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Professor Karl Stephan zum 80. Geburtstag

Ein Leben für die Thermodynamik

Karl Stephan studierte von 1952 bis 1956 Allgemeinen Maschinenbau an der TH Karlsruhe. Er schloss 1956 sein Diplom mit Auszeichnung ab. Danach promovierte er in Karlsruhe unter Prof. Baehr und erlangte 1959 seinen Doktortitel ebenfalls mit Auszeichnung. 1963 wurde er an der TH Karlsruhe mit einer Arbeit über „Thermodynamik des Wärmeübergangs beim Sieden“ habilitiert.

Danach verließ er die TH Karlsruhe, um in der Industrie Erfahrung zu sammeln. Von 1963 bis 1967 war er Leiter der Forschungsabteilung „Wärme und Strömungstechnik“ bei der Mannesmann AG in Duisburg-Huckingen. Gleichzeitig hielt er Thermodynamik-Vorlesungen an der renommierten Rheinisch-Westphälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen. Obwohl Karl Stephan noch sehr jung war, bot man ihm 1967 in Berlin erstmals eine Professur an.

Er verbrachte dann drei Jahre an der TU Berlin als Professor und Leiter des Lehrstuhls für Thermodynamik. Danach wechselte Stephan ans Institut für Thermo- und Fluiddynamik der Ruhr-Universität Bochum, wo er den Lehrstuhl für Wärme- und Stoffübertragung leitete. Nach fünf Jahren in Bochum kam Stephan schließlich nach Stuttgart an das Institut für Technische Thermodynamik und Thermische Verfahrenstechnik. Dort verbrachte er sehr lange und erfolgreiche Jahre als Universitätsprofessor. Obwohl Karl Stephan 1996 offiziell in Rente ging, ist er immer noch wissenschaftlich tätig.

Prof. Stephan war Doktorvater für 72 Ingenieur-Doktoranden, sieben davon habilitierten, elf wurden ebenfalls Universitätsprofessoren und drei wurden Fachhochschulprofessoren.

Seine Arbeiten basieren vor allem auf den Kältemitteln und Kältesystemen mit dem Schwerpunkt der Wärmeübertragung bei der Verdampfung und Kondensation von alten und neuen Kältemitteln. Die Ergebnisse sind seit 1982 in sechs Büchern und 63 anderen Publikationen im Bulletin des Internationalen Kälteinstituts (IIR) erschienen, 41 dieser Pu­blikationen wurden in die Datenbank „Fridoc“ des IIR übernommen. Das Labor von Prof. Stephan in Stuttgart hat eine Datenbank über die thermophysischen Eigenschaften von Kältemitteln eingerichtet und die ersten Tabellen und Diagramme zu R 134a für das IIR erarbeitet, die 1992 veröffentlicht wurden.

Aufgrund seiner hervorragenden Leistungen wurde Prof. Stephan 1980 in die Kommission B1 (Thermodynamik) des IIR in Paris berufen. 1987 wurde er zu ihrem Präsidenten und 1991 zum Präsidenten der Kommission B (Thermodynamik und Equipment) gewählt. Auf dem IIR-Kongress 1999 in Sydney wurde er schließlich zum Ehrenmitglied des IIR ernannt.

Die Leistungen von Prof. Stephan wurden mit vielen Preisen gewürdigt:

  • 1964 Preis des Deutschen Kältetechnischen Vereins (DKV)
  • 1965 Arnold-Eucken-Preis der GVC
  • 1990 Hall Thermotank Goldmedaille des britischen Kälteinstituts
  • 1991 Landesforschungspreis Baden-Württemberg
  • 1992 Arnold-Eucken-Medaille der Forschungsgesellschaft Verfahrens­-technik

Prof. Stephan ist Autor und Koautor von über 200 Publikationen in Zeitschriften, Konferenzberichten und Monographien. Daneben ist er Redakteur oder Redaktionsmitglied mehrerer international bekannter Zeitschriften wie dem

  • International Journal of Thermal Sciences
  • International Journal of Heat Mass Transfer
  • International Communications Heat Mass Transfer
  • Experimantal Thermal ad Fluid Science
  • International Journal of Heat and Technology

Seine Hauptarbeitsfelder sind die Wärme- und Stoffübertragung mit Phasenübergang in Mehrstoffsystemen, thermophysische Eigenschaften von Mehrstoffsystemen, Kälte­prozesse einschließlich ihrer Anwendung und Wärmetransformation.

In einem solchen Rückblick ist es kaum möglich, alle Facetten und Höhepunkte der Karriere und des der Forschung gewid­meten Lebens von Professor Stephan darzustellen. Über all dem muss man aber ­festhalten, dass er nicht nur ein außer­ordentlich kreativer Wissenschaftler im Bereich der Thermo­dy­namik und der Stoffübertragung ist, sondern auch ein hervorragender Lehrer und wohlwollender Doktorvater, dem ich auch heute noch viel zu verdanken habe. Ich wünsche ihm auf diesem Weg alles Gute und beste Gesundheit zum 80. Geburtstag. M. S. -

M. S.

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