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Luftreinhaltung in der mechanischen Produktion

Dunstfrei spanen

Spanende Werkzeugmaschinen bilden das Rückgrat der metallverarbeitenden Industrie. Dabei spielt die Luftreinhaltung eine wichtige Rolle. Denn durch die Verwendung von Kühl- und Schmierstoffen fallen Öl- und Emulsionsnebel an. Sie nicht herauszufiltern würde bedeuten, dass binnen kurzer Zeit die Fertigungshalle eingenebelt ist und sich eine Fettschicht auf Maschinen und Einrichtungen niederschlägt.

Wichtiger noch ist der gesundheitlicheAspekt: Feinste Öltröpfchen gefährden die Gesundheit der Mitarbeiter, weil sie durch die Lungenbläschen direkt in das Blut gelangen. Ölnebelabscheider sind daher ein wichtiges Zubehör von spanenden Werkzeugmaschinen. Gleichzeitig bieten sie dem TGA-Planer und -Anlagenbauer zusätzliche Umsatzmöglichkeiten.

Individuelles Filtermaterial für jede Bearbeitung

Moderne Öl- und Emulsionsnebelabscheiderwerden direkt auf den gekapselten Werkzeugmaschinen aufgesetzt. Sie haben mehrere hintereinander geschaltete Abscheidestufen und entfernen in der Regel über 95 Prozent aller Aerosole, Dämpfe, Ölnebel und auch Feinstäube aus der Hallenluft. Die einzelnen Stufen werden auf den Bedarfsfall, also auf die jeweilige Maschine und ihre Einsatzschwerpunkte, abgestimmt. Ändern sich die Maschinenparameter oder wird beispielsweise die Schmierung von Öl auf Emulsion umgestellt, wird der Luftreiniger einfach mit anderen Abscheideelementen bestückt. Bewährt haben sich diese Kombi-Lösungen bei Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen, Bearbeitungszentren, Erodiermaschinen, Polier- und Bürstmaschinen.

Beispielsweise Rentschler Reven setzt zunehmend mechanische Abscheideelemente nach dem Cyclone-Prinzip ein, also keine herkömmlichen Filtermedien. Der Unterschied: Abscheider speichern nicht das Öl, sondern schleudern es durch die schnelle Luftumlenkung aus. Sie reinigen sich praktisch von selbst und der Filterwechsel entfällt.

Gruppenabsaugung mit Vorabscheidung

Alternativ zur dezentralen Absaugung an den einzelnen Maschinen kommt die Gruppenabsaugung mit einem leistungsstarken Luftreiniger im Sammel-Abluftkanal infrage. Der zentrale Luftreiniger ist also über ein Kanalsystem mit mehreren Maschinen verbunden. Die gefilterte Luft strömt ins Freie oder in die Halle zurück.

Laut Rentschler Reven hat die Gruppenabsaugung aber einen gravierenden Nachteil: Die langen waagrechten Abluftkanäle können im Laufe der Zeit verölen und so die Brandlast erhöhen. Im Brandfall wirken die Luftkanäle dann wie eine Zündschnur. Hohe Abscheidegrade sind also bei der zentralen Abscheidung alleine aus Gründen des baulichen Brandschutzes geboten. Feuerschutzklappen verringern zwar die Brandgefahr; es gibt aber eine Alternative, die wirkungsvoller ist nämlich die Vorabscheidung der Emissionen an den einzelnen Maschinen.

Die Vorabscheidung, beispielsweise mit kompakten X-Cyclone-Abscheidern, hält das Luftkanalnetz weitgehend ölfrei. Sie ist aber nur sinnvoll, wenn die Abscheider flammendurchschlagssicher sind. Diese Eigenschaft wird durch ein entsprechendes DIN-Prüf­zeichen nachgewiesen. Es garantiert dem Betreiber, dass bei einem Schmierölbrand das Feuer nicht in den Luftkanal überschlägt.

Bei der Wahl der Abscheider sollte der TGA-Planer ferner nach den Fraktionsabscheidegraden fragen. Ein Teil der Anbieter schlüsselt die Abscheidegrade ihrer Produkte bzw. Systemkombinationen über dem gesamten Partikelspektrum auf. Die Angabe gravimetrischer Gesamtwirkungsgrade ist dagegen fragwürdig, weil sie die konkurrierenden Systeme nicht vergleichbar macht und zu Fehlinterpretationen führt.

Retrofit für wirksame Absaugungen nutzen

Zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten für industriell orientierte TGA-Unternehmen bietet das Retrofit von Luftreinigern, wenn betagte Werkzeugmaschinen und Transferstraßen auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Wird beispielsweise die Fertigungsrate erhöht, das Schmiermittel verändert oder von Schwallkühlung auf Minimalschmierung umgestellt, so ist die Abscheiderkombination darauf abzustimmen.

Bei der Einzelabsaugung ist das kein Problem, betont Reven und verweist auf die flexibel bestückbaren Abscheider mit seitlich ausziehbaren Komponenten. So gibt es spezielle Retrofit-Einschubmodule für kritische Zerspanungen wie die Mehrspindelbearbeitung, das Tieflochbohren, die Graphitbearbeitung und das Plasmaschneiden. Und für Löt- und Schweißrauch, für Erodier-, Kleber- und Laserdämpfe gibt es einen neuen Aktivkohlefilter in Form einer Keramikwabe. Das Retrofit-Sortiment ist also anwendungsbezogen. -

https://www.reven.de/

Dipl.-Ing. (FH) Peter Göhringer

Pressereferent der Rentschler Reven GmbH, Preuschdorf, Elsass

Peter Göhringer, Preuschdorf / Elsass

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