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G. Lorentzen-Konferenz in China

Mit Vorsicht zu genießen: Weltweiter Trend zu brennbaren Kältemitteln

Die Forschung und Entwicklung im Hinblick auf den Einsatz brennbarer Kältemittel laufen auf Hochtouren. Das zeigte sich unter anderem auf der Gustav-Lorentzen-Konferenz 2014 in China, auf der mehrere Produkte mit dem brennbaren Kältemittel Propan vorgestellt wurden.

Der dänische Kälte-/Klimagigant Danfoss hat beispielsweise R 290-Verdichter entwickelt und in Indien berichtet der Hersteller Godrej & Boyce, bereits 80 000 Splitklimageräte mit R 290 auf den Markt gebracht zu haben. In den USA hat Verdichterhersteller Tecumseh die ersten kleinen Drehkolbenverdichter mit R 290 auf den Markt gebracht.

R 290 ist ein Kohlenwasserstoff und hoch- brennbar. Seine Eigenschaften – abgesehen von der Brennbarkeit – sind mit denen von R 22 vergleichbar. R 290 hat keine Auswirkungen auf die Ozonschicht (ODP = 0) und ein sehr geringes Treibhauspotenzial (GWP) von < 20. Damit ist das Kältemittel ein interessanter Kandidat für den Einsatz in Kälte- und Klimaanlagen, ist aber aufgrund seiner Brennbarkeit mit Vorsicht zu genießen.

So wurde in der Vergangenheit bereits von zahlreichen Unfällen berichtet, die teilweise auch vom Verkauf gefälschter“ Kältemittel herrühren, bei dem Kohlenwasserstoffe oder Gemische für R 22 ausgegeben wurden. In den USA beispielsweise befinden sich Kältemittel mit dem Namen 22a“ und R22a“ auf dem Markt, die hochbrennbare Kohlenwasserstoffe enthalten und eine echte Gefahr darstellen, wenn sie in Unkenntnis in bestehende Anlagen gefüllt werden.

Das US-Umweltamt warnt daher vor dem Einsatz falscher Kältemittel für die Wiederbefüllung von Klimaanlagen und weist Hausbesitzer, Installateure und Kältemittelhersteller auf die Sicherheitsrisiken hin, die mit dem Einsatz von Propan in bestehenden Raumklimaanlagen einhergehen.

Auch aus anderen Teilen der Welt wird von Unfällen berichtet. In Hongkong beispielsweise kam es im Januar 2013 zu einer Explosion während Wartungsarbeiten am Klimagerät, aufgrund derer 200 Menschen evakuiert werden mussten. Im Februar 2014 verursachte eine Kohlenwasserstoffleckage aus einem RLT-Gerät in Singapur den Tod eines Menschen. Zwei Servicetechniker wurden verletzt.

Brennbare Kältemittel werden künftig eine zunehmend wichtige Rolle weltweit spielen – insbesondere auch kombiniert mit politischen Maßnahmen wie dem Phase-Down in Europa, der den Übergang zu Kältemitteln mit niedrigem GWP-Wert vorantreibt. Diese sind häufig brennbar, auch wenn Produkte wie R 32 sowie die neuen HFOs und deren Gemische weniger brennbar als Kohlenwasserstoffe sind. Die Industrie muss sich auf diese neuen Eigenschaften einstellen, um den sicheren Einsatz zu gewährleisten. Dazu gehört nicht nur die entsprechende Technik, sondern auch eine Anpassung und Überarbeitung der geltenden Sicherheitsnormen. https://www.ejarn.com/

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