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Denkmalgeschützte Ordensschreinerei

Heizen, Lüften, Kühlen

Die Bruder-Kremer-Straße ist Teil des ehemaligen Pallottiner Klostergeländes. Mit der Restaurierung des Stadtquartiers Klostergärten soll Altes bewahrt und mit Neuem verbunden werden. Die Pallottiner erwarben 1895 das sieben Hektar große Areal für die Neuerrichtung eines deutschen Missionshauses. Im Jahr 2012 starteten die Albert Weil AG und ihre Noll Baugesellschaft Verhandlungen mit dem Verein der Norddeutschen Pallottiner und der Stadt Limburg. 2017 folgte der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan und damit das Baurecht. Auf einer Fläche von rund 35.000 m² entstanden über 50 Wohnungen und 20Einfamilienhäuser, ein Lebensmittelgeschäft, ein Ärztehaus sowie der neue, 6600 m² große Firmensitz.

Beratungsgruppe unter neuem Dach

Im neuen Bürokomplex legte die Gruppe die beiden Limburger Standorte zusammen. Das Stadtquartier Klostergärten vereint die Nähe zur Innenstadt mit einer guten Anbindung an die Autobahn. Seit über 40 Jahren bietet die Kanzlei Leistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung und ­Unternehmensberatung an. Frankfurt am Main, Montabaur und Wiesbaden sind weitere Standorte. Die denkmalgeschützte Ordensschreinerei wurde umfassend saniert und um einen Neubau ergänzt. Beide Gebäude sind über einen Verbindungsgang miteinander verbunden. Das Bauprojekt wurde nach der Grundsteinlegung im Juli 2016 im Sommer 2017 fertiggestellt. Insgesamt umfasst der Gebäudekomplex 49 Räume bei einer Büro- und Nutzfläche von 3200 m²sowie 140 Parkplätze.

Kombination von Alt- und Neubau

Die dreigeschossige ehemalige Schreinerei der Pallottiner sollte zum größten Teil erhalten bleiben und sich an den bereits sanierten Nachbargebäuden orientieren. Das Limburger Architekturbüro André und Erich Kramm baute das Dachgeschoss mit Gauben aus und ließ den hölzernen Dachstuhl sichtbar. Auch die historische Treppenanlage und die gusseiserne Trägerkonstruktion wurden erhalten. Der Altbau wird vorrangig für Besprechungen und Konferenzen genutzt. Der Neubau wiederum wurde als Massivbau mit vier Vollgeschossen geplant. Die helle Fassade aus Beton-Sandwichelementen sorgt mit ihrer klaren Geometrie für einen Blickfang im neuen Stadtquartier und fügt sich zugleich harmonisch in das historische Ensemble ein. Die Beratungsgesellschaft richtete hier hauptsächlich modern ausgestattete Büros mit insgesamt 140 Arbeitsplätzen ein. Um den Mitarbeitern und ­Mandanten ein angenehmes Raumklima zu ermöglichen und den Mindestluftwechsel sicherzustellen, fiel die Wahl auf eine kontrollierte Gewerbelüftung. Auch eine Gebäudekühlung im Sommer gehörte zu den Anforderungen. Dabei sollte sich die Heiz- und Klimatechnik flexibel an die unterschiedlichen baulichen Gegebenheiten im Alt- und Neubau anpassen.

Der Bauherr entschied sich für das System Airconomy von Schütz. Dieses kombiniert die Funktionen Heizen, Lüften und Kühlen und erfüllte somit die Anforderungen des neuen Firmengebäudes. Das System besteht aus einer Warmwasser-Fußbodenheizung und einem kontrollierten Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung. Zudem gibt es die Möglichkeit einer bedarfsgerechten Kühlung. Die Wahl eines Komplettsystems bot Vorteile bei der Planung und Installation des Systems in beiden Teilen des Gebäudekomplexes auf einer Fläche von 2.964 m². Die Komponenten konnten so an die jeweiligen Anforderungen im Bestand und im Neubau sowie an die unterschiedlichen Bodenaufbauhöhen angepasst werden.

Die Systemkomponenten für Flächenheizung und Luftverteilung fanden während der Ausbauphase unter dem Estrich Platz. So blieb auch die anschließende flexible Raumgestaltung erhalten. In jedem Raum befindet sich ein Airconomy-Systemmodul, das als Wärmetauscher funktioniert. Nocken auf der Oberseite fixieren die Heizrohre der Fußbodenheizung, während Kegelstümpfe auf der Unterseite einen 800 x 20 mm großen Hohlboden ausbilden, durch den die Zuluft breit gefächert zu den Luftauslässen vor den Fensterflächen strömen kann.

Die Lüftungskomponenten werden auf Trittschalldämmung EPS-T 25-2 mit einer Trittschallverbesserung von 29 dB verlegt. Dabei wird die Zuluft bedarfsweise nachgeheizt oder nachgekühlt. Die Geometrie des Systemmoduls sorgt für ein Schalldämpfungsmaß von 42,6 dB. Die Außenluftvolumenströme wurden nach der zu diesem Zeitpunkt gültigen Norm DIN EN 13779 (IDA 3) für Bürogebäude geplant. Insgesamt waren rund 11.000 m³/h erforderlich. Das Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung sorgt in den Büro- und Konferenzräumen kontinuierlich für frische Luft und führt die verbrauchte, feuchte Raumluft automatisch nach außen ab. So werden Feuchteschäden und Schimmel vermieden.

Unsichtbare Technik

In jedem Büro kann die Raumtemperatur nach Bedarf eingestellt werden. Denn die Frischluft wird durch die Heiz- und Kühlfunktion von Airconomy auch gleichzeitig temperiert. Die Wärmerückgewinnung sorgt dafür, dass der Wärmebedarf des Gebäudes gering gehalten wird. Das Abluftsystem führt die verbrauchte Luft der Wärmerückgewinnung zu, um die nachströmende Außenluft vorzuwärmen oder abzukühlen. Bei der Planung galt es, eine besonders hohe Kühllast im Altbau zu berücksichtigen. Im Bestand werden ca. 35 kW erreicht, im Neubau ca. 73 kW. Nach dem Prinzip der stillen Kühlung führt Airconomy bei Bedarf gekühltes Wasser durch die Rohrregister im Boden und kühlt die Zuluft automatisch vor. Schütz integrierte die technischen Systemkomponenten unsichtbar in die Gebäudekonstruktion. Lediglich Luftauslässe im Bodenbelag lassen auf die Haustechnik schließen.

Qamil Hasaj
Projektleiter Airconomy, zuständig für die Installation des Systems

Schütz / Hasaj

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