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Kälteerzeugung für internationalen Pharmakonzern

Optimale Produktions­bedingungen für Arzneimittel

Dies noch nicht wissend, suchte Ursapharm zunächst nur nach geeigneten Kälteanlagen für seinen Neubau. Weiss Klimatechnik aus dem hessischen Reiskirchen, der Anlagenbauer, der das Pharmaunternehmen seit Jahren betreut, empfahl dann Johnson Controls – vor dem Hintergrund, dass die Steuerung der Anlagen ebenfalls mit zum Anforderungsprofil gehörte und so alle Teile aus einer hand und von einem Ansprechpartner kommen

Arzneimittel sind anspruchsvolle Lagerwaren

Bereits 1974 wurde die Ursapharm Arzneimittel GmbH in Saarbrücken gegründet. Sie beschäftigt derzeit rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um die Märkte weltweit mit Medikamenten rund um die Gesundheit der Augen zu versorgen. Weil es international agiert, orientiert sich das Pharmaunternehmen hinsichtlich seiner Produktionsanlagen nicht allein an den Vorgaben des deutschen Gesetzgebers, sondern folgt den höchsten international gültigen Standards. Sie werden kompromisslos und gewissenhaft umgesetzt, etwa wenn wie in 2018 neue Fertigungslinien und entsprechende Lagerstätten geplant werden. Von der Idee über die Umsetzung bis hin zur Inbetriebnahme: Damit hochwertige Arzneimittel und Medizinprodukte entstehen können, muss die Produktion höchste Maßstäbe erfüllen.

Für die Kühlung des neuen Produktionsgebäudes bedeutete das: Die Anlage musste so dimensioniert werden, dass die Versorgung störungsfrei auch unter extremen Bedingungen funktioniert. Dafür legte Johnson Controls sie mit einer Außentemperatur von 40 °C aus – um sicherzustellen, dass sogar große Hitze keine Störungen, Unterbrechungen oder gar Ausfälle verursacht.

Moderne und umweltgerechte Kälteerzeugung

Neben der hohen Ausfallsicherheit machte Ursapharm den Einsatz natürlicher Kältemittel zur Bedingung, um klimafreundlicher zu kühlen und sich in Sachen Nachhaltigkeit vom Wettbewerb abzuheben. Denn obwohl das Klimaschutzgesetz von 2021 Unternehmen die Klimaneutralität bis 2045 zwingend vorschreibt: Klimaschutz ist Ursapharm ohnehin ein wichtiges Anliegen. Die Kälteanlage, die in Saarbrücken im Juni 2021 in Betrieb genommen wurde, war förderfähig und weist geringe Betriebs- und Instandhaltungskosten auf. Sie besteht aus zwei Sabroe ChillPAC 106 L mit je 426 kW Kühlleistung. Diese beiden Flüssigkeitskühler mit drehzahlgeregeltem Antrieb arbeiten in Kombination mit zwei Rückkühlwerken, die je zusätzliche 540 kW leisten und dabei die „TA Lärm für Wohngebiete“ einhalten – auch eine Anforderung von Ursapharm, denn das Unternehmen ist in einem Mischgebiet ansässig. Ergänzend wurden Glykolprotektoren, eine 6-Kanal-Gaswarnanlage sowie 3-Wege-Ventile, Antriebe und Sensoren installiert.

Eingesetzt wird das natürliche Kältemittel R 717, das sich bereits seit über 120 Jahren bewährt. Es besitzt eine Verdampfungsenthalpie von rund 1360 kJ/kg und liegt mit der spezifischen Wärmekapazität von 4,78 kJ/kg(K) sogar oberhalb von Wasser. Weil damit nur eine vergleichsweise geringe Füllmenge nötig ist, können Anlagen kleiner dimensioniert werden und sparen Platz. Kunden wie Ursapharm sind mit R 717 sicher und unabhängig von zukünftigen Regularien.

Für das Kaltwasser, das in verschiedenen Produktionsschritten als Kühlmedium eingesetzt wird, hat Johnson Controls gemeinsam mit Weiss Klimatechnik zudem einen Pufferspeicher entwickelt, der nun als Dreibeinweiche in das Gesamtsystem eingebunden ist und ein hohes Speichervolumen bei geringem Platzbedarf bietet.

Die übergeordnete Steuerung, Regelung und konstante Überwachung der Kälteversorgung und Klimatisierung übernimmt Metasys. Das Gebäudeautomationssystem bietet ein umfassendes Monitoring, denn es sammelt und dokumentiert alle relevanten Anlagendaten. Diese Daten gleicht es automatisch mit der Betriebshistorie ab und kann so Aufschluss über mögliche Störungen geben. Problemen kann Ursapharm daher frühzeitig begegnen.

Die Zusammenarbeit wird fortgesetzt

So klimatisiert Ursapharm die neuen Fertigungsstrecken aus wirtschaftlicher und energetischer Sicht maximal effizient. Damit dies so bleibt, übernimmt Johnson Controls im Rahmen eines umfassenden Wartungsauftrags die weitere Betreuung und begleitet über den gesamten Lebenszyklus der Kälteanlage und ihrer Steuerung hinweg. Eine erneute Erweiterung der Kapazitäten der Produktion und Zusammenarbeit ist bereits im Gespräch.

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