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Umweltwärme für Düsseldorfs neues Stadtquartier

Urbane Lebensräume mit Flair

Städte ändern laufend ihr Gesicht meist jedoch geschieht dies eher bedächtig und über lange Zeiträume hinweg. Ausnahmen sind städtebauliche Solitäre, buchstäblich aus dem Boden gestampft, Schaustücke einer ausgefallenen, einzigartigen Architektur, die nicht selten danach drängen, zum neuen Wahrzeichen ihrer Stadt zu werden. Eine andere Ausnahme ist die Überbauungehemaliger Industrie- und Gewerbebrachen hier entstehen oftmals in kürzester Zeit ganze Stadtviertel mit einer unverwechselbaren Atmosphäre und modernstem Flair. So auch im Düsseldorfer Stadtteil Pempelfort, wo der ausrangierte Güterbahnhof Derendorf Platz macht für das Neue Düsseldorfer Stadtquartier.

Vor gut vier Jahren hat der Projektentwickler Interboden damit begonnen, erste Lebenswelten auf der Brache zu errichten. Das jüngste Quartier ist mittlerweile das Viertel île. Es vereint 13 Cityhäuser mit jeweils eigenständigem Charakter, darunter das spektakuläre île Ouvrage mit diversen Gewerbeeinheiten und exklusiven Loftwohnungen. Wir realisieren keinen monotonen Geschosswohnungsbau, sondern individuelle und architektonisch anspruchsvolle Gebäude mit hohem Identifikationswert, beschreibt Stefan Hohnen, Produkt Manager von Interboden, das Konzept. Dazu gehört auch, dass der Ratinger Projektentwickler neben eigenen auch vier externe Architekten in das Projekt eingebunden hat.

Die Lebenswelten meinen aber nicht nur den Bau von Gewerbe- und Wohnimmobilien bislang sind es insgesamt 450 Einheiten, vom Single-Appartement bis hin zum exklusiven Penthouse , sondern beziehen auch die Gestaltung der Außenanlagen mit ein, der Innenbereiche mit Verweilzonen, Kinderspielplätzen und grünen Zonen mit Parkcharakter. Hinzu kommen barrierefreie Zonen, Gemeinschaftsräume, Gästezimmer und ein Service-Point: die Conciergerie. Soziale Aspekte, die die Integration stärken, sind Teil der Gesamtplanung. Bei unserem Stadtquartier greifen wir ganz bewusst auf historische Traditionen zurück, so Thomas Brandner, Leiter Baurealisation bei Interboden. Und Düsseldorf hat ja seit Napoleon eine ganz spezielle Beziehung zu Frankreich und zur französischen Kultur. Die Quartierbebauung und die Namensgebung knüpfen daran an. Ganz modern dagegen sind integrierte Lichtkonzepte für den gesamten Wohnkomplex.

Von jungen Familien bis zum altersgerechten Wohnen reicht die Spannbreite, die im Neuen Düsseldorfer Stadtquartier realisiert wurde. Drei Quartiere sind bereits errichtet, weitere in Planung. Dabei ist nicht nur die zentrumsnahe Lage für Käufer und Mieter interessant, sondern auch die Verknüpfung mit dem Umfeld die Anbindung an Kindergärten und Schulen, an soziale Einrichtungen und Dienste, den öffentlichen Nahverkehr. Hinzu kommen diverse Dienstleistungen, die die Bewohner in Anspruch nehmen können vom Umzugsservice über die Karten für die Oper bis hin zum frisch gebügelten Hemd am nächsten Morgen. Bereichert wird die Attraktivität der Quartiere durch ausgefallene Gastro­nomie, Kleinkunstbühnen und Tanzvergnügen lebendige Relikte aus der Zeit, als der Güterbahnhof nach seiner Stilllegung ein bekannter und beliebter Treffpunkt der Szene war, in Düsseldorf und weit über die Grenzen der Stadt hinaus.

Wohn-(Mehr-)Wert dank innovativer Haustechnik

Niedrige Nebenkosten durch Energieeinsparung sind für Käufer und Mieter extrem wichtig, wenn es um die Wahl der geeigneten Immobilie geht, so Stefan Hohnen. Mit Stiebel Eltron wurde für fünf Gebäude zunächst ein grundlegendes Konzept zur Nutzung regenerativer Energien erarbeitet, das dann mit den Gebäudeplanern und Technikern von Interboden verfeinert, durchgeplant und schließlich auch um­­gesetzt wurde. Die konstruktive und reibungslose Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Düsseldorf hat das Projekt zusätzlich beflügelt.

Für das zukunftsweisende Heiz-/Kühlkonzept erwiesen sich die Bodenverhältnisse als ideal, um die Wärmequelle Grundwasser zu nutzen. Ohnehin ist das Gebiet in den alten Flussarmen des Niederrheins diesbezüglich äußerst ergiebig. So wurden vom Brunnenbaubetrieb Baum aus Ratingen nach den Erkenntnissen des vorangegangenen geologischen Gutachtens zwei Brunnen à 18 Meter Tiefe gebohrt. Der Schluckbrunnen wurde in Fließrichtung hinter dem Entnahmebrunnen platziert, mit ausreichendem Abstand von 70 Metern, um Vermischungen zu vermeiden. An 365 Tagen im Jahr also auch an sehr kalten Wintertagen herrschen in dieser Tiefe konstante Grundwasser-Temperaturen zwischen 8 und 12 °C. Die Fördermenge des Entnahmebrunnens beträgt maximal 60 m2/h. 18 Stunden am Tag darf dem Grundwasser Energie entzogen werden.

Das Wasser wird über groß dimen­sionierte, gut isolierte Rohrleitungen ins Haus geführt und durchläuft vier Wärmepumpen vom Typ WPF 66. Jeweils zwei Wasser/Wasser-Wärmepumpen sind im Technikraum des Kellergeschosses platzsparend aufeinandergesetzt, die vier Geräte sind in Kaskade geschaltet. Über eine Regeleinheit ist sichergestellt, dass die Betriebsstunden aller vier Großgeräte nahezu identisch sind. Das ist wichtig, um eine hohe Lebensdauer der Anlage zu gewährleisten. Während des Energie-entzug-Prozesses kühlt das Grundwasser um etwa 4 K ab, bevor es und zwar völlig sauber dem Schluckbrunnen wieder zugeführt wird. Der berechnete Gesamtwärmebedarf von 345 kW für 129 Wohneinheiten ist so ausreichend abgedeckt. Zwei Pufferspeicher SBP 1000E mit je 1000 Liter Fassungsvermögen nehmen überschüssige Energie auf, die als Reserve in Spitzenzeiten und in den Sperrzeiten des Energieversorgers zur Verfügung steht.

Synergie clever nutzen

Zur Effizienzsteigerung ist das Wärmepumpen-System zusätzlich für den Bivalenz­betrieb mit einem Gas-Brennwertgerät vorbereitet: Dieses übernimmt die ausschließliche Warmwasserbereitung für die Mehrfamilienhäuser und kann als Notheizung manuell zugeschaltet werden, beispielsweise wenn der Winter einmal außer­gewöhnlich streng ist. Dies ist laut Anlagenberechnung nach DIN 12 831 in der Regel jedoch nicht erforderlich. Thomas Brandner berichtet überzeugt: Ein zweiter Wärmeerzeuger zur Warmwasserbereitung ist bei derartigen Großanlagen überaus wirtschaftlich, da die Warmwassertempe­ratur hin und wieder 70 °C übersteigen muss, um die stete einwandfreie Trinkwasserhygiene gewährleisten zu können. Ein effektives Wärmepumpen-System muss dagegen nur sehr niedrige Vorlauftemperaturen fahren, wenn die Wärmeverteilung über Fußbodenheizungen erfolgt. Diese sind in sämtlichen Wohn- und Sanitärbereichen unter Parkett oder Fliesen verlegt und kommen mit einer Vorlauftemperatur von 43 °C aus. Die Synergie zwischen der umweltfreundlichen Wärmepumpen-Anlage und einem zweiten Wärmeerzeuger ist daher optimal.

Eine komfortable Klimatisierung von Wohngebäuden muss keineswegs kostenintensiv sein. Ganz im Gegenteil: Für die Bewohner in Quartis Les Halles 2.0 ist die Kühlfunktion der Wärmepumpen ein positiver Nebeneffekt, der im Geldbeutel kaum spürbar ist. Da die Grundwassertemperatur in der Regel auch im Sommer nicht über 10 bis 12 °C steigt, ist Grundwasser für die passive Kühlung sehr gut geeignet. Mithilfe der vier Plattenwärmeübertrager wird das Heizungswasser mit dem Grundwasser gekühlt und so über Flächenheizungen zur Raumkühlung genutzt. Dabei beträgt die Vorlauftemperatur im Kühlbetrieb 15 °C. Die Umschaltung der Heizanlage auf den Kühlbetrieb geschieht automatisch, sobald die Außentemperatur +28 °C übersteigt. Die Kälteleistung der vier kaskadierten Wärmepumpen WPF 66 beträgt dabei 265 kW.

Frische Luft ist ein Muss

Natürlich sind die neuen Wohngebäude hervorragend gedämmt, was die Heiz- und Kühllast erheblich reduziert gleichzeitig aber den natürlichen Luftaustausch mit der Umgebung nahezu ausschließt. Deshalb sind in den Neubauten von Quartis Les Halles 2.0 kontrollierte Lüftungssysteme eingesetzt, die frische Außenluft ansaugen und anschließend die verbrauchte Luft wieder aus dem Gebäude führen. Ein gesundes Raumklima und Schimmelfreiheit sind somit gewährleistet. -

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