang 2009 geplant sei. Dieser sei mit 75 Ja-Stimmen und acht Enthaltungen vom Verwaltungsrat beschlossen worden, wie Frank Börsch, Sprecher des Verwaltungsrates, mitteilte. Der VDKF will drei Räume im Gebäude des Bundesverbandes Bauwirtschaft (BVB) anmieten, mit dem eine Reihe von Ressourcen geteilt werden sollen. Die Geschäftsstelle könne künftig aufgrund der Reduktion von Aufgaben von der neuen Geschäftsführerin und zwei Mitarbeitern geführt werden. Die Räume des VDKF in Bonn sollen vermietet werden. Die laufenden Kosten würden sich beim Vergleich Bonn-Berlin ungefähr die Waage halten. Für die Umzugskosten selbst lagen zum Zeitpunkt der Mitgliederversammlung keine Angaben vor.

Immer Ärger mit dem Geld

Einen breiten Raum nahm die Finanzsituation des Vereines ein. Häcker wertete den Verlust der IKK aber auch als Chance für einen Neuanfang, bei dem es nicht mehr um persönliche Vorteile gehe.

Abgewendet von der IKK GmbH seien die beiden Damoklesschwerter der Gerichtsprozesse mit den Messegesellschaften in Nürnberg und in Hannover. Hierzu richtete Häcker Dankesworte an Bundesinnungsmeister Frank Heuberger und die Messe Stuttgart, die einen Weg zu einvernehmlichen Lösungen ebneten.

Auf der anderen Seite gelte es, Einnahmen zu generieren. Hier sollen die Vertriebsbemühungen für das LEC-System auch im Ausland verstärkt werden und die IKK Building solle ausgeweitet werden. Derzeit gebe es hierzu intensive Gespräche mit der Messe Frankfurt. Zudem solle ein rigides Controlling-System eingeführt werden, um die Finanzen des Vereins zu stabilisieren und zu konsolidieren. Als wahrscheinliches künftiges Jahresbudget wurde eine Summe von 400 bis 500000 Euro genannt. Präsident Häcker rechnet unter den gegebenen Voraussetzungen mit einem ausgeglichenen Haushalt ab 2010.

Keine Entlastungen

Das rigide Controlling-System hätte schon in der Vergangenheit Not getan, wie die beiden Kassenprüfer Manfred Bleser und Peter Voss feststellen mussten. Sie berichteten über Unregelmäßigkeiten in Höhe von über 35000 Euro im Zusammenhang mit einem Konto zur Verrechnung von Reisespesen des ehemaligen Hauptgeschäftsführers Pütz. Nach einer anwaltlichen Beratung erstatteten die Kassenprüfer daraufhin Strafanzeige. Zusätzlich wurde noch ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer hinzugezogen. Somit gab es für das Jahr 2007 bei der Versammlung in Köln keine testierten Bilanzen für eine Entlastung durch die Mitglieder.

Häcker konnte aufgrund der Sachlage auch keinen Termin nennen, an dem diese Unterlagen vorliegen werden. Abstimmungsfähige Vorlagen gab es auch nicht zum laufenden Haushaltsplan 2008 und zum Entwurf des Etats für 2009.

Piergalski vorerst letzter Akt

Zum Abstimmen für die Mitglieder gab es dennoch etwas: Es ging um einen Beschluss des Verwaltungsrats vom Vor­abend, den Vizepräsidenten Herbert Piergalski, beziehungsweise die Piergalski Energietechnik GmbH, erneut vom Verein auszuschließen. Ein vorher angestrengtes Schlichtungsverfahren, das die Satzung vorsieht, sei gescheitert, wie Verwaltungsratsprecher Börsch ausführte. Grund für den erneuten Ausschluss seien unüberbrückbaren Gegensätze, die im Schlichtungsverfahren festgestellt wurden.

Nach hefiger Diskussion wurde darüber abgestimmt, ob Piergalski, der vor dem Gebäude wartete, selbst noch zu hören sei. Der Antrag wurde mit über 60 Nein-Stimmen und 16 Ja-Stimmen abgelehnt.

Fazit

Trotz der nach wie vor schwierigen Lage, in der sich der VDKF befindet, sehen Präsidium und Verwaltungsrat nach der Trennung vom alten Hauptgeschäftsführer Pütz die Chance für einen Neuanfang und warben bei den Mitgliedern mehrfach um Vertrauen und um Unterstützung. Ziel sei der Wieder­aufbau eines unabhängigen VDKF als Wirschaftsverband der Kälte- und Klima­branche.U. B. -

Leben auf diesem Planeten

Dass beim VDKF jetzt die Arbeit erst richtig beginnt und dass es hierbei auch auf jedes einzelne Mitglied ankommt, zeigen zwei Begebenheiten von der Versammlung.

Da wird ein neuer Pressemensch vorgestellt, der die anwesenden Pressevertreter zuerst einmal in alter VDKF-Manier für ihre infame Berichterstattung in der Vergangenheit abkanzelt und für die Zukunft Wohlwollen einfordert. Auf diese Zusammenarbeit sind wir mächtig gespannt, Herr Hartmann.

Anführen möchte ich auch eine Wortmeldung, bei welcher der BIF im Zusammenhang mit der Chillventa des Verrates beschuldigt wurde. Dieser Fraktion sollte zumindest mal gesagt sein, dass mehr als die Hälfte der VDKF-Mitglieder auch beim BIV sind und sich dort ebenfalls engagieren. Für diese Überschneidungen wird es Gründe geben sie zahlen nämlich für beide Vereine Beiträge. Krieg gegen den BIF ist deshalb zuerst Krieg gegen die VDKF-Vereinskollegen.

Dennoch gab es positive Aspekte auf der Mitgliederversammlung. Ich selbst war bei den früheren Veranstaltungen nicht dabei, habe aber einiges darüber gehört und stelle mir das ungefähr so vor wie eine Diskussion zwischen dem Hauptgeschäftsführer einer Galeere und dem Ruderpersonal. Das war bei dieser Mitgliederversammlung anders. Es gab viele Wortmeldungen und lebhafte Diskussionen. Hauptsächlich ging es darum, wie sich zwischen den Mitgliedern und den Gremien wieder Vertrauen aufbauen lässt. Auch wenn dabei einige harte Worte fielen, muss den Teilnehmern eine gute Streitkultur bescheinigt werden, die von ihrer Tendenz auf Problemlösung abzielte. Das lässt auf eine sonnigere Zukunft für den VDKF hoffen. Es gibt also wie oben gesagt wieder Leben auf diesem Planeten. U.B.

U. B.

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