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RLT im Gesundheitswesen und GebäudeTemperaturen

Neues aus dem Reich der Normen

Die im Juni 2018 veröffentlichte Norm DIN 1946 Blatt 4 Raumlufttechnik – Teil 4: Raumlufttechnische Anlagen in Gebäuden und Räumen des Gesundheitswesens“ ersetzt die DIN 1946-4 von 12/2008 sowie Entwürfe von 6/2016 und 7/2017.

Die Norm gilt für Planung, Bau, Abnahme und Betrieb raumlufttechnischer Anlagen (RLT-Anlagen) in Gebäuden und Räumen des Gesundheitswesens, in denen medizinische Untersuchungen, Behandlungen und Eingriffe an Personen vorgenommen werden, sowie in damit unmittelbar durch Türen, Flure usw. in Verbindung stehenden Räumen, z. B. in Krankenhäusern, Tageskliniken, Arztpraxen (Eingriffsräume), ambulanten Operationszentren /-einrichtungen, Dialysezentren und Bereichen und Einrichtungen für interne und externe (Dienstleistungs-)Einheiten für die Aufbereitung von Medizinprodukten.

Behandelt werden ausführlich:

allgemeine Grundsätze;

Raumklassen und raumlufttechnische Anforderungen;

raumlufttechnische Komponenten;

Anlagenqualifizierung und Abnahmeprüfung;

periodische Prüfung.

Die informativen Anhänge A, E und F behandeln:

Hinweise für die Projektphasen;

Systemprüfung;

Mikrobiologisches Monitoring.

Die normativen Anhänge B bis D dokumentieren Aussagen zu:

visuelle Vorprüfung;

Schutzgradmessung;

Turbulenzgradmessungen.

Es wurden folgende Änderungen gegenüber der Ausgabe von 12/2008 vorgenommen:

Berücksichtigung der Anforderungen des Infektionsschutz- und Medizinprodukterechts sowie der relevanten Vorgaben des Arbeitsschutzes;

Modifikation sowohl auslegungsrelevanter Kriterien als auch der benötigten Verfahren zur Anlagenqualifizierung für die technischen und hygienischen Abnahme- und Wiederholungsprüfungen;

Spezifikation der Qualifizierung von OP-Räumen auf der Grundlage des aktuellen internationalen Regelwerkes für Reinräume und Reinraumbereiche nach DIN EN ISO 14644;

Beschränkung auf ein Verfahren für die Hygieneabnahme;

Berücksichtigung der Anforderungen nach DIN 13080;

Ergänzung um eine differenzierte Prüfliste zur Durchführung der technischen Abnahme von RLT-Anlagen als Beiblatt.

Gegenüber den Entwürfen von 6/2016 und 7/2017 sind zusätzliche Änderungen erkennbar:

Kapitel 5: Umbenennung der Raumklassen;

Kapitel 6: Abschnitt 6.3.5 Revisionsklappen;

Änderung der Zuordnung von normativen und informativen Anhängen;

Inhaltliche Überarbeitung der Anlage B

Neuer normativer Anhang C (Turbulenzgradmessung);

Neuer informativer Anhang E (Systemprüfung).

Wie bestimmt man den Luftvolumenstrom in Räumen?

Die DIN EN ISO 12569 Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden und Werkstoffen – Bestimmung des spezifischen Luftvolumenstroms in Gebäuden – Indikatorgasverfahren“ wurde 4/2018 veröffentlicht und ersetzt die DIN EN ISO 12569 von 3/2013.

Die Norm beschreibt die Anwendung des Indikatorgasverfahrens zur Bestimmung der Luftwechselrate oder des spezifischen Luftvolumenstroms in einem Raum eines Gebäudes, der als aus einer einzelnen Zone bestehend angesehen wird.

Inhaltlich werden behandelt:

Begriffe;

Messverfahren und dessen Auswahl;

Durchführung;

Genauigkeit;

Prüfbericht.

Die normativen Anhänge A und B beinhalten Aussagen zu Vertrauensintervallen und Verfahren zur gleichzeitigen Abschätzung der Luftwechselrate Qv und des Volumens der wirksamen Mischzone Vemz.

Die informativen Anhänge C bis F beschäftigen sich mit:

Überlegungen bei der Messung der Luftwechselrate von großen Räumen;

Auswirkungen der Differenz zwischen Innen- und Außen-temperatur, der Temperaturänderung sowie der Änderungen der Außenluftkonzentration während der Messdauer;

Verfahren zur Minimierung des Schätzfehlers bei Zweipunkt- und Mehrpunkt-Abklingverfahren;

Analyse der Fehlerfortpflanzung.

Wie verhalten sich Gebäude bei Wärmeeinwirkung?

Die DIN EN ISO 13789 Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden – Transmissions- und Lüftungswärmedurchgangskoeffizient – Berechnungsverfahren“ wurde 4/2018 veröffentlicht und ersetzt die DIN EN ISO 13789 von 4/2008. Die Norm ist ein Teil einer Normenreihe, deren Ziel die internationale Harmonisierung der Methodik und Bewertung der Energieeffizienz von Gebäuden ist (EPB-Normenpaket).

Die Norm legt ein Verfahren zur Berechnung der stationären spezifischen Transmissions- und des stationären spezifischen Lüftungswärmedurchgangskoeffizienten von vollständigen Gebäuden und Gebäudeteilen fest und liefert die entsprechenden Vereinbarungen. Die Berechnungsergebnisse sind sowohl auf den Wärmeverlust (Innentemperatur höher als Außentemperatur) als auch auf den Wärmegewinn (Innentemperatur niedriger als Außentemperatur) anwendbar. Es wird für den beheizten oder gekühlten Raum eine einheitliche Temperatur angenommen.

Anhang C legt ein stationäres Verfahren zur Berechnung der Temperatur in nicht konditionierten Räumen fest, die an konditionierte Räume angrenzen.

Inhaltlich werden behandelt:

Begriffe;

Beschreibung des Verfahrens;

Berechnung des Wärmetransferkoeffizienten;

Transmissionswärmetransferkoeffizient;

Lüftungswärmetransferkoeffizient;

zusätzliche Vereinbarungen;

Bericht.

Der normative Anhang A beinhaltet das Datenblatt zur Eingabe und zur Verfahrensauswahl – Vorlage – und der informative Anhang B das Datenblatt zur Eingabe und zur Verfahrensauswahl – Standauswahlmöglichkeiten. Der normative Anhang C behandelt die Temperatur in einem nicht konditionierten Raum.

Prof. Dr.-Ing. (em.) Achim Trogisch,

HTW Dresden, Fakultät Maschinenbau, Lehrgebiet TGA

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