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Leise Installation von Kondensatpumpen – aber wie?

Die drei Quellen des Lärms

Der Komfort der Klimaanlagen spiegelt sich vor allem in den äußerst geringen Schalleistungen wider. War es vor zehn Jahren noch eine Schallleistung von ca. 35 db(A), erreichen Spitzengeräte im Silent-Modus aktuell eine Schallleistung von ca. 23 db(A). Dies hat zur Folge, dass die Hersteller von Kondensatpumpen in den letzten Jahren ebenfalls deutliche Geräuschsreduktionen bei ihren Modellpaletten durchgeführt haben. Aber wird die Installation damit auch leiser?

Zunächst ist es einmal unabdingbar: Für eine leise Installation muss man auch eine leise Kondensatpumpe installieren. Aber dies gilt leider nicht im Umkehrschluss, denn eine leise Pumpe macht zwangsläufig noch keine leise Installation. Aber was ist wichtig? Zur besseren Betrachtungsweise teilen wir die Installation einer gesplitteten Minikondensatpumpe in drei Teilbereiche auf:

Saugleitung

Pumpenblock

Druckleitung

Die Saugleitung

Die Saugleitung ist ein am wenigsten betrachteter Resonanzkörper. Um dem Unterdruck auf Dauer standzuhalten, wird die Saugleitung meist mit einem harten PVC-Schlauch ausgeführt. Durch den harten PVC-Schlauch werden die Geräusche der Kondensatpumpen an die Kondensatwanne und damit unmittelbar an das Ohr des Kunden weitergeleitet. Die Weiterleitung der Vibrationen von der Kondensatpumpe an anliegende Bauteile ist in diesem Zusammenhang noch wichtiger. Dies kann zu deutlichen Geräuschzunahmen führen.

Fazit

Die Saugleitung so kurz wie nötig ausführen.

Die Saugleitung ummanteln.

Die Saugleitung möglichst ohne Kontakt mit anderen Bauteilen verlegen.

Die obigen Punkte sind nicht immer so einfach durchzuführen. Als konsequente Weiterentwicklung obiger Punkte wurde von der Firma Aspen Pumps die Mini Lime entwickelt, denn dort gibt es keine Saugleitung. Zwar verliert die Mini Lime die Flexibilität in der Installation, aber die Wartungsfreundlichkeit und die einfache Möglichkeit einer leisen Installation wiegen dies auf.

Der Pumpenblock

Der Pumpenblock ist der Kern der Geräuschentwicklung. Leiser als die Schallleistung des Pumpenblockes kann eine Installation nicht sein. Die Messlatte liegt durch die Spitzengeräte im Silent-Modus bei ca. 23 db(A). Bei der Wahl der richtigen Minipumpe muss der Anlagenbauer die Schallleistung der Minipumpe im Betriebspunkt vergleichen, denn die Schallleistung verändert sich entlang dem Kennlinienverlauf. Minipumpen, die nach dem Kolbenpumpenprinzip arbeiten, werden bei steigendem Gegendruck immer leiser, Membranpumpen werden dagegen immer lauter.

Die Fortpflanzung der Geräusche erfolgt über die Saug- und Druckleitungen und den Kontakt mit anderen Bauteilen. Ein wichtiges Kriterium, um einen Pumpenblock möglichst leise einbauen zu können, ist die Einbaulageunabhängigkeit. Diese Unabhängigkeit ermöglicht es dem Anlagenbauer, die geräuschoptimierte Einbaulage zu realisieren. Die Befestigung wird durch vibrationsdämpfende Materialien von Seiten der Hersteller unterstützt.

Fazit

Je geringer die Schallleistung, desto besser.

Einbaulageunabhängigkeit erhöht die Möglichkeit einer leisen Installation.

Entkopplung durch vibrationsdämpfende Materialen.

Die Druckleitung

Die Druckleitung nimmt die Geräusche und Vibrationen der Minipumpe auf und trägt sie weiter in den Verlauf der Installation. Um die Geräuschzunahme der Installation so gering wie möglich zu halten, kann die Druckleitung in vibrationsdämpfende Materialien eingebettet werden. Pfiffig ist die Entwicklung eines Vibrationsdämpfers. Er gibt nur noch einen geringen Anteil an Vibration in die Druckleitung weiter und somit fallen weitere geräuschoptimierende Maßnahmen meistens weg.

Problematisch bleibt bei den meisten Minipumpen der Trockenlauf durch den Hebereffekt. Zwar haben die Hersteller die Materialien auf Trockenlauf hin optimiert und ist die Standzeit bei Trockenlauf deutlich höher als früher, so bleiben doch der mögliche Totalausfall und die sofortige Geräuschzunahme ein Problem. Der Anlagenbauer muss daher die Installation auf einen installierten Hebereffekt hin überprüfen. Der Hebereffekt ist dann installiert, wenn die Druckleitung tiefer endet als das Wasserniveau des Klimagerätes. Ist dies der Fall, kann ein entsprechendes Belüftungsventil eingebaut werden.

Leider wird nicht überall, wo ein Belüftungsventil notwendig ist, ein Ventil eingebaut. Daher integriert Aspen Pumps bei allen Silent+ Minipumpen ein Anti-HebereffektVentil am Ende der Druckleitung. Der Anlagenbauer schließt an dieses Ventil die bauseitige Druckleitung an. Damit kann der Hebereffekt keine Geräuschzunahme oder sogar ei-nen Totalausfall der Minipumpe verursachen.

Es gibt viele Möglichkeiten, eine Kondensatpumpe zu installieren. Es gibt ebenso viele Möglichkeiten, die Schallleistung der Minipumpen durch die Installation zu erhöhen. Einige Hersteller von Minipumpen widmen sich diesem Thema und haben Bauteile entwickelt, die eine leise Installation ermöglichen. Allen voran hat die Firma Aspen Pumps mit der Entwicklung des Anti-Hebereffekt-Ventils, des Vibrationsdämpfers und des epoxidgekapselten Pumpenblockgehäuses Maßstäbe in Schallleistung und leiser Installation gesetzt.

Dipl.-Ing. Wolfgang Schüller,

Geschäftsführer der Firma Malessa & Schüller, Düsseldorf

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